des 18ten Jahrhunderts der lebende Pentacrinus caput medusae entdeckt und alsbald als das lebende Analogon der gleichfalls fossil schon mit ihren büschelförmigen Kronen bekannt gewordenen Pentacrinen erkannt wurde. Nach der Linne’schen Zeit erscheint Encrinus zuerst bei Lamarck als Gattungsname in der zoologischen Systematik. Der fossile Encrinus Uliiformis und der lebende Pentacrinus caput medusae sind bei ihm die beiden einzigen unter der gemeinsamen Benennung Encrinus unterschiede nen Arten. Erst in der klassischen, in der Geschichte der Crinoiden Epoche machenden Arbeit von Miller im J. 1821 treten Encrinus und Pentacri nus mit scharfer Bestimmung ihrer wesentlichen Merkmale getrennt als zoologische Gattungen auf in der unnütz verlängerten Schreibart von Encri- nites und Pentacrinites. Der Encrinus liliiformis, der ohne Grund den neuen und mit Recht wieder verworfenen Artnamen moniliformis erhielt, ist bei Miller noch die einzige Art der Gattung. So gründlich aber wurde der Bau des Skeletes von ihm zergliedert, dafs später Goldfufs mehr nur durch Herstellung besserer Abbildungen als durch neue Beobach tungen die durch Miller gewonnene Kenntnifs von dem Crinoid unseres deutschen Muschelkalks zu erweitern im Stande war. Wenn es heute mög lich ist, dem Bekannten noch einzelnes Neue zuzufügen, oder auch nur das Bekannte in einer wissenschaftlicheren, die Erkennung der wahren Beziehun gen zu Verwandtem klarer zum Ausdruck bringenden Form auszusprechen, so geschieht dies nur durch Betreten der neuen Bahnen, welche durch Joh. Müller’s Untersuchungen über den lebenden Pentacrinus und die von ihm in weitestem Umfange ausgeführten vergleichenden Betrachtungen fossiler Crinoiden für ein tiefer eindringendes Verständnifs des Baues dieser ganzen Thierklasse eröffnet wurden. a. Der Stengel. Die Berliner Sammlungen besitzen kein Stück des Encrinus liliifor mis, an welchem der Stengel vollständig von der Krone bis zum angewachse nen Ende erhalten ist. Auch Miller und Goldfufs kannten den Stengel nicht vollständig erhalten, entwarfen aber doch ein richtiges Bild von seiner Gesammtform, da ihnen die angehefteten Stielenden bekannt waren, welche mit den Kronen und Stengelfragmenten zusammen Vorkommen und auch von älteren Autoren schon auf den Encrinus liliiformis bezogen waren. Voll- A 2