IV Vorwort Massenorganisation der Sorben entfaltet auf allen Gebieten der sorbischen Volks- kultur eine sehr rege Tatigkeit. Hervorzuheben ist die Pflege des Volksliedes, des Volkstanzes und des Brauchtums besonders im Rahmen der Laienspielgruppen. In Bautzen wurde am i. Mai 1951 im Rahmen des sorbischen Volksbildungsamtes ein Institut fiir sorbische Volksforschung gegrundet, das sich mit dem Studium der Geschichte, Sprache sowie der materiellen und geistigen Volkskultur der Sorben befaBt. GemaB MinisterratsbeschluB vom 28. August 1952 wurde dieses Institut der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin zur Betreuung angeschlossen. Auf Wunsch dieses Instituts erfolgt auch der Neudruck dieses Buches „Feste und Volks- brauche der Lausitzer Sorben“, das 1931 als Bd. IV der „Verdffentlichungen des Slawischen Instituts der Universitat Berlin" erschien und heute vollstandig ver- griffen ist. Der Text des Neudrucks ist wenig verandert. Es wurden bloB die wenigen auf das sorbische Brauchtum beziiglichen Veroffentlichungen, die in der Zeit von 1930 bis 1952 erschienen sind, hineingearbeitet. Anstatt „Wenden“ verwende ich den Volksnamen „Sorben“. Die Zahl der Bilder wurde um mehrere farbige Trachten- bilder vermehrt, doch konnten die Bilder der ersten Aufiage nicht alle abgedruckt werden, da die Originale im letzten Krieg vernichtet worden sind. Fur die Bei- stellung von Bildern spreche ich dem Institut fur sorbische Volksforschung in Bautzen meinen herzlichen Dank aus. Mdge mein Buch dazu beitragen, nicht bloB in Fachkreisen Interesse und Ver- standnis fur das Volk der Lausitzer Sorben zu erwecken, das nunmehr unter Fiihrung junger fortschrittlicher Krafte einer gesicherten Zukunft entgegengeht. Berlin, im Mai 1953 Edmund Schneeweis