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^WWWWMW - - Dienstag, 6. Januar 1V14. S8. Jahr Der SächlM Lrzäliler Aischofswerdaer Tagekkatt I«fer«t- Abo*»e«e»ts-Beftell»«geir «tmmt «rtgege« t« Bautzen: Weller'sche Buchhandlung, Schulftratze S. Des Hohneujahrsfestes wegen erscheint die nächsteMummer unseres Blattes am Mittwoch nachm miltuige. «lpedttou viertettährlich 1 Mk. 50 Pfg.. bei Zustellung u» 1 MK. 70 Pfg.; durch die Post frei ins Haus viertel« 1 Mk. »2 Pfg., m» Poftschalter abgrholt 1 Mk. SO Pfg. Auf Blatt L des hiesigen Handelsregisters, die offene Handelsgesellschaft in Firma A. G. Herrmann L «sh« in Bischofswerda betr., ist heute eingettagen worden: Den Disponenten Hermann August Rücker in Bischofswerda und dem stellvertretenden Kassierer Max Alfred Hascher daselkst ist Gesamtprokura erteilt. Bischofswerda, de» 3. Januar 1914. Aboouements-Bestellungen werden angenommen in der Geschäfts stelle Altmarkt IS, sowie bei den Zeitungsboten In Stadt und Land, ebenso auch bei allen Postanstalteu. — Nummer der Zeitungsliste 6587. — Schluß der Geschäftsstelle abends s8 Uhr. In einem Bergwerk in Kuldscha (China) sind 16 Berg-, Leute durch schlagende Wetter getötet worden. Die Küstenstriche in der Nähe New Korks sind durch »eue Stürme und Hochfluten verheert worden. . (Weitere Nachrichten unter Letzte Depeschen.) Ladung einiger Zeugen begnügt. Die Verhandlüngsfüh- rung liegt wiederum in den Händen des Kriegsgerichtsrats v. Jan; als Vertreter der Anklagebehörde fungiert Kriegs gerichtsrat Dr. Ossiander. Der Prozeß gegen Leutnant Schadt ist insofern von Bedeutung, als die Frage wahr scheinlich geklärt werden wird, inwieweit der Offizier für die Ausführung der Befehle des Vorgesetzten die Verant wortung zu tragen hat. In der Berufimgsverhandlung ge gen Leutnant v. Forstner wird diese Frage ebenfalls eine Rolle spielen. Zu der Verhandlung werden, wie bei den vorigen Prozessen gegen die Rekruten und v. Forstner, Ein trittskarten ausgegeben. Ihre Zahl ist eine sehr be schränkte. Graf Hertling. Ter bayrische Ministerpräsident Frei herr v. Hertling wird am 10. Januar in den Grafenstand erhoben. Diese Auszeichnung Hertlings stellt den Dank des Königs dar für seine Bemühungen um die Übertragung der Königswürde. Auch die anderen beteiligten Persönlich keiten sollen Auszeichnungen erhalten, wie der Justiz minister, die Führer des Zentrums und vor allem der li berale Oberbürgermeister Dr. Casselmann. Der Ordens segen wird im allgemeinen diesmal sehr reichlich ausfallen. Man erzählt, daß der König die von den Ministern einge reichten Vorschlagslisten für dieDekorierung korrigierte und daß er verschiedene Namen strich und durch andere ersetzte. Das war bisher in Bayern noch niemals dagewesen. Der Prinz z« Wied «brr seine Absichten. Der Korre spondent des Pariser „Journal" hatte eine Unterredung mit dem Prinzen Wilhelm zu Wied. Um allen Mißver ständnissen vorzubeugen, hatte der Prinz, bevor er das In terview gewährte, eine genaue schriftliche Aufstellung der zu beantwortenden Fragen verlangt. Nachdem diese Liste die Genehmigung des Prinzen gefunden hatte, empfing er den Korrespondenten und erklärte: „Ich reise am 8. Januar nach Potsdam, wo sich mir die von den albanischen lokalen Behörden delegierten Gesandtschaften vorstellen werden. Am 20. Januar gedenke ich nach Albanien abzufahren. Don Potsdam aus werde ich mich direkt nach der Stadt Durazz» begeben. Ich werde nicht den Titel eines Königs anneh men, sondern nur denjenigen eines souveränen Fürsten von Albanien. — Sehr interessant sind die Ausführungen des Prinzen Wilhelm über die Religionsfreiheit in Albanien: „Die Religionen der Mohammedaner, Katholiken und Or- thodoxen werden gleichmäßig respektiert werden. Der bevorstehende Kampf um Epirus. In Saloniki sammeln sich Tausende von Freiwilligen aus allen Teilen Griechenlands, um am Kampfe gegen die Einverleibung von Epirus in Albanien teilzunehmen. Eelegr.-Adr.. Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. Amtsblatt der Königlichen Amtshauphuannschaft, der Königlichen Schulinspektion und des- Königlichen ^auptzollamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda, und der Gemeindeämter des Bezirks. Infolge der Ernennung Enver Beys zum KriegSmk- «ister werden in Konstantinopel ernste Zusammenstöße un ter de« Offizieren der beiden Parieren erwartet, nächtliche Verhaftungen hoher Offiziere haben bereits stattgefttnden. Das Neueste vom Tage Der bayerische Ministerpräsident Freiherr v. Hertling ist i» den erblichen Grafeustaud erhoben worden. G''— MU de« wöchentlichen Beilage«: Dienstags: Belletristische Beilage; Donnerstags: Der Sächsische Landwirt; Sonntags: Illustrierte» Sonntagsblatt. »»««rtUfet. »nge Lnik wandern ra, ein deuyche«, hin. einer zu dem andern: :ir eben in den Sinn! g« an zwei Stellen ihr noch hinein, elber, wir Gesellen, di del Leben« Ireun. Melitta Berg. ist». Neue Jusette«, welche i, werden am einfach- n von warmem Ol her- !ind als Bruteier uns ltbarteit ist überhaupt deshalb innerhalb 3—4 rden, vorausgesetzt, daß ist Üihl lagern. Surch die Reibung un -derriemen auf beiden ch» stark angegriffen, umwickelt man sie auf vom Gtammloch aus raht. ief m»t«g^br«cht wer. kommt vornehmlich in yc Geltung , und deS- tndia, wenn er ganz besser noch, nurein- der Kalk tief, bann rloren. eriebener Butter wer- ener Zucker, die gerie- ne Gier und der Gast en auf ein gebutterte« äßig heißem Ofen. «u»»1geu»»eto: Die kigrspaltene Korpuszelle oder deren Rau» 12 Pfg-, für Inserate von außerhalb des Verbreitungsgebiete« 15 Pfg. Die Reklamezetle 30 Pfg. Geringster Jnseratenbrtrag SO Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt nach auflirgrndem Tarff Erfüllungsort für beide Teile Bischofswerda. Festbestellte Inserat«. Aufträge können nicht zurückgezogen werden. ie haben Sie letzte Rächt l zählen angefangen? — ff: -Na, und dann sind r'S Zeit zum Aufstehen." mit Kaiser Napoleon Hl. e Ähnlichkeit. Einst war uorS gern unterhielt, zu ) ein auSwärtwer Fürst r» nicht zur rechten Zeit egeben, Bivier möge au» i tragen. Bivier wählte stücken de» Kaiser» einen »stoch sich da» Band de» ion befand. Zur Tmp- > Bivier in den Saal. Er r rechten Hand, und mit »rdenSbanb beutend, trat t und sagte unter tiefer ich danke !" Am Moment tifft^ sagte aber schnell m Lächeln: „ES ist recht te ein Künstler so schnell ngen. M. a» bor Gerichtsstelle »ersteigert »erde«. Da- Grundstück ist nach dem Flurbuch« 6,6 Ar groß und auf 1300 Mk. — Pfg. geschätzt. Es besteht auS Wohnhaus mit Garten; Brandkatasternummer 8 Abt. Flur- bnchSmonmern 11a und 11 d. Die Einsicht der Mitteilungen de» Grundbuchamts, sowie der übrigen da» Grundstüch betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzung, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung auS dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung"!)«- anr^'Dezember ISIS verlautbarten Versteigerung-Vermerkes aus dem Grundbuche «Ht ersichtlich waren, spätestens im BersteigerungStermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn die Antragsteller widersprechen, glaubhaft zu machen, widrigen- stM» die Rechte bei der Feststellung de» geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des BersteigerungSerlöseS den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widoistenfall» für das Recht der BersteigerungSerlöS an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Bischofswerda, am 2. Januar 1914. Die Leistungsfähigkeit des deutschen vslkeS. Die Jahreswende hat neben der sozialdemokratische» Dresse auch verschiedenen linksliberalen Blättern wiederum A»laß gegeben, über die „AuSpoverung" zu jammern und zu schelten, die da- deutsche Volk durch Steuern und Zölle «leide, und zwar zumeist für den „gänzlich unproduktiven Militarismus" Demgegenüber ist »S wohl angebracht, wiederholt auf die Ergebnisse der Untersuchungen hinzu weifen. die ein so guter Kenner unserer wirtschaftlichen und und finanziellen Verhältnisse, wie der Direktor der Deutschen Bank, Wirklicher LeägsionSrat a. D. Vr. Karl Helfferich, über das deutsche BoikSvermögen und Volkseinkommen an gestellt hat. Auf der Grundlage der preußischen Einkommen steuer berechnet, schätzt Helfferich da- Einkommen der Privaten in Preußen allein auf rund 24 Milliarden Mark jährlich. Bei einer Bevölkerung von rund 40 Millionen Einwohnern macht daS ein durchschnittliches Einkommen von nahezu 600 Mark pro Kopf auS. Wendet man diesen Durchschnittssatz auf das Reich mit seiner Einwohnerzahl von 66 Millionen an, so «rgiLt sich für di? privaten Einkommen die Summe von 89 bis 40 Milliarden Mark. Dem privaten Einkommen ist aber das von keiner Steuer erfaßte Einkommen der öf fentlichen Korporationen, insbesondere die aus solchen Quellen stammenden Einnahmen der großen Bundesstaaten rrnd des Reiche» hinzuzufügen. Helfferich erachtet dafür eine Milliarde Mark als niedrigen Ansatz. DaS jährliche Gesamteinkommen Deutschlands würde sich darnach gegen wärtig auf etwas mehr als 40 Milliarden Mark beziffern. Mr da» Jahr 1896 ergäbe sich nach diesem Maßstab ein Ge- Damteinkommen von etwa Liz!ß Milliarden Mark (etwa 410 Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Aestepe» Bla« im Besirk. erscheint fest j8§5. Mark auf den Kopf), so daß in den letzten 16 Jahren eine Steigerung des Gesamteinkommens um rund 80 Prozent, die des durchschnittlichen Einkommens auf den Kopf der Be völkerung um rund 45 Prozent stattgefunden hätte. Damit haben wir, was das Gesamteinkommen anlangt, Frankreich schon erheblich überflügelt und stehen England gleich. Das deutsche Volksvermögen berechnet Helfferich auf der Grundlage der preußischen Vermögenssteuer auf rund 260 Milliarden Mark hinsichtlich der Privatvermögen, was einem durchschnittlichen Vermögen von 4000 Mark pro Kopf der Bevölkerung gleichkommen würde. Dazu kommt das Ver mögen der öffentlichen Körperschaften (Staatsbahnen, Berg werke, Reichsbank, Schulen, Verwaltungsgebäude usw.), das nach ihm unter AbKrg der Schulden 25 Milliarden Mark be trägt, so daß sich das deutsche Volksvermögen insgesamt auf 285 Milliarden Mark belaufen würde. Eine Berechnung nach der Statistik der Feuerversicherung ergäbe einen Wert von 330 Milliarden Mark. Als mittlere Zahl wird man dem nach 300 Milliarden Mark als tatsächlichen Wert des deut schen Volksvermögens annehmen können. Das ergäbe am den Kopf der Bevölkerung etwa 4600 s^. Im Gesamtver mögen haben wir Frankreich (1908 : 232,5 Milliarden Mark) und England (230 bis 260 Milliarden Mark) überholt, in Bezug auf die Verteilung des Vermögens auf den Kopf der Bevölkerung stehen wir wegen unserer stärkeren Bevölke rungszahl hinter den beiden Ländern zurück, da sich für Frankreich ein Satz von rund 6000 s//, für England ein sol cher von 5500 sät ergibt. Den Zuwachs des deutschen Dolks- vermögenS berechnet Helfferich für die letzten Jahre auf 9>/i> bis 10 Milliarden Mark jährlich. DaS ist, in GeldeSwert ausgedrückt, das Ergebnis der gewaltigen wirtschaftlichen Arbeit, die Deutschland in den letzten Jahrzehnten geleistet hat, des Aufschwunges, den eS trotz Steuern und Zölle genommen hat. Nach „AuSpove rung" steht daS wahrlich nicht auS, und für die Annahme, daß daS deutsche Volk an der Grenze seiner Leistungsfähig, kett angelangt sei. bieten diese Zahlen wirklich keinen An- halt. Dagegen führen sie eine beredte Sprache für die Güte unserer geltenden Wirtschaftspolitik, auf deren Boden sich die Entwicklung vollzogen hat, sowie für den Nutzen der militärischen Rüstung, die unS den Frieden verbürgt hat, ohne den unsere wirtschaftliche Entfaltung nicht möglich ge- wesen wäre. Politische Nundschau. Zu der KrirgSgerichtSverhandlung gegen den Oberst v. Reuter sind die geladenen Zeugen meisten» Angehörige de» Militärstandes. Die Zivilverwaltung hat sich mit der Da» im Grundbuche für MrVeWttz Blatt 23 auf den Namen de» Steinarbeiter» Ariedrich Adolph Gerlich eingetragene Grundstück soll zum Zwecke der Aushebung der Erbengemeinschaft am 27. Februar 1914, vormittags 10 Uhr