Die kunstgeschichtliche Stellung der Holzschnitte in Agricolas „de re metallica 271 1503 ein Bild der Erzförderung mittels des noch gleislosen Grubenhundes * 2 3 4 . Ver schiedene Abwandlungen des gleichen Themas geben die Titelholzschnitte der Nach drucke von RÜLEINs Bergbüchlein bis 1539. Darunter ist besonders zu beach ten das Bild der Erzförderung mit anscheinend gleisgeführtem Grubenhund zu dem Bergbüchlein-Nachdruck in dem von JOHANN HASELBERG 1535/38 herausgege benen Sammelwerk „Ursprung gemeiner Bergt ech t". Mit dieser Deutung des Bildes als erster Darstellung eines Holzgleises für Grubenwagen muß man aber vorsichtig sein, da man nicht weiß, ob die Einzelheiten auf planmäßiger Beobach tung beruhen oder Phantasiestriche des Zeichners oder Formschneiders sind — Bild 4 Bild 5: Erzscheidei- aus Münsters Kosmographie 1550 Links vorn ist das „Waschen auf dem Sumpf“ (wohl zum Befreien des Erzes von Letten oder dergleichen) sehr unklar dargestellt. Einer der Scheider ist als Linkshänder gezeichnet. Etwa ein Dutzend beachtenswerter Bilder aus dem Bergbau gibt die erstmals 1544 in Basel erschienene „Kosmographie" des SEBASTIAN MÜNSTER in den Ausgaben von 1550. Sie sind dem Silbererzbergbau im Lebertal der Vogesen entnommen — Bild 5 —*. Das erste gedruckte Bild eines Bergmanns, und zwar mit gekreuztem Schlägel u n d E i s e n , seinem Berufswappen, scheint der Titelholzschnitt der Schrift „J ud i - * Das Bild ist wiedergegeben in FRANZ KIRNBAUER: Die Geschichte des Bergbaues (in FR. KLEMM: Die Technik der Neuzeit, Band 2), Potsdam 1942, S. 10. 3 PIEPER: Riilein S. 159—161. 4 Die Bilder sind neuerdings wiedergegeben in HELM. WILSDORF: Präludien zu Agricola. Frei berger Forschungshefte D 5, Berlin 1954, S. 137—183, 221—222. In der Agricola-Literatur wurde auf diese Bilder aus dem Lebertal-Bergbau bereits hinge wiesen von ALBR. SCHRAUF: Zur Erinnerung an Georg Agricola; Zeitschrift für praktische Geologie 1894, S. 219.