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V- -. - »rr^ib «ttu- L,^V tti»» »"Ul-tz o" v^Lvrul ,ie gelemt hatten. Ihm jedoch war in seinen ,ungen Jahren tagt,ch besuch Seit geblieben zum Weilerlernen; er hatte m den wenn der Frühling st «ine siamesische Musikkapelle. (Mit Text) er bilden sollte. Richtig war es: er gehörte noch der alten Zeit an, und seine jungen Kollegen, die in den Nachbardörfern saßen, hatten mehr gelemt und taten auch das ihrige, um nicht stehen zu bleiben bei dem, was p- - ' " Jahren keine „ Freistunden sein Feld bestellen lind sein Vieh besorgen müs sen, damit er mit seiner Frau leben konnte, und nachher, als das Alter kam, da war ihm die Lust vergangen, noch viel über den Büchern zn sitzen. Sein Unterricht leistete deshalb in manchem nicht das, was er sollte — das wußte der alte Mann sehr genau, und das bestritt er auch gar nicht. Aber kam es denn darauf an ? Nicht viel mehr daraus, daß aus seinen Schulkindern tüchtige Men schen wurden? Und seine Er innerung tauchte hinab in die tiefste Vergangenheit, und alle Generationen der fünf Jahr zehnte- zogen an ihm vorüber. Er sah das Heer der Gesichter und unterschied jedes einzelne, und jedes lächelte ihn freund lich und dankbar an. Die Jungen waren wackere Männer geworden und die Mädchen ehr bare Frauen. Keins von den vielen hat im Leben Schiffbruch ge litten, keins ... Er überlegte: nein, wirklich keins. Er hatte immer die Mittel gehabt, Kinder zu brauchbaren Menschen zu erziehen, und er besaß sie auch heute noch. Daran konnte kein Schulrat etwas ändern. Aber dennoch meinte der Schulrat, er sei verbraucht und alt. Verbraucht? Hartstock hatte zum drittenmal den Weg von der Gartenpforte bis zum Hinteren Gartenzaune zurückgelegt. Ver braucht? Er faßte das Staket mit der knöchernen Rechten und schüttelte es ingrimmig, daß die Latten krachten. „Soll doch zusehen! Soll doch abwarten!" rief er laut. Seine Gedanken waren aus der Feme in die Gegenwart zurück gekehrt, und während er zum viertenmal den Weg vom Zaun zur Pforte durchmaß, musterte er im Geiste die flachsköpfige Schar, die ihn in einer Stunde im Schul zimmer erwartete. Er sah sie vor sich sitzen, obenan Karl Wendt, seinen Be sten, und ganz un ten August Grund mann, dasSchmer- zenskind. Dazwi schen die andern alle. Die einen sahen ihn mit gro ßen Augen auf merksam an, an dere flüsterten so heimlich miteinan der und Grund mann — er konnte ihn sich nie anders vvrstellen — biß verstohlen unter dem Tisch in sein Butterbrot und verbarg dann die kauenden Kinn backen hinterseinen mächtigenFäusten. Und ich geb' ihm mein Wort: denken trat Hartstvck in die Umzäunung und näherte sich den Bienenhäusern. Die Tiere schwärmten an ihm vorüber, aber ke>ns tat ihm etwas zuleide, denn sie kannten ihn, der sie seit hte und Pflegte, der ihnen Nahmng reichte, - . - spät kam und die Vorräte zu Ende gingen. In rastloser Geschäftigkit flo gen sie hin und her, aus und ein, und der Alte freute sich über ihren Fleiß. „Hat man euch auch gefragt, ob ich ver braucht bin ? Euch sicher nicht", dachte er bei sich. Rechts am Wege breitete ein mächtiger Wald von Obstbäu men seine Schatten über eine große Rasenfläche; jenseits des Obstgartens floß ein kleiner Bach, und am anderen Ufer des Baches begann der Pfarr garten. Dahin schickte jetzt der alte Haristock neugierige Blicke, denn an jedem Sommermor gen pflegte er mit dem noch um einige Jahre älteren Dorf pastor einen Gruß zu wech seln. Sie beide waren im Dorfe alt geworden, beide hatten die Generationen des Dorfes ge boren werden und heranwach ¬ sen sehen und beiden hatte der Tod, der ihnen die Lebensgefährtin nahm, denselben Schmerz bereitet. Grund genug für sie, gute Freunde zu werden. Und gute Freunde waren sie längst ge worden, und oft genug hatte die Freundschaft sich bewährt. Auch jetzt, als man dem alten Schulmeister das Amt nehmen wollte? Ganz gewiß. Sie hatte es zwar nicht verhindern können, aber sie fand für die harte Forderung die milde Form. „Wir sind beide alt, lieber Herr Hartstock," sagte eines Tages der Pastor, „es ist Zeit, daß wir gehen; junge Kräfte gehören an unsere Stelle." Der alte Schulmeister nahm die Worte zuerst nicht ernst, sondern erwiderte, sie beide seien noch rüstig und arbeitsfreudig genug, um es mit jedem jungen Mann aufzunehmen. Doch sein Vorgesetzter schüttelte ernst das Haupt und meinte: „Wer treu und gewissenhaft seine Pflichten erfüllt, täuscht sich allzu leicht über seine Leistungs fähigkeit. Und be sonders wir Alten, denen die Zahl her Jahre anzeigt, haß wir am Ende unse res Wirkens stehen, wir trauen uns gern Jugendkraft zu, damit uns das Grab recht fern er scheine. Aber wir sollten es nicht tun, denn wir schaden damit nur denen, für deren Bestes wir wirken sollen." Da merkte Hart stock, was vorging, und als wenige Tage nach einer Visitation der Schulrat ihm mit teilte, er erwarte in zwei Wochen sein Abschiedsge such, erschrak er nicht mehr. — Der alte Schul- Lie Kinnstütze für gerade Körperhaltung beim Schreiben. <Mit Text.) meister sah wieder nach dem Pfarr garten hinüber, und jetzt tauchte das wohlbekannte, schwarze Käpp chen hinter den Spiräen auf. Dann wurde der weiße Pfeifenkopf sichtbar, und gleich daraus trat gemessenen Schrittes ein beleibter, großer Herr im schwarzen, hoch zugeknöpften Gehrock hervor. „Guten Morgen, Herr Pastor! Gut geschlafen?" rief Hartstock vergnügt. Das war die übliche, sich jeden Morgen wiederholende auch den August Grundmann mache ich zum nützlichen Menschen! setzt- Hartstock in Gedanken hinzu. — Der alte Schulmann schloß die Pforte hinter sich und begab sich in den angrenzenden, großen Obst- und Gemüsegarten. Ein breiter Mittelweg teilte diesen in zwei ungleiche Hälften. Links im kleineren Teile lagen die Gemüsebeete, dazwischen auf sorgfältig eingezäunlem Platz standen die zwölf Bienenstöcke. Ohne Be- Anrede, und folgen pflegt schüttelte der Rock energis Haupt. „Gar nich habe eine se habt — man Herr Hartstoi „Nicht di vorüber", ri schrocken, al abwehrend n „Doch! d habe mir sch angezündet u der nicht." Er zog Tasche, setzte mal in Bra dann weiter. Rike kam zum Frühstt Schulmeister gangen: er < als Rike ihre drückte, antttn stör ist drei» gangen — kei Dann sto um die Frül ging durch se Bleichplätze, auf einem f langte zum Mitte die Kir Minuten zu stellte er sic! Friedhofmau seine Jungen die Straße h rechtzeitig n das Schulhar von ihnen, e bemerkte ihn „Guten A rief Hartstock teten. Das also der Alte lieb übrigen. So schon so gewc ihm so lieb ! werde alles! wird", sagte