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- a» .. - - . 8!^ «k,- werden, und der über kurz oder lang bevorstehende neue orientalische Krieg, den man möglicherweise, aber kaum wahrscheinlich localifiren können wird, bringt die Mission der Theilung der Türkei auf'« Tapet, und zweifelsohne wird man dann mehr von einer deutsch-österreichischen Mission hören. In Wien klrieet sich diese Zukunfts-Mission in die beiden Worte: Nach Salonichi i — In Peters burg und London rivalisireud in den Ruf: Nach Lonstantinopel l — und selbst der Grieche hofft auf eine Erbschaft vom alten Byzanz. Deutschland freilich hat zunächst keine Mission, die sich auf Länoererwerb erstreckt, aber durch die deutsch-öster reichische Allianz, wie durch die Nothwendigkeit der Ausdehnung seine« Handel« nach dem Südosten Europa'«, durch die Wiedervereinigung de« alten Handel«wege« nach der Levante, ist es an der end- giltigen Lösung der Orientfrage direkt interesstrt. S« mag gegenwärtig keine bestimmte diplomatische Mission haben, seine Eulturmisston im Orient besitzt r« dennoch, und sie wird zu rechter Zeit auch zur Geltung gebracht werden. Deutsche» Reich. Bischofswerda, 10. März. Unter sehr zahlreicher Betheiligung vou hier und auswärts fand gestern im Saale de« Schützenhause« die Jagdverpachtung der städtischen Reviere statt. Das Resultat war ein überaus glänzendes, gegenüber den früher erzielten Pachtgeldern, so wurden z. v. bei der Verpachtung im Einzelnen für da« Höllenrevier 430 Mark, für da« Butterbergrevirr 300 Mark, für die Biehlehden 230 Mark erzielt. (Ertrag der vergangenen Saison: Hölle 100 Mark, Butterberg 60 Mark, Biehlehden 30 Mark.) Alsdann wurde das gesammte Revier im Ganzen ausgebotea, und wurde dabei der Prris vou 1260 Mark pro Jahr erzielt, gegen 180 Mark der letzten Saison. Während der vergangenen 6 Jahre wurde »er Acker «st S Pfg. bezahlt, in Zukunft kostet der Acker im Durchschnitt 63 Pfennige. — De» .Dresdner Rach« richten' wird über die vorstehend« Jagdverpachtung vou hier mitgrtheilt: .Unsere städtisch« Jagd ist am S. d. für 1260 Mark verpachtet werd«; bisher war fie für nur 180 M. an hiesig« Würger und Meister verpachtet, die auf de« Gewinn ans derselben bedacht war«, ohne «was «nf den - rechn«. Dress« allew hatte «ine g« vou 1260 Mark hervor.' Dem können wir ent- gegenhalten, daß auch bei der diesmaligen Ver pachtung von hiesigen .Bürgern und Meistern' immerhin ganz ansehnlich«. Gebot? gethgsi worwl find. Bor sechs Jahnu Var die hiesige Jagd i« Verruf, heute steht dieselbe in gutem Reuorumö durch die rationelle Sagdweise der bisherigen Pachters — 10. März. Es scheint nunmehr, als wenn der Winter seinen Abschied nehmen und milderen Lüften Platz machen wollte. Der Schnee schwand Anfang dieser Woche mit Gewalt und sind die Be fürchtungen wegen Ueberschwemmungen nicht uaer- füllt geblieben. Auch m>sere Wesenitz trat Nus ihren Usern und erreichte «ine nicht unbedeutend« Höhe, so daß da» Wasser in dm Souterrains mehrerer Häuser am Mühlbasfiu eingedrungeo ist. Wünschenswerth wäre es, wenn wir mit einem Nachwinter verschont blieben, denn die« dürste für Freund Staar und Arl. Lerche, welche sich bereits hören lasten, höchst peinlich werden. — 10. März. Der im Februar d. I. erlassene Aufruf zur Errichtung eine« König-Johann- Denkmals hat in vielen treuen Sachsenherzea den freudigsten Widerhall gefunden und trete» überall in erfreulichster Weise patriotische Bestrebungen zu Tage, um dem Somit« die «forderlichen Mittel zur Beschaffung eines dem hohen Verblichenen und seinem Volte würdigen Denkmals zuzuführen. So hat anch der diesige Mtlitärvereia ans morgen Sonntag, den 13. März, Abends j8 Uhr, ei» Soneert arrangirt. Dir Sapelle des Srra Mafik- director Gotllöber wird das Eoncert auskührra. Tn» Interesse des so edlen Zweckes wünschen wir dem Milttärvrrein ein recht volles Hau». — 10. März. Da« diesjährige Ersatzgeschäft findet in hiesiger Stadt am 31. März, 1. und 2.. AM statt. — Angesichts der Eonfirmatio» ihrer Kinder, Enkel, Pathen re. verden manche die Frag« aofwerfen, ob st« jetzt noch das üblich« Sonsirmatwas-Gesang buch für den Eiuzusegneudru kauf« könne», oder oo nicht schon nächst«» da» neu« Gesangbuch, von dem schon seit Iah«» hi« Red« ist, erscheint und das jetzt gekaufte werthlo« «acht. Es wird daß«, dis Mlttheiluug Willkomm« fest, ' " ' eia« «um G«sa» nicht b«»orftrht. Erst in der Trubmr'schm des EulmsutinisterstuAs Wg« Dresdaer Sekaiobi Der sächWe Frzähser, Wochenblatt für Bischofswerda, Stolpen «nd Umgegend. Amtsblatt -er Königs. Amtohauptmannschakt, -er KSnigl. Ichul-Inspectiaa u. -es Köaigl. Hauptsteueramtes zu Dauhen, sowie -es Asnigt. Amtsgerichtes uu- -es Ata-trathes z« Mjchsfsmer-a. - Dienstag, den 22. März, von Vormittags s Uhr an, . sollen io hiesiger Eommunwaldunz nnd zwar auf dem ehemals Thuaig'schen Gruuvstücke am Butterbergr 20 Stämme und 1080 Stangen von s dt» »v «ennm. unterer Stärke an Ort uud Stelle versteigert werden unb wollen sich Erstehung«lustige zur gedachten Zeit daselbst einfiadm. Stadlrath Bischofswerda, am 10. März 1881. ——— Sinz .— Da« Erholen von Leseholz au« dem Stadtpark (zwischen der Wesenitz, dem Schmöllner Wege und der Eisenbahn) wird hiermit untersagt uuv Haven Luwiderhaudelnde Pfändung und Bestrafung zu gewärtigen. Stadtrath Bischofswerda, am 4. März 1881. Sinz — L? An StrUe te« bisherigen Vezirksvorsteher« für den 2. Stadtbezirk, de« Herrn Karl Heinrich Wähn er hier, welcher sein die«fallfigrs Amt meder- Helegt hat, ist der hiesige Bürger und Sigarrmfabrikant Herr Heinrich Sietzsch als Brzirksvorstehrr für den 2. Stadtbezirk gewählt und heute in seine Hunctioncn eingewiesru worden, was hierdurch bekannt gemacht wird. Stadtrath Bischofswerda, am 9. März 1881. Sinz. - — Bekanntmachung. vei Poeschel und Tkkple ia Ltlpjlg ist irsLienk»:,,Melodien zur istottcddicnstorduunz für dl« evangelisch'lutherische Luudrchkirche ded Willst. Reichs Sachsen. Ausgabe für Chor unb Schule/' Der Prei« ist pro Exemplar auf 30 Pfg. festgesetzt, doch läßt dir Verlag-Handlung schon bei Entnahme von 12 Exemplaren den Partteprei« von 25 Pfg. eintreten und gewährt bei direktem Bezüge von ihr selbst noch einen Rabatt von 10 Proc. Da« Ministerium de« Cullu« «nd öffentlichen Unterricht« hat nun verordnet, daß diese Ausgabe für da« Inventar jeder Schule zur Benutzung beim Gesangunterrichte «»gekauft Werre, und unter den Schülern selbst möglichst weite Verbreitung finde. Diese Verordnung wird hierdurch allen denen «m Bezirke, welche e« angeht, zur Nachachtung bekannt gegeben. B a u tz e n , am 9. März 1881. Der Königliche Bezirks-Schul-Jvspector »r. Wild. neuen Attentate auf den Deutschland unb -er Orient. ' europäischen Türkei, erlischt die gegenwärtige Mission Die preußischen Offiziösen belehren die Welt der Diplomatie. E« hanvelt sich in letzter Linie ..-^darüber, daß .die deutsche Diplomatie, in Stambul ^MllN^Lt^Wrkku nach «lein-sieniurückgedräogt -sine speclrlle Mission nicht habe, somit auch die " " " englische Nachricht von dem Scheitern der Mission de« Grafen Hatzfeld unrichtig fei. Auch die Wiener Gutunterrichtetea haben sich diesem Dementi ange- iischlosseo, und so müffen wir auf Treu' und Glauben eronehmen, daß Deutschland und Oesterreich von einer orientalischen Mission nicht« wissen wollen. Die veränderliche Natur der Balkanfrage moiivirt nm besten da« offiziöse Dementi, denn in der That wäre e« unmöglich, eine Diplomatie für alle wechsel wollen Entscheidungen und Sprünge der Pforte mit ganz bestimmten Instructionen zu versehen. Nirgend« mehr al» am goldenen Hora lehrt der Tag den Tag, «nd earps äiem — nutze den Tag au«! — »ar won jeher die Regel für die au«wär»igen Botschafter, welche vom Sultan over seinen Rathgrbern etwa« -erreichen wollten. Kommt nun noch, wie jetzt, hinzu, daß jeder Tag de« da unten eben erwachenden schönen Frühling« dem überraschten Europa die Nachricht vom griechisch-türkischen Kriege bringen kann, der gleichzeitig die Meldungen vom neuen Königreich Rumänien, einem Sufflande der Bulgaren, Mumelioten und sonstiger unzufriedener, vergrößerung«- -süchtiger Völkerschaften folgen würde, so liegt r« -auf der Hand, daß eine gute Diplomatie — und schlecht ist sicher die deutsche Vertretung ia Stambul -nicht — so klug und weise sein wird, zu behaupten, saß sie eine bestimmte Mission nicht besitze. Nichtsdestoweniger besteht dies« Mission, oder wenn «an will, so bestehen verschiedene Missionen wer deutschen wie der mitarbeiteadeu österreichischen Diplomatie. Die vornehmste Mission ist bezeichnet «durch jene große allgemeine Mission, die Deuffchland Infolge seiner centralen Machtstellung ia Europa naturgemäß znfällt. E« ist seine Mission zur Er- chaltuog de« Frieden« auf dem Festland«, den man, ob wohl zur Zeit ia Südamerika, ia Südafrika und ia Mittelasien die Waffen klirren, Weltfrieden zu -nennen beliebt. Liese Mission wird zunächst am Ersten erfüllt, indem die Diplomatie zwischen den weitgehenden Ansprüchen der Griechen nnd de« zu Heringen Maß der Lonzesfioaea der Türken zn ver- «ttteln sucht. Vollständig gelöst wird aber di« .orientalische Frage erst werden, wenn dies« «er- Mittelung nicht gelingen wird, den» alle Kenner der wssieataljsche» Frage stimme» darin überein, daß auf Ehristenthmn und Sslam, orientalische i Politik nicht Übereinkommen könne», nnd