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Der Sächsische Lrzähter. Bor hoodert Jahre«. Mittwoch, de« 18. Februar 1V14. !. Beiblatt z>» Ramm« 40. 18. Februar 1814. Napoleon hatte von Blücher abgelassen, weil er ihn fälschlich für völlig vernichtet hielt und sich wieder südwärts gegen die Hauptarme« gewandt. Auch diese erfuhr nun mehrere Niederlagen durch das Verschulden Schwarzenbergs, der die gefährdeten Punkte nur schwach besetzt hatte und dann die Unterstützung der angegriffenen Korps verweigerte. Er meinte, alle seine Kräfte Zusammenhalten zu müssen. So war am 17. bei NangriS das Korps Pahlen durch Napoleon völlig vernichtet worden. Bon 2000 Mann und 12 Geschützen kamen nur 400 Mann und 3 Geschütze wieder zur Armee. Lm 18. traf den Kronprinzen von Württemberg, -er seit dem 15. die Stadt Monterau besetzt hielt, das gleiche Schicksal. Dieser hatte diesseits der Seine und Nonne sich zur Verteidigung eingerichtet mit 900 Mann In fanterie, 1000 Reitern und 30 Kanonen. Hinter der Stadt hatte er das Schloß Turville besetzen lassen. Napoleon be drängte ihn nun mit Uebermacht. Anfangs ging sein not- wen-iger Rückzug in guter Ordnung vor sich, doch stürzte bald alles in wilder Hast die steilen Abhänge des Seine tales hinunter den Brücken zu. Das Gedränge auf den beiden schmalen Uebergängen wurde umso gräßlicher, als von den Anhöhen herunter mit Kartätschen in dies Men- fchengewirr hineingefeuert Wurde. Die Württemberger ver- loren 72 Offiziere und 3000 Mann, die Oesterreicher 2000 Mann. Schwarzenberg hielt sich infolge des Verlustes die ses wichtigen Stützpunktes für verpflichtet, dringende Bitten an Blücher um Hilfe zu senden. Am 21. Februar stand Blücher wieder bei der großen Armee. Deutscher Reichstag. Sitzung vom 16. Februar. Im Reichstag haben heute und für die nächsten Tage die Juristen das Wort, mit denen Staatssekretär Dr. Lisco um sein Gehalt känipfen muß. Das Haus war übrigens schlecht besucht, da die Versammlung des Bundes der Landwirte eine starke Anziehungskraft ausgeübt hatte. Zunächst sprach der in Nordhausen gewählte Berliner Rechtsanwalt Dr. Cohn als Vertreter der Sozialdemokraten. In seiner ausführlichen Rede Ließ er an unserer ganzen Rechtspflege kaum ein gutes Haar und wurde so aggressiv, -aß Präsident Kämpf ihn mehrfach rügen mußte und ihm zum Schluß sogar einen Ordnungsruf erteilte. Er erwartet eine Besserung in unserer Rechtspflege nur von einer grund legenden Aenderung unserer öffentlichen, politischen und wirtschaftlichen Zustände. Demgegenüber schloß er mit den Worten: „Pereat mundus et fiat justitia." Auf eine andere Tonart war die Rede des Sigmaringer AmtsgcrichtsratS Belzer gestimmt, der für das Zentrum sprach. In dem .tfrupp-Prozeß und besonders in dem Auftreten des Ersten Staatsanwalts erblickte er einen glänzenden Beweis für die Unabhängigkeit unserer Rechtspflege, betonte daneben aber, daß sie an Schnelligkeit noch vieles zu wünschen übrig lasse. Eingehend beschäftigte er sich mit der Prozeßberichterstar tung gegenüber Skandalprozessen noch imer wenig merken tung gegenübre Skandalprozessen noch immer wenig merken lasse. Den Schluß seiner Rede bildete eine ausführliche Be handlung der Frage des Jrrenrechtes und der Behandlung der Geisteskranken vor Gericht, die entschieden geändert wer- den müsse. Der nationalliberale Abgeordnete Schiffer (Magdeburg) behandelte die Frage der Unparteilichkeit der Richter und ging zum Schluß auf eine Reihe spezialjuristi- scher Einzelfragen ein. Dann vertagte sich das Haus. Sächsischer Landtag. Die Zweite Kammer trat am Montag erst wieder nach mittags i/»4 Uhr zusammen. Zunächst verabschiedete das Haus ohne Debatte die Staatshaushaltsrechnung der Kasse der Oberrechnungskammer zu Kap. 36 des Etats für 1912, worüber der nationalliberale Abg. Kleinhempel be richtete und wandte sich dann dem Rechenschaftsbericht für 1910/11 zu, von denr die Kap. 22—31, allgemeine Staatsbe dürfnisse betreffend (Berichterstatter Abg. Schön feld (kons.), Kap. 53—56, Geschäftsbereich des Ministeriums des Innern (Berichterstatter Abg. D e ni m l e r (Soz.), Kap. 62 bis 72, Geschäftsbereich des Ministeriums des Innern (Bc- richterstatter Abg. Winkler (Soz.) und die Kap. 102 bis 110, Geschäftsbereich des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten (Berichterstatter Abg. Linke (Soz.) ohne Debatte erledigt wurden. Hierauf trat das Haus in die Beratung des Kap. 106 des ordentlichen Etats, Vertretung Sachsens im Bundesrat, ein. Ten Bericht erstattete der freisinnige Abg. Koch, die Einnahmen betragen nur 560 -?//, die Airsgaben dagegen 48 691 -//. In der Debatte brachte der nationalliberale Abg. Dr. Zöphel die Bestrebungen des Preußenbundes zur Sprache und bedauerte, daß die sächsische Regierung, nach- dem sie im Bundesrat in der Frage der Neichsvermögens- zuwachssteuer überstimmt war, sich in die Oeffentlichkeit flüchtete. Das sei eine Sünde wider den heiligen Geist, eine Sünde gegen die festen Grundlagen der Reichsverfassung gewesen. Das habe schon Graf Aork von Wartenburg in seinem Vorstoß im preußischen Herrenhause gezeigt, der den preußischen Sondergedanken über den Reichsgedanken stellte. Der preußische Einfluß auf die Reichspolitik müsse in Sach sen als unerfreulich bezeichnet werden. Schon Fürst Bis marck habe vor dem preußischen Partikularismus, als dem schlimmsten Feinde gewarnt. Es müsse darauf hingewirkt werden, diese partikularistischen Erscheinungen zurllckzudrän- gen, wo es sei. Auch das Bestreben, den Reichstag bei. den zukünftigen Verhandlungen über die Handelsverträge aus- zuschalten, gehöre hierher. Staatsminister Graf Vitzthum v. Eckstädt erklärte, daß der Vorschlag des Grafen Schwerin-Löwitz, den Reichs tag bei den Handelsvertragsverhandlungen auszuschalten, konfornr ging mit einem Antrag der Leipziger Handelskam mer. Von einem Appell der sächsischen Regierung an die Oeffentlichkeit nach der Abstimmung in: Bundesrate über die Rcichsvernwgenszuwachssteuer sei ihm nichts bekannt; er bestreite einen solchen mit Entschiedenheit. Sie habe es viel mehr in Rücksicht auf die anderen Bundesregierungen un terlassen, einen solchen Appell an die Oeffentlichkeit zu rich ten, denn es sei nicht erwünscht, Meinungsverschiedenheiten im Bundesrate der Oeffentlichkeit mitzuteilen. Tie sächsi sche Regierung verfolge durchaus keine partikularistischen Tendenzen; nichts habe ihr ferner gelegen. Tie sei vielmehr stets bestrebt gewesen, den Ausbau des Reiches zu fördern auf Grund der Reichsverfassung. „Genosse" Fl eißner beschäftigte sich mit den bevor stehenden Handelsvertragsverhandlungen und legte die ent ¬ schiedenste Verwahrung dagegen ein, den gegenwärtigen Zu- stand, das heißt den Zolltarif, auch weiter bestehen zu las sen. Im Weiteren ging der Redner auf allerlei Vorgänge der jüngsten Zeit ein und kam dabei zu derartigen Ueber- treibungen, daß er wiederholt vom Präsidenten zurechtge wiesen werden mußte. Staatsminister Graf Vitzthum v. Eckstädt nahm dem Vorredner gegenüber die militari- schen Verhältnisse Deutschlands in Schutz und stellte mit erhobener Stimme fest, daß es wohl keinen Menschen gebe, der sich über den Freispruch in Zabern nicht gefreut hätte. Das sächsische Volk lasse sich durch Reden, wie die Fleißner- sche, die Freude an den militärischen Einrichtungen nicht nehmen. Der nationalliberale Abg. Hettner stellte gegen über dem Minister fest, daß ein Appell an die Oeffentlichkeit in allerfeierlichster Form in der Thronrede enthalten sei. Während die Regierung früher immer sehr zurückhaltend war, sei sie hier in bedauerlicher Weise vom Herkommen ab gewichen. Es war eine nationale Tat, daß die verbünde ten Regierungen bei dem Zustandekommen der Reichsfinanz, reform dem Reichstag zur Seite standen. Sehr bedauerlich aber, daß die sächsische Regierung sich an dieser nationalen Tat nicht beteiligte. Finanzminister v. Seydewitz kam nochmals auf den Appell an die Oeffentlichkeit zurück und stellte fest, daß kein solcher erfolgt wäre. Tie erste offizielle Erklärung war in der Thronrede enthalten. Tas war die Pflicht der Regierung; sie konnte niemand im Unklaren lassen in der außerordentlich wichtigen Frage der Reick: finanzreform. Es sei entschieden zurückzuweisen, daß die sächsische Regierung grollend bei Seite stand. Sie habe alle Teckungsvorlagen bewilligt und auch ihr nicht ange nehme Steuern mit genehnngt. Die Zuwachssteuer hätte keinen besonderen Einfluß misgeübt; sie stellte die Deckungs vorlagen keineswegs in Frage. Die Ggenerschast gegen die Zuwachssteuer sei auch kein Partikularismus. Sachsen könne mit voller Genugtuung darauf zurückblicken, was es in den 43 Jahren des Bestehens für das Reich geleistet hätte. Die Zuwachssteuer wäre der erste Schritt zur Neichsvermögens- und Reichserbschaftssteuer gewesen, und dagegen mußte sich die sächsische Regierung mit allen Mitteln sträuben; denn das wäre gleichbedeutend gewesen mit einer Schmälerung der Interessen der Bundesstaaten. Der konservative Vize präsident Opitz ging auf die Zöphels'chen und Fleißner- schen Ausführungen des Näheren ein und stellte fest, daß niedrige Getreidepreise keineswegs ausschlaggebend seien für das Wohl und Wehe des arbeitenden Volkes. Unser deutsches Volk sei von jeher friedlich gesinnt, von der Ansicht ausgehend, daß nur der Friede die Wohlfahrt eines Volkes bedinge. Die Znberner Vorgänge hätten die Geduld unseres Volkes auf die härteste Probe gestellt; die dortigen Zustände könnten unter keinen Umständen so weiter gehen. Tie Ab stimmung der sächsischen Regierung im Bundesrate in Sa chen der ZuNmchssteuer habe ihm nicht die mindesten Beden ken verursacht; die konservative Partei danke vielmehr der Regierung, daß sie die weitgehenden Rechte der Bundesstaa ten schützte. Tein Reiche, was des Reiches ist, aber auch den Einzelstaaten, was ihnen znkommt. Der freisinnige Abg. Koch verteidigte die Reichsvernwgenszuwachsstcucr und glaubt, daß die Negierung doch nicht ganz fern vom Parti- kulaiismns sei. Auch die Zollpolitik, die Zaberner Vor gänge ustv. zog der Redner herbei. Ter nationalliberale Abg. Dr. Zöph el, der die Tebatte cingeleitet hatte, ver teidigte sich gegenüber den Zurechtweisungen von der Mini sterbank und kam nochmals auf die Zaberner Vorgänge zu Heimat. Original-Roman von A. Marby. (22. Fortsetzung.) «Nachdruck verboten.) „Alles nutzloses Zeug — weggeworfenes Geld!" stöhnte -er Jüstizrat. „Wo bleibt nur wieder der Karl — der Hasse? Da siehst du's ja, wie verlassen ich hier liege." „Hasse weiß mich jetzt hier! Kann ich was für dich tun, lieber Onkel? Nein? Soll ich Frau Dr. Winni g rufen? Auch nicht! Hm! Mutz ich wirklich fürchten, deine Umge bung läßt es an der nötigen Aufmerksamkeit gegen dich feh len?" forschte Gehren ernst. „Ueberflüssige Frage!" brummte der Justizrat auswei chend. „Seid alle nicht, wie ihr sein müßtet. Hat mein Herr Neffe", des Sprechers Ton verschärfte sich wieder, „seit drei Wochen Wohl ein einziges Mal nach seinem alten Onkel ge fragt?" - * „Der Vorwurf in deinen Worten, teurer Onkel, trifft mich unverdient!" versetzte Gehren ruhig. „Selbst lvenn ich von deiner Krankheit eine Ahnung gehabt, hätte ich dich nicht eher besuchen können. Seit ich den Baron vertrete, ar- beite ich im Gefühl meiner Verantwortlichkeit meist bis tief in die Nacht hinein. Wären wir mir erst den Trotz der Bau handwerker los! Noch nianches soll unter Dach und Fach, bevor der Winter kommt, der mit seinem Antritt leider Eile zu haben scheint. Du mußt meine anscheinende Rücksichts losigkeit wirklich entschuldigen, bester Onkel!" „Na ja, na ja —" Die weitere Antwort schnitt Frau Dr. Winnigs Erscheinen ab. Hasse folgte ihr auf dem Fuße, er trug ein großes Tablett, beladen mit einer Auslese von allerlei wohlschmeckenden, zu einem guten Frühstück dienen den Dingen. „Ich kann mir das Vergnügen nicht versagen, Sie zu begrüßen, Herr von Gehren", sagte die Dame, dem ihr rasch entgegeneilenden jungen Mann sichtlich erfrerft die Hand reichend. „Welche angenehme Ileberraschung für unseren armen Herrn Justizrat — und daß Sie gerade heute — bei solchem Wetter kommen, müssen wir Ihnen besonders hoch anrechnen." „Aber ich bitte, verehrte Frau Doktor, was fragt ein Land Witt nach dem Wetter?" lächelte Herr von Gehren. „Freilich Wohl! Ich darf doch hoffen, Sie bleiben über Mittag, Herr v. Gehren?" „Mit gnädiger Erlaubnis und —" mit erhöhter Beto nung — „falls Onkel Kaltenbach meine Gegenwart so lange hier duldet — den ganzen Tag. „Dummheit, alter Junge, weißt doch, daß ich mich freue!" murrte der Jüstizrat. „Taran zweifelt Herr v. Gehren gewiß nicht", ergänzte Frau Tr. Winnig verbindlich, während sie fürsorglich die leicht verschobene warme Decke, die über Kaltenbachs Füßen und Knien lag, zurechtrückte. „Doch nun gestatten die Her- ren —" Tie wandte sich, zu gehen. „Wollen Tie uns schon wieder verlassen, Fran Doktor?" fragte Gehren bedauernd. „Hansfrauenpflichten, Herr von Gehren!" lächelte die alte Dame. „Unsere gegenwärtige Küchenfee ist wenig zu verlässig — und da ich Herrn Justizrat nun in angenehmer Gesellschaft weiß ,kann ich ohne Unruhe nach dem Rechten sehen. Inzwischen, Herr v. Gehren, plaudern Tie unserem armen Patienten die Schmerzen fort!" „Wäre glücklich, vermöchte ich dies", antwortete Gehren, Frau Tr. Winnig bis zum Eingang ins Nebenzimmer be gleitend. Indem er sich dann wieder dem Kranken zu wandte, sagte er lebhaft: „Eine liebe, sympathische Dame! Für dich; lieber Onkel, ist Frau Doktor Winnig wahrlich ein unschätzbares Juwel!" Der Justizrat blieb die Antwort schuldig. Seine Auf merksamkeit schien einzig den Delikateßbrötchcn und Lecke reien zu gelten, die Hasse in zierlichster Anordnung für den Gast zureckst stellte. Zuletzt entkorkte er eine Weinflasche, versah sie mit einem silbernen Pfropfen und, nachdem er Gehren höflich aufgefordert, zuzulangen, fragte er den Haus herrn: „Haben Herr Justizrat sonst noch 'n Wunsch?" „Was soll denn das eine GlaS?" klang'S ärgerlich zu rück. —. „Herr Jüstizrat dürfen ja doch keinen Wein trinken", versetzte Hasse ernst. „Na nu? Willst du nnrs wehren?" „Fran Doktor sagt, Herr Geheimrat hatS verboten", gab -er Diener mit stoischer Gelassenheit zur Antwort. „Zum Donnerwetter, was geht mich der Geheimrat an?" rief der Justizrat aufgebrackst. „Hier habe ich zu befeh len, will essen und trinken, Nias mir beliebt. Sofort holst du 'n Glas, bringst noch 'ne Flasche Pomcry mit. Werde wohl das Recht haben, meinem Neffen Bescheid zn tun. Na? Vorwärts, Alter!" „Wie Herr Justizrat befehlen", nickte Hasse gleichmü tig. Im Begriff, denr erhaltenen Bcefhl zu gehorcl»en, zö gerte dennoch sein Fuß, die Schwelle zu überschreiten, als er Herrn v. Gehrens sehr bestimmte Aeußenmg vernahm: „Bitte, bester Onkel, meinetwegen darfst du die ärzt liche Verordnung nicht umgehen." „Sieh, sieh! Mein Herr Neffe bläst mit dem unschätz baren Juwel", — der Justizrat lachte ärgerlich — „in ein Horn! Aber ihr verrechnet euch beide! Fällt mir nickst ein, nut trockenen, durstigen Lippen dabei zn sitzen und zuzu- ieben, wie's anderen Leuten schmeckt. Himmel-Bombcnele- ment! Worauf wartet denn noch der „MuSjö"? Wird's bald?" „Jcb würde es mir nicht verzeihen können, bester On kel", nabm Gehren nach Hasses eiliger Entfernung ernst, sichtlich berührt, das Wort, „sollte meine Gegemvart dich ver anlassen, gegen ein berechtigtes Verbot zu handeln, ohne die für dich nachteiligen Folgen zu bedenken. Dir weißt, ich bin kein passionierter Weiutrinker; gestatte mir, die Flasche beiseite zu stellen." Um Kaltenbachs Mund und Augen zuckte cs huiuori- stisck). „Nee, mein Sobn", sagte er in merklich verbesserter Laune — „das verführerische Objekt bleibt aus seinem Platz und nicht bloß zum Angucken! Allen Geheimräten und Haiisdespotinnen zum Trotz probiere ich mit dir den rubin farbenen Inhalt, und absolviere dich von jeglicher Gewis- senspcin, falls das Zlvicken und Zwacken in meinen kranken Beinen zunehmen sollte. Wer weiß, bringt am En-e die gegenteilige Wirkung hervor, daraufhin wird's gewagt und nun tue mir den (Gefallen, Viktor ,schenke ein, iß und trink! Um dir in allein mit gutem Beispiel voranzugehen, ver- suche ichs auch noch mit einem Kaviarbrötchen." Gehren sah ein, er mußte sich des Onkels Willen fügen, wollte er ihm nickst ganz und gar die Laune verderben. Als dann das köstliche dunkle Traubenblut in den Gläsern fun kelte, der Justizrat mit leichter Anstrengung die Hand mit dem Glase erhob und sagte: „Trinken wir zuerst auf Baron von Eckartsburgs glück liche Heimkehr aus Amerika!" tat Gehren in aufrichtiger Dankbarkeit dem alten Herrn Bescheid.