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-w so. IV, Millionen Mark sind ferner bereit gestellt worden zu der bet Neustadt Im Bau befindlichen Lungenhetlanstalt. Diese Anstalt soll nach ihrer Fertigstellung den Namen „Heilanstalt Hohwald" führen. In der letzten AuSschußsttzung der Brr» sichrrungSanstalt wurde u. a. mitgeteilt, daß ins besondere die Beihilfe zur Beschaffung künstlicher Gebisse für die Versicherten, bet denen wegen ein getretenen Zahnmangels ernste Gesundheitsstörungen zu befürchten waren, eine erhebliche Höhe er reicht hat. — Für Milttäranwärter im Bezirk des 12. und 19. Armeekorps. Gesucht werden: 1. April, Frohnau, Bezirk-armen- und ArbeitS- anstalt: Krankenwärter 420 Mk., sowie freie Station; sofort, Plauen, Etadtrat: Pfleger im Stadtkrankenhause, 420 bis 800 Mk. bei freier Station; 1. April und später, Chemnitz, Poltzriamt: mehrere Schutzmänner, je 1400 bis 1800 Mk.; Dresden, LandeSverstcherungSanstalt: fünf Dtätisten, je 2,25 Mk. Tagegeld; 1. Mai, Hotschenschleuse bei Gröditz, AmtShauptmann- fchaft Meißen: Schleußenwärter, 900 bis 1140 Mark, 66 Mk. BrkletdungSgeld und freie Wohnung; 1. April, Freiberg, Stadtrat: Heizer und Auf wärter im Stadtkrankenhause, monatlich 20 bis 35 Mk. und freie Station im Werte von etwa 400 Mk.; sofort, Dippoldiswalde, Amtsgericht: Schreiber, 2 bis 3,50 Mk. täglich; 1. Juni, Dresden und Radeberg, Postamt: Post schaffner, je 1108, bezw. 1290 Mk.; sofort, Dresden, Stadtrat: HilfSsteueraufsehrr, 1200 Mk. und 90 Mk. Bekleidungsgeld; 1. April, Dresden, technische Hochschule: Oberfeuermann beim Haupt gebäude, 1300 biS 1600 Mk. und 360 Mk. WohnungS-, Heizungs- und Beleuchtung» - Ent- - schädigung; Dresden, Rat (Städtisches Jrrrn- und Stechenhaus): fünf Krankenpfleger, je 900 Mk., einschl. 400 Mk. für Kost, Wohnung und Be leuchtung. — Die Interpellation, welche die Zweite Kammer wegen der Aushebung des § 2 des Jesuiten gesetzes an die Regierung richtete, ist in erster Linie von den Abgg. Vizepräsidenten Opitz, Rollfuß, vr. Spieß und vr. Vogel unter zeichnet; es folgen dann die Unterschriften von 71 evangelischen Kammermttgliedern. Der Abgeordnete Günther-Plauen hat die Interpellation nicht unterzeichnet. ES fehlen außerdem noch die Namen der zur Zeit beurlaubten Abgeordneten v. Kirchbach, Niethammer Rößner und Zimmer mann, sowie endlich des Abg. Kackel und des Präsidenten vr. Mehnert. OL Metsterkurse. Bon der Gewerbe kammer zu Zittau geht uns folgende Mitteilung zu: Mit Genehmigung des König!. Ministeriums des Innern hat der Vorstand der deutschen Fach schule sür Blecharbeiter zu Aue zur wetteren Förderung des Klempnergewerbes beschlossen, während der Oster- und MichaeliSiertrn Meister kurse und zwar zunächst im Metalldrücken, sowie im Bauornamentarbeiten abzuhalten, für jeden dieser Kurse ist eine Dauer von 8 Arbeitstagen in Aussicht genommen. Der Zweck der Kurse ist: Klempnern zur wetteren Ausbildung in ihrem Handwerke in kürzester Zeit Gelegenheit zu bieten, bez. sie mit den neueren Techniken rc. ihres Ge werbes bekannt zu machen. Der nächste dieser Kurse findet in der Zelt vom 28. März bis 9. April dieses Jahre« statt. Anmeldungen werden jederzeit entgegengenommen durch die Direktion genannter Anstalt, von wo auch spezielle Lehr pläne Vieser Kurse kostenlos erhältlich sind. Die Gebühr sür die Teilnahme an einem Kursus beträgt 25 Mark. Außerdem haben die Teilnehmer den Geldwert für das verarbeitete Material zu er statten; dafür gehen aber die gefertigten Telle und Arbeiten in deren Besitz über. Bedürftigen Landes- Angehörigen werden Unterstützungen gewährt, tzonorarerlaß und unter Umständen auch noch weitere pekuniäre Beihilfen für Reise und Unter halt während der Dauer der Kurse. Wegen Er langung solcher Vergünstigungen wende man sich an den Vorstand genannter Fachschule in Aue. v. Schirgiswalde, 14. März. Am gestrigen Sonntag versammelten sich im hiesigen Erbgertcht die Hauptleute de« BeztrkS- verbande» Lausitzer Feuerwehren zur diesjährigen Kommandanten-S itzung. Nach Begrüßung der Erschienenen durch den VerbandS- voisitzenden, Herrn Stadtrat Reiche-Bautzen, eröffnet derselbe mit einem dreifachen Hoch auf Se. Maj. den König, den hohen Protektor unsrer Wehren, um 1 Uhr mittag« die Sitzung und schreitet sodann zu einem Bortrage über „Die Feurrsicherheit in Theatern und öffrntl. Sälen-. Hierbei beleuchtete er zunächst den Theaterbrand in Chicago und die in den letzten Jahren statt- gefundenen großen vrandkatastrophrn, rrcapitu- Ler stichst,chr «rzühiev. «etr- L lierte die infolgedessen ergangene» baupolizeiliche« Vorschriften in Bezug auf Bau, Beleuchtung, Heizung, Türen und NotauSgänge rc., gab ferner belehrende Anweisungen über die erste Hilfeleistung bei etwa entstehender FeuerSgefahr und mahnte zur größeren Beachtung der Sicherheit-Vorrich tungen auch für Tanz- und BrrsammlungSsäle. Nach längerer und reger Debatte über diesen Vortrag begrüßte Herr Bürgermeister Voigt im Namen der Stadt die Anwesenden aus» herzlichste und brachte seinen Dank sür die Wahl Schirgis waldes zur heutigen Sitzung zum Ausdruck. Sodann erstattet der stellv. BerbandSvorsitzrnde, Herr Kommandant Brühl auf Luga ein Referat über „Langjährige Erfahrungen im praktischen Feverwrhrdienst". Stürmischer Beifall zeigte, mit welchem Interesse man seinen lehrreichen, durch heitere Anekdoten gewürzten Ausführungen gefolgt war. Nach kurzer Pause schreitet man zum letzten Punkt der Tagesordnung, Festsetzung de« Zeit punktes für den in diesem Jahre in Neschwitz abzuhaltendrn BerbandStag betr., und wird der 12. Juni hierfür vorgesehen. Zu einem definitiven Beschluß konnte man jedoch wegen an diesem Tage stattfindenden anderwetten größeren BereinSfestltchkeiten nicht gelangen. — Zum Schluß gibt der Vorsitzende noch bekannt, daß der Landes verband vom Königl. Pionirrkorp» eine größere Partie überzähliger Krankentragen angekauft hat, wovon auch auf unseren Bezirk etwa 10 Stück entfallen, welche beim BerbandStage in Neschwitz zur Verteilung bezw. Verlosung gelangen sollen. — Schluß der Versammlung Vib Uhr. Anwesend waren 67 Vertreter von 73 Wehren. — An die Sitzung schloß sich eine Besichtigung der Feuerlöschetnrichtungen der Fabrik von Herm. Wünsche'« Erben und eine Vorführung der durch die Fabrikfeuerwehr dieser Firma bedienten Dampf druck-Hydranten. Zittau. Das mit einem Kostenaufwand von 450,000 Mk. hier erbaute Garnisonlazarett, welches aus fünf Haupt- und einem Nebengebäude besteht, ist nun soweit fertiggestellt, daß e» noch im Laufe dieses Monat» seiner Bestimmung übergeben werden wird. — Die hiesige Tarntsoaverwaltung hat für die in der Kaserne wohnenden verheirateten Unteroffiziere und für die Milttärbeamten rin in der Nähe der Kaserne befindliches große» Stück Ackerland in eine Schrebergärten-Anlage umgewandelt. Dresden, 12. März. Da» Ministerium de» Innern gibt bekannt: Mit Rücksicht auf die bis herige verschiedenartige Schreibweise de» Namen» der Gemeinde Starbach (Starrbach) im Bezirke der Amtshauptmannschaft Meißen wird hiermit bestimmt, daß die Schreibweise Starbach künftig ausschließlich anzuw enden ist. In Dresden werden jetzt täglich 575 be dürftige Schulkinder mittags gespeist und zwar geschieht dies in 16 in den einzelnen Stadtteilen, den betreffenden Schulen nahen Lokalen. Die Speisung ist besonders bet kränklichen und schwäch lichen Kindern von gutem Erfolge begleitet ge wesen. Diese Verabreichung warmer MtttagSkost geschieht seit einigen Jahren durch den unter dem Protektorat der Frau Prinzessin Johann Georg stehenden Verein zur Speisung bedürstiger Schul kinder. Meißen, 11. März. Auch da» hiesige Stadtverordnetrnkollegtum hat gestern abend gegen den Gemeindesteuer-Entwurf der Regierung in der gegenwärtigen Form Stellung genommen. Leipzig. Der Vorstand der Leipziger Ort»- kranke nkasse ist von dem Zrntralverband der Ortskrankenkassen Deutschland» aufgefordert worden, dem Zentralverband diejenigen von ihnen enga gierten Aerzte zu benennen, die etwa Vertrags bruch begehen, da» heißt, die Erfüllung de» ab geschlossenen Vertrag» verweigern sollten, damit die Namen dieser Aerzte den sämtlichen deutschen Krankenkassen mttgetetlt werden könnten. 8 Da» in Waldheim geplante Heimat»- fest, sür da» sich in den Kreisen ehemaliger Wald- Heimer aller Orten regste» Interesse kundgibt, ist nunmehr für Sonntag, den 28. und Montag, den 29. August, frstgelegt worden. Der Stadtrat zu Waldheim, durch den in Kürze die Versendung der Festordnungen rrsolgen wird, ist bereit, auf die geplanten Veranstaltungen bezügliche Auskünfte zu geben, sobald solche verlangt werden, und An meldungen von Festbrsuchern entgegrnzunehmrn. Crimmitschau, 12. März. Die Zahl der ausständigen Textilarbeiter ist auf nahezu 500 zurückgegangen. Zwickau. Ein Schwindler hat hiernach gemachte Silbermanzen mit Prägungen au» ' dem 17. Jahrhundert für schwere» Geld vertrieben. LDS4 Die Dinger sind natürlich für den Sammler wertlos. Plauen t. B., 11. März. Bon der großen Zahl der Sachsengänger konnte man sich heute hier und auf einigen Stationen vor Plauen über zeugen. Die Baufaison hat noch nicht ordentlich begonnen, aber schon ziehen die böhmischen, kro atischen, Italienischen Arbeiter und Arbeiterinnen, ganze Familien, in Scharen nach Sachsen «in. Heute vormittag benutzten den Eger - Plauenschrn Personenzug von Eger au» allein 600 solch« Arbeiter und Arbeiterinnen. Aus dem Vogtland«, 12. März. Der Monat März war bi« jetzt reich an dichten Nebeln. Der BolkSmund schließt danach auf viel Gewitter im Sommer. Seit Freitag vor mittag ist wieder Schneefall ringrtrrtrn. Die ganze Gegend ist wieder in eine Winterlandschaft verwandelt. Vom Landtage. Dresden, 11. März. Die Zweite Kammer trat heute vormittag V»10 Uhr zur 66. öffent lichen Sitzung zusammen, der am RegierungStische Staatsminister vr. Rüger beiwohnte, und nahm den von der Ersten Kammer abgeändertrn Lotterie-Entwurf in Schlußbrratung. Der Antrag der Gesetzgebungs-Deputation, den Gesetz- Entwurf mit den von der Ersten Kammer be schlossenen Abänderungen, zu denen auch die Kgl. StaatSregterung ihre Zustimmung erteilt hat, an zunehmen, wurde einstimmig zum Beschluß erhoben. StaatSminister vr. Rüger dankte der Kammer dasür und betonte, datz die Beschlußfassung be weise, daß die Regierung sich in notwen digen Fällen auf die Kammer ver lassen könne, wa« sür Differenzen zwischen ihr und jener auch bestehen mögen. Damit endete die Sitzung. Ein Königliches Dekret an die Stände, das am Freitag erschien, enthält einen sechsten Nachtrag zu dem ordentlichen StaatShauShaltSetat auf die Ftnanzperiode 1902/03, wodurch die durch das Finanzgesetz vom 6. Juni 1902 sestgrstellten Gesamteinnahmen und -Ausgaben um je 1,900,000 Mark erhöht «erden. Am erfreulichsten daran ist die Einstellung von einer Million Mark Mehr einnahme aus den StaatSeisenbahnrn, welche durch die bisherigen Erträgnisse gerecht fertigt wird. ES hat ferner das Blaufarbenwerk Oberschlema ein MehrerträgntS von 6200 Mk. ergeben. Bet Kap. 40, Landgerichte, Amtsgerichte und Staatsanwaltschaften, sind an Kosten und Geldstrafen 700,000 Mk. mehr vereinnahmt al- ursprünglich veranschlagt war. Davon sind aber 675,000 Mk. mehr sür allgemeine GrschästS- bedürfnisse, Zrugrngrbühren, vermehrte Einstellung von Hilfskräften und juristischen BefähigungS- arbeitern wieder verbraucht worden. Im übrigen handelt r» sich in diesem Nachtrag zum Etat nur um Mehrausgaben, deren Endeffekt ist, daß dem Reservesond» 330,810 Mk. entnommen werden, so daß er aus 24,294 Mk. zusammenschmilzt. Be- gründet wird diese Entnahme damit, daß die be« sürchtrte Erhöhung der Matrikularbeiträge nicht eingetrrten sei, vielmehr aus dem UrberweisungS- strurrsond- noch rund 580,000 Mk. sür spätere Ftnanzperiodrn verfügbar bleiben, demgemäß der Reservefonds zur Deckung der in diesem Nachtrag berechneten Mehrausgaben verwendet werden könne. Die größten Posten dieser Uebrrschrettungrn sind 260,000 Mk. für Volksschulen (Pension und Wartegeldrr), 233,550 Mk. sür da» Landarmen wesen, 156,200 Mark sür staatliche Schlachtvieh versicherung, 86,200 MI. für evangelische Kirchen (Pensionen), 56,400 Mk. sür Landtag»kosten und 23,520 Mark sür katholische Kirchen, insonderheit bauliche Unterhaltung der katholischen Hoskirche zu Dresden. Drahtnachrichten u. letzte Meldungen. Köln, 14. März. Der „Köln. BolkSztg." wird au» Rom gemeldet, daß Fürst-Erzbischof von Olmütz, vr. Kohn, sein Amt al» Bischof von Olmütz nirdergelrgt hat. Moskau, 14. März. Bei der Begrüßung Kuropatkin» durch Vertreter de» Adel» und anderer Stände führte der KriegSmiutstrr in einer längeren Ansprache au», Rußland habe schon viel fchwerere Prüfungen al» diejenigen durchgrmacht, welche ihm jetzt auserlegt feien; es sei aber immer al» Sieger darau» hervorgegongen. Ohne die bevor stehenden Schwierigkeiten zu unterschätzen und die Stärk« und Eigenschaften de» Feinde» herabzusrtzrn, könnten die Russe«! auch diesmal mit voller Ruhe und Zuversicht den Au»gaug de» von Japan be gonnenen Kampfe» abwarten.