Das unten angewachsene Ende des Stengels, oder seine Wurzel, hat bei isolirt angehefteten Individuen von noch nicht hohem Alter das An sehn eines Behufs der Anheftung metamorphosirten letzten Stengelgliedes. Eine solche Wurzel ist, wenn die Unterlage eine ebene Fläche darbot, zu einer nach den Rändern hin dünn auslaufenden Scheibe erweitert, in deren mittlerem dickeren Theil die erste Gelenkfläche des Stengels mit dem Cen tralkanal und ländlichen Gelenkstrahlen zu sehen ist. (Quenstedt Hand buch Tab. 54, Fig. 7). Die gleich allen übrigen Skelettheilen aus Kalkspath( 1 ) bestehende Wurzelausbreitung zeigt nie Spuren von Theilung oder Gliede rung, oder Neigung zu Verästelungen, oder vom Centralkanal des Stengels in sie hinein sich verzweigende Seiten-Kanäle. Sie nimmt die verschieden artigsten unregelmäfsigen Gestalten an, wo die Anheftungsfläche keine Ebene darbot. Bei älteren Stengeln, wo die Wurzelausbreitung unter der letzten Gelenkfläche zur Anheftung nicht ausreichte, sind auch noch die unteren Stengelglieder wie von einer Scheide umgeben, die mit der unteren Ausbrei tung verwachsen ist, und in welche die Artikulationsflächen der umhüllten Glie der sich nicht verlängern. Eine solche Scheide wird vergleichbar der Wurzel des jurassischen Apiocrinus, wie sie bei Goldfufs Taf. LVI, Fig. 1, U, V im Längsschnitt dargestellt ist; sie kann nur entstehen durch immer neu von aufsen her auf dem schon gebildeten älteren Wurzeltheil sich auflegende Kalk schichten, die von dem unteren Ende des noch nicht umhüllten und des Wachsthums nach aufsen noch fähigen Stengels ihren Anfang nahmen und nach unten hin gleichsam herabflossen. Häufig werden statt der Wurzelenden einzelner Stengel Wurzelstöcke gefunden, in welchen die Wurzelenden mehrerer oder ganzer Gruppen von Individuen mit einander verwachsen sind; oder ein scheibenförmig ausgebrei teter Wurzelstock, welcher sich in die den einzelnen Individuen zugehören den Theile nicht mehr zerlegen läfst, zeigt mehrere erste Gelenkflächen für (') Quenstedt (Flözgebirge Wiirtembergs S. 69) giebt an, dafs die Wurzelausbrei tung des Encrinus muschelartig sei und von feinfasrigem Gefüge, wie die Schale des Ino- ceramus. Veranlassung zu dieser falschen Angabe gaben muthmafslich von Quenstedt in früherer Zeit bei Roclum gesammelte und in der Universitäts - Sammlung aufbewahrte Wurzelstücke, die zum Theil auf dünnfasrigen Muschelschalen (aus dem deutschen Muschel kalk sonst nicht weiter bekannt, — vielleicht Perna —) aufgewachsen sind, mit diesen aber in keinem weiteren Zusammenhänge stehen.