Das Bild der Himmelsrichtungen, der Windrose bei Agricola (1928/53 S. 43) ist eine einfache Weiterentwicklung von RÜLElNs Figur. Und das Bild des Berg- kompasses (1928/53 S. 41) entspricht — in größerem Maßstabe — genau dem „modernisierten" Kompaßbild, das die Bergbüchlein-Nachdrucke seit 1533 sämtlich enthalten 19 . Bei den geologischen Bildern zur Erläuterung des Wesens und des Ver haltens der Lagerstätten tritt außer der Arbeit der Zeichner am stärksten die gedankliche Arbeit des Verfassers, also A g r i c o 1 a s selbst, in Erscheinung. Hier ist Zwei Gänge, die beide schräg einander Zufällen A, B. Die Vereinigung beider Gänge C. Ein senkrecht einfallender Gang D. Ein schräg einfallender Gang, der dem senkrecht einfallenden zufällt E. Die Vereinigung beider Gänge F. Bild 11: Einander zufallende Gänge (S. 51, oben) In diesem Bild überflügelt Agricolas Bergwerksbuch die Gangbilder Rüleins durch die Anwendung der darstellenden Geometrie. sehr interessant ein Vergleich mit den ältesten gedruckten Bildern dieser Art, die in RÜLElNs Bergbüchlein gut ein halbes Jahrhundert früher erschienen sind”. Man sieht, daß RÜLElNs Bilder Agricola als Anregung, zum Teil sogar als Vorbild ge dient haben. Der Darstellungsart RULEINs entsprechen die meisten Gangbilder des Bergwerksbuches, obgleich sie selbstverständlich inhaltlich im allgemeinen die fortgeschrittene Erkenntnis Agricolas erkennen lassen. Mehrere Gangbilder AGRI- COLAs aber überflügeln die Bilder RÜLElNs durch die geschickte Anwendung der darstellenden Geometrie — Bild 11 —, wahrscheinlich eine Folge der inzwischen >' PIEPER: Rülein S. 78, 193, 194. '• PIEPER: Rülein S. 76, 80—87, 195.