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Rechnungsbuch der FROBENschen Druckerei; zum Beispiel sind 1562/63 Ausgabe posten „für 4 berafwerd) ju malen" oder „für 4 berdmcrd) ,511 iüunünieren" verzeichnet 5 ’. Stellenweise sind heute noch „illuminierte" Exemplare vorhanden” 1 . Für die insgesamt acht Ausgaben, die von 1556 bis 1657 vom Bergwerks buch hergestellt wurden, sind dieselben Druckstöcke verwendet worden. Sieben Ausgaben erschienen in Basel, eine in Frankfurt/Main. Da der Textteil der Frankfurter deutschen Ausgabe von 1580 auch aus Basel stammt, sind sämt liche Ausgaben von 1556 bis 1657 in Basel gedruckt, und es sind dort dieselben Druckstöcke erst von FROBEN, dann von LUDWIG KÖNIG und schließlich von EMANUEL KÖNIG benutzt worden. Dies ist durchaus möglich, denn ein Holzschnitt hielt nach Angabe von Heller über hunderttausend Abdrucke aus’ 2 . Einige wenige Holzschnitte sind im Laufe der rund hundert Jahre neu geschnitten worden: Der von Seite 139 der Ausgabe von 1556 wurde, wie schon erwähnt, 1557 neu ge schnitten, da in ihm alle Buchstaben zur Erläuterung fehlten (1928/53 S. 151). Einige andere mußten wohl neu geschnitten werden, weil die ersten Druckstöcke beschä digt oder verlorengegangen waren; zum Beispiel sind in der letzten Ausgabe von 1657 gegenüber der ersten von 1556 neu die Abbildungen auf Seite 35 oben und auf den Seiten 382, 388, 445 (1928/53 Seiten 39 unten, 410, 415, 472). Manche Holz schnitte waren 1657, wie sich aus den Abdrucken erkennen läßt, infolge schlechter Aufbewahrung stark beschädigt; insbesondere war oftmals die Umrandung ausge brochen. Sehr viele andere müssen sich aber noch in einem ganz vorzüglichen Zu stand befunden haben. Die im zwanzigsten Jahrhundert erschienenen Neuausgaben haben die Holzschnittbilder von gut erhaltenen Exemplaren der Erstausgabe von 1556 mit Hilfe von Photographie und Zinkätzung wiedergegeben. Die Güte der Wiedergabe und der Eindruck, den die Abbildungen in den ver schiedenen Ausgaben machen, ist natürlich auch abhängig von dem verwendeten Papier. Die auffällige Tatsache, daß die englische Ausgabe des Bergwerksbuches des Amerikaners HOOVER 1912 nicht in Amerika, sondern in England gedruckt und verlegt worden ist, ist unter anderm auf die Wiedergabe der Holzschnitte zu rückzuführen. Hoover berichtet darüber, daß das Buch in den Vereinigten Staaten von Amerika „nicht gedruckt werden konnte, weil hier das besondere hand geschöpfte Papier nicht aufzutreiben war, das notwendig war, um die alten Holz schnitte und die Lettern aus dem 16. Jahrhundert richtig wiederzugeben" 33 . Wenn man rückblickend die gesamten Abbildungen des Bergwerksbuches überschaut und sich die Arbeit und die Leistung ihrer Schöpfer vor Augen führt, so drängt sich die Frage auf: Haben der Entwurfzeichner und der Holzschnitlzeichner, RUD. WACKERNAGEL: Rechnungsbuch der Froben und Episcopius, Buchdrucker und Buch händler zu Basel 1557 bis 1564. Basel 1881. S. 57, 59. 31 Zum Beispiel besitzt das Stadt- und Bergbau-Museum zu Freiberg ein koloriertes Exemplar der deutschen Ausgabe 1557, das ehemals der Bibliothek des Freiberger Altertumsvereins ge hörte. (GERLACH und HEYDENREICH in Mitteilungen des Freiberger Altertumsvereins. Heft 22, 1885, S. 59, 84. — FRITZSCH in Herrmann-Festschrift, S. 110.) « HELLER S. 85. « O. SCHLÖMANN: Hoover über Agricola. (Nach der amerikanischen Zeitschrift Liberty.) VDI- Nachrichten vom 18. April 1928. — In der Ausgabe von Hoover 1912 ist übrigens eine Abbil dung zum vierten Buch, darstellend ein Grubenfeld von 42 Lachtern im Quadrat, nicht enthal ten. (1556, 1657 S. 59; 1928/53 S. 65.)