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286 Anmerkungen. ’ 32 ) Kenzelmann, a. a. O. S. 18. ,33 ) Gleichfalls sowohl von Kenzelmann wie Engelhardt angegeben. > 3 *) Vgl. hierüber auch meinen Aufsatz im XXVII. Bd. des Neuen Archivs für sächsische Geschichte und Altertumskunde. ’ 35 ) Vgl. S. 46. 13 ') Kgl. Sachs. Hauptstaatsarchiv Loc. 1341. Hier findet sich vom 30. Juli 1708 datiert ein „Conto allerhandt bey ausgaben bey der feinen Bortzelanmanufaktur“, ferner ein Conto für einen Glasschneider vom 5. September 1708 an, für einen Bildhauer namens Stangens vom 1. Juni an, für den Töpfermeister Joh. George Krumbholz vom 22. September 1708, für den Töpfer meister Peter Geitner vom 17. November 1708, usw. Daß hierbei Peter Geitner zeitlich hinter dem andern Töpfer rangiert, ist ohne Bedeutung. Ihm kann ja eine Rechnung, eben weil er schon länger beschäftigt ward, schon früher bezahlt worden sein; auch kann man ihn dadurch nach Dresden gelockt haben, daß man ihm einen Teil seines Lohnes pränumerando gab. ’”) Und zwar deshalb, weil Steinbrück (Bericht in der Porzellansammlung S. 64) die Er findung auch dieses Produktes ausdrücklich als nach Tschirnhausens Tode erfolgt angegeben hat. Freilich gibt er hierbei das Jahr 1709 als das der Erfindung an und zwar sowohl hier auf S. 64, wie auch S. 68. Doch war Steinbrück selber, wenn man diese beiden Stellen miteinander vergleicht, sich über diesen Punkt nicht ganz klar. Er scheint z. B. selber nicht genau gewußt zu haben, ob das „rote Porzellan“, also das rote Steinzeug, vor oder mit dem eigentlichen Porzellan zugleich erfunden ward. Er berichtet nämlich S. 68 bei Erwähnung des echten Porzellans: „dieses ist, wie im vorhergehenden Capitel bey dem braunen gedacht, mit selbigen zugleich 1709 zwar erfunden aber nicht mit in Gang gebracht“, auf S. 64 dagegen bei Erwähnung des roten Steinzeugs: „diese Arth von porcellain ist Anno 1709 von offtbemeldeten Herrn von Böttger nach des von Tschimhausen Tode erfunden, da Er das weisse porcellain, als welches er eher ge- suchet, zu finden bemüht gewesen. Er mag auch wohl das weisse und rote zugleich erfunden haben, doch hat er das rote etliche Jahre eher zu Stand gebracht.“ Kenzelmann, a. a. O. S. 18, schildert übrigens die Erfindung und Herstellung des roten Steinzeugs so, als wenn Tschtrnhausen, der am 11. Oktober 1708 starb, damals noch gelebt aber dann kurz darauf gestorben wäre. Worauf aber dessen Darstellung beruht, läßt sich leider heute nicht mehr feststellen. 138 ) Nur so ist es wohl zu erklären, wenn Böttger schon Ostern 1710 kurz nach Begründung der eigentlichen Manufaktur nicht nur große Quantitäten, sondern auch die verschiedensten Arten auf die Leipziger Messe hat schicken können (vgl. S. 80). 139 ) So berichtet wenigstens Engelhardt, a. a. O. S. 282. Freilich weiß man nicht genau, ob er diese Angaben auf das rote Steinzeug oder das Porzellan bezieht. Unmittelbar vorher berichtet er freilich gleichfalls von jenen soeben geschilderten Versuchen, Gefäße aufzudrehen, die sich jedoch nach der Quelle, nach der dies oben in dieser Arbeit berichtet worden ist, nur auf das Steinzeug beziehen können. Engelhardt berichtet dann noch, a. a. O. S. 283, hinsichtlich der damaligen Ereignisse weiter, daß damals der größte Ofen 5 Tage und 5 Nächte gebrannt hätte, was Brogniart, Traitö de la ceramique, Paris 1844, II., S. 489 Anm. 1, in Anbetracht der damaligen primitivenÖfen nicht für unmöglich hält. Auch soll Böttger damals, als der König sich persönlich einfand, um die Güte seiner Porzellanmasse zu beweisen, eine Kapsel mit einer Tee kanne aus der heftigsten Glut ins Wasser geworfen haben, ohne daß letztere zersprang. Alle diese Angaben klingen freilich etwas romanhaft, die Quellen für dieselben haben sich auch nicht finden lassen. Doch werden sie zum Teil auch von Kenzelmann in seinen vor Engelhardts Biographie Böttgers im Jahre 1810 erschienenen „Historische Nachrichten über die königliche Porzellan manufaktur zu Meißen“ S. 18 erwähnt, doch hier schon gleich nach der Erfindung der roten Masse. Auf diese können sie im günstigsten Falle auch nur bezogen werden. Denn die Herstellung des Porzellans ging, wie oben gezeigt werden wird, durchaus nicht so glatt vonstatten, wie die des roten Steinzeugs, so daß so kühne Proben glänzendsten Gelingens in Gegenwart des Königs und anderer Zeugen sicherlich damals noch nicht gleich haben vorgenommen werden können.