Abb. 91. Böttgerporzellan mit Malerei in Eisenrot. König!. Porzellansammlung, Dresden. Höhe der Obertassen 8 cm. müssen, da sich ein wirklich reines Rot oder Rosa scheinbar so schwer auffinden ließ. Daneben freilich gibt es hier auch einige weniger schöne Töne: ein bräun liches Eisenrot, ein trübes graues Grün, ein recht stumpfes Violett, die freilich nur so nebenher verwandt sind, so daß sie die Leuchtkraft der übrigen nicht zu beein trächtigen vermögen. Am wenigsten geglückt ist von allen diesen Farben zumeist die blaue, sie ist zum Teil weder blau noch irgendwie glänzend ausgefallen, und es bestätigt sich hier nur, was aus Böttgers Lebzeiten über die Erfahrung, die dieser mit dieser Farbe gemacht hat, berichtet worden ist 617 ). Alle diese Emailfarben wurden für gewöhnlich auf einem Stücke gemeinsam angewandt. Daneben ist es von Wichtigkeit, daß Böttger, wohl angeregt durch gleich artige Malereien auf Glas — auch wohl, weil es für ihn am Anfänge nicht allzu leicht sein mochte, alle die verschiedenen Emailfarben, die ihm zur Verfügung standen, auf einmal zufriedenstellend einzubrennen—auch bereits auf den Gedanken kam, Malereien nur in einer Farbe auf seinem Porzellan ausführen zu lassen, eine Malerei, die der Porzellankunst dann dauernd verblieben ist, ja in ihr bisweilen eine bedeutende Rolle gespielt hat. Hier steht man natürlich noch vor den ersten Anfängen, auch scheint diese Malweise, da sich fast nur in der Dresdner Porzellan sammlung einige wenige Stücke dieser Art erhalten haben 618 ), nur äußerst selten angewandt zu sein. Auch hat man sich damals hierzu nur der Rosafarbe, des Eisen rots und vielleicht auch des Schwarzlots bedient. Aber fast alle diese Stücke scheinen zu bestätigen, daß diese Technik damals in der Tat um ihrer Leichtigkeit willen angewandt ward: die Farben sind gut herausgekommen, sie wirken sauber und klar, obwohl die Malerei selber bereits recht kompliziert, ja raffiniert ist. Diese