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Amts- m>S AnMblatt für den Erscheint , * ß « I Abonnement i-eurk des Amtsamchts Eibenstock -mL'LÄL tag und Sonnabend. In- / Expedition, bei unfern Bo- serttonspreis: die kleinsp. . ,, ten, sowie bei allen Reichs- s>. °« und dessen Almgevung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. LLA. Sonnabend, den 28. Dezember 18NL Erlaß, die Anmeldung zur Hlekrulirungs-Slammrolle öetr. Die Militärpflichtigen in den Aushebungsbezirken Schwarzenberg und Schnee berg werden aufgefordert, sich gemäß 8 25 der Wehrordnung vom 22. November 1888 innerhalb der Zeit vom 15. Januar vis zum 1. Aevruar 1896 zur Ausnahme in die Rekrutirungs-Stammrolle anzumelden. Die Anmeldung hat bei der Ortsbehörde desjenigen Ortes zu erfolgen, an wel chem der Militärpflichtige seinen dauernden Aufenthalt hat. Als dauernder Aufenthalt ist anzusehen: ». für alle militärpflichtigen Dienstboten, Haus- und Wirthschaftsbeamte, Handlungsdiener, Handwerksgesellen, Fabrikarbeiter, Lehrlinge und andere in einem ähnlichen Verhältnisse stehende Militärpflichtige der Ort, an wel chem sie in der Lehre, im Dienste oder in Arbeit stehen, b. für militärpflichtige Studirende, Schüler und Zöglinge sonstiger Lehranstal ten der Ort, an welchem sich die Lehranstalt befindet, der die Genannten angehören, sofern dieselben auch an diesem Orte wohnen. Hat der Militärpflichtige keinen dauernden Aufenthalt, so meldet er sich bei der Ortsbehördc seines Wohnsitzes. Bei der Anmeldung ist von den im Jahre 1876 geborenen Militärpflichtigen, wenn deren Anmeldung nicht im Geburtsorte selbst erfolgt, das Geburtszeugnttz, von allen Militärpflichtigen der früheren Altersklassen der Loosungsschetn vorzu legen. Sind Militärpflichtige von dem Orte, an welchem sie sich zur Stammrolle an zumelden haben, zeitig abwesend, so hat die Anmeldung durch die betreffenden Eltern, Vormünder, Lehr-, Brod- oder Fabrikherren innerhalb des bemerkten Zeitraumes zu erfolgen. Militärpflichtige, welche die vorgcschriebenc Anmeldung zur Rekrutirunas-Stamm- rolle unterlassen, werden mit einer Geldstrafe bis zu 30 Mark oder mit Haft bis zu 3 Tagen bestraft. Schwarzenberg, am 21. Dezember 1895. Der Civilvorsitzendc der Erslch-CommWn in den Aushclumgs- Bczirkcn Schwarzenberg und Schneeberg. Frhr. v. Wirsing. Bekanntmachung. Das Bergbaurecht „Segen Gottes Grubenfeld" in Weiterswicsc bei Carls- seld ist von dem Berechtigten aufgegeben worden. Die Hypothekengläubiger können binnen 3 Monaten, von Erlassung dieser Be kanntmachung an gerechnet, die Zwangsversteigerung des Rechtes beantragen. Das Recht erlischt, wenn innerhalb der gedachten Frist dieser Antrag nicht gestellt oder bei der Versteigerung kein Gebot erlangt wird. Eibenstock, am 19. Dezember 1895. Königliches Amtsgericht. Ehrig. Ttzr. Bekanntmachung. Der 4. Landrententermin für >885 ist bis spätestens den 31. Dezember ds. Js. bei Vernieidung der Zwangsvollstreckung anher zu bezahlen. Eibenstock, am 20. Dezember 1895. Der Rath der Stadt. »i-. Körner. Neger. Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Schneidermeisters I.<»-«>>, in Schönheide wird, nachdem der in dem Vergleichstermine vom 11. November 1895 angenommene Zwangsvergleich durch rechtskräftigen Beschluß vom 11. November 1895 bestätigt ist, hierdurch aufgehoben. Eibenstock, den 23. Dezember 1895. Königliches Amtsgericht. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber Akt. Friedrich, Bekanntmachung. Heute ist der Strumpfwirker und Maurer Herr Lari Livdßsr aus Gelen au als Nachtschutzmann verpflichtet und eingewiesen worden. Eibenstock, am 27. Dezember 1895. Der Rath der Stadt. I»r. Körner. Graupner. Bekanntmachung. Die Gewerbetreibenden, welche im 2. Halbjahre 1895 Lieferungen für die Stadt gehabt oder Arbeiten für sie ausgcsührt haben, fordern wir hiermit aus, hierüber, so weit dies noch nicht geschehen ist, bis spätestens Ende dieses Monats die Rech nungen ciiizureichcu. Eibenstock, am 18. Dezember 1895. Der Rath der Stadt. I»r. Körner. Beger. Sparkasse Schönheide. Die Geschäftsstelle Obcrstützengrün und Rothenkirchen bctr. Von jetzt ab wird die Sparkasse Schönheide nicht nur in Rothenkirchen, son dern auch in Oberstützengrün die Annahme und Rückzahlung von Geldern all monatlich einmal expediren lassen und zwar in der Regel an jedem letzten Montage im Monate. 1895: Montag, 1896: Montag, 30. 27. 24. 30. 27. 18. 29. 27. 31. 28. 26. 30. 28. Bis auf Weiteres wird daher crpedirt werden: """ den "" den / Nachmittags von ! 4 bis 5 Uhr im f Böttche r'schen / Gasthofe zu ! Oberstutzrn- 1 grün. Dezember, Januar, Februar, März, Mai, ! Juni, Juli, / August, > September,! Oktober, November, Dezember, Schönheide, am 24. Dezember 1895. Der Gcmcindcrath. Nachmittags von 5st, bis 6'/„ Uhr in der ani Bahnhof Rothenkirchen ge legenen Restaura tion „Zum Bahn schlößchen". Sächsische Jayresrundschau. Ein Jahr geht wiederum zur Rüste, aber ein für Deutsch land ganz besonder« bedeutsames Jahr. Bor einem Viertel jahrhundert wurden jene gewaltigen Schlachten geschlagen, jene blutigen Kämpfe au»nxfochten, die zur ruhmvollen Er- Achtung de« neuen deutschen Reiches führen sollten, und an denen unserem Sachsenheere mit seinem siegreichen Helden könig Albert ein so glänzender Anthcil gebührt. Voll Rührung und Bewunderung wenden sich darum gerade zum diesmaligen Jahreswechsel die Blicke aller treuen Sachsen im Geiste dem allverehrtcn Monarchen zu, der sich im großen Kriege so hervorragende Verdienste um die nationale Einig ung Deutschland« erworben und dann später am inneren Ausbau de« neuen Reicher getreulich mit geholfen hat. Für unser engere« Vaterland selbst aber ist die nun schon mehr al« 22 Jahre umfassende Regierung«zeit König Albert« zu einer Periode segensreicher Entwickelung nach den ver schiedensten Richtungen hin geworden und mit den Gefühlen innigster Liebe und Dankbarkeit blickt darum da« Sachsenvolk auch am dic«maligcn Jahre«schlussc zu seinem Herrscher auf. Erfreulicher Weise war da« Befinden de« nun fast 68 jährigen Fürsten innerhalb de« ablausendcn Jahre« ein höchst befriedigen de«, abgesehen von vorübergehenden leichten Indispositionen, die Rüstigkeit de« hohen Herrn ließ nicht« zu wünschen übrig. Dieselbe bekundete er namentlich auch durch seine vielen Reisen, die ihn zum Theil über Sachsen« Grenzen hinau«- führtcn. Hierher gehören die Reisen König Albert« nach Berlin anläßlich de« Geburt«sesteS de« Kaiser», nach Kiel anläßlich der Eröffnung de« Nordostsee-Canal», nach Stettin wegen der Kaisermanöver, nach Steiermark zur Theilnahmc an den dortigen Hosjagden, u. s. w. Im Jnlande hatten u. A. die Städte Leipzig, Chemnitz, Rochlitz u. s. w. die Ehre, den König in ihren Mauern begrüßen zu dürfen. Am 23. April empfing König Albert wiederum, wie schon in den früheren Jahren, zu seinem Geburtstage den Gratulations besuch Kaiser Wilhelms. — Irgendwelche erwähncn-werthere Ereignisse au« dem königlichen Hause sind diesmal nicht zu berichten. In der Zusammensetzung de« Staat«ministe- rium» sanden infolge de« zu Beginn de» Jahre« erfolgten Rücktrittes de« verdienten Finanzministcr« v. Thümmel, oer dann im Februar seinem Leiden erlag, mehrfache Veränder- ungcn statt. Zum Finanzminister wurde der bisherige Ober hofmeister der Königin, v. Watzdorf, ernannt, während der von v. Thümmel geführte Vorsitz im Gesammtministerium dem Justizminister Or. Schurig übertragen wurde. Ferner übernahm im Oktober Cultu-minister vr. v. Schdewitz da« durch den Rücktritt de« Herrn v. Nostiz-Wallwitz freigcwordene Ministerium de« königlichen Hause«, unter Beibehaltung seine« bi«herigen Ressort«. Erwähnen«wertherc Neuernennungen in den höheren Beamtenpostcn waren diejenigen de« Geh. Re- gierungirathe« Or. Wäntig zum Director im Cultu«ministe- rium und de« Geh. Justizrath« Rüger in Dresden zum Generalstaat-anwalt an Stelle de« verstorbenen Or. Schwarze. Abberufen au« dem Finanzministerium wurde der Geh. Fi nanzrach v. Körner in für ihn sehr ehrenvoller Weise, der Kaiser ernannte diesen tüchtigen Beamten zum Director für Zoll- und Steucrwesen im ReichSschatzamle. Neben den Veränderungen im StaatSministcrium er scheinen die Neuwahlen zur zweiten Kammer al« da« bedeutsamste Jahre«ereigniß in unserem sächsischen Vatcrlande. Sic wurden am 17. Oktober vollzogen und ergaben die Wahl von lö Conservativen, b Nationalliberalen, 5 Sozialdemokraten und 2 Fortschrittlern. Da« hervorstechendste Moment in diesen Wahlergebnissen bildete da« völlige Verschwinden der radical freisinnigen Richtung au« dem Landtage. Die Sozial demokraten aber, welche auf eine Vermehrung ihrer 14 Land- tagSmandatc mit Bestimmtheit gerechnet hatten, sahen sich in dieser ihrer Erwartung enttäuscht. Sie gewannen zwar da» eine der Dresdener Mandate, verloren dafür jedoch da« Man dat für Crimmitschau-Werdau an die bürgerlichen Parteien, überhaupt hätte die Sozialdemokratie bei den Landtag-Wahlen entschieden schlechter abgeschnitten, al« e« der Fall, wenn die bürgerlichen Parteien allenthalben mit der nöthigen Geschlossen heit und Einmüthigkeit in den Wahlkamps eingetreten wären. Der neue Landtag trat am 12. November formell zusammen, seine feierliche Eröffnung dagegen fand am 14. November statt. Die Thronrede stellte u. A. eine zweifellose Besserung der wirthschaftlichen Verhältnisse unsere« Vaterlandes, einen be ginnenden Wicderaufschwung de« geschäftlichen Leben« fest, nnd betonte außerdem die vcrhältnißmäßig günstige Lage der Staatrfinanzen, welche erfreulichen Eröffnungen begreiflicher Weise in den weitesten Kreisen mit Genugthuung begrüßt