stärkeren Elemente unter den Bauern an der Versorgung der Landarbeiter mit einem Landanteil war bekanntlich sehr groß, weil dadurch ihre Fluktuation ver ringert und ein stabiles Angebot gesichert wurde. * * * * * 138 Andererseits bot der, wenn auch noch so kleine, Landanteil in Zeiten geringerer Nachfrage nach Arbeits kräften dem Inhaber eine gewisse Existenzgrundlage. Bei der Untersuchung soll auf die gewerblichen Produzenten besonders geachtet werden, d. h. wir verbinden im folgenden die allgemeine Darstellung der Produk tionsverhältnisse der landwirtschaftlich tätigen Produzenten mit der der teil weise, vornehmlich oder ausschließlich gewerblich Tätigen. Die Grundlage für die Darstellung bilden dabei die Landsteuerregister, die z. T. durch Benutzung der Amtserbbücher ergänzt, kontrolliert oder ersetzt werden konnten. Tabelle VIII. Die Sozialstruktur von 80 Dörfern im Kerngebiet der sächsichen Leinenproduktion Herrschaftsbezirke Dörfer a) SZ Hausgenossen e) Ges. f) Landl. Insges. b) Verw. c) Fr. d) Gern. Insges. Lichtenwalde 13 298 244 220 4 468 210 678 976 Scharfenstein 12 245 107 75 16 198 186 384 629 Sachsenberg 13 216 82 201 26 309 249 558 774 Oberschöna 6 113 79 32 12 123 55 178 291 v. Schönberg 3 85 49 55 2 106 41 147 232 v. Ende 3 98 89 68 3 160 74 234 332 Nd. Lauterstein 16 202 1 165 8 174 94 268 470 Ob. Lauterstein 14 179 38 126 5 169 73 242 421 Insgesamt 80 1436 689 942 76 1707 982 2689 4125 Diese Zahlen sind nach den Landsteuerregistern der Jahre 1529 und 1530 und nicht nach dem Historischen Ortsverzeichnis ermittelt. a) Steuerzahler b) verwandte Hausgenossen c) fremde Hausgenossen d) auf Gemeindeland wohnende Hausgenossen e) Gesinde f) landlose (Hausgenossen und Gesinde) Die Tabelle VIII vermittelt einen Überblick über die in 80 Dörfern 139 wohnenden Bauern bzw. Landlosen. 140 Dabei sind die Dörfer der Herrschaften Lichtenwalde und Lauterstein mit Dorfwebern besonders stark durchsetzt. Bei der Untersuchung der ländlichen Produktionsverhältnisse kann neben den zünftischen Beschwerden und anderen direkten Angaben im allgemeinen auf Verfassung und ihrer historischen Entwicklung für die Einschätzung des Typus „Land ¬ arbeiter“ ist, während die juristischen Titel, auf die sich der Landbesitz jeweils stützt, für die sozial-ökonomische Klassifikation weniger wesentlich sind. 138 Auch für Sachsen trifft dieses Interesse zu; vgl. Lütge, Friedrich, Die mitteldeutsche Grundherrschaft, a. a. O., S. 49 f. 138 Insgesamt wurden die Landsteuerregister bzw. Amtserbbücher von 159 Dörfern unter ¬ sucht, von denen jedoch die Hälfte mangels detaillierter Angaben nicht weiter ver ¬ wertet werden konnten.