16 diese beiden Glieder Zusammenhängen, liegen die Fortsätze so aufeinander, dafs die Franzen des Randes altemirend in einander greifen und nur durch einen schmalen für den Muskel bestimmten Zwischenraum getrennt sind [Taf. I, Fig. 9]. Den Nahtflächen zwischen den unbeweglich verbundenen zweiten und dritten Radialen fehlen auch die Muskelfortsätze. Bei dem Schul terradial sind die inneren Hälften der beiden Muskelfortsätze aufwärts gebo- und zu einer Platte verwachsen, die an beiden Seiten die charakteristischen Muskelflächen zeigt [Fig. 6]. Die Zeichnungen bei Miller (Plate IH) geben eine zwar rohe aber doch bessere Darstellung der gefranzten Muskelfortsätze als die Zeichnun gen bei Goldfufs (Taf. LIV, Fig. F), die von abgeriebenen isolirten Glie dern genommen sind, an denen die feinere Skulptur zerstört war; an keiner der Ansichten bei Goldfufs ist die eigenthümliche rauhe Oberfläche des Muskelansatzes gezeichnet. Vergleicht man die Artikulation der Kelchglieder des Encrinus mit der des Pentacrinus, so ist wesentlich unterscheidend, dafs bei letzterem auch die zweiten und dritten Radialglieder durch ein eigenthümliches Ge lenk verbunden sind, wodurch sie die Fähigkeit seitlicher Bewegung erhal ten. Die Kelchradien des Encrinus konnten nur von aufsen nach innen be wegt werden. Die imbewegliche Nahtverbindung zwischen den zweiten und dritten Radialen hat Encrinus mit Alecto rosea gemein. Eine viel gröfsere Übereinstimmung als mit Pentacrinus, auch in der Beschaffenheit der Gelenk flächen und der Ansatzweise der Muskeln, zeigt Encrinus mit Apiocrinus. Die verschiedene Verbindung der Kelchglieder theils durch Naht flächen theils durch Gelenkflächen bedingt die Art und Weise des Auseinan derfall ens der Glieder nach dem Absterben des Thieres. Die Gelenkflächen lösen sich leichter von einander als die fester verbundenen Nahtflächen. Deshalb finden sich häufig die zweiten und dritten Radialglieder noch zusam menhängend , und durch das Abfallen der beiden oberen Radiale im ganzen Umfang des Kelches entsteht der so häufig sich allein findende Theil der Krone, den Agricola den Pentagonus nannte. Zur Bezeichnung dieses unteren T heils des Kelches, bestehend aus den unteren Radialgliedern in Verbindung mit den Gliedern der Basis, werde ich mich im Folgenden der Benennung Patina bedienen.