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Anmerkungen. 277 2S ) Das erste Kaffeehaus in Europa ward 1645 zu Venedig gegründet, das erste in London 1652, das erste in Deutschland 1679 zu Hamburg. Über das damalige Leben und Treiben in den Kaffeehäusern vgl. Hettner, Literatur Englands, S. 204. 2 ’) Chavagnac et Grollier, Historie des manufactures franfaises de porcelaine, Paris 1906, S. 4. Jacquemart, Historie de la porcelaine, Paris 1862, S. 458. 2S ) Chavagnac et Grollier, a. a. O. S. 1. 29 ) Daß auch in Paris allem Anscheine nach damals in „Porzellan“ gearbeitet wurde, geht aus einer erhaltenen Rechnung des Jahres 1682 hervor, nach der terre de porcelaine von Havre nach Rouen und von dort nach Paris gesandt wurde (s. Vogt, La porcelaine, Paris, S. 34). Doch kann hier nach damaligem Sprachgebrauch unter Porzellan (vgl. oben) durchaus auch Fayence gemeint sein. 3I> ) Merkwürdig ist dabei freilich, wie vorurteilslos man Erzeugnissen gegenüberstand, wenn sie nicht im eigenen Lande, sondern in weiter Ferne gemacht worden waren. Wir finden z. B., daß damals das sogenannte „persische Porzellan“, ein Frittenporzellan von ganz besonderem Charakter, auch als etwas ganz Besonderes erkannt wurde. So bezeichnet z. B. der Engländer Lister, der um diese Zeit, d. h. 1698, die Manufaktur zu St. Cloud besuchte, dies Porzellan, das damals bisweilen mit dem ostasiatischen Porzellan nach Europa kam, im ausdrücklichen Gegen satz zu dem von St. Cloud qu’une Sorte de matiöre vitreuse (Chavagnac et Grollier, a. a. O. S. 12). Später, im 18. Jahrhundert, hat Justi in seinem Werke „Vollständige Abhandlung von den Manu fakturen“, Kopenhagen 1777, S. 413, es gleichfalls in den Gegensatz zum echten Porzellan ge stellt und auf seine Minderwertigkeit hingewiesen. 31 ) Chavagnac et Grollier, a. a. O. S. 9 IT. 32 ) Chavagnac et Grollier, a. a. O. S. 11. 33 ) Auch wird im Jahre 1614 (vgl. Demin, Guide de l’amateur de faiences et porcelaines, nouvelle Edition, Paris 1863, S. 455) ein Brevet d’invention de cinq ans erwähnt, pour tous Pays- Bas, accordö ä Claes-Jansz Wytmans nativ de Bois le Duc pour la fabrication de toutes sortes de porcelaines, pareilles en matiere et en decors que celles des pays etrangers. Doch läßt gerade der Ausdruck de toutes sortes de porcelaines wohl mit Sicherheit darauf schließen, daß es sich hier in der Hauptsache nur um die Herstellung von Fayencen gehandelt hat. 31 ) Vgl. über diese Erzeugnisse Oud Holland 1901, S. 99: A. H. van der Burgh, Delfsche roode Theepotten. 35 ) Dillon, La porcelaine, London 1904, S. 241. 36 ) Hobson, Catalogue of the Collection of English Pottery in the British Museum, Lon don 1903, S. 159. 37 ) Burton, A history and description of English earthenware and stoneware, London 1904, S. 42. Solon, The Art of the Old English Potter, S. 17, und Hobson, a. a. O. S. 159. 3S ) So berichtet Becher in seiner bisher nur wenig beachteten Närrischen Weisheit und weiser Narrheit, 1707, S. 51. Übrigens darf nicht unerwähnt bleiben, daß damals noch von einer anderen Seite keramische Versuche gemacht sind, die wohl gleichfalls auf die Erfindung des Porzellans ausgingen: es sind die am Ende des 17. Jahrhunderts von einem gewissen Place vorgenommenen, in jedem englischen keramischen Handbuch erwähnten (vgl. z. B. Jewitt, The ceramic Art of Great Britain, London 1878, I, S. 460; Hobson, a. a. O. S. 160; Church, English Earthenware, S. 46; Dillon, a. a. O. S. 242 usw.). Überall werden jedoch die Resultate dieser Versuche, von denen sich angeblich noch ein Beispiel, ein Becher, im Victoria and Albert Museum zu London erhalten hat, mehr als Steinzeug denn als eine Art Porzellan aufgefaßt. Doch hat mir Mr. B. Rackham, Assistent am obigen Museum, folgende genauere Beschreibung über jenen Becher freundlichst übermittelt: The cup is of a hard greyish white body with oblique streaks of darken grey and is slightly where the wall are thin; it is covered with a thin hard glaze (vgl. auch Dillon, a. a. O. S. 242). Danach hat es sich hier doch wohl um eine Porzellannachahmung gehandelt. Auf fallend ist übrigens, daß der Becher in der Form merkwürdig mit einigen recht primitiven Bechern