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«14. " Nr. 34. Geh. Rat lhnhostvev» st der Be» abschrecken- ttschießung ässe allge- i eine nor- und Rade« r Großen« sei. Ein «r Antrag, Schiene», iuchnftacht- !o. dem 40 e abgefah- Haus, laufe« auf Nähe deK setzte Sachsen herab und feierte in einer von den Protest rufen der anderen unterbrochenen Rede die Tapferkeit seiner Großväter, die unter Blücher gefochten hätten. Als er auS- rief: „Ein Großvater von mir ist in der Schlacht bei Leip zig verwundet worden", warf Ließner ironisch ein: „und meiner ist in der Schlacht bei Pieschen in die Ferse gestochen worden". Nunmehr rief Zweigert: „So etwas kann nur ein ganz dummer Junge sagen", worauf Ließner erwiderte: „So eine Flegelei ist mir in Damengesellschast noch nicht vorgekommen'" Gleich darauf schlug Zweigert mit der fla chen Hand dem Ließner ins Gesicht, wurde aber sofort von einem anderen Herrn gepackt und zur Tür hinausbefördert. ES folgte Klage und Widerklage wegen Beleidigung. Dom Schöffengericht Sebnitz wurde am 30. Dezember Ließner kür straffrei erklärt, Zweigert nur wegen tätlicher Beleidigung zu 500 -4t Geldstrafe verurteilt. Beide legten Berufung beim Landgericht Bautzen ein. Die Berufung wurde verworfen, seine Strafe aber auf 800 -4t erhöht. Er hat auch alle Kost m und Auslagen beider Instanzen zu tragen. r und ve» >ers unter rr Austin« ren Diso» nnrer des ienstknecht msdorf Hause sei« seinzmann ler gestoh- c verschlos» Markstück er zu 10 ckiebsamen i der Her- ckte Draht- i r s ch a u § schlafen I des Her- icht Folge rrde, stieß rußen zer- ner Bier- oM Schöf- msbruchö, g 10 Wo- e verwvr- -suchungS- a ist eine 3 der rei- )l Siegt s- rokuristen von Lwrt nitzer Ge- sehen und mber Har ners eine ftszimmer Mitternacht tloses Be te Garde maßender Preuße, ra studie- as zweite urch eine h zuzieh:. :r behagt die ganze »wirtschaft entgegen- »rschte die ;rat, vor: verstohlen ließ, wäh- ine Rech- Befriedi- ndet, hat löhnt. Ich Stellung aus, ist m Herren en außer- fich besin- leicht ge- me Hinern es gegen- ndfrischen veis: D.r der Gnä- Sebühr in Empfin- eresse für und wag« eine halbe ins Ihrer sto dank- verfichern. rgtc dann :n blauen ankeu «ir TaseSchrouU. — Schreckliches Brandunglück. Das Wohnhaus des Be- sitzers Przemieniecki in Aliten bei Traken (Ostpreußen) ist vollständig niedergebrannt. Der Besitzer, seine Frau und seine beiden Töchter sind umgekommen. Die vier verkohlten Leichen wurden aufgefunden. — Schadenfeuer in einer Fleischwarenfabrik. In Rheda bei Bielefeld wurde die Fleischwarenfabrik der Firma Pop- penburg durch Großfeuer heungesucht. Einige Tausend Zentner Fleischwaren wurden von den Flammen vernichtet. Der Schaden beträgt etwa 150000 °4l. — Opfer des Eises in Pommern. Jin Laufe der letzten Woche sind auf den hinterpommerschen Seen und Flüssen außergewöhnlich viele tödliche Unglücksfälle vorgekommen. Die Presse registriert 13 Fälle, in denen Erwachsene bezw. Kinder auf dem bereits morschen Eise einbrachen und er tranken. — Eine Zigeunerfamilie erfroren aufgrfunde«. Aus Tabor in Böhmen wird gemeldet: Eine aus sechs Köpfen bestehende Zigeunerfamilie wurde im Ludwigstaler Walde erfroren aufgefunden. — Für 20 000 -4t Radium im Kehricht. In einein Liverpooler Hospital wurde ein Glasröhrchen vermißt, das Radium im Werte von 20000 -F enthielt. Die Röhre war die Nacht hindurch einem Patienten an die erkrankte Wange gebunden worden. Als man sie am Morgen nicht finden konnte, wurde der Patient mit Röntgenstrahlen durchleuch tet, weil man fürchtete, daß er sie verschluckt habe. Die Durchleuchtung ergab jedoch keine Spur, so daß man an nehmen mußte, die Röhre sei zu Boden gefallen und unbe merkt bei der Reinigung des Zimmers mit ausgekehrt wor den. Es gelang, den Kehrichtwagen noch aufzufinden. Nach einer stundenlangen sorgfältigen Durchsuchung des Mülls wurde dann auch das kostbare Radiumpräparat entdeckt. — Eine Mutter mit ihren beiden Söhnen ziün Tode verurteilt. Aus Madrid wird gemeldet: Das Schwurgericht von Pontevedra (Nordwestspanien) verurteilte eine ganze Familie, Mutter und zwei Söhne, zum Tode. Die Frau hatte mit Unterstützung ihrer Söhne ihren Gatten im Schlaf ermordet. Das Gericht kam zu der Erkenntnis, das; alle drei Personen sich des Mordes schuldig gemacht haben, und erkannte demgemäß auf Todesstrafe. — Ungetreue Eisenbahner. Wegen fortgesetzter schwerer Deibstähle von Eßwaren, Zigarren, Tuchen usw. bei der Güterabfertigung in Cottbus sind einige Eisenbahn- Jhren heutigen Besuch einer besonderen Veranlassung. Darf ich fragen?" „In der Tat, meine Gnädigste, außer dem begreiflichen Verlangen, mich von dem Wohlbefinden der Damen zu über zeugen, erscheine ich vor Ihnen als Verkündiger einer wich tigen Nachricht. Sie ihnen als Erster mitteilen zu dürfen, erfüllt mich mit freudiger Genugtuung. Ich weiß nicht." fuhr Kaltenbach lebhafter fort, „ob Sie Kenntnis besitzen von dein großen Wucherprozeß, der gegenwärtig die Spal ten sämtlicher Zeitungen füllt und somit alle Welt bs- ichästigt?" „Uns ausgenommen, Herr Justizrat!" versetzte Marie Luise. „Die Zeit ist für Herta und mich zu kostbar, als daß wir sie mit der Lektüre müßigen Zeitungsklatsches vergeu den dürften. Und jener Wucherprozeß — was haben nur damit zu tun?" Obgleich der alte Herr eine ähnliche Antwort erwartet hatte, atmete er dennoch befriedigt auf. „Mehr, gnädigste Baroneß, als Sie im Augenblick ahnen", sagte er mit erhöhter Betonung und fuhr dann ernst fort: „Einer der Hanptangeschuldigten ist der Bankdirek tor L . . ." „L - . ?" wiederholte Marie Luise aufhorchend. „Irre ich nicht, stand Papa mit dem genannten Herrn in — in ge- schästlicher Verbindung? O Gott, jetzt erinnere ich nuch, es war derselbe Mann, der nach Papas Ted die große Schuldforderung erhob!?" „Ganz recht!" bestätigte Kaltenbach. „Ihr verstorbener Herr Vater schenkte dem glattzüngigen Bankier sein volles Vertrauen, womit der in schurkischer Weise Mißtrauen ge trieben hat." „Woher Nüssen Sie das?" rufen die Schwestern wie aus einem Munde. „Lassen Sie mich vorausschickcn: Ich habe L . . . . nie mals recht getraut. Als nun im Verlauf des Wucherprozes- scS, in den, wie ich bereits sagte, der Herr Bankdirektor mit verwickelt ist, die betrügerischen Manipulationen bekamst wurden, die der spitzfindige Mann anwandte, seine ihm ver trauenden Kunden uin ihr Vermögen zu bringen, stieg der Gedanke in mir auf, ob am End« nicht auch der verstorbene Herr Baron zu den nichtswürdig betrogenen Opfern ge hörte. Ich versuchte zunächst Einblick in L . . . .s gerichl- lich beschlagnahmten Papiere zu gewinnen, fand denn auch darinnen so gravierende Schuldbeweis«, daß ich mich ohne weiteres zu dem Bankdirektor begab und ihm die fein Sun- L« Stchsische Erzähl«. Seit« 7. angestellte verhaftet worden. Die Diebstähle sollen sich auf mehrere Jahre erstrecken. Die Untersuchung ist im vollen Gange. — Der reichste Man» von Mexiko durch die Revolution bettelarm geworden! Aus New Uork wird dem „Daily Expreß" gekabelt, daß der einstige Gouverneur des Staates Chihuahua, Sennor Alberto Terrasas, der wegen seines ko lossalen Reichtums den Beinamen führte „Der Rockefeller von Mexiko", so verarmt ist, daß er sich als Landarbeiter aut einer Farm verdingen mußte. Er ist mit seiner Familie nach Passade in Kalifornien ausgewandert und arbeitet dort auf einer großen Farm. Terrasas hatte sich namentlich als Besitzer von Oelquellen ein Vermögen von acht Millionen Pfund Sterling erworben, um das er durch die Revolution gekommen ist, denn die Revolutionäre nahmen ihm das ganze Hab und Gut weg. — Ein neuer amerikanischer Schwindel. Viele, von den Personen, die nicht alle werden, erhalten jetzt aus Wa shington kommende Briefe. Derartige auf Schwindel basst- rende Briefe sind zwar nichts Neues und doch fallen viele Personen immer wieder auf solche Bauernfängerei hinein. Ter fragliche Brief ist zunächst, da er unfrankiert eingeht, für 20 H einznlösen. Das ist schon die erste, sagen wir ge linde, Unverfrorenheit der absendenden Firma. In dem Briefe schreibt die Firma M. A. Winter L Co., Washington u. a., daß eine Stelle zu besetzen sei. Tic Adresse des „wer ten Freundes" (nämlich des völlig unbekannten Adressaten) habe sie soeben durch einen Geschäftsfreund erhalten. Die Stelle sei eine erstklassige und von ehrender Art. Für die zu leistenden Dienste werden 2 -E und mehr den Abend, 2 oder mehr die Stunde bei Tagesarbeit und von 210 -Ä bis zu 630 -F oder mehr (?) den Monat bei völliger Ar beitsleistung in Aussicht gestellt. Die Firma will direkt einen Angestellten beauftragt haben, auf den mit einer be sonderen Kenn-Nummer versehenen Antwortsbrief des „werten Freundes" zu achten, da viele Hunderte (?) täglich cinlaufen. Am Schlüsse ihres Briefes bemerkt die Firma noch, daß der „werte Freund" bei seiner Antwort ja nicht vergessen soll, die 10-F-Freimarke aufzuklebcn. Sie selbst schickt aber unfrankierte Briefe! Wir können nur allen Empfängern solcher Briest anraten, diese kurzerhand in den Ofen zu stecken, denn es ist um die 10-I-Marke und das Briefpapier für die Antwort schade. Wer etwas zwischen den Zeilen liest und amerikanischem Schwindel schon wieder holt begegnete, der weiß stfort, was er von diesem Schreib- Machwerk zu halten hat. — Ein Seeräuberstück im Persischen Golf. Aus Wa- rathy im Persischen Golf trifft die Nachricht über einen Ueberfall zweier Schiffe durch Seeräuber ein. Die Schiffe lagen nebeneinander in der Nähe des Gestades von Bufra. Trotz der Nähe der Stadt erschienen plötzlich gegen Mittag ungefähr fünfzig Räuber auf den beiden Schiffen Die Mannschaften waren derart verblüfft, daß sie sich schleunigst in die unteren Räume der Schiffe zurückzogen. Nur die beiden Kapitäne, Indier, fanden den Mist, sich der Gesell schaft entgcgenzustellen. Da sie gut mit Waffen und Mu nition versehen waren, begann der ungleiche Kampf erfolg reich. Mehrere Banditen wälzten sich bereits in Todes zuckungen auf den Decks, als beide Kapitäne fast zu gleicher Zeit derart angeschossen wurden, daß sie umfielen und den Räubern das Feld überlassen mußten. Einer der Kapitäne tvürde vorr herbeieilenden anderen Fahrzeugen tot aufgefun- den, der andere mit schweren Verletzungen. Die Räuber flüchteten, als auf die Schießerei hin mehrere Schiffe den bedrängten Fahrzeugen zur Hilfe eilten, in ihren Schiffen. denkonto ivcsentlich belastenden Vergehen gegen Sie und Ihren Herrn Vater vor Augen führte und ihn um Mennige Rückzahlung des Ihnen widerrechtlich entzogenen Erbteils ersuchte. Nun. anfänglich sprachlos vor Schreck und Zorn, faßte er sich rasch, verlachte mich, als ob ich ein Narr wäre und schlug mir schließlich die Türe vor der Nase zu." „O Gott! Sie guter, edler Freund, denn setzten Sie sich unseretwcgen aus, ohne daß wir eine Ahnung davon hat-. Leu!" warf Herta bewegt ein „Sie ließen es doch mit dem mißlungenen Versuch ge nug sein Herr Justizrat?" fragte Marie Luise, von dem Vernommenen sichtlich nuangenehm berührt. „Ersparen Sie uns bitte, das Peinliche, daß unser Name in dem un sauberen Prozeß genannt wird." „Darüber darf ich Sie beruhigen, Baroneß Marie Luise." versetzte Kaltenbach leicht sein Haupt neigend. „An dererseits bitte ich zu verzeihen, wenn ich die Angelegenheit nicht für erledigt hielt. Als Ihr Sachverwalter, meinc Gnädigen, erkannte ich es als meine Pflicht, weiter- vorzu- M'hen. Nach erfolgter Rücksprache mit Baron von Eckarts- bnrg —" „Vetter Georg? Warum mit ihm und nicht mit uns, Herr Justizrat?" fiel ihm Marie Luise unmutig ins Wort. „Aus guten Gründen, Baronesse!" larstete KcrftcnbackK Anwort. „Gerade der Herr Baron war der rechte Manu für die heikle Sache. Er widmete sich ihr mit Feuereifer. Wir unterzogen nochmals gemeinsam sämtliche Vorgefun denen, auf jene Sache bezüglichen Papiere einer Prüfung: damit wohl ausgerüstet begaben loir uns — der Herr Baron und meine Wenigkeit — zu dein Bankier und — doch lasten Sic mich schweigen über die Unterredung mit dem Schlau berger: genug, er sah sich schließlich überführt und — ein geschüchtert durch Baron EckartsburgS energisches Auftreten — gestand er seine gegen Ihren verstorbenen Herrn Vater verübten Betrügereien zum großen Teil ein, schob davon die Hauptschuld auf den danraligcn schurkischen Administrator mit dem er unter einer Decke gespielt hatte. Der Her Baron verlangte volle Rückzahlung der unterschlagenen Summen. Dem widersetzte sich jedoch der Halunke aufs ent schiedenste, beteuern-, eS wäre sein vollständiger Rinn! Erst die Drohung, die Angelegenheit dem Staatsanwalt übergeben zu wollen, ließ L . . . . andere Sailen aufziehen. ES lag schon genug gegen ibn vor. als daß er hätte »oünschm können, das Gericht mit einer neuen scHveren Anklage zu beschäftigen, die ihm ein paar Jahre Zinhthaus in sicher« «4. — Ein fideles Gefängnis. Der Matin bezeichnet das Gefängnis La Santö in Paris als einen sehr fidelen Ort, indem er folgendes Geschichtchen davon zum Besten gibt:, Kürzlich wollte ein Bekannter den in Untersuchungshaft be findlichen Schwindelbankier Leconte besuchen und erhielt auch die Erlaubnis hierzu. Es wurde ihm aber der Beschei zuteil: Monsieur Leconte ist nicht anwesend, er hat ein« Spazierfahrt im Automobil unternommen! Ter Besucher »nutzte also den Korb Eßwaren, den er dem Gefangenen bringen wollte, beim Portier lassen. — Echt französisch! — Wieder eine Brandstiftung der wilden Wahlweiber. Aus Glasgow wird gemeldet, daß eine Villa in Ingerneff in Schottin,:- von wilden Wahlweibern augezündet wurde und bis auf die kahlen Mauern niederbrannte. Der Brand schaden beläuft sich auf 25 000 -4k. Man fand auf der Brand stätte wiederum die üblichen Flugschriften der Wahlweiber. — Zwei Kinder bei einem Brande umgekommen. In Tabrova in Russisch-Polen brach während der Nacht in dem Hause eines Kaufmannes ein Brand aus. Die Eheleut» flüchteten mit den beiden jüngsten Kindern ins Freie, woll ten aber noch einmal in das brennende Haus zurückkehren, um auch die beiden älteren Kinder zn retten. Plötzlich stürzte das Haus ein und begrub die Eheleute unter sich, die mit sck-weren Verletzungen unter den Trümmern hervorgezogen wurden. Die beiden älteren Kindern nmrden als vollstän- dig verkohlte Leichen aufgefunden. — 200 Schafe in den Flamme« umgekommen. Ein Schadenfeuer kam am Sonnabend abend ans dem Gutshof Klosterdorf bei Strausberg zum Ausbruch. Aus bisher nickst ermittelter Ursache brach gegen 11 Uhr in den: großen Sck>afstall, in dem über 400 Schafe uutcrgebracht waren, Feuer aus. Als die Türen geöffnet wurden, rannten die Schafe teils brennend aus den Toren heraus auf den Hof und brachten dadurch die airderen Gebäude in Gefahr. 2M Tiere sollten in den Flammen einen elenden Tod finden. Ferner verbrannten noch 2000 Zentner Stroh und Wirt- sck-aftsgeräte. — Der älteste Manu Ostpreußens gestorben. Aus Bialla (Ostpreußen) wird gemeldet: In Bialla, Kreis Jo hannisburg in Ostpreußen, ist dieser Tage der älteste Mann Ostpreußens, der „alte Stepputat", ein Original und Son- derling, zur lebten Ruhe bestattet worden. Wie alt er eigentlich war, hat sich nie mit Sicherheit seststellen lassen. Man schätzte sein Alter auf 115 Jahre, in einem Kalender war sogar von 120 die Rede. Der Alte selbst wußte darüber nichts anzugebcn: er wünschte nur, bei seinem „Muterken in Heybutten" beerdigt zu werden. Stepputat verachtet« alle irdischen Genüsse; er lebte sür sich allein in Ställen oder Erdhöhlen. Handel und Volkswirtschaft. 8. Schweinemästerei in Leipzig «ach Ulmer Muster. Nachdem in Leipzig die Versuche mit der Einfuhr aus bin- dischen Rind- nnd Schweinefleisches und geforener anstrc- Uscher Hammel als fehlgeschlagen anzusehen sind, ist Ser Rat zn Leipzig der Frage der Einrichtung einer Schweine mästerei nach Ulmer Muster näher getreten. Um die Seu- chengefahr zn vermeiden, hat der Leipziger Universitätspro fessor Dr. Falke, der den Rat wiederholt in dieser Angelegen heit beraten hat, vorgeschlagen, zunächst einen kleinen Ver such mit der Schweinemästung nach der Art zu machen, die in Oldenburg von verschiedenen Mästern angewendet wird. Professor Dr. Falke will für den Versuch das neue Versuchs feld für Pflauzen- und Tierzüchtung des Landwirtschaft!. Instituts der Universität Leipzig zur Verfügung stellen. Aussicht stellte. So schlug er uns denn einen Vergleich vor und mir gingen endlich darauf eiu, da wir — um Ihret willen, meine Gnädigen — aus alle Fälle verhüten wollten, die Sache vor das öffentliche Forum zu bringen." Für Sekunden verstummend, zog Justizrat Kaltenbach seine Brieftasche hervor, entnahm ihm ein sorgfältig ver schnürtes Päckchen, legte es auf den Tisch vor deu Schwestern nieder und fuhr irr halb geschäftsmäßigem, halb von leichter Rührung durchklungenem Ton fort: „W 000 .// in guten StaatsschnldenMinen, zwei Drit tel Ihres großmütig geopferten Erbteils! .tkein bedeuten des Kapital, nur- ein Beitrag, Ihnen, meine Gnädige, Jhrm tapferen Kampf um die Existenz zu erleichtern, Ihr Dasein srenndlickwr, genußreicher z» gestalten. Wollen Sie, bitte, nachzählen?" In ungläubigem Staunen blickten die überraschten Schwestern darauf nieder. Hertas dunkle Augen glänzten wie Sonnen. „Unser das viele Geld, unser?" stanunelte sie mit nrüb- sain unterdrückten! Jubel. „O Gott, wie ist denn das mög lich? Was sagst du dazu, Liefet? Nicht wahr, es ist ivie ein schöner Traum? Aber so sprich doch, Liefet!?" Sekundenlang saß Marie Luise noch steif und stumm, mit finster zusammengezogencn Manen, wie ganz versunken in deu Anblick der vor ihr aufgehänsteu Scheine. Sic kämpfte mit einer jäh in ihr aufgestiegeneu guälenden Ver mutung: endlich erhob sie den gesenkten Kopf, und Sen durckrdringenden Blick ihrer blauen Augen in Kaltenbachs Antlitz bohrend, sagte sie mit bedeckter Stimme: „Wollen Sie mir eine Fraire wahrheitsgetreu beant worten, Herr Justizrat?" Er neuste bejahend sein graues -Haupt. „Eine jede Frage, Gnädigste." „Diese Summe stattete einzig nnd allein Bankier L — zurück? Sie Meßt aus keiner anderen Tasche?" „Wie meinen Baroneß?" „Ich meine, bis ;u welcher Höhe beläuft sich Detter Georgs Anteil au diesen: Geld?" So unbequem dem Justizrat die im stillen befürchte>e Frage war, setzte sie den gewiegten Juristen nicht in Ver legenheit. Er hielt den, forschenden Blick der scharfsinnigen jungen Dame unbefangen stand und versetzte mit dem Aus druck gut ^heuchelten Erstaunens in Augen nnd Mienkn: (Fortsetzttng