deutsches Mineralien- und Gesteinsverzeichnis beigegeben ”. Es sind also insgesamt neun Briefe Agricolas an MEURER erhalten und nicht acht, wie HOFMANN in seiner Agricola-Biographie vom Jahre 1905 auf S. 92 behauptet [12], dagegen nur ein einziger von MEURER an Agricola (22. August 1539). Wir wissen aber, daß die beiden Freunde schon vor 1539 und nach 1548 bis zum Tode Agricolas in regem Briefwechsel gestanden haben. Es würde hier zu weit führen, die übrigen Briefe und Briefpartner Agricolas einschl. der Humanisten aufzuzählen; das geschieht u. a. in der A g r i c o 1 a - Gedenkausgabe [2]. Erwähnt sei nur, daß noch ein Brief Agricolas an SEBA STIAN MÜNSTER" und ein Schreiben von JOACHIM CAMERARIUS im Wortlaut vorliegen; weiterhin ist noch ein Brief Agricolas an seinen Freund JULIUS PFLUG, den letzten Bischof von Naumburg-Zeitz, erhalten. Zwei theologische Abhandlun gen in Briefform, gerichtet an den Franziskaner Dr. PETRUS FONT ANUS (FONTI NUS) und an den Arzt Dr. GREGORIUS COPPUS (=KOPP) aus dem Jahre 1522 werden in Zwickau aufbewahrt; sie sind von CLEMEN [14] veröffentlicht worden. Ein Brief Agricolas an PETRUS PLATEANUS vom 1. November 1533, der das 1533 erschienene Werk „De m e n s u r i s et ponderibus" betrifft, ist 1534 in Basel im Druck erschienen. Außer den 17 Widmungsbriefen kennen wir jetzt 37 von Agricola verfaßte und 20 an ihn gerichtete Briefe; hierin sind die von Agricola stammenden undatierten Zettel aus dem Schmalkaldischen Krieg nicht enthalten. Im Schrifttum werden noch einige verlorengegangene Briefe von und an Agricola erwähnt, von denen nur Empfänger und Absender und sonst wenig mehr bekannt ist, wie z. B. ein vor 1584 verlorengegangenes Schreiben Agricolas an MELANCHTHON aus dem Jahre 1534. Hunderte anderer Briefe von Agricolas Hand oder an ihn gerichtete Schreiben, über die wir keinerlei Angaben besitzen, sind sicherlich schon zu Lebzeiten Agricolas oder noch in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts vernichtet worden. Der jetzige Bestand ist also — verglichen mit der Überlieferung bei anderen großen Humanisten wie ERASMUS, oder wie bei anderen berühmten Zeitgenossen, z. B. LUTHER — recht dürftig. Das wenige Erhaltene zu sichten, zu inventarisieren und geschlossen zu veröffentlichen, ist eine dringend erforderliche, aber auch dankbare Aufgabe, der wir uns mit Freuden unterziehen. Bemerkungen zum Briefinhalt Die erhaltenen Briefe Agricolas haben mehr oder weniger wissenschaft lichen Inhalt. Die wissenschaftliche Grundhaltung Agricolas kommt selbst in dem Bericht über die Inschriftendeutung der Zwickauer Reliquie (Brief an den Zwickauer Rat vom 1. Oktober 1536) zum Ausdruck (beharrliches Verfolgen eines Zieles bis zur Lösung des Problems, gewissenhafte Entzifferung und Aus legung, genaue Berichterstattung). Gründlichkeit, Belesenheit und Suchen nach der Wahrheit gehen aus den beiden theologischen Briefen Agricolas hervor, ja sogar eine kämpferische Entschlossenheit bei der Verteidigung seiner Ansichten. In '* In der Ausgabe des „Bermannus“ von 1558 hat man den Brief an MEURER um die Hälfte ge kürzt, und zwar um die Einführung in die anschließenden Verbesserungen zu „De ortu et causis subterraneorum“. 11 Der Brief an MÜNSTER vom 13. März 1549 ist von ALBINUS [13] auf S. 355 abgedruckt, soweit in ihm von AGRICOLAs Werken die Rede ist; der Abdruck scheint ziemlich vollständig zu sein.