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—16 würde, wenn ihre beiden Mieter fortgingen. Denn das wußte sie, reiste die Gräfin, dann blieb auch der Baron nicht mehr lange. „Schade," murmelte sie vor sich hin, „ich hatte mich das doch anders gedacht." Dabei pilgerte sie weiter, betrachtete hier eine Dahlie, da eine Aster, und hatte es überhört, daß leise die Gartentür geöff net wurde. „Guten Abend, Frau Klopsch!" „Guten Abend, liebste Frau Klopsch!" Langsam drehte sie sich beim Klang der bekannten Stim men um. Bor ihr stand Baron Köster, an seinem Arm die GräfinJda, und sagte: „Hier, Frau Klopsch, aus ihren Mietern ist nun ein Brautpaar geworden." Das war zu viel für die gute, alte Frau Klopsch, es war so Nh.. — - überwältigend, daß Herr: „War macht denn Ihr Mann, wenn ich tatsächlich das Stria» Staunen hoch über dem Kopf zusammenschlug, während dicke Freudentränen aus ihren Hellen, guten Augen rannen: „Nee, so was, nee, so was, über die Freude! Ach du lieber Gott —". Sie nahm den Schürzenzipfel und fuhr sich rechts und links damit über die Augen und die Wangen: „Wie gönn' ich doch die beiden lieben Herrschaften das Liebesglück und wie viel Segen und Gutes wünsch' ich Ihnen. — So hab' ich's mich ja ümmer gewünscht, und nu is es so! Eben sagt ich noch zu Elise davon, die meinte nein, ich aber meinte ja, und man könnt es doch nich wissen — und nü hab ich recht gehabt." „Ja, das haben Sie, Frau Klopsch!" lachte Gräfin Ida, der alten Frau die Hand reichend, „und jetzt backen Sie uns einen Eierkuchen mit Speck, es ist ja doch das Lieblingsgericht meines künftigen Mannes, da soll es von nun an auch das meine werden, und bei Ihnen will ich's lernen, wie mein künftiger Mann es am liebsten ißt." „Ach, gnädige Gräfin, was werden Sie for eine kluge und famoste Hausfrau werden!" ries Frau Klopsch und klatschte in die Hände. Nie ist wohl ein Speckeierkuchen mit Kopfsalat von zwei glück licheren Menschen verspeist worden als an dresem Abend auf der Terrasse von Frau Lotte Klopschs Häuschen, und die Tafelmusik machte der Dompfaff, der aus der Verbannung im Mansarden zimmer zu seiner Herrin zurückgekehrt war. „Bleib bei mir uno geh nicht fort, An meinem Herzen ist der schönste Ort" das pfiff er in den schmelzendsten Tönen seines weichen Vogel- stimmchens, und das ist die Geschichte von Frau Klopsch und ihren Mietern, wie sie sich wirklich zugetragen hat. !>: « Unsere viläer AeburtStagStelegramm. Geburtstagsglückwünsche bekommen ist ja ganz hübsch, aber wenn man dabei in aller Herrgottsfrühe, beinahe noch zu nachtschlafender Zeit, aus dem schönsten Geburtstagsmorgenschlummer ge weckt wird, dann hat das doch ferne zwei Seiten. Unser Geburtstagskind in der Zipfelmütze sieht auch nicht gerade danach aus, als wenn es ob der Stö rung durch den kräftig an der Torglocke ziehenden Telegraphenboten sonder lich erfreut wäre. Prächtig ist die an Spihweg erinnernde und an die be rühmte „gute alte Zeit" mahnende idyllische Kleinstadtstimmung in dem gemütlichen Bilde wiedergegeben. Und nicht minder die Winterstimmung im stillen Stadtwinkel. Beides, der Winter und das alte Städtchen, sind beliebte Motive Karl Kronbergers, des oberösterreichischen, jetzt in München lebenden Künstlers, der es vom einfachen Dekorationsmaler zu einem der bekanntesten Genremaler gebracht hat. Seine Bilder „Musikant beim Schnee sturm" und „Am Stadttor" sind vielfach reproduziert worden. Transport eines dreistöckigen Hanse». Die Handelshochschule von San Franzisko, die bisher in der Grovestreet stand, wird nach der lsH km entfernten Franklinstreet transportiert, weil der Platz für ein städtisches Gebäude gebraucht wird. Der Transport des Riesengebäudes dauert fünf Monate und kostet I 20« vvv ^l, während man für den Neubau das Doppelte zahlen müßte. Das Gebäude bekommt nur ein neues Fundament, alles was über der Erdoberfläche ist, wird transportiert. Drei große Dampf maschinen ziehen den Bau mit dicken Stahlkabeln täglich zweimal zirka zehn Fuß weiter, und zwar geschieht dieses Borwärtsrollen auf 26üü Stahl wellen, die unter der Balkenkonstruktion und auf der Strecke liegen, die der Bau bei seiner Reise zurücklegt. Der bekannte amerikanische Techniker Langwille in Chikago erklärte den Transport eines so überaus schweren und großen Hauses für die größte technische Tat dieser Art, die die Welt bisher überhaupt gesehen habe. «in «iSmarckdeAkmal fiir Rüraberg. Nürnberg wird in diesem Jahr ein Bismarckdenkmal erhalten, dessen Ausführung setzt schon so weit ge diehen ist, daß die Reiterfigur fertig vorliegt. Der bekannte Architekt Pro fessor Theodor Fischer in München lieferte den Entwurf, und Professor Joh. Floßmann in München modellierte die S w hohe Kolossalsigur. Das Reiterstandbild aus Kirchheimer Muschelkalk wird auf einen 20 m hohen ' Sockel aufgesetzt. Ei«« Sänfte in Mozambique. Rur selten sieht man in den Straßen von Mozambique Europäer gehen. Zu geschäftlichen wie zu privaten Be suchen bedienen sie sich einer Sänfte, der sogenannten „Machilla", die mit einem Sonnendeck zum Schutze gegen die Sonne versehen ist und von vier Eingeborenen getragen wird. Hinterlistig. Die kleine Schwester, die dem Frieden nicht traut und sich ängstlich an die Hand der größeren Schwester klammert, hat ein ah« yungSvollereS Gemüt als diese, die vertrauensselig aus den RachbarSfriedel zuschreitet. Daß da» Bürschchen nichts Gute- im Schilde führt, sieht man schon seinen verschmitzten Augen an, die hinterlistig lauernd aus die beiden Mädel gerichtet sind. - Im nächsten Augenblick wird er den versteckt ge haltenen Schneeball der nichtsahnenden Grete ins Gesicht reiben, und die kleine Urssl wird darob, obgleich sie nichts abbekommt, ein noch viel größere- Geschrei erheben als die „gewaschene" Schwester. Alfred Müller- Üingke, der Defreggerschüler, versteht sich aus solche Genrebilder mit winterlichem Hintergrund ganz besonders. Ein schönes Winterlandschafts bild von seiner Hand, „Wmter in Oberbayern", hängt im Museum seiner Vaterstadt Altenburg in Sachsen-Altenburg. Auch da» Leipziger Museum und andere Galerien beherbergen Bilder von ihm. Genügt. „Sie sagen, Ihre Frau sei Ihr Hausarzt? Hat sie denn Medizin studiert?" —„Rein, aber sie verbietet mir 'S Bier und 'S Rauchen!" MißverstanVe«. „Was hast du während der acht Tage, wo du in München warst, gemacht?" — „Täglich hab' ich zehn Maß Bier getrunken!" — „DaS ist alles?" — „Ja, mehr hab' ich njcht vertragen können!" Sorge« «m die Schmldem Ein junger Mann hatte von seinem Vater ein beträchtliches Vermögen ererbt, aber da» war bald durchgebracht, nun benutzte der Verschwender den Kredit, den ihm sein Name gab, und machte eine Menge Schulden. Einer seiner Freunde sagte ihm: „Ich begreife nicht, wie du unter deinen Umständen noch ruhig schlafen kannst." — „O, ich schlafe recht gut," entgegnete der Leichtsinnige, „aber wie meine Gläubiger schlafen können, das begreife ich nicht." T. Schwarzwurzeln verlieren ihren aromatischen Geschmack, wenn man sie in Essigwasser nach dem Schälen legt. Sie behalten ihre schöne weiße Farbe schon durch Einlegen in saure Wich. gchten werden nicht Wie die Gänfe um die jetzige Zeit kräftiger ge füttert; bei den Gänsen rechtfertigt sich dies, weil sie kurz vor dem Legen sind, bei Enten beginnt das Legegeschäft aber erst im März. Fette Enten legey; weniger, mw zwar häufig noch dazu unbefruchtete Eier. Scharade. Die Erste Ist dir nicht entbehrlich, Loch gibst im tausendmal sie hin. > Da» andre schmerzt und ist geiShrlich, Ost tötet » Körper. Seift und Sinn. Da« Sanze hielten unsre «Ihnen So hoch und heilig, wie den Eid. Doch heute, bei uns Reugermanen Is?» nur mehr eine Förmlichkeit. guliu» Falch Homonym. s» hat mich sehen lausen, IHsvedc« Kind vom Land, Auch in de: Großstadt bin ich Sehr^elen wohl bekannt. Und znstir al« delikater Braten, Drum sangel fleißig an zn raten! Und ist es duniei, der Tag verflossen- Werd' ich bei meinem Namen genoßen. Karl Leich brand. Ltufen-Rätsel. AuflSMg der Aerleg-Aufgabe. Die sich entsprechenden L senkrechten und wagrechten Buchstaben ter Figur be zeichnen: l> Eine Patriar- chensra». rsEinen asiatischen Fluß. ») Sin Getränk. 1) Eine Fläche. S) Einen Lau«. Julius Fal<k Auflösung folgt in nächster Nummer. i «uflölungen <mo voris.er Rummerr De« Homonym«: Knops. De« Arithmogrivh«: «arolinc, »ar, Kain, 0ran, ßeine, Iller, Kain, Irle. «U« flzchte vaedekailen. «erantwvrtllche «edaktwn do» «ruft »selkk««, gedruckt «ud hmaw«»»«, do» Sr«t»«r » »s«tss»r « «MGart. v»r dem K KmilurSver nidtreteudeu «ck zur P AN GM '« BHtzd-r G I — G. M stntt. Di stimmten L fchm »erde Di Upüführunj Besonder» l Id« G« Di Der d« deutsche« I Nischen ist, Der fr stielt in vor Weit d«, »ol «er de Mntlnnd gr Der g, Dnri» nach («ei Kaisers HMd ein aus uuid den Fri Grundlagen folge erschüt Zeugt und r Dntscheidung noch lebt de.