Die kunstgeschichtliche Stellung der Holzschnitte in Agricolas „de re metallica“ 281 durch ALBRECHT DÜRER neu vermittelten Lehren über die Kunst des körperlichen Zeichnens (1928/53 S. 36, 51, 53, 54, 55). Andererseits haben auch RüLEINs Figuren bereits in einzelnen späteren Bergbüchlein-Nachdrucken je nach dem tätig gewesenen Holzschnittzeichner und Formschneider einen bildmäßigen Ausdruck erhalten, der dem der Holzschnitte in Agricolas Bergwerksbuch durchaus nicht nachsteht. Ja, der Druck der zweiten Ausgabe des Bergbüchleins, den der hervorragende und wegen seiner schönen Holzschnittbilder bekannte Augsbur ger Drucker ERHÄRT RATDOLT 1505 besorgte, ist dem Bergwerksbuch von 1556 an bildmäßiger Schönheit der geologischen Bilder ebenbürtig. M E R I D l E S. SEPTENTRIONES. Bild 12: Ein von Süden nach Norden streichender Gang (1556 S. 35 unten) Bild aus der Vogelschau mit Angabe der Himmelsrichtungen am Rande nach Rüleins Vorbild. Einige der geologischen Bilder des Agricola, auf denen Gänge in ost-westlicher, west-östlicher und süd-nördlicher Streichrichtung dargestellt sind, sind ebenso wie die Gangbilder Rüleins an den vier Kanten mit den Namen der Himmelsrich tungen versehen, obwohl es keine Lagepläne, sondern Ansichten sind. Sie sind also gewissermaßen als Luftbilder, als Bilder aus der Vogelschau und nicht als Frontalansichten zu betrachten. Und zwar sind in der ersten Ausgabe des Bergwerks buches von 1556 (sowie 1657) drei Abbildungen mit den Himmelsrichtungen ver sehen (S. 34 unten, 35 oben und unten); in der deutschen Ausgabe von 1557 auch die anschließende vierte (S. 37 unten, 38 oben und unten, 39 oben) — Bild 12 — ä0 . Die technologischenBilder, also die Abbildungen der Grubenbaue und -maschinen, der Aufbereitungsanlagen, der Hüttenanlagen sowie der Gewinnung £0 In der neuen deutschen Ausgabe von 1928 (S. 39—40) sind bei diesen vier Bildern die Himmels richtungen nicht zugesetzt worden. Ob absichtlich oder versehentlich, ist mir nicht bekannt.