Erzaufbereitung im XVI. Jahrhundert 85 Der Schrot A. Dieser ist am oberen Teile geschlossen, hier ist er offen dargestellt, damit man das Rad sehen kann. Das Rad B. Die Welle C. Die Stempel D. Bild 2: Pochwerke (links trocken, rechts naß) (S. 246) Für die mechanische Mittel- und Feinzerkleinerung standen im Mittelalter Pochwerke und Mahlgänge bzw. Reibmühlen zur Verfügung. Die Poch werke — Bild 2 — arbeiteten ursprünglich trocken, wie es in der Abbildung links dargestellt ist. Durch Hebedaumen, die immittelbar in die Wasserradantriebs welle eingelassen waren, wurden die Heblinge der drei Pochstempel abwechselnd angehoben, worauf dann nach ihrem Abgleiten die Pochstempel frei herunterfielen. Der am unteren Ende der Stempel eingelassene schwere eiserne „Pochschuh" zer trümmerte dabei das mit einer Schaufel auf die „Pochsohle" aufgeschüttete Hauf werk. Die obere Korngröße des zerkleinerten Gutes belief sich etwa auf Wal nuß- bis Haselnußgröße. Es ist klar, daß der Zerkleinerungserfolg weitgehend von der Aufmerksamkeit des Bedienungsmannes abhing und auch von seinem freien Ermessen, wie lange er das Gut der Wirkung der Pochstempel aussetzen wollte. Dadurch wird verständlich, daß die Abgänge der Anreicherverfahren, die trocken gepochtes Erz als Aufgabegut verwendeten, noch viel unaufgeschlossene Wertstoffe enthielten, die damit auf die Halde wanderten. Deshalb lohnte es sich, diese Halden noch einmal aufzubereiten, nachdem ein Fortschritt in der Zer kleinerungstechnik erzielt war. Dies geschah durch die Naßpochwerke, die kurz nach 1500 erfunden und von dem bereits obenerwähnten SIGISMUND VON