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sSchPfttz« «'M»«. «MM G. IV04 zügltch der Ermordung Winter» mitgeteilt, worauf eine Haussuchung stattfand, die Material gegen die Verdächtigung ergeben haben soll. — Lübbenau, 2. Juni. Da» zum hiesigen Amtsbezirk gehörig« Dorf Schönfeld wurde am Mittwoch von einem großen Schadenfeuer hrlmge« sucht. Da» Feuer entstand um 10 Uhr in dem mit Stroh gedeckten Semrindrhause und, wie man annehmen muß, durch da» Spielen einiger Kinder mit Streichhölzern. Bet dem herrschenden Ost» winde und der Trockenheit griff da» Heuer schnell um sich und sprang auf da» mit Rohr gedeckte Rachbargehöft über. Bon hier breitete sich der Brand durch Flugfeuer mit großer Schnelligkeit über die südliche Dorfseite au», sodaß bi» zum Abend 6 Gehöfte mit 14 Gebäuden dem Feuer zum Opfer fielen. — Ein großer Waldbrand wütet im gräflich Arnimschen Forstgebtet bet Weihwasser (Regierungsbezirk Ltegnitz). — Zum vierten Deutschen Ptstolen- bundeSschießen vom 29. Mai bi» 3. Juni in Naumburg hatte sich eine stattliche Zahl deutscher Pistolenschüßen rtngefunden. Bom Bundes vorsitzenden Herrn vr. Köhler-Leipzig wurden zum Schluß de» Schießen» nach einer Ansprache die namhaften Preise an die 10 besten Schützen auf der Festschetbe Heimat verteilt. Es erhielten die» selben der Reihe nach die Herren: Zangenmrtster Rasthof-Nürnberg; Magnetiseur Straube.DreSden; Kaufmann Konradi-Naumburg; Major Ackermann- Berlin; Strndebach-Möckern; Dick-Zwenkau; Hölkig. Chemnitz; Fabrikbes. Seidel-Chemnitz; Ehricht-EIS» leben; Büchsenmacher Hetnze-Leipztg. Al» nächste Frststadt wurde Erfurt gewählt. — Halle. In der Nacht zum Sonnabend ist hier in dem Goldworenmagazin von Thröl, große Steinstraße, rin bedeutender Einbruchs« dtebstahl ausgesührt worden. Weitaus der größte Teil de» ansehnlichen Warenlager» ist geraubt worden. Der Einbruch ist von einem Zimmer über dem Laden au» erfolgt. — Ein au» Dresden stammender Kaufmann namrn» Krüger versuchte auf dem hiesigen Friedhöfe seinem Leben durch Erschießen rin Ziel zu setzen. Obgleich er sich erhebliche Wunden in der Schläfengegend bei« brachte, war der Schuß nicht tödlich. Der Mann lebt von seiner Frau geschieden und ist anscheinend geisteskrank. — Einen Scheunenbrand verursachten in Hrßloch bet Mainz drei Kinder. Alle drei kamen in den Flammen um. — Auf der Weser bet Bremen ertranken drei Personen, darunter Vater und Sohn vor den Augen der Frau und Mutter. — Köln, 7. Juni. Die „Köln. VolkSztg." meldet au» Düsseldorf: Heute vormittag wurde ein Kahn, in dem sich ein Lotse und drei Zoll beamte befanden, bet Düsseldorf vom Schlepptau eine» AnhängrschiffS umgrworsen. Hierbei sind der Lotse und zwei Zollbeamte ertrunken, rin Zoll beamter wurde gerettet. — Ein blutige» Famtltendrama wird au» Trier gemeldet: Im benachbarten Sensweiler ermordete der 72jährige Müller Storr seinen 75- jährigen Bruder. — Jena. Beim Sondrlfahren auf der Saale ertranken am Sonntag am Rosenmühlen-Wehr zwei junge Verkäuferinnen, die von einem Gehilfen des Gondelvermieters zu nahe an den Schleusen-Strom gerudert worden waren. — Hohenelbe, 3. Juni. (Der Mörder verhaftet.) Testern nachmittag gegen 2 Uhr gelang e» der Gendarmerie, welche in dieser Sache fieberhafte Tätigkeit entwickelte, den Mörder de» deutschen Burschen Robert Hackel zu ermitteln und dingfest zu machen. E» ist dies der 1886 zu Perschimov geborene Schuhmachergrhtlfe Rudolf Pir och, der feit 3. Mat 1904 in Hohenelbe polizeilich gemeldet, bei einem deutschen Meister in Hohenelbe in Arbeit stand. In feinem Koffer wurden blutbefleckte Kleider gefun den, die an Ptroch zum Verräter wurden und hat derselbe nach längerem Leugnen die Tat auch ein« gestanden. Nach seiner Darstellung begegneten er und sein Genosse — rin czechtscher Schmiedegehtlfe — am Sonntag abend von Obrrhohenelbe gegen Hohenelbe gehend, zwei Burschen, die auf den ezechi- fchrn Gruß „Na zdar" nicht antworteten, weshalb Pirsch den einen — Robert Hackel — anremprlte, von diese» aber eine kräftige Zurückweisung erfuhr. Ja dem darauf entstandenen Handgemenge zog der Ezrche au» der Tasche einen Schusterknetp, den er dem Deutschen in die Brust stieß, welcher Ver wundung Robert Hackel, wie bereit» gemeldet, im Laufe der Nacht erlesen ist. Dem zu Hilfe kommenden deutfchrn Arloth zerschnitt Pirsch da» Gesicht, schlitzte ihm mit dem Schuster, kneip den Mund auf der rechten Seite bi» zu» Ohre auf und verletzt« ihn an der linken Schläfe und am Kopfe durch weitere Stiche, die bi» auf» Gehirn drangen, so daß ein Stück Gehirnschale auf operativem Wege entfernt werden mußte. Der Mörder wurde nach einem sofort vorgeaommenen Verhör dem Kret»gerichte in Jttfchin eingrltefert; um seine Ausforschung hat sich neben dem Gendarmerle-Bezirk-kommandantrn Herrn Fuhrmann insbesondere der Postenführer Herr Spitschan verdient gemacht. — Reichenberg, b. Juni. (Schleppen sind zu tragen!) Der Stadtrat veröffentlicht auf der AmtStafel de» Rathauses folgende Kund machung: „Auf Grund de» 8 52 Absatz 5 der Retchenbrrger Gemeindeordnung wird angeordnrt: Frauen und Mädchen haben ihre Kleiderschlepprn so zu tragen, daß durch sie kein Staub ausge- wirbrlt wird. Nebertretungen werden nach 8 86 der Retchenbrrger Gemeindeordnung bestraft." — Wien, 6. Juni. Gestern nachmittag ist in da» SeschSitSlokal de» Soldwarenhändlers Nowak in der Steingutgasse ringebrochen worden. E» sind Waren im Werte von 12,000 Kronen gestohlen worden. — 186 Häuser ntedergrbrannt und 12 Personen umgrkommen sind in der Stadt Novi Witkow (Oesterreich) die teilweise rin Raub der Flammen geworden ist. Ueber 1000 Menschen sind obdachlos. Da» Elend ist groß. — Ein neuer Rtesentunnel in den Alpen wird von den schweizerischen Bundesbahnen geplant. ES handelt sich um den Durchstich des Brünig nach Interlaken zu, über welchen jetzt eine Zahnradbahn führt, dir im Winter außer Betrieb bleiben muß. Da» Berner Oberland und dir Zentralschweiz benötigen jedoch am meisten einer schnellen und bequemen Verbindung zwischen Luzern und Interlaken, und r» scheint sicher, daß dieser Rtesentunnel schon in absehbarer Zeit in Angriff genommen werden wird. Er würde bet GtSwyl beginnen, den Katserstuhl und Brünig durchqueren und unweit Brienz im HaSlital münden. Im Anschluß daran würde dann später eine Bergbahn über Jmhof-Guttanrn in das obere HaSlital gebaut und die Grtmsel ebenfalls durch quert werden, so daß aus diesem Wege eine schnelle Verbindung nach Zermatt und in» obere Rhone tal entstehen würde. — Elrsantenwürstchen. In Gent lauste ein Schlächtermeister von dem zoologischen Garten das Fletsch eines getöteten Elefanten und ver arbeitete es schleunigst zu „Frankfurter Würstchen". Er konnte dabet nicht weniger als 3800 Pfund Würstchen fabrizieren, die „wie warme Semmeln weggtngen". DaS 40 Pfund fchwerr Herz des Elefanten verkaufte er schetbenweifr als Kuriosität. Alle, die von dem Fletsche gekostet hatten, erklärten eS als eine Delikatesse. — Ein heftiges, mit Hagel verbundenes Unwetter ist am Montag über Madrid nieder gegangen, durch welches der Straßenbahnverkrhr unterbrochen, Bäume entwurzelt und beträchtlicher anderer Schaden angertchtet wurde. — Madrid, 7. Juni. Der „Berl. Lok.-Anz." meldet von dort über daS gestrige Unwetter noch folgende Einzelheiten: Ein Mann wurde durch den herabfallenden LeitunaSdraht der Straßen bahn getötet. Die Zahl der verwundeten ist sehr groß. Die untere» Stadtteile find überschwemmt, wobei zahlreiche Gebäude eiostürztrn. Die Feuer wehr mußt« stundenlang arbeiten, um den Keller der Bank von Spanien auSzupumpen. In den großen Straßen war der Wafferstrom so mächtig, daß er Menschen und Tiere mit fortriß. Tausende von Vögeln wurden durch den Hagel getötet. Die Gemüsegärten um Madrid find dem Erdboden gleich gemacht. Der-Schaden beträgt Millionen.. — (Ein riesiger Walftschzug.) Ein Kapitän Conwell, der kürzlich in Philadelphia an gekommen ist, bringt einen Bericht über einen Walfischzug mit, der alle Erzählungen der ältesten Kapitäne über Walfische in Schatten stellt. An Bord des Schiffe» „Thoma» WinSmore" erspähte er aus dem 37. Grad nördlicher Breite und dem 74. Längengrad einen großen Schwarm von Walfischen jeglicher Größe. „Dreißig englische Meilen lang fuhr da» Schiff an vielen hundert Walfischen vorbei; so weit da» Auge reichte, erstreckten sich die Schwärme zu beiden Setten de» Schiffes." — 40,000 Worte auf einer Postkarte. In dem Städtchen Monnett In den Bereinigten Staaten hat rS ein Mann fertig gebracht, 40,083 Worte auf eine Postkarte zu schreiben. Er ist nicht nur der berühmteste Mann seine» OrteS geworden, sondern rechnet auch darauf, durch diese Leistung rin reicher Mann zu werden. Er hat die Karte zur Ausstellung nach St. Louis gesandt. — Wir bezweifeln, daß der Mann auf seint Kosten kommen wird, die Zeit für solche Spielereien ist vorbei. Sächsische Gedenktage. 0 Juni 1373 schließen die Mark- und Landgrafen Friedrich. Balthasar und Wilhelm mit dem hessischen Landgrafen. Heinrich dem.Eisemen und seinem Neffen Hermann dem Gelehrten einen ErbverbrüderungSbund, wodurch sie sich die gegenseitige künftige Erbfolge zusichern. 186S wird zu Leipzig ein Mandat wegen Abschaffung des Pennalismus veröffentlicht. 1763 erscheint ein Reskript, nach dem in der Nieder lausitz jeder Untertan jährlich 15 Sperlings- und 2 Krähen oder Elsterköpfe bei 3 Pfg. Strafe von jedem ermangeln den Stücke seiner Obrigkeit einliesem soll. 1864 gibt ein Generale die ausführlichsten Vorschriften über die bei Ertrunkenen, Erdrosselten, Erhängten, durch Dämpfe Erstickten, vom Blitze Getroffenen und Erfrorenen anzuwendenden Rettungsmittel. 186« großer Brand in Treuen. — Durch Reskript werden die einzelnen Ansätze des Schulgeldes geregelt. IO Juni 1625 schlägt der Blitz in der Umgegend von Lauen ¬ stein 27 Mal ein. 1766 werden in Lastau bei Colditz 11 Bauerngüter und die Psarrwohnung durch Feuer zerstört. 1734 erfolgt die Weihe der am 1. Mai 1723 abge brannten Petrikirche zu Freiberg. BorauSfichtkich« Witterung. Donnerstag, 9. Juni. Abwechselnd heiteres und wolkiges, in der Temperatur wenig verändertes Wetter, stellenweise etwas Regen. Freitag, I« Jnni Meist trockenes, ziemlich heiteres, Nachts kühles, bei Tage etwas wärmeres Wetter. Schlachtvieh-Preise aas dem Mehhose z« Dresden am 6. Juni 1004 nach amtlicher Feststellung. Tier- gattung Auf trieb Stück Bezeichnung. Ochsen 355 Kalben und 223 Kühr Bullen «Uber Schaf, Schwein« 226 350 775 2270 zusammen 4199 H «ter ») Eertnor Saugkälber . 1) Mastlamm« 2 Jünger« Mastbammrl . »> Nettere Masthammel . 1) ». Bollflrischigr,auSg«mäst«tr höchsten Schlachtwerte« bi« zu 6 Jahren b. Oesterreicher desgleichen . 2) Irma» fleischige, uicht auSgemästete, — ältere auSgemästete . S) Mäßig genährt« junge, — gut genährte ältere . . . . 4) Gering genährte jeden Altrri» 1> Bollfleischige, auSgemästete Kalben höchsten Schlachtwerte« . 2) Bollfl., auSgemäst. Kühr höchsten Schlachtwerte« bi» zu 7 Jahren Sl Nettere auSgemästete Kühe und wenig gut entwickelte jünger« Kühe und «alben 4) Mäßig genährte Kühe und Kalben b) Gering genährte Kühr und Kalben 1) vollfleischigr höchsten Schlachtwerte« 2) Mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 3) Gering gmährtr 1) Feinste Map» (Lollmilchmast) und beste Saugkälber 2) Mittler« Mast- und gute Saugkälber «) Mäßig genährte Hammel und Schafe (Rrrzschafr) 1) ». Bollfleischigr der feineren Raffen und deren Kreuzungen tm bi« zu 1'/, Jahren b. Fettfchwrin« »-Fleischige . . 3) Gering entwickelte, sowie San« . . Marktpreis für 50 Lebend- s Schlacht- Gewicht. Mk. Rk. 37— 39 38- 40 34- 36 31— 32 25—27 35— 38 32— 34 67- 69 68- 71 63-6» 58- 60 56—52 «3-66 59— 62 28-36 24—27 36-38 32—35 28-36 56—52 47-49 44—46 36-37 34-35 32-33 54-57 49—52 48 63-66 58-61 53—55 73—76 69-72 66-68 76—71 66-6» 63-65 39-38 37-38 35-37 32—34 51—52 56-51 48-56 45—47 Geschäftsgang: Be> Ochsen, Kalben und Kühen, sowie bei Schweine» sehr langsam, bet Kälbern mittel ,md bet Schafen langsam. Bon dem Austrieb sind 229 Rinder öste ^ungarischer Herkunft.