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8 7- Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Bestimmungen »erden, soweit nicht andere Strafbestimmungen einschlagen, mit Geldstrafe bis zu 150 Mk. oder mit Haft bi» zu 0 Wochen bestraft. 8 «. Diese Polizeivorschriften treten mit ihrer Bekanntmachung in Kraft. Bischofswerda, am 19. Dezember ISIS. Der Gtadtrat. Anlage Preisverzeichnis. i. Für die Abholung und Verrichtung von Seuchenkadavern hat der Besitzer an die Fabrik zu bezahlen: 1. bei Großvieh (Pferde, Rinder) 10 M. S. bei Kleinvieh über 25 kx 5 M. 3. bei Kleinvieh unter 25 K§ 1 M. Sind bei einem Viehbesitzer mehrere Seuchenkadaver gleichzeitig abzuholen, so sind für jede» weitere Stück Unter 1. noch 2 M., „ 2. „ 1 M., „ 3. „ 0,75M. zu bezahlen. II. a) Die Fabrik hat an die Besitzer für da» Stück zu bezahlen: 1., bei Großvieh mit unbeschädigter, nicht zerschnittener Haut (Pferde und Rinder über 2 Jahre) 6 M., 2., bet Kleinvieh mit unbeschädigter, nicht zerschnittener Haut (Pferde, Rinder unter 2 Jahren, Esel, Kälber, Schweine, Schafe usw. im Gewicht von 50 de und darüber) 1 M., 3., bei Großvieh mit auf» bez. durchgelegener Haut 3 M., 4., bei Kleinvieh (oben unter 2 im Gewicht von 50 kx und darüber) mit auf» bez. durchgelegener Haut 0,50 M. d) Bei erheblich zerstörter und infolgedessen wertloser Haut gewährt die Fabrik keine Entschädigung. Ebenso wird eine Entschädigung bei Abholung von Kleinvieh und sonstigen Ka davern unter 50 dg nicht gewährt. a) Der Viehbesttzer ist berechtigt, die Haut zurückzuverlangen, er hat dies spätesten» bei der Abholung zu erklären und in diesen Fällen für die Enthäutung bei Großvieh . 4 M. bei Kleinvieh und dergleichen 2 M. an die Fabrik zu bezahlen. Die Abholung liegt dem Viehbesitzer ob, da die Versendung durch die Post oder die Bahn unzulässig ist. III. 1. Für jede Abholung bei der Fleischbeschau beanstandeten Fleisches im Gesamt» gewicht von 50 k§ und mehr sind vom Besitzer an die Fabrik 2 M. Entschädigung zu zahlen. 2. Für jede Abholung von Mengen im Gesamtgewicht von unter 50 kg ist 1M. zu entrichten und, falls im Orte mehrere Abholungen von je unter 50 kx notwendig sind, für jede Abholung nur 0,75 M. IV. Für jede Abholung von untauglichen animalischen Nahrungsmitteln im Gesamt gewicht von über 50 kg sind vom Besitzer 2 M. an die Fabrik zu bezahlen, bei Abholung von Mengen unter 50 kg 1 M. In Gchm-lln OrtSl.«Nr. 1 ist der Ausbruch der Schwetueseuche amtlich festgestellt worden. Bautzen, am 3. Februar 1914. Königliche Amtshauptmannschaft. In dem Koukursverfahre« über das Vermögen des Bäckermeisters Friedrich H ermatt» Mütter in Oberueuktrch L. S. soll mit Genehmigung des Königlichem, Amtsgerichts die Schlußverteilung erfolgen. Zu berücksichtigen sind Mk. 9053.50 Forderungen ohne Vorrecht. Der verfügbare Bestand beträgt Mk. 2032.91. Außerdem sind noch die Gebühren und Auslagen für die Mitglieder des Gläubigerausschusses in Abzug zu bringen. Das Verzeichnis der bei der Schlußverteilung zu berücksichtigenden Gläubiger ist auf der Gerichtsschreiberei des Kgl. Amtsgerichts niedergelegt. Bischofswerda, aml. Februar 1914. -Oscar Wagner, Konkursverwalter. Das Neueste vom Tage Das englische Königspaar wird am 9. Juli in den Fin nischen Schären zum Besuch des Zareupaares eintreffen und drei Tage in Petersburg bleiben. * Das englische Unterseeboot „8 2", das im Golf von Mexiko zu Wintcrmanövern stationiert war, wird seit einer Woche vermißt. * Dem Ministerium von Transvaal wurde vom Abgcork- netenhause wegen der Deportation der Gewerkschaftsführer nachträglich Indemnität erteilt. Der amerikanische Aeroklub will in Verbindung mit der Weltausstellung in San Franzisko einen Wettfluq nm die ganze Welt veranstalten- (Weitere Nachrichten unter Letzte Depeschen.) Die ueueu Miiuuer. Als der Reichskanzler am 23. Januar von der Notwen digkeit einer ruhigen und einheitlict)en, einer gerechten aber festen Verwaltung für Elsaß-Lothringer» sprach, stand der jetzt eingetretene und teilweise vollendete Personenwechsel in der elsaß-lothringischen Regierung für jeden Urteilsfähigen auch fonnell fest. Sachlich konnte über seine Notwendigkeit schon lange ein Zweifel nicht mehr bestellen. Sowohl der Staatssekretär Freiherr Zorn v. Bnlach, wie die Unter staatssekretäre Mandel und Dr. Petri hatten, ganz abge sehen von ihrem Tun und „Lassen", öffentlich Aeutzernngcn getan, die einen tiefgehenden Zwiespalt zwiscmn ihrer Auf fassung der Lage im Reichsland und deren Notwendigkeiten und den in Berlin herrschenden Anschauungen nickst eben nur vermuten oder erkennen ließen, sondern geradezu an die große Glocke hängten. Sie mußten also und wollten zugleich vom Schauplatz abtreten. Ihren Entlassungsgefuck-en ist nunmehr unter Gnadenbeweisen entsprochen worden. So nnt vollzieht sich der unabioendbar gewordene Wechsel äutzei- lich in durchaus fricdlick>en Formen, was natürlich an do Verurteilung des bislwrige» Kurses nichts ändert. Ein Nachfolger für den Unterstaatssekretär Dr. Petri, den frühe ren nationalliberalen Reichstagsabgeordneten für Straß burg (1887—1893) als Leiter der Abteilung für Justiz uud Kultus ist noch nicht gefunden. Der dafür in Aussicht ge nommene Präsident des Oberlandesgerichts in Colmar, Dr. Molitor, scheint den an ihn ergangenen Ruf abgelehnt zu haben, natürlich weil er nicht den Eindruck erwecken wollte, als hätten ihn zu seiner Haltung in der Ersten Kammer derartige Avancementsmöglichkeiten mitbestimmt. In den anderen Acmtern ist eine sachliche Verschiebung eingetreten. Tie bisher vom Staatssekretär mitgeleitete Abteilung für landwirtschaftliche und öffentliche Arbeiten ist vom Staats sekretariat losgelöst, dagegen übernimmt der neue Staats sekretär die innere Abteilung, an deren Spitze Unterstaats sekretär Mandel stand. Dieser neue Staatssekretär, der bisherige Potsdamer Oberpräsidialrat Graf Siegfried von Roedern, gilt als ech ter Preuße — seine Familie gehört dem Protestantischen Ur adel Schlesiens an — und so darf man seine Ernennung mit Befriedigung begrüßen. Ein echter Preuße — natürlich nicht in dem Sinne, den die bekannten^Preußenhasser dem Worte beilegen. Graf Roedern ist weder ein starrer Bureau- krat noch ein gewalttätiger Berserker. Er hat schon als Landrat des vor den Toren von Berlin gelegenen Kreises Niederbarnim, dann aber namentlich in den Verhandlungen, die er als Vertreter des Oberpräsiüenten häufig in Ange legenheiten des Zweckverbandes zn führen hatte, sich als außerordentlich tüchtiger Verwaltungsbcamter uuid zugleich als geschickter Taktiker mit klarem und feinem Blick erwie sen. Er hat außerdem durch seine Mutter wie seine Gca- tin, die beide der rheinischen Familie Nasse entstammen, Be ziehungen zum Westen und durch seinen Vater, der als Oberstleutnant a. D. in Freiburg i. Br. lebt, auch zum Sü den des Reick-s. Aber er ist insofern Preuße durch und durch, als er fest mif dem Boden der Staatsgewalt im preußische!' Sinne steht: demokratische Neigungen und Schwächen hat der neue Staatssekretär sicherlich nicht. Ter neue Unterstaatssekretär Hans Freiherr Karl von Stein stand bisher im Reichsdienst und zwar als Vortragen der Rat im Rcichsamt des Innern: verstretungsweise hat er zn Zeiten auch die Geschäfte des Vortragenden Rats der Reichskanzlei geführt und ist daher auch in Abgeordneter»- kreisen nickst unbekannt. Im übrigen ist er nicht Preuße, sondern Bayer und zwar protestantischer Unterfranke. Sein älterer Bruder kommandiert die 1. Feldartilleriebrigade in München, er selbst ist Königlich bayerischer Kämmerer und hat ursprünglich im bayerischen Verwaltungsdienst gestan- den. Vermählt ist er mit einer Tochter des Grafen Posa- dowsky. Seine Aufgaben sind naturgemäß zunächst nickst politischer, sondern mehr technischer Natur, und es ist anzu nehmen, daß das hervorragende Sachverständnis in land wirtschaftlichen Angelegenheiten, insbesondere in Fragen des Obst- und Weinbaus, das man ihm nachrühmt, aus schlaggebend für seine Wahl gewesen ist. Aber immerhin darf auch diese Ernennung als ein Beweis dafür gelten, daß es sich nicht darum handelt, die Elsaß-Lothringer „niederzu- knütteln". Ein endgültiges Urteil wird man aber natürlich erst dann fällen können, wenn der neue Statthalter ernannt ist. Auf wen hier die Wahl fallen wird, ist noch ganz unge wiß und das Hin- und Herraten hat lvenig Sinn. Reiner Unsinn ist es natürlich, wenn elsässische Blätter meinen, da der neue Staatssekretär Graf lei, nriisse der neue Statthal ter ein Prinz sein. Ausschlaggebend können und werden nur die persönlichen Eigenschaften des neuen Mannes sein, und die erste dieser Eigenschaften muß eine starke und feste Hand lein. Es spricht Bände, daß die Straßburger Kammer den für die Jugendvflege ausgewvrfenen Betrag streicht, weil sie für eine deutsckmnstionale Beeinflussung des Heran wachsenden Geschlechts kein Geld und keine Sympathie hat. Tas ist der Geist dreister Provokation, und daß sie mit die sem Geist nicht weitcrkommen, das »missen die Herren bald zu spüren kriegen, auch wenn Niemand daran denkt, iknew einen Herzog Alba ans den Hals zu schicken. Politische Rundschau. Tie Veränderungen im Neichslandc. In teu. Berliner politisckien Kreisen deutel mau die- Act und Weise, wie der Personeinvechsel in Elsatz-Lothrin- aen sich vollzieht, als die Bekundung der Absicht, eine gewiße Schonung und Milde walten zu lassen, nm zunächst einmal festzustellen, welche Elemente im Lande' die Oberhand haben. An dem Einschlüsse, nötigenfalls mit voller Strenge und Festigkeit vcczugehen, ändert das indessen nichts. Z.'.r Neickst-ländischen Stattbalterfrage schreibt die „Neue Polit. Korr.": Als bcsmrders aussichtsvoll wird ein Naive genannt, der sich in der preußischen Politik -KS ak tiver Slaalt-minister hervorragend und erfolgreich betätigt hat und in: Westen großes Ansehen und Vertrauen genießt. StaaiSsekretär Graf von Roedern und Unterstaatsie- kretäc Freiherr von Steil» sind aus Berlin in Straßburg eingetroffen. Beide Herren wurden Montag mittag vom Kaiserlichen Statthalter Grafen vor» Wedel empfangen. Kreisdirektor Mahl ist mit dem gestrigen Tage von Zabern nach Thann in» Obcrelsatz, Kreisdirektor Tr. Beyer lein von Thann nach Zabern versetzt. Oberst vnn Reuter und Leutnant von Forftner. Tie Versetzung des Obersten von Reuter von Zabern nach Frankflirt a. O. wird in Berliner militärischen Kreise»» als eine Auszeichnung des Obersten betrachtet. Tie Ver setzung des Leutnants von Aorstner gilt als ein Beweis da für, daß die gegen ihn neuerdings erhobenen Anschuldigun gen grundlos sind. Don einer Rückverlegung deS Regiments Nr. 99 nach Zabern ist vorläufig keine Rede. Das Ende der sozialdemokratischen Vorherrschaft in den Krankenkassen. In einer Reihe großstädtisch»: Krairkenkassci», die bisher unter ausschließlich sozialdemokratischer Parteiherrschaft ge standen haben, ist es nach den» Inkrafttreten der neuen Krankenvcrsicherungsbestimmuirgen gelungen, diese sozial- demokratische! wieder aus M München, die der feit über 2 bestellt. Die Kassenämtern Kassenmitglied Starke Beschul Der Präs den Staatssek Bon der Hast hingcwwsen, i d. I. ab die P persien sperre fangrciche Ges ten Hauptverk Durcki die Pr die ReickMagl 23. d. M. übe der Staatssek» lediglich um . fische Negier« wir, mit allen sich: nicht aus T Das Stcwi temninistoL, erregen und c i^ues bczcichi bestehenden Ä soll mit c.rös doppelgleisige aufstellen, dir französischen munittclbare Linie soll, im vom Staat bi fenbahner, na mal wird sogc ler Konflikte chen Zwecken hat. 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