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Der sächsische Erzähler : 21.02.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191402217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19140221
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19140221
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-02
- Tag 1914-02-21
-
Monat
1914-02
-
Jahr
1914
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 21.02.1914
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' Rr. «. 1 auf eine Bremse des in voller Fahrt befindlichen Güter»»-«« springen. Er erfaßte auch die Handhab«, wurde aber durch den Luftdruck Heruntergenffen, ein Stück fortgeschleift und dautfchen Reich sich zurRel den Art si Wenn gewisse doch zu hoffen, solche Dinge eii rief Gehren mit dem Ausdruck „Ach! wenn ichs glauben dürste? ist, hat die tödlichen Stiche der 21jährige Landwirtssohn Johann Köhler geführt ; er flüchtete zunächst, stellte sich aber dann selbst der Gendarmerie. Kir vr. V. Dl dis Unterstütz»! lisch en Land kurzem aus Wi Höhe von 100 ° „Tie deutschen arg bedrohten tionalgesinnter me ich dem Lu! gelischen Schul welchen Sie du wollen. Der stand, daß ich § achtungsvoll. deS Luthervcre gerichtet, in Bc es eines Wert» so läge es von in Bischofswer eins", Schatzm lehrer Kirchner düngen zu d cs ML ' Zur Stichwahl in Jerichow schreibt die „Deutsche Tageszeitung": „Einige Freisinnsblätter wiederholen die Behauptung, daß die Konservativen bei den letzten allgemeinen Reichs tagswahlen in mehreren Wahlkreisen der Sozialdemokratie gegen den Freisinn zum Siege verhalfen hätten. Dabei wird zunächst wohlweislich verschwiegen, daß die Konservativen! bis zum letzten Augenblick ihre volle Bereitschaft erklärt haben, mit allen bürgerlichen Parteien gegen die Sozial demokratie zusarmnenzugehen; und daß in Wirklichkeit nicht ein einziger Kreis der Sozialdemokratie durchs konservative Schuld zugefallen ist. Die Behauptung der be treffenden Freinsinnsblätter bedeutet also eine völlige Ent stellung des tatsächlichen Sachverhaltes. Wie sehr diese Frei sinnsblätter selber fühlen, das; ihre Behauptung auf sehr schwachen und kurzen Füßen steht, zeigt sich auch darin, daß sie, um die Konservativen zu verdächtigen, auf Vorgänge zurückgreifen, die schon ein Menschenalter oder länger zu rückliegen, und die sich ebenfalls ganz anders verhallen, als trotz aller Richtigstellungen gelegentlich immer wieder be hauptet wird. Bezeichnend für die Haltbarkeit solcher Be hauptungen ist die Neuaufwärmung der Legende, daß selbst Fürst Bismarck einmal für die Wahl eines Sozialdemokra ten gegen einen Freisinnigen durch eine Depesche: „Fürst wünscht Sabor" gewirkt habe. Bekanntlich hat Fürst Ms- marck diese Behauptung in unzweideutiger Weise demen tiert, was die „Freisinnige Zeitung" eigentlich wissen müßte. Selbst wenn sie aber richtig wäre, könnte sie doch auf keinen Fall einen Anlaß zu Vorwürfen gegen die Kon- servativen geben! Anstatt mit so zweifelhaften Dingen auf zuwarten, sollte die hauptstädtische Freisinnspresse sich dockt wirklich lieber daran erinnern, wie maßlos der Freisinn von der Sozialdemokratie beschimpft worden ist, und wie un zweideutig freisinnige Führer selbst noch bei den letzten Reichstagswahlen erklärt haben, die Sozialdemokratie sei eine vaterlandslose Pattei, die alle anders denkenden Ar beiter aufs schärfste brutalisiert, den städtischen Mittelstand und die Kleinbauern aber lieber heute als morgen ruiniert? sehen möchte. Sie sollte auch daran denken, in welcher Weiset die Sozialdemokratie noch in jüngster Zeit im Zeitongsschau. Zu der Stich» ahlparole der Fortschrittliche« BolkSpar- tei für die Reichstagsersatzwahl in Jerichow, worin es für dringend geboten erklärt wird, daß die liberalen Wähler am kommenden Freitag dem konservativen Kandidaten jeg liche Unterstützung versagen, schreibt die „Nordd. Allg. Zeitung: „Diese Parole kommt also auf eine Förderung der sozial- denwkratischen Kandidatur hinaus. Me reimt sich damit die Versicherung fortschrittlicher Parlamentarier und Schrift steller, die Fortschrittliche Dolkspartei sei eine entschiedene Gegnerin der Sozialdemoratie? Die Behauptung, daß es darauf ankomme, die Linksmehrheit zu erhalten, kann nur als ein Vorw an d bezeichnet werden. Diese Linksmehr heit besteht, wei sich ja auch in der verschiedenen Stellung der liberalen Parteien zu der Stichwahl in Jerichow zeigt, aus Elenrenten von grundsätzlich so verschiedenen Anschau ungen, daß für sie der Charakter einer positiv wirkenden Mehrheit nicht beansprucht werden kann." Eckartsburg sprach so ruhig, so überzeugen-, daß Geh ren an der Wahrheit des Gesäten nicht zweifeln durste. Dennoch fühlte er sein Herz nicht erleichtert. „Aber die Baroneß", stieß er in tief schmerzlichem Ton hervor, „liebt Sie, Baron!" Eckartsburg bewegte verneinend sein Haupt. „Auch diese Behauptung, obgleich schmeichelhaft für mich, ist eine irrige", versetzte er fest. „Leidenschaft, viel leicht auch ein wenig Eifersucht gegen den vermeintlichen bevorzugten Rivalen trübt Ihre» Blick, bester Gehren. Wenn ich auch annehmen will und darf, Marie Luisens Abneigung gegen mich, die sie nach meinem Antritt des Majorats nur zu häufig unverhohlen kundgab, ist bei näherer Bekannt schaft und'gerechter Beutteilung der Verhältnisse allmählich verblaßt, ja möglicherweise einem schwesterlich warmem Empfinden gewichen, aber darüber hinaus, bis zur hinge benden Liebe, wird Matte Luisens Gefühl für den Mörder Egons, den in mir zu sehen das starrfinnige Mädchen sich nun mal nicht überwinden kann, sich niemals, niemals stei gern! Dessen", die schmerzliche Bitterkeit, die bei Eckatts- burgs letzten Worten auch den Ton seiner Stimme durch klang, gewaltsam bezwingend, fügte er aufmuntern-, voll Ueberzeugung hinzu, „seien Sie versichert, Viktor! Er scheint Ihnen wirklich des stolzen Mädchens Liebe als Ihres Lebens erstrebenswertestes Ziel, dann keine mutlose Fah nenflucht, Gehren!" „Nein!" Ein tiefes Aufatmen schwellte Gehrens Brust. Er richtete sich hoch auf und wiederholte fest: „Nein! Ich bin ja nun überzeugt, die Bahn ist frei ! Sin edler Preis will erkämpft sein — der Kampf um mein Glück — ich nehme ihn auf!" In sichtlicher Bewegung umfaßte er EckattSburgs Rechte, des von netter Hoffnung Belebten Han- mit festem Druck. „Ich wünsche Ihnen Sieg aus ehrlichem Herzen", sagte er ernst. „Und noch eins, Gehren.' Kann ich in irgend einer Weise beitragen, Ihre Zukunft zu sichern, damit gewisser- maßen Ihr Glück zu fördern, so bin ich dazu jederzeit, mit Frettden bereit! Lasten Sie uns, ich bitte darum, Viktor, wie Brüder Hand in Hemd gehen." In Gehrens GMHtSzüge trat ein Ausdruck tiefster Er griffenheit, Er wollte sprechen, stieß aber nur stammelnd hervor: „Baton. —" „Hält!" SckartsburgS Versuch, einen scherzhaften Ton anzuschlagen, gelang Hur jehr undcülkdMmen. „Die föMÜchr Dresden, 20. Februar. Ein Kind aus dem Zuge ge worfen? Der Polizeibericht meldet: Am 18. Februar 1814, gegen i/?11 Uhr vorm., ist auf den Hochgleisen der Görlitz- Dresdener Eisenbahnlinie, in Höln der Eschenstratze 1 Paket gefunden worden. Es enthielt einen KindesLichnam männ lichen Geschlechts. Nach den Angaben des Finders, eines Eisenbahnbeamten, dürste das Paket kurz vor der Auffin dung aus einein Zuge geworfen morden sein. Der Kindes leichnam ist zunächst in Windeln gewickelt und dann in einen größeren gelben und rosafarbenen Bogen Papier eingeschla gen gewesen. Das ganze Paket war mit einem 1'/, Zenti meter breiten, weißen Bande umschnürt. Personen, welche hierzu Wahrnehmungen gemacht haben, werden gebeten, der Kriminalpolizei Mitteilung zu machen. Pirna, 20. Februar. Dsa Eis auf der Elbe. Die Eis» Verhältnisse auf der Stromstrecke Zeichen—Rathen haben seit gestern eine ganz bedeutende Aeuderung erfahren. Bis unterhalb Rathen steht das Eis noch fest, es hat sich zu- sckmmengeschoben, so daß sich ein mächtiger Eisschutz bildete. Die Bahn bei Wehlen war nicht mehr passierbar. Wohl Mgrn noch einzelne Leute über das Eis von Ufer zu Ufer, doch geschah es lediglich auf eigene Gefahr. Etwas oberhalb der jetzigen Fährstelle wurde eine Stelle der Eisdecke durch brochen, um den Kahnverkehr aufnehmen zu können. An «inen Eisavfbruch ist nicht zu denken. Unterhalb Zeichen« Bogelgesang hat sich infolge des Wasserwuchses, der an unserem Pegel mehr als 20 Zentimeter betrug, das Ufereis gelöst und ist talwärts abgeschwommen. Leipzig, 20. Februar. Prof. Dr. phil. Felix LLHniS, erster Assistent am landwirtschaftlich-bakteriologischen Labora torium der Universität Leipzig, hat einen ehrenvollen Ruf als Sachverständiger für biologische Bodenforschung in das landwirtschaftliche Ministerium der Bereinigten Staaten von Nordamerika in Washington erhalten. Prof. Dr. LSHnis wird diesem Rufe Folge leisten und seine Tätigkeit an der Universität Leipzig mit Schluß dieses Semesters aufgeben. Prof. Dr. Löhnis hat sich durch zahlreiche Aufsätze und Abhandlungen in Fachzeitschriften einen Namen als Land wirtschaftsbakteriologe erworben. Leipzig, 20. Februar. Die Einwohnerzahl der Stadt Leipzig am 1. Januar d. I. betrug nach dem jetzt vom Rate abgeschlossenen statistischen Ergebnisse über den Dezember vorigen Jahres 620 822 gegen 5898580 nach -em Stande der Volkszählung vom 1. Dezember 1910. Geithain, 20. Februar. Bon einem Güterzug überfah re« und getötet. Mittwoch mittag ereignete sich auf dem hiesigen Bahnhofe, wie schon furz gemeldet, ein gräßlicher Unglücksfall. Der in Rarsdorf beschäftigte Güterbodenarbeiter Esche, wohnhaft in Oberpickenhain, war zur Verstörung eines GLterzuges nach Geithain mitgefahrm und wollte gegen 1/21 Uhr den Gürerzug Nr. 7410 zur Rückfahrt benutzen, der aber hier nicht hält. Auf dem Bahnsteig wollte Esche * Verurteil Prozeß in Beu: gegen § 45 dc Mädchenhandel! Geldstrafe oder bis zum Höchst! zehn Jahren E Verfahrens ver trag des Staa fängnis und 12 lust und Stell» * Der lang gen Mordverft Bürk aus Füll Kämmerzell vor bildet ein Nächst der im Februa Angeklagte hat Verbrechen verl »eitere Kapital verübt zu habe, habe auf den ( derart betrunkei zu erinnern vei dermaßen abge sich am 15. Fel wald gelagert, hessische Grenz« ihn; dabei wu stützung des l Anzahl bewaff flüchteten die Z ihnen auf der ihren Verfolg schworenen sprc such« in einem derrrde Umstänl klagten nach dr 6 Monaten Zr lichen Ehrenrecl * Siu Fra« Lebe« verurte den Frauenarzt Strafgesetzbuch« Ehrenrechtsverl »rteilungen Le» Graudenz verbi Ehrverlust festx vollends unfaßbar. Sie lieben — Schnee und in den V sturm. Die T ' dem Bechen m liegt 10 bis U - Zum L «teilt, daß «ffungsanträg« wurde eine angeboten. W Meseritz erlitt GS wird besürc lnngSunfähig r - Ei« »erden, hat in Hauben gezeigt Rheumatismus Da endlich ka (auf Abschlag) — Kot. Der 24 Stunden. «st zu wieLerh U-tzertrauertSsAtz, Asm Glück w der gewiffenlo — Gme s> Hat sich in seiner Stimme gewaltsam beherrschend, sagt er nach minu tenlangem Schweigen unvermittelt: „Sie lieben meine Kusine, Viktor!" „Allmächtiger!" Todesblässe überlief Gehrens Gesicht, er taumelte entsetzt von seinem Stuhle empor, die Lehne mit seinen beiden Händen krampfhaft umklammernd, mur melte er stammelnd: „Sie — wissen?" „Erst dieser Augenblick stempelt mein Ahnen zur Ge wißheit", versetzte der Baron mit einer Stimme, deren vi brierender, schwerer Klang jedem anderen hätte auffallen müssen. Gehren, außer sich, sein streng gehütetes Geheimnis entdeckt zu sehen, beachtete die Zeichen seiner ungewöhn lichen Bewegung nicht. „Lassen Sie cs mich aussprechen, mein Freund", fuhr der Baron sott, „seit sich nur die Ursache Ihres Wunsches enthüllt, erscheint er mir und werden geliebt —" „Ich — von ihr?" schmerzlichsten Zweifels. Gott, ja, es gab eine Zeit, eine kurze Zeit, wo ich von einer Mgen Zukunft träumte — -och mrr zu bald kam -äs Er wachen, ich mutzte sehen" — er atmete schwer — „erkennen, flne ihr Herz sich einem anderen — ich neide sie Ihnen wahrlich nicht, Baron! Wenn einer, find Sie der Herrlichen, Hohen, Stolzen würdig, deren schönes, blondes Haupt eine Fürstenkrone zu tragen verdiente. Nun Sie alles wissen, Baron", schloß Gehren noch kurzem Verstummen mit festerer Stimme, „werden Sie meine Bitte verstehen und billigen." Während Gehrens Rede ging in EckattsburgS edlen Ge sichtszügen eine auffallende Wandlung vor. Der düstere Ernst wich einem Ausdruck freudiger Verwunderung; durch seine Augen lies ein Heller Schimmer und auch der Ton sei ner Stimme klang Heller, frischer, als er entgegnete: „Verhielt es sich so, wie Sie glauben, lieber Gehren, wäre es in der Tat grausam, Ihnen -uzumuten. Sie sollen täg licher Zeuge sein von Matte Luisens und meinem Liebes glück. Nun aber befinden Sie sich in einem großen Irrtum. Wohl besitzt meine schöne Kusine meine volle Hochachtung, ich schätze und bewundere ihre edlen Charaktereigenschaften und Talente — auf Ehrenwort — vorttder heiße« Sehn sucht eines Liebenden nach Gegenliebe, dem stürmischen Verlangen, Motte Luise Äs mein eigen zu besitzen, weiß ich Mich frei!" Borfitzende de« Bereis« zur Förderung Dresden« und de« Fremdenverkehr«, Hofrat Behren«, erschienen gestern bei» Rat« zu Dresden und teilten mit, daß die Aunstakademtker znsarnmen mit den Studierenden an der Kunstgewerbeschule u«d den Studierenden der Kgl. Technischen Hochschule sich entschlösse»« haben, den Karnevalöseftzug, der nach den Ergeb nisten der letzten Lage al« gescheitert angesehen werden mußte, nunmehr doch durchzuführen. Auch hat sich eine Reihe ange sehener Korporationen avgeschlossen. Di« Kal. Polizei direktion hat bereits die Genehmigung erteilt. Der Rat hat Hierauf die Gewährung einer Beihilfe zur Durchführung de« Festzuges erneut zugesagt. Somit ist der Karnevalsfestzug nunmehr endgültig gesichert. geriet schließlich unter die Räder de« Zuge«, die ihn voll ständig zermalmten. Bon dem Körper de« Unglücklichen konnten nur noch einige Fleischsetzen zusammengeschaufelt werden. Der Bedauernswerte ist erst 27 Jahre alt. Er war verheiratet und hinterläßt ein, Frau und drei unversorgte Kinder. Hartenftei» hei Zwickau, 20. Februar. Die Uuterschla. gungeu des ehemaligen Stad trassier ers. Kramer. Dieser Tage erst wurde nach eingehenden Recherchen sestaestellt, daß die Unterschlagungen de« ehemaligen Stadtkassier«« Kram«, die erst etwa 20000 Mk. betrag« sollten, die Höhe von 80000 Mk. erreicht hatten. Nach den weiteren Uvtersuchungen sind jetzt bereits 10b 000 Mk. Unter schlagungen festgestellt. Die Erregung der gesamt« Ein wohnerschaft ist deshalb auch auf das höchste gestiegen. — Als Kandidaten für den hiesigen Bürgermeisterposten kamen in die engere Wahl die Herren Dr. jur. Wohlfahrt (Har tenstein), Steinbach (Nossen), Mend (Hohenstein-Ernsttbal) und Möbius (Lichtenstein-Callnberg). — In unserem letzten Bericht über die Untnschloguogen war gesagt worden, Bürgermeister Forberg habe auf Anordnung der Kgl. Amts- hauptmannschaft Zwickau am 6. d. M. sein Amt nieder legen müssen. Herr Bürgermeister Forberg «sucht jetzt, richtig zu stellen, daß er sein Amt nicht habe niederlegen müssen, sondern daß « auf sein Ansuchen beurlaubt worden sei. Am 1. März 1914 gehe er in Pension. Voigtsdorf (Erzgeb.), 20. Februar. Erfroren ausge- fuudc». Aus dem hiesigen Gutsacker fand man den Polierer Emil Hommel aus Waldheim erfroren auf. Der Tote war im Schneesturm vom Wege abgekommen. Die Leiche konnte «st gestern, nachdem der Schnee zum Teil geschmolzen war, gefunden werden. Mühlgrün, 20. Feburar. Auf -er Jagd verunglückt und an den Folgen der Verletzungen unerwartet gestorben ist der Bauunternehmer Albin Preißner von hier. Der Ver storbene weilte kürzlich bei seinem Sohn, einem Förster in der Bautzener Gegend zu Besuch. Beim Gange zur Jagd trug Preißner sein ungesichertes Gewehr mit der Mündung nach unten, in dem Gkmben, daß es nicht geladen sei. Durch eine Bewegung entlud sich das Gewehr, die Ladung ging dem Bedauernswerten in den Fuß und verursachte außer der äußeren Verletzung eine Knochenzersplitterung. Die Wunde entzündete sich nach einigen Tagen« derart, daß zur Ampu- tation des Beines geschritten werden mußte. Kurze Zeit noch der Operation starb der sonst rüstige Mann wahrschein lich an den Folgen einer Blutvergiftung. Markneukirchen i. V., 20. Februar. Rach dem Ball er stochen. Auf dm Heimwege von einem Ball, den die Frei willige Feuerwehr im böhmischen Nachbarorte Schöna« ver anstaltet hatte, ist ein junger Feuerwehrmann namens Rob. Köhler im Verlaufe eines Streites erstochen worden. Schon während des Dalles hatte es Zwistigkeiten gegeben, so daß einige junge Leute, Söhne angesehener Landwirte des Ottes, aus dem Saale gewiesen werden mußten. Die ge kränkten Burschen beschlossen, Rache an den Gästen zu neh men und legten sich vor dem Gasthause auf die Lauer. Als der Feuerwehrmann Robert Köhler das Haus verließ, um sein Heim aufzusuchen, stürzten sie sich auf ihn. Robert Köhler erhielt bei dem Kainpf zwei Stiche in die Brust, die schon nach zwei Stunden seinen Tod herbeisühtten. Seine Mutter hat bereits vor einigen Jahren einen Schwiegersohn auf diese schreckliche Weise verloren. Wie festgestellt worden Anrede hott auf! Brüder nennen einander du! Viktor, willst du?" Er legte seine Arme uni den Freund. „Ob ich will! Du Edler, Bester der Besten!" rief Gehren. Mit Bruderkuß und Handschlag bekräftigten die beiden Männer ihren Bund. 16. Pfingsten war vorüber. Das herrliche Festtagswettcr hatte Scharen erholungsbedürftiger Ausflügler verlockt, die reine ozonreiche Lust rm Eckattsburger Forst und Wald zu atmen. Aus der Nähe und Weiterer Ferne waren vom frü hen Morgen an mit den Bahnzügen, zu Wagen, zu Fuß, auch wohl zu Roß und auf Fahrrädern Männlein und Weib lein herbeigeströmt. Der Wald hallte wider von durchein ander schwirrenden Menschenstimmen, von Lachen und fröh lichen Gesängen, Geräuschen, die der sanfte Sommerwind teils in vollen Tonwellen zu den Bewohnern der Meierei trug. Während Herta den Klängen heiterer Lebenslust mit Vergnügen lauschte, wurden sie von Matte Luise als unge mein belästigende, ihre ganze FeiertagSstirmnung störende Geräusche empfunden. Leider wars unmöglich, ihnen we- ' nigstens in Hörweite zu entrinnen, denn bis auf die durchs einen Drahtzaun fest abgegrenzten Partien, welche die Meierei umschlossen, hatte Vetter Ernst Georg auch den gro- ßen Park für den Fremdenbesuch fteigegttüen. Abgesehen von den reingehaltenen Wegen, den gestutz ten Bäumen und Hecken, dem klar blinkenden Weiber, mur- melrtden Wasserfällen und den stocheren Rasenplätzen, die Nie geschoren« Samt schimmerten, zeigte der Park keine Veränderung gegen früher, eine Enttäuschung für siete fremden Besucher, die erwartet batten, Wunderdinge zu schauen, vom amerikanischen Nobob — als solchen bezeich nete nun mal das Gerücht den neuen Majoratsherrn von Eckartsburg — geschaffen. Den großen Park mit seinen Quellen und rieselnden Bächen hätte der Besitz« in ei» Eden umwandeln können; Unverständige machten ihm seine sparsame Zurückhaltung zum Vorwurf. Kamen derartige Äußerungen dem Baron zu Obren, sagte er gelosten: - „Die Menschen überschätzen-meine Mittel. Es läßt nicht alle« auf «mnÄ, g-eichsaM übchh ' NM bringen. Erst da« Novnmdige und Nützliche; eine verschö nernde Hand an Schloß und Patk p» legen, muß ich mir noch Vorbehalten."
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