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as Der süchstfche «rzühler. Mette » LV04 Morgen an? Der Kalendermann kargt durchaus nicht mit rinrr grnaurn Auskunft, die aus Minuten und Sekunden berechnet ist, aber er täuscht sich. E» gibt keine Rächte in der zweiten Hälfte de» Juni. Spät erst nimmt die Sonne ihren Abschied; di« Abendwolkrn spiegeln regungslos den letzten zögernden Tagesstrahl wider, langsam steigt die Dämmerung heraus. Str erhebt sich wir au» den Tiefen der Erde und bleibt bei un»; mqtt und glanzlos scheinen die Sterne, al» ob sie fürchteten, irden Augenblick von dem sieghaft sich erhebenden TagrSgrsttrn verdunkelt zu werden. Eine dauernde Dämmerung. — Die Ziehung erster Klasse der nächsten (146.) Landeslotterie erfolgt am IS. und 16. Juni. — Entlassung aus der Staats angehörigkeit. In einer jüngst erschienenen ministeriellen Verordnung wird rS den Ersatz- kommissionen, die die Gesuche um Entlassung aus der Staatsangehörigkeit bestimmend zu be gutachten haben, zur ernsten Pflicht gemacht, mit besonderer Vorsicht in jedem einzelnen Falle eingehend zu prüfen, ob dir vorgrschützten Gründe wirklich als ausschlaggebend anzurrkennen oder ob sie nicht nur als rin Vorwand zu betrachten seien, der zur Verdeckung der allein wahren Ab sicht, sich der Wehrpflicht zu entziehen, dienen sollen. Die Prüfung werde um so strenger vorzunehmen sein, al» rS bei den Entlassungs gesuchen meist leicht sei, andere, die wahre Absicht verschleiernde Gründe geltend zu machen. uc. — Am Sonnabend, den 11. Juni, ist ein halbes Jahrhundert verflossen, seitdem der Sänger der „Wacht am Rhein-, Karl Wilhelm, eln Sohn Thüringens, sein Werk zum ersten mal er klingen ließ. Die Veranlassung dazu gab die silberne Hochzeit des nachmaligen Heldenkailer» Wilhelms I. Der Komponist wirkte damals (1840—1865) als Direktor der „Liedertafel- in Krefeld. Von 100 Sängern ließ er hier am 11. Juni 1854 seine „Wacht am Rhein- singen; sie wurde bald wieder vergessen. In den denk würdigen Julttagen 1870 aber feierte sie ihre herrliche Auferstehung und wurde von da an da» Nationallied des deutschen Volkes. Kar! Wilhelm war am 5. Dezember 1815 in Schmalkalden ge boren, wo lein Vater Organist an der dortigen Kirche war. Er ließ den Sohn von den damals berühmten Tonkünstlern Aloy; Schmidt und AndrL in Frankfurt a. M. und dem Virtuosen Spohr in Kassel unterrichten. 1860 wurde er zum Kgl. Prruß. Musikdirektor ernannt. In stiller Zurückgezogenheit in seiner TeburtSstadt Schmalkalden lebend, wurde Wilhelm nach Be endigung des erfolgreichen Krieges auf Grund seines Liedes mit einer Ehrenpension von jährlich 3000 Mk. vom Reichskanzleramt bedacht. Er starb am 26. August 1873 und erhielt rin Denk mal in seiner Vaterstadt. Er ist ein zweiter TyrtäuS gewesen, der durch seinen mächtig wirkenden Sang nicht nur die Deutschen in schwerer, heißer Schlacht ermutigte und die Feinde bezwingen half, sondern der mit ihm auch alt und jung be geistert bis aus den heutigen Tag. So lange rS Deutsche gibt, wird sein Andenken in Ehren bleiben. — Die diesjährigen Manöver beim LII. (1. K. S.) Armeekorps finden wie folgt statt: а. Brtgademanöver, gleichmäßig bet allen Jnfantrrtebrtgaden vom 11. bis 14. September, und zwar: 1. Jnfanterirbrigade Nr. 45 bet Bautzen, 2 Jnfanterirbrigade Nr. 46 nördlich Bautzen, 5. Jnfanterirbrigade Nr. 63 westlich Kamenz, б. Jnfanterirbrigade Nr. 64 bei Kloster Marien- stern. ES werden zugrteilt: der 45. Infanterie brigade: Stab der 1. Kavallertrbrtgade Nr. 23, Garderrtterregiment, 1. FeldarttllerirrrgtmrntNr.12; der 46. Jnfanterirbrigade: 1. Ulanenregimrnt Nr. 17, Stab der 1. Frldartillertebrlgade Nr. 23, 4. Feld- artillerteregiment Nr. 48, 1. und 4. Kompagnie 1, Pionierbataillon» Nr. 12; der 63. Infanterie brigade: Stab der 3. Kavalleriebrtgade Nr. 32, 2. Huiarrnregiment Nr. 19, 5. Frldartillerterrgimrnt Nr. 64; der 64. Jnfanterirbrigade: 1. Maschinen- gewehrabtrilung Nr. 12,1. tzusarenregtmrnt Nr. 18, Stab der 3. Frldartillrriebrtgade Nr. 32, 2. Frld- ortillertrregimrnt Nr. 28, Stab und 2. und 3. Kompagnie 1. Pionierbataillon« Nr. 12. b. Dtvt- sionSmanöver beider Divisionen vom 16. bi» 20. September und zwar die der 1. Division Nr. 23 bet Bautzen, die der 2. Division Nr. 32 bet Kamenz. Der Stab de» 1. Tratnbatatllon» Nr. 12 nimmt an dem Manöver der 23. Division teil. o. Korps- Manöver vom 22. bi» 24 September bet Bautzen, am 24. September KorpSmanövrr gegen markierten Feind. — Während der Manöver erhalten zu geteilt: jede Jnfanterirbrigade «ine Sanitätsabteilung, jede Division den Zug einer Provtantkolonne, sowie eine Feldbäckeret mit Feldschlächterrt. Eine Korps- trlrgraphrnabtrilung (Halbabtetlung zu zwei Zügen) ist der 1. Division Nr. 23 zugrwtelen worden. — Die höheren Stäbe mit Ausnahme der Stäbe der 63 Jnfanterirbrigade und der 23. und 32. Feld- arttllerirbrigade erreichen da» Manövergelände mittel» Eisenbahn, und zwar: das General kommando am 20. September, die DivistonSstäbe am 14 September, die Brigadestäbe am 10. Sep tember. Am 10. September werden ferner mit Bahntransport brsöcdert: Regimentsstab, I. und II. Bataillon TrenadirrregimentS Nr. 100 (daS 1. Bataillon vom Schießplatz Königsbrück ab), zwei Kompagnien des I Bataillons und da» III. Bataillon de» Grenadierregiment» Nr. 101, 3. In fanterieregiment Nr. 102, 12. Infanterieregiment Nr. 177, diese beiden Regimenter von Zeithain ab, die hier nicht genannten Truppenteile marschieren. Die Stäbe und Fußtruppen werden nach beendetem Manöver am 24. September mit der Eisenbahn zurückbeiördrrt, die berittenen Truppen und die 63. Jnfanterirbrigade marschieren, und zwar er reichen ihre Standorte Garderrtterregiment, 1. Feld« artillerieregiment Nr. 12 (ohne reitende Abteilung), 4. Feldartillerieregiment Nr. 48, Maschinengewehr abteilung Nr. 12, 1. Husarenregiment Nr. 18, 2. Frldartillerieregiment Nr. 28, 5. Feldartillerie- regimrnt Nr. 64 und Trainbataillon Nr. 12 am 27. September, rettende Abteilung 1. Frldartillerte- rrgiment» Nr. 12 erreicht Königsbrück am 25. September, 1. Ulanenrrgtment Nr. 17 kommt am 29. September, 2 Husarenregiment Nr. 19 am 30. September in seiner Garnison wieder an. — Alpensonderzüge, welche durch Baiern oder durch Württemberg verkehren, werden auch dieses Jahr von verschiedenen sächsischen Stationen au» nach dem Süden abgelassen. So werden von Leipzig au» nach München, Kufstein, Salz burg und Lindau am 2., 14., 15. und 16. Juli, sowie am 13. August, von Dresden und Chemnitz aus nach den gleichen Orten am 14. und 16. Juli, sowie am 13. August und von Leipzig und Dresden aus über Stuttgart nach Friedrichshafen am 15. Juli solche Züge verkehren. — Die Zahl der sächsischen Rechts anwälte hat nach den von der sächsischen An- waltükammer für dir Jahre 1903/1904 bis I. Juni d. I. vorgrnommrnrn Feststellungen 762 betragen. *— Der Verband sächi. Industrieller (Ortsgruppe Zwickau) hält am Sonnabend, den II. Juni, in Falkenstetn i. B. eine Versamm lung der Industriellen von Falkenstein und Um gebung ab, in welcher der Syndikus des Ver bandes, Herr vr. Stresrmann-DreSden die Zwecke und Ziele de« Verbandes insbesondere in einer Betrachtung sächsischer Steuer- und Wirt- schaftSfragen darlegen wird. 8 Demitz-Thumttz, 7. Juni. Heute besuchten viele Mitglieder der BauberusSgrnossenschaft die Granitwerke der Firma C. T. Kunath. Nach eingehender Besichtigung der interessanten Anlagen wanderten dieselben nach der Höhe des Klostrr- bergrS, um sich daselbst längere Zeit an der herrlichen Fernsicht zu erfreuen. — Mehrere Fälle sind hier zur Anzeige gekommen, wo kleine Kinder tief hinein in wogende Kornfelder getreten sind und dadurch Hunderte von körnerreichen Aehren zertreten haben, fodaß den Landwirten außer dem Schaden rechter Arrgrr bereitet wordeu ist. Möchten doch alle Eltern ihre Kinder davor warnen, da eS doch schade um jede brotbrtngende Aehre ist. — Im Gewächshaus des Herrn Gärtners Paul gewähren die zu Hunderten auhängenden Burken einen präch tigen Anblick und gehen täglich größere und kleinere Sendungen nach der näheren und weiteren Umgebung. y Neuktrch, 6. Juni. Am vergangenen Sonnabend war es dem GutSauSzügler Karl Pietsch in Obernruktrch mit seiner Ehegattin ver gönnt, daS Fest der goldenen Hochzeit in Rüstig keit und Frische zu feiern. Aus diesem Anlaß wurden dem Jubelpaare verschiedene Ehrungen und zahlreiche Geschenke zu teil. Im Nustrage des hohen Landeskonsistoriums überreichte der hies. Pfarrer v. d. Trenck, nachdem er daS betagte Paar eingesegnet hatte, unter entsprechender Ansprache und den herzlichsten Segenswünschen demselben eine prächtige Ehrenbibel. Auch der hiesige Männergrsangverrin, dessen langjährige» Mitglied der Jubilar ist, ehrte da» Paar abend« durch ein Ständchen und Geschenk. Möge e» dem Jubel paare vergönnt sein, in derselben Frische auch das Fest der diamantenen Hochzeit zu feiern! — Eine» recht regen Besuche» hat sich zur Zeit der Balten berg und besonder» auch da» an dessen Fuße tn so herrlich und geschützter Lag« liegende Georgen- bad zu erfreuen. Während letztere» am vergangenen Sonnabend von einer stattlichen Anzahl höheren Beamten und hochgestellten Persönlichkeiten au» Bautzen, tn dessen Mitte sich unter anderem auch der Herr SmtShauptmann v. Kirchbach befand, besucht wurde, war dasselbe am Sonntag von nicht weniger al» 5 Vereinen da» Ziel de» Aus fluges. Unter diesen befanden sich auch die Männer« gesangverekue au» Bautzen und Neustadt, der Militärverein Steinigtwolmsdorf usw. Der erst genannt« Verein kam schon mit dem MittagSzuge von Wilthen tn beträchtlicher Stärke, und mit den Angehörigen auf dem Oberen Bahnhof hier an und begab sich von da tn Begleitung de» hiesigen MustkchorrS „Arton- tn da» Georgenbad, wo gemeinschaftliche Mittagstafel, zu welcher da» genannte Musikchor die Tafelmusik spielte, statt fand. Den ganzen Nachmittag über herrschte eia Verkehr, daß, trotz von dem al» tüchtiger Wirt bekannten Besitzer, Herrn Srohmann, alles aufgr- boten wurde, nicht alle Wünsche tn gewohnter Weise befriedigt werden konnten. Auch für nächsten Sonnabend steht wieder rege» Leben daselbst tu Aussicht, da da» gesamte zahlreiche Fabrikpersonal der Gebr. Friese au» Kirschau seinen diesjährigen Ausflug nach hier geplant hat. — Alle Inte ressenten seien darauf aufmerksam gemacht, daß die nächsten Sonntag auf dem hier stattfindenden 13. sächs. UnionSkongrrsse, verbunden mit Bannrrweihr, zur Verteilung gelangenden wertvollen Preise bet Herrn Ltnn, vis L vis der „goldenen Krone-, aus gestellt sind. Gewiß dürste jedem Radfahrer beim Anblick solcher Preise da» Herz höher schlagen. Bautzen. (Ktrchenwethe.) Sonntag vor mittag sand in feierlicher Weise dir Weihe der sür die hiesige Landerstrafanstalt erbauten Kirche statt. Die Hauptanstalt selbst stellt ein nach Südwestrn gerichtetes Kreuz dar, dessen Stamm daS Arbeit», und Schlafsälr enthaltende Haupt gebäude, den Querbalken das zirka 400 Zellen enthaltende ZrllenhauS bildet. Die Spitze diese» KreuzbaueS stellt das Gotteshaus dar. Mit dieser Weihe ist der Bau der Männerabteilung vollendet und tn Betrieb genommen. Die Ab teilung für Jugendliche wird erst später bezogen werden. Bet der Feier waren anwesend Geheimer Rat vr. Aprlt - Dresden, Geh. Rat vr. Wänttg, Oberkonststortalrat LotichtuS, Landesältester Graf zur Lippe - Biesterfeld - Weißenfeld, Geheimer Re- gierungSrat vr. Gelbhaar, KreiLhauptmann v. Schlieben, RegierungSrat Reich, Direktor der Landesstrafanstalt Bautzen, AmtShauptmann von Ktrchbach, Oberbaurat Reh, Oberbürgermeister vr. Kaeubler. Geweiht wurde das schöne Gottes haus durch den in Bautzen noch im besten An denken stehenden Herrn Geh. Kirchenrat Keller au» Dresden. Sodann erfolgte die Einweisung der ersten Geistlichen der AnstaltSgemrtnde, der Herren Pastor Ehrler und Franz. Zittau. DaS Stadtverordneten kollegium bewilligte 1000 Mk. zur Unter stützung solcher Lungenkranken, die zweck» Aufnahme tn eine Lungenhrtlanstalt der Unter stützung bedürftig sind und es vermeiden wollen, die Armenkasse tn Anspruch zu nehmen, weil be kanntlich damit ein Verlust von bürgerlichen Rechten verbunden ist. — Das König!. Kunst gewerbemuseum tn Dresden veranstaltet vom 11. bi» 30. Juni auf Veranlassung des hiesigen Gewerbeverein» im städtischen Bürgersaal im Rat hause eine keramische Ausstellung. Kamenz. Eine überaus günstige Entwickelung der Saaten ist dank der ausgiebigen Niederschläge voriger Woche zu beobachten. Besonder» kräftig ist der Roggen tn die Halme geschossen. So weist u. a. ein Roggenfeld Halme von mehr al» 2 m Höhe auf. Ein derartiger Riesenhalm erreichte ein« Länge von 2,35 m und hatte eine 13 om große Aehre. v. Schandau, 7. Juni. Da» hier vom Sonntag bi» heute abend abgehaltene Schützenfest war vom besten Wetter begünstigt und erfreute sich einer recht regen Beteiligung Einheimischer unp Fremder, ja selbst unseren Sommer- und Kurgästen bot dasselbe eine Abwechslung. Seit Pfingsten sind hier durch Herrn Fuhrhalteret« besitzer Ernst Häntsch ebenfalls allwöchentlich an drei Tagen der Woche bet mäßigen Fahrpreisen ganze TagrSauSflüge (GesellschastSfahrten) nach der oberen Schleuse, HinterditterSbach oder Bastei« Polrnrtal-Rathewalde, ebenso link» der Elbe über Königstein nach Schwrtzermühle-Thssa-Dorf Schnee berg, Rosental rc. geboten; außerdem bestehen hier auch die Mertig'schen Grsellschaft»fahrten. — I» Monat Mat sind insgesamt 262 böhmische Floß- holztranSportt nach Deutschland rlngefahren, die am Zollamt Schöna-tztrfchmühl« zur Verzollung gelangten und rund 65,500 Frstmeter Nutzholz enthielten und über 70,000 Mark Zoll etnbrachten. Pirna. (Generalappell der Artillerie.) Am Freitag abend fand im Saal« de» Hotel»