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Der SäGD Lrzähter. »Mut M Rümmer 16. 40 Jetzre >eich»Mt««chl t» «echse». 8. Sine überau» lehrreiche und interessante statistische Bearbeitung der Ergebnisse -er Reichstagswahlen in -en 23 Mchfischen Wahlkreisen für die Zeit von 1871 bis 1912 gibt ein fesselndes Bild -es politisch»* Leben- in Sachsen. Als bald nach der Begründung des neuen deutschen Reiches im Hchre 1871 die ersten Wahlen zum deutschen Reichstag aus geschrieben wurden, zählte Sachsen insgesamt 472 874 Wahl, berwhtigte. DaS politische Leben stand damals noch auf einem niedrigen Niveau, denn von diesen 472 874 Wahlberechtigten gaben nur 213129 gleich 45,1 Prozent ihre Stimmen ab., von welchen noch 3357 zersplittert und 1651 ungültig waren. Wr das Zentrum wurde bei dieser ersten Reichstagswahl Heine einzige Stimm« abgegeben. An der Spitze der Parteien marschierten damals in Sachsen die Freisinnigen, die von 1871—1881 als deutsche Fortschrittspartei, 1884 bis 1890 Dl» deutsch-freisinnige Partei, 1893 bis 1907 als freisinnige Bolkspartei und seit 1912 als fortschrittliche Volkspartei zu- hammen geschlossen waren. Sie erreichten eine Stimmenzahl von 57 037, während die Nationalliberalen 53 208, die So- -jaldemokratie 42077, die deutsche Reichspartei 34481 und die deutsch-konservative Partei 21318 Stimmen auf sich der- einigten. Zehn Jahre später, 1881, zeigt LaS politische Le den in Sachsen schon ein anderes Bild. ES gaben von Y97517 Wahlberechtigten 313345 oder 52,4 Prozent ihre Stimmen ab. DaS Parteiverhältnis aber hat sich gänzlich verschoben. Von den bürgerlichen Parteien hat die deutsch konservative die Führung an sich gerissen, denn sie haben in diesem Wahlkampfe 75 523 Stimmen erhalten, die Freisin nigen stehen jetzt mit 70542 Stimmen an zweiter Stelle, Während die Nationalliberalen 43 420 und die Deutsche Re- fprmpartei 33403 Stimmen zählen konnten. Die Sozial- Äemokratie hat allerdings schon seit 1874 die größte Stim- «enzahl aufzuweisen: 1874 : 92180, 1877: 123978, 1878. 1I8039, 1881:87 786. Die Wahlbeteiligung wird fortan eine immer lebhafter«. Sie steigt von 52,4 Prozent im Jahrs L881 auf 79,6 Prozent im Jahre 1887 und auf 89,7 Proz. im Jahre 1907. DaS Wahljahr 1912 ist das letzte, worüber die Statistik Aufschluß gibt. Die Zahl der Wahlberechtigten ist seit 1907 von 965 658 auf 1056 441 gestiegen, doch ist dis Wahlbeteiligung zurückgegangen und zwar um fast 1 Proz. gegen 1907. Die Freisinnigen können einen Zuwachs von 37313 Stimmen konstatieren, sie erhielten insgesamt 81718 gegen 44405 im Jahre 1907. Die Nationalliberalen ver- Vorrn 21000 Stimmen, im übrigen erhielten die Sozial demokraten 513216 (1907 : 418570), die Deutsch-Konservati ven 78 074, die Deutsche Reichspartei 16143, die Reformer M160 und das Zentrum 2573 Stimmen. Die HaaSsewerVetrelVerr-eil im «eue« KrankeuverficherungSgesetz. Die Durchführung der Krankenversicherung der Haus- gckdrbetreibenden begegnet zurzeit erheblichen Schwierig, ketten, weil die neuen Bestimmungen noch wenig bekannt End, wichtige Ausführungsverordnungen des Bundesrats «och ausstehen und die Krankenkassen deshalb die Satzungen noch nicht vollständig ausfüllen können. Die wichtigsten, fchon jetzt feststehenden Bestimmungen sind folgende: Ver- ßicherungspflichtig find alle Hausgewerbetreibenden. Ter frühere Unterschied zwischen Hausgewerbetreibenden und Heimarbeitern fällt jetzt fort. Jeder, der bei sich zu Hause Der verflossene Reßdorf. Roman von H. Taurths-Mahler. EDck Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) . Sie zuckte zusammen, wie unter einem Schlag. Wagte es wirklich, sein frevelhaftes Spiel weiter zu treiben? Und so harmlos und ruhig stand er da — wahrlich, wenn ft« nicht gestern mit eigenen Augen gesehen hätte, wie er feine Krau umfing, sie hätte geglaubt, alles sei nur ein qua- lender Traum. Aber die Empörung gab ihr Kraft, sich em porzuraffen. Ein heißer Zorn über seine Ehrlosigkeit half ihr, die Haltung zu bewahren. Mit einem kalten, stolzen Blick sah sie ihn einen Moment an. Dann wandte sie sich schnell und ging davon, ohne ein Wort zu sagen. , . Er stand einige Augenblicke wie gelähmt. Fahle Blässe bedeckte sein Antlitz, und um seinen Mund zuckte cS krampf haft. Was war das? Weshalb flog sie nicht in seine sehn süchtig ausgebreiteten Arme? Weshalb wandte sie sich stolz rlnd verächtlich zum Gehen, ohne ihm ein Wort zu gönnen? Das traf ihn so völlig unerwartet, -aß sie seinem Blick . «Nischwunden war, ehe er sich fassen konnte. Er faßte sich an die Stirn. Hatte er das eben wirklich «riebt? Sehnsuchtsvoll war er nach Wollin geeilt^ sobald er eine frei« Stunde hatte, sein Herz hatte ausgejubÄt, als er Es schon unterwegs traf. Er war überzeugt, die Sehnsucht Hatte sie getrieben, wie ihn. Und nun ging sie von ihm? Was war da geschehen? Einen Augenblick dachte er: Hat auch dieses Mädchen Launen? Hat auch sie nur ein Spiel mit dir getrieben wie ihre Schwester? Aber er verwarf den Gedanken schnell wie- her. Nein, das war «S nicht. Käthe hatte so seltsam blaß und elend auSgeschen, ihre Augen hatten matt und erloschen »blickt. Wa» war also geschehen, seit er sie an seinem Herzen ge- Hatten hatte? Er mußte eS ergründen, und zwar so schnell «LS möglich. Schnell setzte er nun seinen Weg nach Wollin fort. AIS «> aus dem Park auf den Rasenplatz herauStrat, sah er Wiche chen im Hause vchschwinden. Und an einem Fenster » Drklicktr er Simbach und feine Frau, die aber sofort inÄ Jn- - neve zurücktraten, als sie ihn kommen sahen. MS er sich durch einen Diener melden ließ, wurde ihm ru seinem Befremden der Bescheid, daß di« Herrschaften ihn im Auftrag und für Rechnung eines gewerblichen Unter nehmers «bettet, ist mit seinen hauSgewerblichstr Gehilfen versicherungspflichtig. Er ist dies auch während der Zeit, in -er er vorübergehend für eigene Rechnung «bettet. ES genügt also, daß er für diese Zett weiter sein« Beiträge regelmäßig bei der Kasse entrichtet, da eine Abmeldung durch den Arbeitgeber, wie sie sonst mit dem Ende der ver- stcherungSpflichtigen Beschäftigung verbunden ist, nicht stattfindet. Der Hausgewerbetreibende gehört der Land krankenkasse seine» Wohnsitzes an; wird keine Landkranken kasse errichtet, so gehört er in die Ortskrankenkasse. Dabei ist ganz gleichgültig, wo der Betriebssitz des Arbeitgebers ist. Wichtig für den ungestörten Fortgang, resp. rechtzeiti gen Beginn der Versicherung ist, daß die Hausgowerbeirei- benden sich selbst zur Eintragung in das Verzeichnis der .Kasse anmelden, da ihre Mitgliedschaft erst mit diesem Zeit- punkt beginnt und der Arbeitgeber von der sonst üblichen Meldepflicht befreit ist. Hausgewerbetreibende, die regel mäßig mindestens zwei Gehilfen in ihrem Betriebe beschäf tigen, können sogar bestraft werden, wenn sie sich und ihre Gehilfen nicht rechtzeitig anmelden. Die Hausgewerbe treibenden haben ferner selbst ihre Beiträge einzuzahlen. Rückständige Beiträge werden wie Gemeindeabgaben bei getrieben. Auch kann die Satzung bestimmen, daß in die sem Falle die Leistungen gekürzt werden. Die Auftraggeber, und als solche gelten Unternehmer und Zwischenmeister, haben die Pflicht, allmonatlich Listen der von ihnen beschäftigten Hausgewerbetreibenden bei der Land-, resp. Ortskrankenkasse des Bezirkes einzureichen, in dem ihr Betriebssitz liegt. Auch haben sie hier die fälligen „Zuschüsse", die in Prozenten des gezahlten Lohnes berech net werden, zu entrichten. Hausgewerbetreibende, die schon früher in einer Orts oder Betriebskrankenkasse waren, können weiter in dieser verbleiben, auch wenn eine Landkrankenkasse eingerichtet wird, doch müssen sie dies der Kasse anzeigen. Da Orts- und Betriebskrankenkassen vielfach höhere Leistungen als die Landkrankenkassen haben, sollte jeder Hausgewerbetrei bende von dieser Möglichkeit Gebrauch machen. Der Aus tritt aus der gewählten Kasse ist jederzeit zulässig. W» werde« Vie höchste« und niedrigsten Löhne gezahlt? Eine Zusammenstellung der OrtsWhne wird in jedem Jahr im Kaiserlichen Statistischen Amt hergestellt. Als Ortslohn gilt bekanntlich der ortsübliche Tagesentgelt ge wöhnlicher Tagesarbeiter. Die neue Liste vom 1. Januar bringt verschiedene Neuerungen auf Grund der Reichsver sicherungsordnung. Unterschieden wird jetzt der Lehn von Tagearbeitern unter 14, 14—16, 16—21 und über 21 Jah ren, in jeder Abteilung wieder männlich und weiblich. Die einzelnen Gemeinden sind jetzt nach Oberversicherungsäm tern geordnet. Der größte Ortslohn gewöhnlicher Tagearbeiter im Alter von mehr als 21 Jahren gilt für Wilhelmsburg im Bezirk des Oberversicherungsamtes Lüneburg mit 4,50 den zweithöchsten Satz hat das städti sche Versicherungsamt München mit 4,30 ->E, der Satz vor 4 gilt in Berlin, Charlottenburg, Berlin-Wilmersdorf, Neukölln, Berlin-Steglitz, Berlin-Weißensse, ein Teil des Kreises Teltow, Harburg, Wuhlsdorf und Schiffsdorf im Landkreis Geestemünde, Lehe, Emden, Buer, Arnsberg, nicht empfangen könnten. Einen Augenblick stand er un! schlüssig und überlegte. Dann drückt« er dem Diener ein Geldstück in die Hand und sagte ihm, er möge der Herrschaft metten, daß er sie in einer wichtigen Angelegenheit zu spre chen wünsche. Der Diener ging hinein und machte seine Meldung Limbach sah seine Frau unschlüssig an. „Mariannchen, sollte man nicht anhören, waZ er zu sagen hat?" fragte er sie leise. Sie schüttelte heftig den Kopf. Angstvoll dachte sie da ran, daß Käthe herunterkommen und mit Meßdorf zusam- mentreffen könnte. Sie fühlte, wie furchtbar das Käthe sein müßte und ahnte nicht, daß die beiden einander schon begeg net waren. „Nein, nein", sagte sie schroff, „ich will nicht — will ihn nicht sehen." Limbach wandte sich zögernd an den Diener. „Sagen Sie Herrn von Reßdorf, wir bedauerten, ihn nicht empfangen zu können." , Der Diener richtete das Reßdorf aus. Dessen Stirn zog sich zusammen, und seine Lippen preßten sich fest aufeinan der. Das war eine Beleidigung, die er sich sonst nicht ruhig hätte gefallen lassen. Aber er sagte sich, daß hier irgend et was geschehen sein mußte. Hatte Limbach vielleicht von sei nen früheren Beziehungen zu Marianne erfahren? DaS hatte Limbachs Verhalten erklärt, aber nicht das Käthes. Mit finsterem Gesicht nahm er eine Visitenkarte heraus und schrieb schnell mit Blei darauf: „Bittet dringend um eine Unterredung." Diese Karte gab er dem Diener. „Ditte, tragen Sie diese Karte zu Fräulein von Wollin. Ich Netze sehr bitten." Nach einer Weile kam der Diener zurück — ein Kuvert in der Hand. Dieses Retzdorf überreichend, sagte er: „Da gnädige Fräulein bedauern ebenfalls." Die Adern an Retzdorfs Stirn schwollen bedenklich an. Aber sich zur Ruhe zwingend, griff er nach dem Kuvert, in der Hoffnung, darin eine Erklärung zu finden. Er steckte es zu sich und verließ mit kurzem Trutz das HauS. Aufrecht und schnell schritt er über den Rasenpark in den Park zurück, ohne sich umzudrehen. Erst im Schutz der Baume zog er schnell das Kuvert hervor und öffnete eS. Nichts war darinnen als seine eigene Karte, — und die war mitten durchgeriffen. Mittwoch, da« 21. Ammar 1214. Hohenlimburg, Lüdenscheid. Düsseldorf (Stadt), Duisburg, Remscheid, Solingen, Ludwigshafen, Pirmasens, Stuttgart und Umgebung, Wangerooge, Rustringen, Lübeck und Vor städten, ganzen Staat Bremen, sowie in Metz. Der nie drigste Ortslohn erwachsener Tagearbeiter gift für Königsberg iu der Neumark, wo nur ILO -ck berechn«: werden. 1,60 gübt eS im-ganzen Kreis Lüben einschließ lich der Städte und in einem Teil des Bezirks des Oberver sicherungsamts Oppeln. 1,70 gilt für sämtliche Ortschaf ten des Kreises Glogau mit Ausnahme der Stadt dieses Namens. » Postkretztttriefe. Nachdem die Reichspostverwaltung vor Jahr und Tag durch die Einführung des Postschecks einem dringenden Bedürfnis des Verkehrs Rechnung getragen und sich damit ein allseitig anerkanntes Verdienst erworben hat, plant sie jetzt durch jenen Erfolg ermutigt, eine weitere Neuerung, die sicherlich in weiten Kreisen, nicht nur der Geschäftswelt, sondern auch -es reisenden Publikums, beifällig begrüßt werden wird, die Einführung von Postkreditbriefen. Wer hätte es nicht schon auf Reisen zu geschäftlichen, Belehrungs- oder Erholungszwecken, besonders, wenn der Reisende gezwungen ist, häufig den Ort zu wechseln, als lästig empfunden, eine größere Summe baren Geldes mit sich zu führen. Denn Kreditbriefe, auf Bankhäuser lautend, haben nur Wert, wenn der Reisende wesentlich solche Otto berührt, in denen derartige Institute vorhanden sind. Ein Scheckbuch leistet auch nur geringen Ersatz, denn wenn auch hier und da Banken und größere Hotels aus Gefälligkeit in Rücksicht auf die Persönlichkeit Les Ausstellers einen Scheck in Zahlung, nehmen, so ist er doch weit entfernt davon, in Deutschland etwa wie in England als allgemeines Zah lungsmittel zu gelten. Da soll nun die geplante neue Einrichtung die Mög lichkeit geben, gegen eine bei dem heimatlichen Postamte ein gezahlte Summe bei jeder beliebigen Postanstalt des Reichs postgebiets Geldbeträge bis zur Gesamthöhe der eingezahl ten Summe abzuheben. Die Vorteile einer solchen Einrich tung werden jedem einleuchten, der die Schwierigkeiten einer jederzeit ausreichenden Geldbeschaffung auf Reis.m kennen gelernt hat. Immerhin gehen über die Höhe der zu lässigen Einzahlungen, den Mindestbetrag der jedesmaligen Abhebung und anderes mehr die Ansichten der interessierten Kreise noch ziemlich weit auseinander. Es ist daher höchst dankenswett, daß die Reichspostverwaltung, nachdem sie schon seit einem Jahre ihrerseits diesbezügliche Erhebungen angestellt hat, nun auch noch die beteiligten Kreise aus Handwerk, Handel, Landwirtschaft und Industrie zu einer Aussprache zum 17. Januar nach dem Reichspostamt einge laden hat. Hoffentlich gelangen diese Vorerwägungen und Vorverhandlungen alsbald zu einem befriedigenden Ab schluß, damit die Postverwaltung vielleicht noch in der Lag« ist, gelegentlich der gegenwärtigen Etatsberatungen über den Stand der Angelegenheit und ihre Pläne Mitteilungen zu machen. AWllversorguvzSschein «nd Aivi1vers»ra«ni,Sentsch8dlgl«tg. Der 8 34 Les Mannschastsversorgungsgesetzes vom 31. Mai 1906 lautete bisher: „Der Zivilversorgungsschein Er starrte darauf nieder, und zornig mit dem Fuß auf tretend, sagte er vor sich hin: „Was ist das — was ist ge schehen?" Langsam trat er den Heimweg an. Trübe Gedanken peinigten ihn. Er sann angestrengt darüber nach, warum man ihn in Wollin so kränkend abgewiesen, warum Käthe sich wortlos von ihm gewandt hatte. Und dann blieb er plötzlich stehen und schlug sich vor die Stirn. Nur eines konnte es sein — man zürnte ihm, daß er seine Verhältnisse nicht klargelegt hatte, daß er ein wenig Versteck gespielt. Als armer Mann war er aufgetreten, wenn er auch nie behauptet hatte, arm zu sein. Und er hatte verheimlicht, daß er selbst es war, der den Retzdorfer Besitz zurückgekauft hatte. Nur Schlvmittens hatte er ein wenig ins Vertrauen gezogen, sonst hatte er alle düpiert. Erst hatte er's getan, um nicht als amerikanischer Nabob an- gestaunt zu werden. Er haßte in seinem ehrlichen Empfin den alles Aufsehen. Und er hatte keine langatmigen Erklä rungen geben wollen. Später hatte er dann auch Käthe ge genüber geschwiegen, weil es ihm so süß dünkte, um seiner selbst willen geliebt zu werden. Darüber zürnte sie ihm wohl, zürnte ihm vor allem, daß er ihr nicht gesagt, daß er Rivers Schwiegersohn geworden war. Aber als er ihr seine Liebe gestanden, da hatte er keine Zeit mehr zu einer Erklä rung gehabt. Und vorher — nun, vorher hatte er nicht da rüber sprechen wollen. War es das, was sie so verändert hatt»? Aber mußte sie ihn deshalb so verletzend und demütigend behandeln? War ihre Liebe nicht groß genug, ihm zu verzeihen? Ach, dann hatte er sich in ihr getäuscht, dann war sie nicht daS groß herzige, großdenkende Geschöpf, für das er sie gehalten hatte. Aber fragen mußte er sie darum, um jeden Preis. Und sie sollte ihm Antwort geben — zwingen würde er sie, ihm zu antworten. Zu Hause angelangt, traf er im Flur den alten Gott fried. „Hat Fräulein von Wollin während meiner Abwesen heit -aS Bild fettig gemalt, Gottfried?" fragte er ihn. „Nein, gnädiger Herr, daS gnädige Fräulein ist gar nicht wiedergekommen. Aber vorgestern traf ich sie im Walde und da sagte sie, sie wolle daS Bild zu Hause fertig malen. DaS Malzeug will sie dieser Tage abholen." „So, so — sagte sie sonst noch etwas von Bedeutung?" „Nicht, -atz ich wüßte, gnädiger Herr. Nur — wenn