10 denen nie ein Kelch geworden wäre, oder Bildungshemmungen, weniger durch äufsere störende Einwirkungen als durch mangelnden inneren Trieb veranlafst. Als ob man sich denken könne, dafs das Crinoid von der Wur zel aus mit einem Stengel zu wachsen anfange, aus dem sich nachher nach Belieben eine Krone hätte bilden können oder nicht, wenn Hemmungen ein traten! Viel weniger unmöglich wäre die andre von Goldfufs ausgespro chene Meinung, dafs die freien kuppelförmigen Reichenden, die getheilten eben so wie die ungeteilten, Vernarbungen abgerissener Stengel seien, wobei die Frage entstände, ob die Vernarbung von dem angewachsenen Stengelfragment oder von dem frei noch weiter fortlebenden Thiere hervor gebracht sein könne. Indefs läfst sich auch diese Deutung nicht annehmen, theils weil die von Goldfufs beobachteten Bildungen bei Schwerfen zu häufig und in zu sehr sich gleichbleibenden Formen Vorkommen, theils weil die schlesischen von Herrn v. Meyer gezeichneten ähnlichen Bildungen be weisen, dafs hier bestimmte, mit der Verschiedenheit der Art in Verbindung stehende Abweichungen vorhanden sind. Ich vermuthe, dafs der Stengel des Encrinus in der frühesten Jugend des Thieres überhaupt nicht angehef tet war, und dafs die freien kuppelförmigen Stengelenden, die noch nicht an sehr dicken auf ein hohes Alter hinweisenden Stengeln beobachtet wur den, das untere Ende von Stengeln darstellen, welche eine für die Anhef tung passende Stelle noch nicht gefunden hatten, sich aber später noch an zuheften im Stande waren. Die kuppelförmigen Endglieder wären hiernach der Kern der nach der Anheftung entstehenden Wurzelausbreitung. Für die Zertheilung des kuppelförmigen Endgliedes findet sich ein Analogon in den unregelmäfsigen Zerspaltungen des Wurzelendes, welche in dem bei Goldfufs Taf. LHI, Fig. 8f gezeic hneten Längsschnitt sichtbar sind. Auch das spitze Auslaufen des mittleren Stengels in der Mitte der Wurzel des Apiocrinus bei Goldfufs Taf. LVI, Fig. 1 U, V ist zu vergleichen. 2. Der Kelch. Die ähnliche Anordnung und Aneinanderfügung der Kelchglieder bei den Gattungen Encrinus, Apiocrinus und Pentacrinus bestimmte Miller, diese Gattungen als eine besondere Abtheilung der Crinoiden unter dem Na men der Crinoidca articulala zu verbinden. Er bestimmte ihren bezeich nenden Charakter dahin, dafs die Glieder des Kelches durch lippenförmige