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Umgekehrte Tendenz, allerdings viel schneller, zeigt die Entwicklung der Grup pe 0 (Spalte 8), mit dem Ergebnis, daß in der letzten Periode mehr als zwei Drittel aller Weber in den großen Dörfern arbeiten. Auch diese Entwicklung ver läuft auf Kosten der Gruppe B (Spalte 6), die absolut und relativ nicht unbe trächtlich verliert. Die in Spalte 11 angedeutete Entwicklung der Durchschnitts zahlen der Dörfer der Gruppe 0 beleuchtet die soeben geschilderten Verände rungen noch deutlicher. Während nämlich die Anzahl der Dorfweber (Spalte 8) stetig steigt, zeigen die Durchschnittszahlen die Tendenzen, die sich aus dem früher Gesagten ergeben: Anwachsen bis 1530, dann wieder Absinken bis 1540 (d. h. soweit verfolgbar), da jetzt eine Reihe von Orten aus der Gruppe B in die Gruppe der großen Dörfer gelangt und hier sofort die Durchschnittszahlen drückt. Diese Durchschnittszahlen haben natürlich keine reale, aber sie haben symptomatische Bedeutung. Das zeigt sich auch in dem ständigen Absinken der entsprechenden Durchschnittszahlen bei der Gruppe B (Spalte 10). In der Gruppe C ist zwar in der dritten Periode gegenüber der zweiten ein Ab sinken der Durchschnittszahlen zu beobachten, gegenüber der ersten aber immer noch eine geringe Erhöhung. Das ist umso wichtiger, als ja Orte der Gruppe B zu „Weberdörfern“ geworden sind. Trotz der dadurch zu erwartenden Senkung tritt also noch eine geringe Erhöhung der Durchschnittszahlen ein. Die Verschiebungen zwischen den Gruppen sollen noch deutlicher gemacht wer' den durch die Tabelle VI. (Siehe S. 39). Von den 40 Orten blieben insgesamt 21 — abgesehen von kleinen Veränderungen, die die Zugehörigkeit zu der einen oder der anderen Gruppe nicht berührten — konstant. 4 Dörfer verringerten ihre Anzahl so, daß sie einer tieferen Gruppe zugerechnet werden mußten und zwar in einem Falle von C in Gruppe A 122 , in einem anderen von C in Gruppe B 123 und in zwei weiteren Fällen von der mittleren in die Gruppe der kleinen Orte. 7 Orte schwank ten zwischen A und B, während in 8 Orten die Zahl der Weber sich so erhöhte, daß 3 von A in B, 5 von B in C gelangten. Bei den für uns wichtigsten Dörfern der Gruppe C ergab sich, daß Blumenau, Dorfchemnitz, Großhartmannsdorf, Lappers dorf und Wernsdorf in der dritten Periode zu der Gruppe der Weberdörfer ge rechnet werden mußten. In der Gruppe A blieben die Verhältnisse also ziemlich konstant, während in der Gruppe B eine heftige Bewegung zu beobachten ist. Es vollzieht sich schließlich eine gewisse Klärung, die dazu führt, daß eine Reihe von Dörfern den Anschluß an die Weberdörfer erreicht und diese Kategorie außer ordentlich stärkt. Beziehen wir nun die anderen, bisher vernachlässigten Dörfer in unsere Betrach tung mit ein. Es wird sich dann herausstellen, ob die soeben getroffenen Schluß folgerungen auch eine allgemeinere Bedeutung haben und welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten sich aus der Betrachtung der Tabelle VII und dem Vergleich beider ergeben werden (Siehe S. 40). *” Wüstenbrand, wo noch 1487 8 Weber arbeiteten, hat später jeweils nur 2 Weber. 1,3 Die Anzahl der Weber in Claussnitz fällt von 11 auf 6.