Beginn des Fabrikbetriebes. 69 zu leiten: der wirkliche Fabrikbetrieb, der etwas ganz anderes darstellt als die Herstellung einiger weniger Objekte, mußte begründet werden. Und so „ungemein fleißig und eifrig“ hat Böttger damals in der Tat gearbeitet 178 ), daß schon zu Ostern dieses Jahres ein unglaublicher Vorrat der verschiedenartigsten Gegenstände fertig war, der völlig ver kaufbar schien. Freilich Anstrengungen genug muß es damals Böttger gekostet haben, das neue ke ramische Produkt in dieser Weise technisch bewältigen zu lernen. Es ist niemals eine leichte Sache, selbst nicht für den Fachmann, eine neue keramische Indu strie, deren glückliches Ge lingen meist nur das Resul tat langer Erfahrungen sein kann, so ohne weiteres aus dem Boden zu stampfen, es ist doppelt schwer für je manden der, wie Böttger, auf diesem Gebiet völliger Laie war. Zwar hatte sich ja Dr. Bartelmei, wie es von ihm gewünscht worden war, mit unleugbarem Eifer der neuen Unternehmungen an genommen, er hatte seine große keramische Orientie rungsreise unternommen und hierbei aufmerksam auf alles geachtet, was irgendwie mit T öpferei zusammenhing. Auch waren ja sowohl für die Stein- und Rundbäckerei als auch für die anderen keramischen Abb. 12. Böttgersteinzeug. Statuette König August des Starken. Sammlung - Gumprecht, Berlin. Höhe 11,5 cm. Versuche Böttgers allerhand Töpfermeister und Gesellen aus nah und fern herbei gezogen gekommen. Aber auch diese, die sich vielleicht nur deshalb eingestellt hatten, weil sie an anderer Stelle mit ihrem Können nicht weiterkamen, hatten sich ja so gut wie alle als völlig unfähig erwiesen. In den Rund- und Stein bäckereien gelang es damals nicht einmal, eine haltbare Glasur herzustellen oder