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Die kunstgeschichtliche Stellung der Holzschnitte in Agricolas „de re metallica' 267 dern lassen; er konnte die Bilder und über die Bilder den Text erfassen. Das ist die große Bedeutung der Abbildungen; sie trugen sicherlich wesentlich dazu bei, das Buch recht volkstümlich zu machen. RÜLEINs Bergbüchlein ist auch ein wahres Volksbuch geworden. Da AGRICOLAs Bermannus (1530) und seine mineralogisch - geognosti schen Schriften (1546) nur in der lateinischen Sprache vorlagen und ebenso lEtn nutjlfrh bttgbutW Bild 1: Titelseite von Rüleins Bergbüchlein etwa 1500 wie die lateinischen Schriften anderer Autoren an die gelehrte Welt gerichtet, also dem gemeinen Mann verschlossen waren, hat das Bergbüchlein über fünfzig Jahre lang den Wissensdurst der deutschen Bergleute gestillt, bis das B e r g - werksbuch des Agricola nicht nur lateinisch, sondern alsbald auch deutsch erschien und mit seinen trefflichen Holzschnittbildern das Buch der Bergleute wurde. In dieser Zeit wurden acht Nachdrucke des Bergbüchleins — meist mit geändertem Titel und mit neuen, zum Teil gewandelten Holzschnitten — ver anstaltet. Bemerkenswert ist, daß in den geologischen Bildern der Nachdrucke von 1518 ab bereits Buchstaben zur Erläuterung eingesetzt sind: G = Gang, W = Witte rung des Bergs, N = Nebel des Bergs. Auch ist dazu eine Anweisung gegeben, die Bilder farbig anzulegen (Gänge gelb, Witterung und Nebel rauchfarben, Wasser blau). Agricola hat mancherlei aus RÜLEINs Bergbüchlein übernommen: Für den Bermannus wahrscheinlich die Gesprächsform; für das Bergwerksbuch