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Der sächsische Erzähler : 11.02.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191402115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19140211
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19140211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-02
- Tag 1914-02-11
-
Monat
1914-02
-
Jahr
1914
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 11.02.1914
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»I.«. Ieitungsslhau. Die mafieuhaftr und übereilte Produktiv« a« wichtige« Gesetze«, wie sie in den letzten Jahrzehnten üblich geworden sei, unterwerfen die Nettesten der Kaufmannsä>aft von Berlin in ihrem soeben erschienenen „Berliner Jahr« buch für Handel und Industrie" einer eingehen den Kritik: „Die Gesetze werden mangelhaft vorbereitet eingebracht. Tie Parlamente erledigen sie so schnell, daß -en Interessen ten kaum Zeit bleibt, die Entwürfe einer sachgemäßen Prüfung zu unterziehen. Die Durchführung der so entstan denen Gesetze stellt die Verwaltung vor Aufgaben, denen sie häufig nicht gewachsen ist. Am 1. Januar 1913 trat das Bersicherungsgesetz für Angestellte in Kraft, über dessen Be stimmungen bis unmittelbar vor diesem Zeitpunkt unter den Interessenten noch weitgehende Unklarheit bestand. Die zur Ausführung erforderlichen Verordnungen ergingen spät, zum Teil erst nach Inkrafttreten des Gesetzes, so daß z. B. den bei privaten Gesellschaften versicherten Angestellten eine Entscheidung über ihr künftiges Verhältnis zur Reichs- bezw. zur Privatversicherung zugemutet wurde, ehe sie die Konsequenzen ihrer Wahl vollkommen zu übersehen ver mochten. Am 1. Januar 1914 ist das ziveite Buch der Reichs- Versicherungsordnung, welches die Vorschriften über die Krankenversicherung enthält, in Kraft getreten. Jin Jahre 1913 waren die Vorbereitungen für die Neuordnung des Krankenkassenwesens zu treffen. Auch hier hat die Verwal tung gegenüber den Bedürfnissen der Interessenten versagt. Wichtige Ausführungsvorschriften sind so spät ergangen, daß die Kassen nicht in der Lage waren, sich auf die neuen Ver hältnisse rechtzeitig vorzubereiten, so daß nach dem 1. Jan. Verwirrung in den weitesten Kreisen eingetreten ist. Aehn- lich liegen die Verhältnisse bei dem Wehrbeitrag, der am 3. Juli endgültig beschlossen wurde und dessen Veranlagung zu Anfang des neuen Jahres begann. Die wichtigsten Aus- führungsbestimmungen wurden im Zentralblatt für das Deutsche Reich vom 11. November veröffentlicht. Erst hier nach konnten die Kommentatoren, soweit sie nicht als Reichs oder Staatsbeamte die Vorschriften schon vor ihrem Erlaß kannten, daran gehen, das Gesetz zu bearbeiten. Aus diesen Gründen war die Bevölkerung bei Beginn der Deram lagungsperiode ebenso wie die mit der Veranlagung betrau- ren Beamten unzureichend vorbereitet." Aus Sachsen. Dresden, 10. Februar. Ein Unterkunftshaus abge brannt. In der Walderholungsstätte, die der Dresdner Kreisverband evangelischer Jungsrauenvereine in der Dres dener Heide im vergangenen Jahre für seine Jungmädchen gesellschaft errichtet hatte, ist am Montag früh das Unter- kunftshaus ein Raub der Flammen geworden. Nach dem 2^2 Hektar großen Areal, das im Prinzeß Margareten-Par! liegt, wurde am Montag mittag die Feuerwehr und ein mi litärisches Hilfskommando alarmiert. Das Unterkunsts haus konnte aber wegen der leichten Bauart nicht mehr ge rettet werden und brannte bis auf die Grundmauern nieder, lieber die Ursache des Brandes konnte noch nichts Bestimm tes ermittelt werden. Der Schaden von etwa 8000 ist nur zum Teil durch Versicherung gedeckt. Dresden, 10. Februar. Der Spürsinn der Hunde. Ein auf der Bayreuther Straße wohnender höherer Reichsbeam ter hatte vor mehreren Tagen vom Cafs Blesch aus mit Gattin eine Droschke zur Heimfahrt benutzt. Nach seiner Ankunft in der Wohnung bemerkte das Ehepaar den Ver lust einer wertvollen Boa. Da dem Ehepaar die betref- „Hörst du, Liesel, hörst du?" rief Herta, freudig aus- leuchtenden Blicks. Marie Luise zuckte schweigend die Schullern. Als aber der Justizrat, merklich befremdet, fragte: „Sollten Gnädig ste über die von mir behaupteten Charaktereigenschaften Ihres Herrn Vetters anderer Meinung sein?" da lief ein feines Rot über die weiße Stirn der Baronesse; doch gab sie ruhig, ja kühl zur Antwort: „Uni über Vetter Georgs Charaktervorzüge ein Urteil zu fällen, kenne ich ihn zu wenig." „O, daraus schließe ich mit Bedauern", versetzte Justiz rat Lkaltenbach ernst, halb fragend, „ureine Erwartung auf einen verwandtschaftlich regen Verkehr zwischen Ihnen, meine Gnädigen, und dem Baron Ivar ein Trugschluß?" „Ach! ich dachte es mir auch anders.," sagte Herta, einen Seufzer unterdrückend. „Denken Sie nur, lieber Herr Justizrat, seit seiner Ankunft in Eckartsburg erfreute unS Vetter Georg bisher nur zlveimal durch seinen Besuch." „Aber was willst du, Kleine," ergänzte Marie Luise, mit einem spöttisänm Zug um den Mund, „zu überflüssigen Besuchen in der wcltentlegenen Meierei bleibt unserem viel beschäftigten Herrn Vetter keine Zeit!" „Hm, ja, an Arbeit in Hülle und Fülle fchll es dem Herrn Baron tatsächlich nicht", bestätigte derJustizrat, „aber - hm — hm!" — er fuhr mit der Hand durch seine weißen buschigen Haarwellen — „eben deshalb, meine Gnädigen, wäre dem unermüdlich tätigen Manne dann und wann eine Plauderstunde mit geistig regen, hochgebildeten Damen zu wünschen! Es ist wie ein Heraustreten aus der Alltags stimmung, wirkt belebend und erfrischend auf Körper und Geist! Hoffte, auch Sie, meine Verehrten, würden die Un terhaltung init dem geistreichen, lebenöerfahrenen Manne als eine angenehme Unterbrechung empfinden. Freilich, Sie sind stets zu Zweien — die selbstgewählte, durch stete Arbeit versüßte Einsamkeit besitzt für Sie nichts Bedrücken des, und dann Ihr berückend anheimelndes Heim, gleichsam durchatmet von feinsinnigem Geschmack und edlem Kunst- Verständnis seiner Bewohnerinnen!" „Dank, .Herr Justizrat, Dank für das Loblied, das erste, das unserem „Studio" erklingt!" lachte Herta. „Vermutlich gilt- seiner „genialen" Unordnung!?" „Unordnung?" wehrte eifrig -er alle Herr, „keine Spur! Gemütlich ist-, urgemütlich, wo sichs wohl sein läßt. Tie ahnen nicht, meine Gnädigen, wie wahrhaft wohltuend. Der «tchfifche Tr^hlrr. Sette«, sende Droschkennummer unbekannt war, so ließ sich über den Verbleib nichts sicheres ermitteln, auch im Fundbureau der Polizei war nichts abgegeben. In der Familie wird ein deutscher Schäferhund gehalten. Als die Gattin zwei Tage darauf mit dem erwähnten Hund am Hauptbahnhof vorbeiging, verbellte dieser plötzlich eine der dort hallenden vielen Droschken. Die Gattin des betreffenden Beamten wurde durch das Gebaren ihres Hundes aufmerksam, trat infolgedessen an den Kutscher heran und fragte diesen, ob -r zufällig die Fahrt ausgeführt habe. Der Kutscher konnte sich noch erinnern, die Fahrt auch tatsächlich ausgefllhrt zu ha ben, hatte aber eine Boa nicht vorgefunden. Vorsichtiger- weise wurde die Droschke noch einmal geöffnet und dabei das verloren gegangene Objekt auch gefunden, Wie die Er örterungen ergaben, war die Boa während der Fahrt herab gefallen und mit Len Füßen unter einen am Sitz befindlichen Vorhang geschoben worden, wo sie weder der Droschkenkut- scher noch andere Fahrgäste bemerkt hatten. Niedergorbitz bei Dresden, 10. Februar. Der Geister spuk i« der Aschengrube! Ein Vorkommnis, das sich in größte Heiterkeit auflöste, ereignete sich hier. Aus der Aschengrube des Bäckereigrundstücks von Modes auf der Wilsdruffer Straße drang in den Morgenstunden eines der letzten Tage recht verdächtiges Geräusch, dessen Ursprung man sich zunächst nicht erklären konnte. Da in dem Grund stück vor etwa zwei Wochen ein Selbstmord zu verzeichnen war, so glaubten ängstliche Gemüter, der Geist des Lebens müden gehe um und finde keine Ruhe! Um den Geist zu vertreiben, wurde zunächst glühende Asche in die Grube ge schüttet, ohne daß das Geräusch verstummte! Dieses „Schnar- chen" und „Stöhnen" änderte sich vielmehr in „Wimmern". Da der vermeintliche Geist auch mit glühender Asche nicht zu vertreiben war, auch sonst infolge des Aberglaubens niemand so recht sich getraute, in der Grube nach der Ursache zu for schen, so wurde schließlich die Gendarmerie und OrtspMzer herbeigeholt. Das Ergebnis dieser Nachforschungen war denn auch alsbald wider Erwarten recht humoristisch Man entdeckte keinen Geist und auch kein Gespenst in der Aschen grube, wohl aber einen entkleideten Mann, -er darin sein Nachtlager aufgeschlagen hatte. Wie die Erörterungen er gaben, hatte ein in Obergorbitz wohnender Gelegenheits- arbeiter in völlig bezechtem Zustand die betreffende Aschen grube mit seiner Wohnung verwechselt, sich regelrecht aus ge kleidet und dann schlafen gelegt, als befinde er sich in sei nem Bett. Reichstädt b. Dippoldiswalde, 10. Febrar. Auf -er Wanderschaft an der Straße erfroren. Der hier erfroren aufgefundene Fremde heißt, wie angestellte Erörterungen ergaben, Ernst Theodor Dörschel. Er ist 1847 in Freiberg geboren und als landesarmer Arbeitsloser hier zugewandert. Er hat sich, da es ihm an anderer Unterkunft gebrach, in den Mantel gehüllt an der Straße zur Ruhe niedergelassen. Ein Schneesturm hat ihn eingeweht. So fand der Heimat lose im Atter von 66 Jahren ein trauriges Ende. Großenhain, 10. Febuar. Bon der Nordostbahn. In der letzten Sitzung des Bezirkstages der Amtshauptmann schaft Großenhain gelangte auch die Nordostbahn zur Be sprechung. Geh. Regierungsrat Amtshauptmann Dr. Uhle- mann führte aus, daß zurzeit zwei Petittonen dem Land tage zugegangen seien, die inhaltlich auseinandergingeu. Diese Gegensätze dürfe der Bezirkstag keinesfalls in seiner Entschließung zum Ausdruck bringen; für ihn sei es die Haupffache, daß möglichst bald eine Entschließung herbeige führt wird unter Berücksichtigung der einschlägigen Verhält nisse. Der Bezirkstag wolle sich nicht festlegen für ein oder das andere Projekt, sondern nur darum vorstellig werden, ja herzerquickend es ist für jemand, der von des Tages Last und Mühen geistig und körperlich erschöpft einen Raum be tritt, wo sich ihm bei jedem Blick das sinnige Watten zarter Feenhände offenbart. Tönt ihn: dazu aus holdem weib lichen Munde ein freundlich Willkommen entgegen, so fühlt der Gast sich allem entrückt, was ihn tagsüber gequält und bedrückt. „Ich," der Justizrat seufzte hörbar, „spreche aus Erfahrung, meine Dannen! Gar häufig, wenn ich abends meine Wohnräume betrete, legt sich mir die darin herr schende Stille förmlich lähmend aufs Gennit, ich fühle mich wie gottverlassen, lechze gleichsam nach der Unterhaltung mit einer geistvollen, liebenswürdigen Vertreterin Les Weib- liehen Geschlechts, denn, obgleich Familienvater, führe ich das Leben eines Junggesellen, seit mein Schwiegersohn in eine ferne Garnison versetzt wurde." „Ich sollte meinen", warf Marie Luise lebhaft ein, „wer wie Sie, Herr Justizrat, mitten im Gewühl des groß städtischen Lebens steht, in dem kann kein Gefühl der Ver lassenheit aufkommen." „Doch, Baronesse, doch! In: Leben des vielbeschäftigten Menschen kommen stille Stunden, wo er die Einsamkeit desto drückender empfindet. Freilich, solange meine Fran lebte, wir eine Heranwachsende Tochter im Hause hatten, roars anders! Da fehlte es nicht an anregender Geselligkeit in verschiedenster Gestalt. Inzwischen bin ich aber rmn ein alter, einsamer Mann geworden, die Zerstreuungen der Großstadt haben ihren Reiz für mich verloren. Die einzige Freude und Erholung fand ich bisher nur noch im Verkehr mit der aufblühenden Jugend — meinen Enkeln. Sind nun aber auch schon flügge geworden, zwei Jungens sind stramme Kadetten, die beiden jüngeren drücken noch die Schulbank, wohnen selbstverständlich bei den Eltern. Die ganze muntere Gesellschaft fchll nur — hauptsächlich deS Abends. Dann treibts mich ost aus den einsamen Wohn räumen zurück ins Büro zu meinen Pandekten. Aller dings," der Justizrat seufzte abermals, „das lebendige Wort, ich meine den Gedankenaustausch von Mund zu Mund, ersetzt den Umgang mit den stummen Freunden nicht zu aller Zeit. Gern, sehr gern hätte ich meinen Neffen in meiner Nähe behalten mögen, muß nur der Mensch aber auch noch untreu werden!" „Herr von Gehren" fragte Herta interessiert. ,Ha. der Viktor!" nickte Kaltenbach. „Ich hatte ge hofft, er wurde mal mein Stellvertreter und schließlich mein N14. daß endlich etwas geschehe. Hierzu nahm Wirkt. Geh. Rat Dr. Mehnett das Wort. Er brachte u. a. di« Bahnhof-Ver hältnisse in Großenhain zur Sprache die dringlichst der Ver besserung bedürften, sie seien derart, daß sie als abschrecken des Beispiel vorgeführt werden könnten. Die Entschießung des Bezirkstages in Sachen der Nordostbahn müsse allge mein gehalten werden, aber -och aussprechen, daß eine nor- malspurige Verbindung der Städte Großenhain und Rade burg nötig und daß die baldige Verbesserung der Großen hainer Bahnhofsverhältnisse am allerdringlichsten sei. Ei» im Sinne der Ausführungen der Redner gehaltener Antrag fand einstimmige Annahme. Freiberg, 10. Februar. Der Tod auf de« Schiene«. Am Montag wurden beim Rangieren von Eisenbahnfracht wagen im Betriebe der Firma I. C. Gersten L Co. dem 40 Jahre alten Hofmeister Oskar Lohse beide Benie abgefah- ren. Er starb bei der Ueberführung ins Krankenhaus. Wolkenstein, 10. Februar. Beim Schlittschuhlaufe« aus der Zschopau brach am Sonntag vormittag in der Nähe Leg Wendlerwehres der 17jährige Lehrling Martin ein und ver schwand vor den Augen seines 11jährigen Bruders unter -er Eisdecke. Die sofort angestellten Versuche zur Auffin dung des jungen Mannes waren ohne Erfolg. Aus dem Gerichtssaal. * Strafkammer in Bautzen. Wegen schweren Diso- stahls wurde am Donnerstag vor der Strafkammer des Landgericlsis Bautzen gegen den 16 Jahre alten Dienstknecht Kurt Robert Langanke aus Langenwolmsdorf verhandelt. Me er selbst zugab, hatte er der im Hause sei ner Ettern in Stolpen wohnenden Privatmann Heinzmann eine zinnerne Kaffeebüchse und 2 zinnerne Leuchter gestoh len. Ein anderes Mal öffnete er gewaltsam einen verschlos senen Schrank der Heinzmann und nahm ein Markstück und 5 Zehnpfennigstücke weg. Dafür wurde er zu 10 Tagen Gefängnis verurteilt. — Zu einer unliebsamen Szene war es am letzten Weihnachts-Heiligabend in der Her- berge in Großschönau gekommen. Der 37 Jahre alte Draht- korbflechter Friedrich Richard Schmidt aus Kirschau hatte dort, weil er wegen Ueberfüllung im Heu schlafen sollte, geschimpft und der mehrfachen Aufforderung des Her bergsvaters Weder, die Herberge zu verlassen, nicht Folge geleistet. Als er mit Gewalt hinausgebracht wurde, stieß er Weder mit einem Fuße gegen den Leib. Don außen zer trümmerte er dann noch durch einen Wurf mit einer Bier flasche eine große Fensterscheibe der Herberge. Dom Schöf fengericht Großschönau hatte er wegen Hausfriedensbruchs,, gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung 10 Wo chen Gefängnis erhalten. Seine Berufung wurde verwor fen, aber die seit dem 25. Dezember erlittene Untersuchungs haft wurde angerechnet. * Eine teure Ohrfeige. Sehr teuer geworden ist eine Ohrfeige, die in der Nacht zum 12. November 1913 der rei che Blumenfabrikant Burkhardt Martin Friedrich Siogis- mund Valentin Zweigert in Sebnitz dem Prokuristen und Diplom-Ingenieur Max Johannes Lietzner von -ort verabfolgt hatte. Beide gehören den höchsten Sebnitzer Ge sellschaftskreisen an, die Affäre erregte daher Aufsehen und wurde lange besprochen. Am Abend des 11. November har ten sich nach einem Konzert auf Einladung Lietzners eine Anzahl Damen und Herren in einem Gesellschaftszimmer des Hotels Wettin zusammengefunden. Nach Mitternacht fand sich auch noch Zweigert ein, der bald durch taktloses Be nehmen Anstoß erregte. Er bekrittelte grundlos die Garde robe einer Dame abfällig, sprach laut und in anmaßender Weise über studentisches Fechten, brüstete sich als Preuße, Nachfolger werden. Dazu mußte er natürlich Jura studie ren, bezeigte ja auch große Lust, hat denn auch das zweite Semester schon glücklich hinter sich als er sich durch eine starke Erkältung einen hartnäckigen Lungenkatarrh zuzieh:. Der Arzt verordnet Landaufenthalt — na — der behagt meinem Viktor derartig, daß er, kurz entschlossen, die ganze „Juristerei" über Bord wirft und — Landwirtschaft studiert." „Obgleich Herr von Gehren Ihren Wünschen entgegen handelte, zürnen Sie ihm aber nicht mehr!?" forschte die reizende Herta so angelegentlich, daß der Justizrat, von einer plötzlichen auftauchendon Ahnung durchzuckt, verstohlen prüfende Blicke über die junge Baronesse gleiten ließ, wäh rend er antwortete: „Leugne nicht, war ein Querstrich durch meine Rech nung, aber die Wahrnehmung von der sichtlichen Befriedi gung, die Viktor in seinem erwählten Beruf findet, !-at mich längst mit seinem eigenmächtigen Schritt versöhnt. Ich hoffe, Gehren versteht sein Fach und füllt seine Äellung den Wünschen des Herrn Barons entsprechend aus, ist außerdem ein guter, prächtiger Mensch! Die beiden Herren — Baron Eckartsburg und Viktor — sympathisieren außer ordentlich miteinander, sie — Herr Gott" — wie sich besin nend, schlug sich der Herr Justizrat mit der Hand leicht ge gen die Stirn, „da schwatze ich und schwatze ins Blaue hinein und vergesse unr ein Haar den Hauptzweck meines gegen wärtigen Besuches! Ja, ja, wem» man all wird!?" „Alt, Herr Jusfizrat, mit Ihrem jugendfrischen Aeußeren?" lächelte Herta ihn herzig an. „Trügerischer Schein, Baronesse Herta. Belveis: Dn nehme ich alter Schwäher die himmlische Geduld der Gnä digen durch die langweiligste Unterhaltung über Gebühr in Anspruch, ohne zu bedenken, daß die schwächlichen Empfin dungen eines einsamen Men Mannes jedes Interesse für Sie entbehren. Ich bitte sehr um Verzeihung und wams kaum zu hoffen, die Damen schenken mir noch für eine Halde Stunde gnädigst Gehör?" „Aber Sie sollten doch wißen, je länger wir uns Ihrer liebenswürdigen Gegenwart erfreuen dürfen, desto dank barer find wir Ihnen!" beeilte sich Herta zu versichern. Marie Luise neigt« bestätigend den Kopf und sagte dann mit einem Schimmer von Unruhe in ihren großen blauen Augen: „Nach Ihrer Andeutung, Herr Justizrat, verbanden wir Rr. 34. setzte Sachsen h rufen der ander Großväter, die rief: „Ein Groj zig verwundet meiner ist in de worden". Nun ein ganz dumm „So eine Flegi vorgekommen'" chen Hand dem einem anderen ES folgte Klagi Schöffengericht straffrei erklärt zu 500 Gelds Landgericht Ba seine Strafe abe und Auslagen ! — Schreckst sitzers Przemier vollständig niet seine beiden Tö Leichen wurden — Schaden bei Bielefeld w penburg durch Zentner Fleisch Der Schaden b< — Opfer d Woche sind auf auhergewöhnlick Die Presse regi Kinder auf der tranken. — Ei-e Z Tabor in Böhr bestehende Zige erfroren aufgef - Für 21 Liverpooler Ho Radium im We die Nacht Hindu gebunden Word konnte, wurde tet, weil man Durchleuchtung nehmen muhte, merkt bei der 8 den. Es gSlan, einer stundenlc wurde dann au — Eine L verurteilt. Au von Pontevedr Familie, Mutt hatte mit Un Schlaf ermorde alle drei Perso und erkannte d — Unge schwerer Deibsi bei der Gütera Ihren heutiger ich fragen?" „In der 2 Verlangen, imc zeugen, erscheir tigen Nachricht erfüllt mich m fuhr Kaltenba von dem großl ten sämtlicher ichäftigt?" „Uns aus Luise. „Die Z wir sie mit de den dürften, damit zu tun? Obgleich i hatte, atmete < »Mehr, c ahnen", sagte < fort: „Einer tor L . . ." „L - . ?" ich nicht, stand schästlicher De es war derse! Schuldforderu „Ganz re Herr Vater st Vertrauen, wi trieben hat." „Woher v einem Munde „Lassen Z mals recht get scS, in den, w verwickelt ist, wurden, die d trauenden Ku Gedanke in n Herr Baron hörte. Ich v sich beschlagm darinnen so i wettere- zu d
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