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^5 » verletzt wurden. Nachdem die Meng« da» Podium gestürmt hatte, mußte die Versammlung abgebrochen werden. New-Uork, 2. Januar. Wte dir Blätter melden, gibt da» Staatsdepartement bekannt, daß e» von neun Mächten, unter denen sich auch Japan befindet, Antworte« erhalten habe, welche die An sicht auSsprrchrn, daß die Frage im äußersten Osten zwischen Rußland und Japan aus freund schaftlichem Wege geregelt werden würde. Washington, 2. Januar. Seine Majestät der Deutsche Kaiser hat rin Telegramm an den Präsi denten Roosevelt gesandt, in dem er ihn seiner und der Kaiserin aufrichtigen Teilnahme an dem Brandunglück in Chicago versichert. Washington, 2. Zanuar. Der deutsche Botschafter stattete gestern dem Präsidenten Roose velt mit den Mitgliedern der Botschaft den Neu- jahrSbesuch ab. Bet dem späteren Empfange des Publikums Warrn besondere Vorsichtsmaßregeln getroffen. Niemand durfte sich dem Präsidenten nähern, der die Hände irgendwie verborgen oder tu den Taschen hielt. Washington, 2. Januar. Dem Präsidenten Roosevelt ist zum Jahreswechsel rin Telegramm des Kaisers von Rußland zugegangen, worin dieser dem Präsidenten Grüße und Glückwünsche zum neuen Jahre übermittelt. Wie rS heißt, wird Präsident Roosevelt anläßlich deS bevorstehenden russischen Neujahrsfestes die Glückwünsche erwidern. Washington, 3. Januar. Die Bereinigten Staaten «greisen Maßnahmen, um Truppen und Vorräte von New-Aork und San FranziSco nach dem JsthmuS von Panama zu schaffen. Man beabsichtigt, Kasernen und Magazine auf dem Gebiete von Panama anzulegen. Shanghai, 3. Januar. Die hier liegenden chinesischen Kreuzer bringen ihre Ausrüstung und Verproviantierung zum Abschluß und erwarten Segrlorder. Sachsen. Dresden, 3. Januar. Se. Moj. der König besuchte heute Vormittag mit Ihrer Maj. der Königin. Witwe, sowie den Prinzen und Prin zessinnen die katholische Hoskirche. Nachmittags 5 Uhr fand beim König im Restdenzschloß Familien tafel statt. Dresden, 2. Januar. Heute fand aus Lange brücker Revier die sogenannte Oberforstmetster- jagd statt, zu der Se. Moj. der König vormittag- 9 Uhr zum Jagdrendez-vouS in der Dresdner Heide etntraf. An dieser Jagd nahm eine Anzahl mit Einladungen ausgezeichneter Herren teil. Da» Jagdfrühstück wurde mittag aus der Hofewiese eingenommen und nachmittag- 5 Uhr fand im Restdenzschloffe Jagdtasel statt. Ihre Majestät die Königin-Witwe, welche den gestrigen Neujahr»- ' - sestlichkeiten fern blieb, nahm gestern nach den am Königlichen Hofe stattgefundenen MittagScouren in ihren Gemächern die Neujahrsglückwünsche der Herren des früheren persönlichen Dienste- de» -» König- Albert und darauf der Herren der König!. Hof- und Militärstaaten entgegen. Heute mittag r/,12 Uhr empfing die Monarchin den Führer ihres Husaren - Regiments Nr. 19 zur Entgegen nahme der Neujahrsglückwünsche deS Regiments. EpiphantaSfrst! Ein altehrwürdige- Fest der Christenheit ist Epiphanien, d. h. da» Erscheinung-fest, das wir nächsten Mittwoch, am 6. Januar, begehen. Ursprünglich wurde am 6. Januar die Geburt de» WrlthrilandS gefeiert, der Tag, „daran ist erschienen die Liebe Gotte» gegen un», daß Gott seinen eingeborenen Sohn gesandt hat in die Welt-, wte eS im ersten JohanniSbrtefe heißt. Später ist der 6. Januar mit dem Kommen der Weisen au» dem Morgen lande in Verbindung gebracht worden, sodaß man wohl auch von einem DrriküntgStage spricht. Noch heute handelt da« Hauptevangeltum de« Epiphanias- feste- von dem Stern, der jenen Weisen geleuchtet hat; die Erstlinge der Heidenwelt sind auf diele Weise gen Bethlehem geführt worden, und so ist e» ein sinniger Brauch geworden, am EpiphaniaS- tage da» Christkind als den Welthriland zu feiern, dessen gnadenreiche« Licht bi« in die verborgensten und entlegensten Winkel der Erde dringt und auch die heidnische Finsternis überwindet. Die Geschichte der Kirche Christi, so hat man mit Recht gesagt, ist im Wesentlichen MilsionSgeschichte. Zwölf stolze Römerkaiser haben da» Christentum mit allen Mitteln einer raffinierten Grausamkeit ver folgt» ober auSrotten konnten sie e» nicht. Im Gegenteil: hundertfach hat sich der alte Satz bewährt, daß da» Blut der Märtyrer eine Aussaat für die Kirche ist, und e« ist rin erschütternd ernste« Bekenntnis, wenn der christenfrindliche Imperator Juliano» Apostat« sterbend zum Himmel 1 ' Ujk-r --Du hast doch gesiegt, VaUlärr - WDssW Lier fAchstfch« Grgützlrr. Gelt« ». Epiphanien zeigt un» Christum so recht al« König, aber als einen Herrscher, tnffen Reich nicht von dieser Welt ist. Bringen wir ihm dar da» Gold de» Glauben», den Weihrauch de» Gebete» und dir Myrrhen der Reue! Unser Glaube, so dürfen wir ja auch noch heute sreudtz bekennen, ist der Sieg, der die Welt überwunden hat, und selbst die Feinde de« Kreuze» müssen zugrben, daß der Christenglaube keine bloße Erfindung und kein leere» Gerede ist. Ein gläubige» Christenhrrz aber muß sich auSsprrchrn können tm herzlichen, schlichten, unmittelbarem Gebete. Und wenn da die Töne der Reue nicht fehlen, io ist dir» recht und gut, denn durch jede» Gebet soll der Bubruf de» Zöllner» zittern: „Gott sei mir Sünder gnädig!- Ernste aber zugleich tröstliche Gedanken stad e» also, die da» Epiphaniasfest un» predigt, und wir können sie recht gebrauchen. Eben erst hat das neue Jahr begonnen, und da ziemt sich'-, daß auch zu „Hoch-Neujahr-, wte der BolkSmund den 6. Januar vielfach nennt, dir Losung auSgegebrn werde: „Jesu» Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit!- Möge es auch in unseren Herzen Epiphanien sein und bleiben, und möge un« das Wort de« srommen Dichter« aus der Seele gesprochen sein: ES wird nicht Ruhe werden, bis seine Liebe siegt, bis dieser Kreis der Erden zu seinen Füßen liegt! Bischofswerda, 3. Januar. Auf den von Herrn Bürgermeister vr. Lange in der gestrigen Sitzung der beiden städtischen Collegien vorgrtragenen bemerkenswerten Jahresbericht sei auch an dieser Stelle verwiesen. Der Wortlaut der Ansprache befindet sich auf Seite 5 der vorliegenden Nummer. Der Ge schäftsbericht de« StadtrateS auf daS Jahr 1903 wird im Interesse der rechtzeitigen Fertig stellung unsere» Blatte- in der nächsten Nummer dieses Blattes veröffentlicht werden. Bischofswerda, 4. Januar. Herr Fahrgeld- kassier« Weber, welcher seit 16 Jahre« da« Amt eines solchen auf hiesigem Personenbahnhof bekleidet und mit Ende vorigen Jahres auf eine 40jährige Dienstzeit zurückblickte, ist auf seinen Antrag am 1. dss. MtS. in den wohlverdienten Ruhestand getreten. Möge ihm nach treulich voll brachtem Tagewerk ein ungetrübter heiterer Lebens abend beschieden sein. Bischofswerda, 4. Januar. Als Ersatz für Frl. Kluttig ist eS bi« jetzt leider nicht mög lich gewesen, eine andere Hilfslehrer!» ab 1. dsS. MonatS an hiesiger Schule anstellen zu können. Der Unterricht in den zwei verwaisten Klassen wird teils durch Zusammenlegung mit einer anderen, teils vertretungsweise erteilt. Bischofswerda. DaS Dezember.EiS, bekanntlich das begehrteste der Herren Brauerei besitzer, hat nun endlich die anhaltende Kälte der letzten Tage bet einem Thermometerstand von — 10 bi» 12 Grad Rraumur gezeitigt. Dieser Tage konnte man daher auch schon bereits die ersten Fuder ein gebrachten Eise«, welches eine ganz respektable Stärke aufwirS, ihren Bestimmungs orten zum Einkellern zerführen sehen. Auch für die liebe, dem Schltttschuhsport huldigende Jugend ist nun auf dem hiesigen beliebten Tummelplatz, den Froschtetchwiesen, die lang ersehnte spiegelglatte Schlittschuhbahn geschaffen worden, und eS ist derselben nunmehr vergönnt, dem der Gesundheit höchst sörderltchrn Sport in vollstem Maße huldigen zu können. Bischofswerda, 4. Januar. Die von un gebrachte Mitteilung, daß der Horkaer Teich al» Schltttschuhbahn freigegeben sei, haben wir zu widerrufen, indem der Stadtrat seinen Beschluß, den Teich nicht al» Schlittschuhbahn zu benutzen, aufrecht erhalten hat. — DaS Jahr 1904 zeigt eine seltene Eigen tümlichkeit. Der Karfreitag fällt merkwürdiger weise auf den 1. April, Ostern ist somit am 3. April. Für alle die Städte, wo mit dem Wechsel deS Quartals umgrzogrn wird, dürfte dieser Um stand besondere Schwierigkeiten bringen. Nicht ganz so leicht zu merken ist der Tag von Pfingsten, der 22. Mat. Da« heilige Christfest fällt in diesem Jahre auf einen Sonntag. ' f — Dir Oekonomische Gesellschaft im König- reich Sachsen hält am 8. Januar, nach«. 4 Uhr, in den „Drei Raben- zu Dresden ein« Sesell- fchaftS-Versammlung ab, bei der Geh. Hofrat Prof, vr. Kirchner-Leipzig über: „Da» landwirtschaft liche Institut der Universität Leipzig in seiner neuen Gestalt, seinen Einrichtungen und seiner Tätigkeit- sprechen will. * — Für Stotterer eröffnet die Denhardt- schr Sprachhrilanstalt in Loschwttz bet Dresden am 18. Januar ihre diesjährigen Frrikurse, in welchen unbemittelte Sprachlrtdrnde unentgeltlich« Heilung diese» Nebel» finden. Ausnahmen können V HW? .V-.' LGVÄ vom 18. Januar bi» 1. Februar täglich erfolge«. Anmeldungen nimmt die Anstalt entgegen. st Demttz-Thumitz. In der N«ajahr»oacht r/,12 Uhr drangen 2 Personen in da» auf hiesige« Friedhof befindliche Glockenhau» und fingen ohne weitere» an 2 Glocken zu läuten. Der herzu- geeilte berufsmäßige Glöckner stattete zwar sofort den „neuen Kollegen" seinen Dank für ihre Slöckarrdtrnstr ab, aber auch die Behörde wird ihnen eine hoffentlich nicht geringe Anerkennung noch zukommen lassen. Um 12 Uhr verkündete alsdann unser herrliche» Glockengeläut« feierlich und froh weithin den Beginn de» neuen Jahre». *** Großdrebnitz. In der Parochie Groß drebnitz stad im Jahre 1903 verstorben: 16 Per sonen, darunter 2 Ehemänner. 2 Ehefrauen, 1 Witwe, 1 junge» Mädchen, 1 Covfirmandtn und 9 Kinder. — Geboren wurden: 25 Kinder, darunter 3 totgeborene, 1 Zwillingspaar und I außereheliche». Getraut wurden 8 Paar und II Paar aufgeboten. Ein Jubelpaar wurde am Tage der goldenen Hochzeit in der Kirche etnge- srgnet. Kommuniziert haben 333 männliche und 454 weibliche Personen, in Summa 787, 42 Per sonen mehr al» 1902. Durch Kollekten wurden gesammelt 108,44 Mk. Die Summe, der bei der Feier de» heil. Abendmahles gesammelten Liebes gaben betrug 33,38 Mk. -ä- Großharthau, 4. Januar. Am nächsten Mittwoch, nachm. >/,2 Uhr, wird Herr Kandidat Thieme, Sohn de« Herrn Geh. Oberpostrat» Thieme-DreSden, hier Predigt halten. -ä- Großharthau. Der hiesige Gesang verein „Concordia- hielt am Sonntag, den 20. Drzbr., seine stark besuchte Generalversammlung ab, und wurde hierbei u. a. Herr WirtschastSbes. Wilh. Caspar auf wettere 3 Jahre als Kassierer wiedergewählt. Gleichzeitig beschloß man, da» SttftungLsest tm Februar im htes. Kitngerscheu Gasthofe abzuhalten. Am 1. WeihnachtSsetertage hielt dieser Verein tm Saale deS herrschaftlichen Gasthofe» „zum Kyffhäuser- ein Konzert ab, welche» einen recht schönen Verlauf nahm. Herr Lehrer Kling er-Schmölln führte der den Saal bis auf den letzten Platz füllenden Zuhörerschaft in bekannter meisterhafter Weise die Klangschönhrtt des neuen Instruments vor. Die TesangSvorträge fanden gebührende Anerkennung, ferner erntete da« Theaterstück „Irena- allgemeinen Beifall und wurde da- humoristische Stück „Die WethnachtS- kiste" recht hübsch dargestellt. Im 1. Teile de» Programm» erfreuten 12 WrihnachtSbtlder die An wesenden, und dürften wohl alle Konzertbesucher dasselbe befriedigt verlassen haben. — Recht herz lich ist nur zu wünschen, daß die UrbungSstunden deS Vereins nun besser besucht werden möchten, als wte die» bet vielen Mitgliedern tm alten Jahre der Fall war. * Burkau. Am 1. Feiertage veranstaltete die hiesige freiwillige Feuerwehr im neu gemalten und elektrisch erleuchteten Schuster'schen Saale wieder einen ihrer beliebten Familtenabende. Der geräumige Saal konnte die Besucher nicht fassen, viele mußten umkehren und auf die Wiederholung, welche am NrujahrStage stattgefunden hat, ver tröstet werden. Zur Aufführung gelangten „Die Heldin von Transvaal- und „Ein Rasttag im Manöner". Jo ersterem wurde in lrbenSwarmer Darstellung da» tragische Schicksal ein« Burrn- fa/.»te vor den Augen der Zuschauer entrollt. Der greise Vater, die jugendlichen Söhne ziehen für da« Vaterland in» Feld und sterben fast alle den Heldentod, noch im Todeskampfe mißhandelt von englischen Schergen. Hau» und Hof sinken in Schutt und Asche; die bejahrte Mutter und ein schwerverwuodeter Sohn irren in der Wildnt» umher. Alle» aber wird gerächt von der Tochter de» Hause», welche, einer Jungfrau von Orlean» gleich, eine Schar Buren von Steg zu Sieg führt und auch ihre Hinterbliebenen durch Urbersall au» den Händen der Engländer befreit. Gewiß ist mancher Zuhörn mit kntrrschendrn Zähnen und umflortem Auge dem blutigen Drama gefolgt, sich dabei sagend, daß der Krieg diese Szenen noch viel schrecklicher und grausamer gestaltet hat und daß trotz der gebrachten Opfer Transvaal zuletzt der Uebermacht unterliegen mußte. Den Schluß bildete die Posse „Ein Rasttag tm Manöver". Flott und wirkungsvoll gespielt verhalf diese» Stück auch der Heiterkeit zu ihrem Rechte. Die ganze Ausführung legte ein schöne» Zeugnis ab von dem Fleiß und der Opferwilligkeit der Be teiligten. Kamenz, 2. Jan. Der HauShaltplan auf da» Jahr 1904 balanztrrt in Ausgabe und Ein nahme mit 225,324.25 Mk. Die zu erwartenden Einnahmen betragen 145,324.25 Mk., so daß 80,000 Mk. durch Anlage« zu erheben find.