ledige Person nicht fortginge, vorläufig auf Wartegeld und suchte ihn weiter als Maler zu verwenden. Meerheim aber, den man ob seiner vermeintlichen Kennt nisse ganz besonders fürchtete, schlugen sie vor, weiter an den Arkana arbeiten, daneben auch die „Untersuchung von Gebirgsarten und metallurgische Arbeiten“ vornehmen zu lassen. Er sollte dafür jährlich 200—250 Taler erhalten, welche Summe er aber später noch beträchtlich höher zu schrauben wußte. Auf seine alchimistischen Anerbietungen jedoch ging man mit keinem Worte ein. Man trug sicherlich Bedenken, den König noch einmal zu solchen kostspieligen und doch so wenig aussichtsreichen Unternehmungen zu verlocken. Dagegen wurde Schür mann ganz abgewiesen, da er doch nur ein einfacher „Bedienter“ Böttgers gewesen wäre und als solcher nichts Rechtes wüßte. Gleichzeitig aber suchte die Manufaktur diejenigen, die der Fabrik bis her wirklich ge nützthatten, mit ihr von neuem zu verbinden. So wohl mit dem Goldarbeiter Funke, der bisher wohl hauptsäch lich das Bemalen der Gefäße mit Emailfarben be sorgt hatte, sowie mit dem Gold schmiede Irmin- Abb. no. Böttgerporzellan. „Callotfiguren“, die rechte mit Emailfarben bemalt. Königl. Porzellansammlung, Dresden. Höhe der Figur in der Mitte ii cm. ger wurden neue Kontrakte geschlossen, die ihre Arbeit der Fabrik aufs neue sichern und nament lich ihrer künstlerischen Weiterentwicklung zu gute kommen sollten. Damit war auch diese Sache erledigt, freilich nicht gerade zur Freude aller Beteiligten. Namentlich der Kammerrat Nehmitz scheint damals arg enttäuscht gewesen zu sein und wohl nicht ganz ohne Grund. Er hatte allerdings wohl eine etwas andere Behandlung erwarten können, und fast sieht es aus, als ob er damals beim Könige aus irgend einem Grunde in Ungnade gefallen wäre. Vielleicht lag der Grund zu dieser Behandlung darin, daß er damals in eine böse Sache hineingeraten war, die für ihn ein recht fatales Nachspiel zu seiner bisherigen Tätig keit für Böttger und seine Manufakturen bedeutete. Es war dies nichts weniger als der Vorwurf einer mehrfachen Unterschlagung, die Meerheim und der Advokat Vollhardt damals bei der Kommission gegen ihn zur Anzeige gebracht hatten 681 ), demzufolge Nehmitz sich widerrechtlich in den Besitz von Porzellan gesetzt und nicht weniger als 21 000 Taler als Reisegeld liquidiert und von den Geldern ab-