die der Keramik bisher völlig ferngelegen hatten und zu ihr auch kaum jemals wieder zurückgekehrt sind, für Edelsteine und Halbedelsteine jedoch die fast allein gebräuchlichen darstellen: durch die des Schleifens und Schneidens. Freilich die Goldschmiedekunst war bei dem damaligen allgemeinen Tiefstände der Keramik in Sachsen wohl die Kunst, an die man bei einer wirklich feineren künstlerischen Bearbeitung dieses Stoffes wohl zunächst denken mußte. Sie war die edelste, feinste und angesehenste unter allen handwerklichen Künsten dieser Zeit, sie ist dieses, da das feine, wert volle Material immer eine feinere,kostspie ligere Arbeit heraus gefordert hat, auch zu allen Zeiten ge wesen. Ihre Vertre ter genossen daher immer eines ganz be sonderen Ansehens, sie standen gleich sam an erster Stelle unter den Kunst handwerkern dieser Zeit. Daneben aber gab es auch in tech nischer Beziehung Berührungspunkte: gleich dem Töpferge staltet auch der Gold schmied in erster Linie Hohlgefäße und er bedient sichgleich- falls hierbei vielfach Abb. 14. Böttgersteinzeug. Große Schale, glatt geschliffen. Dresden, Königl. Porzellansammlung. H. 36. der Technik des „Aufdrehens“, die für den Töpfer die eigentliche Grundlage seiner Kunst ist. So war es denn in der Tat nicht allzu verwunderlich, daß, als man nun ernstlich an die künstlerische Ausgestaltung des roten Steinzeugs schritt, der Hof goldschmied Irminger mit dieser Aufgabe betraut wurde, jener geschickte Gold schmied, der ganz am Anfänge der keramischen Versuchen Böttgers, bei der Be gründung der Bundbäckerei den so unfähigen einheimischen und fremden Gesellen erst das Aufdrehen der Gefäße hatte beibringen müssen. Er hatte sich dadurch Böttger gegenüber als eine sehr brauchbare Kraft dokumentiert, die sich nicht bloß in seinem eigenen, sondern auch in einem fremden Gebiet mit großem tech-