Volltext Seite (XML)
2. Beilage z« Nr. 148 des „Amts- u. Anzeigeblattes". Eibenstock, den 14. Dezember 1895. Aus dem AetSzuge 187071. Novelle',»»» Alfred Stessen«. <11. Fortsetzung.) Strichen die Tage aber noch immer erträglich dahin, so bereiteten ihnen die Nächte die entsetzlichsten Qualen. O dann, wenn sie sich auf dem stillen Lager umherwarfen, erinnerten sie sich lebhaft all der Vorzüge und herrlichen Eigenschaften de« jungen Hauptmann«; sie mußten sich sagen, daß er nun im Grabe liege, eine Speise für ekle« Gewürm ; daß sie nie, nie wieder seine fröhliche, gewinnende Stimme hören würden; ach, all da« Gute und Edle an ihm tauchte so recht in ihrer Erinnerung auf, und dann war an Schlaf nicht mehr zu denken: der neue Morgen fand sie mit bcthräntcn und roth- geweinten Augen, sie erhoben sich von ihrem Lager, um al- sieche Gestalten während de« Tage« umherzuschleichen. Wie gerne hätten die Eltern Vale«kaS ihr Kind in da« eigene Hau« zurückgenommen, denn sie sahen ja täglich mehr ein, daß sie ebenfalls mit Riesenschritten dem Grabe zuwankte; und sie glaubten, daß ihr Gram in Lingen mehr denn sonst irgendwo genährt werde; aber sie erwogen auch, daß der Landrath und seine Gattin mit ganzer Seele an ihr hingen und den letzten Stützpunkt verloren, wenn nun auch die Braut ihre« verewigten Sohne« von ihnen schied. Und Valeska selber wollte sich nicht von den guten Men schen trennen, die sie mit Wohlthaten überhäuft und sich ihr al« die Edelsten der Erde gezeigt hatten; sie liebte die Eltern ihre« Erich in demselben Maße, wie die eigenen und würde e« sich nie vergeben haben, wenn sic die Kummervollen nur im Geringsten durch ihre Schuld mehr betrübt. So ost die Baronin sic in ihre Arme schloß, wär e« ihr, al« ruhe sic an dem Herzen der rechten Mutter; und wenn der Baron sie zärtlich sein Kind hieß und sie mit dem traulichen Du anredetete, schmeichelte sie sich, ihm fast den verlorenen Sohn ersetzen zu können. Ganz unerwartet traf Besuch auf dem Schlosse ein. — Der Herbst war bereits in« Land gezogen, aber noch brachte der Oktober da« schönste Wetter, al« eine« Tages eine feine Equipage auf den Schloßhof gefahren kam und ein Herr in Uniform, den rechten Arm in der Binde, zu den Herrschaften hcreineilte. Der Baron und seine Gattin erkannten ihn aus den ersten Blick; er war ja der Sohn de« Nachbarbesitzcr«, der Rittmeister von Hallach, jener HiobSbote, der ihnen die Nach richt von dem Tode ihre« Sohne« gesandt hatte. Dennoch empfingen sie ihn mit einer außergewöhnlichen Herzlichkeit, ja ihre Freundschaft für ihn trug fast den Charak ter von Verwandtenliebe, und die« war auch so natürlich: Hallach war mit Erich zusammen ausgewachsen, sic hatten von frühester Jugend auf unzertrennlich aneinander gehangen, und nun — Hallach war der letzte gewesen, mit dem Erich gesprochen; gewiß wußte er manche« au« seinen letzten Lebens lagen und Stunden zu erzählen, was Interesse für die armen, verlassenen Eltern haben mußte. Valeska hatte den Rittmeister bisher noch nicht gekannt; auch sic begrüßte ihn höflich, aber mit mädchenhafter Zurück haltung; und al« er ihr vorgestellk wurde, verbeugte sie sich in zeremoniellster Weise. In ihrem Herzen wohnte ein Ge fühl gegen ihn, da« vielleicht ungerecht genannt werden konnte, aber au« ihrer übergroßen Liebe für Erich entstanden war. Sie war gegen den jungen Mann eingenommen, weil er den Geliebten vor dem Weiler allein zurückgelassen hatte, an welchem er getödtet worden. — Hallach schien überrascht und begeistert von ihrer Er scheinung. Sein Auge sprach von Theilnahmc, er sagte ihr einige sehr freundliche Worte, die sic indessen höchst gleich gültig hinnahm. Dann aber kam e« zu einem unendlichen Fragen und Erzählen, wobei sich Valeska indessen passiv verhielt. Hallach berichtete seine Erfahrungen im Kriege, wie er verwundet worden und dergleichen. Vor allem aber ließ er c« sich angelegen sein, über Erich die umfangreichsten Nach richten zu geben. Und dabei vermochte er nicht genug zu schildern, mit welcher unendlichen Fülle von Liebe der Ver ewigte an seiner Verlobten gehangen; wie seine letzten Worte zu ihm von ihr gehandelt hätten, und daß er an dem stillen Weiler rein deshalb einen Ruheplatz gesucht, um abgeschieden von dem Lärm der Soldateska, ein Stündchen zu gewinnen, in dem er seiner holden Verlobten umfangreiche briefliche Nachrichten von den letzten Erlebnissen geben könne. Der Rittmeister war unbedingt ein sehr gewandter Ca- valier und vorzüglicher Gesellschafter; auch verstand er er muster haft, Frauenherzen zu erobern. Da- wußte er am besten. Und unwillkürlich sühltc auch Valeska in ihrem Herzen einige« Interesse sür den jungen Rittmeister in sich erwachen, al« er in einer so herzlichen Weise von ihrem geschiedenen Verlobten sprach und ihr die Locke zeigte, die er dem Todten abgeschnitten. Aber bald zog sie sich zurück, um allein und ungestört dem Geschiedenen einige Thränen nachwcinen zu können. Hallach blieb bei den Eltern seine« Jugendfreunde« bi» zum späten Abend, denn seine Anwesenheit bot ihnen ja einen leichten Trost; und al» Valc«ka nach längerer Abwesenheit wieder erschien, wußte er sich auch so liebenswürdig gegen sie zu zeigen, daß sie gezwungen war, im Stillen ihm ihre vollste Anerkennung zu zollen. Täglich erschien jetzt der junge Rittmeister bei dem Baron; da« Gut seine» Vater«, aus dem er die völlige Wiederher stellung abwartete, grenzte an Lingen, und er kam zu der Einsicht, daß die Eltern seine« Jugendfreunde« überaus gern in seiner Nähe weilten. — Dann aber zog ihn auch Valetta vielleicht mehr an, wie er sich selber gestand. Hätte Erich noch gelebt, so würde e« jihm nie eingefallen sein, sein Auge verlangend nach dem schönen Mädchen zu er heben, denn dann wäre sie ja seine Braut gewesen, jaber der Freund war, wie er sich überzeugt hielt, todt; — wenn er au« jenen lichten Höhen zu ihnen hcrniedersehen konnte, mußte er, der dann keine irdischen Wünsche, keine egoistischen Gedanken mehr in sich trug, nicht glücklich darüber sein, so bald e« ihn, gelang, die Braut über seinen Verlust zu trösten und ihr noch ein wahre« Wohl auf der Erde zu bereiten? Der Landrath und seine Gattin zeichneten den Ritt meister au«, da« war klar und auch natürlich: er war der beste Freund ihre« Sohne« gewesen und halte seine letzten Worte gehört, ihnen auch die letzte Kunde überbracht. — Sehr bald gewahrten sie, mit welcher zarten Rücksicht Hallach sich der verlassenen Braut näherte; e« blieb ihnen auch nicht lange fremd, daß er die ernstlichsten Absichten gegen sie hegte und eine wahre Liebe für sie sein Herz mehr und mehr zu erfassen begann. Mit der größten Aufmerksamkeit beobachteten sic Valetta. Sie sahen, daß sie höflich und freundlich mit dem ver wundeten Offizier verkehrte, aber nicht« in ihrem Benehmen deutete an, daß sie irgend welche wärmeren Empfindungen für den Freund ihre« Verlobten im Busen trage. Ob diese Einsicht die Eltern des Geschiedenen befriedigte? Ach, vielleicht hätte es ihnen wohl gethan, wenn sie zu der unwiderleglichen Ueberzeugung gekommen wären, baß Valeska bi« an ihr Lebensende dem Verlobten Treue be wahren werde; anderseits beklagten sic auch aufrichtig da« Geschick des noch so jungen Mädchen«; und als sie mehr und mehr einsahen, wie ernstlich Hallach sich bestrebte, da« be sondere Wohlwollen ValeSkaS zu erringen, tauchte sogar der Wunsch in ihnen auf, e« möge ihm gelingen, die Liebe der letzteren zu gewinnen und ihr vollen Ersatz für den Gemor deten bieten zu können. So schwanden Wochen dahin. Hallach war beinahe gänzlich wieder hergestellt; er dachte daran, sich al» gesund zu melden, und sein Regiment, welches noch in Frankreich kämpfte, von Neuem aufzusuchen. Eines Abends im traulichen Kreise auf dem Schlosse zu Lingen sprach er diese Absicht aus. Valeska wandte sich voll Wärme an ihn und bat, doch noch zu bleiben, da er gewiß viele durch sein neues Scheiden betrübe. Beglückt wollte der Rittmeister eine Erwiderung abgcben, die dem jungen Mädchen unzweideutig sagen mußte, was er für sie im Herzen trage; aber er hielt die Gelegenheit nicht sür geeignet und bezwang sich. Die Frau Baronin glaubte in der Bitte ValeSkaS und ihrem ganzen Wesen, da« namentlich viel herzlicher gegen den Rittmeister wurde, nachdem sie gehört, was er in näch ster Zeit vor hatte, zu lesen, baß sie die innigste Theilnahmc, wenn nicht schon Liebe für ihn im Herzen empfinde; und wenn dabei auch ein schmerzliches Gefühl in der Erinnerung an den Erblichenen sie beschlich, — ach, seufzte es in ihr, wie bald wird oft der edelste Todte vergessen, — blieb sic weit entfernt, Valetta einen Vorwurf zu machen; im Gegen- theil, sie nahm sich vor, alles zu thun, was in ihren Kräften stehe, um dem jungen Mädchen zu einem wahren Wohl zu verhelfen; schloß sie doch, daß Erich solch Thull nur glücklich stimmen würde, wenn e» ihm vergönnt wäre, dasselbe zu er gründen. Und als Valeska am folgenden Tage bei ihren Eltern in Berlin verweilte, während der Rittmeister seinen Besuch in Lingen abstattete, und ihre Abwesenheit schon allein Ver anlassung gab, sie zum Gegenstand der Unterhaltung zu machen, Hallach aber hierbei offen und ehrlich durchblicken ließ, wie Iheuer ihm da« liebliche Wesen geworden und daß er nicht nach dem Kriegsschauplätze zurückkehren könne, ohne sich Gewißheit verschafft zu haben, ob er je die Stelle in ihrem Herzen wieder einnehmen könne, die Erich gewidmet gewesen, stimmten die Eltern des letzteren ihm aufrichtig bei, lobten ihm das junge Mädchen als ein Muster von Tugend, HerzenSgllte und allen werthvollen Eigenschaften; versprachen ihm auch, ihn bei ihr zu vertreten und darauf hinzuwirken, daß er seine« Siege« über ihr Herz gewiß sein dürfe. In glücklichster Stimmung verließ der Rittmeister da« Schloß; er hegte jetzt die bestimmte Hoffnung im Herzen, eine« der herrlichsten Geschöpfe der Erde bald sein nennen zu können; die trauernden Eltern aber meinten, daß sie ganz recht handelten, wenn sie Valeska zurcdeten, die Werbung de« Rittmeister« anzunehmen und sich nicht sür die Ewigkeit dem Gram um den Geschiedenen in die Arme zu werfen — sic war ja noch so jung und so berechtigt zu de« Lebens Freu den, hatte erst so wenig von dem Glück und der Wonne des Daseins genossen, daß cS ihr wohl zu gönnen war, wenn sie sür die letzte Zeit des schmerzlichsten Kummers entschädigt wurde. Sie, die Eltern, die das Greisenalter erreicht hatten, ersehnten sich nur noch ein baldige« selige« Ende, um mit dem Borangegangenen wieder vereint zu werden. Valeska hatte nicht die leiseste Ahnung, was während ihrer Abwesenheit vom Schlosse in demselben über sie verhan delt wurde. Voll kindlicher Liebe schmiegte sie sich an die Eltern, und als die Mutter weinend zu ihr sagte: „Meine Tochter, ich schwebe jetzt immer in Sorgen um Dich, auch fühle ich mich manchmal recht leidend und möchte Dich so gern wieder um mich haben, wenn ich nicht fürchtete, Dir damit zu schaden," antwortete sie, nachdem sie die Mutter herzlich geküßt: „Ich komme wieder! Lasse mich nur heute noch zurückgehen, mein Mamachen, bald bin ich sür immer wieder an Deiner Seite!" 8. E« ist bereit» gesagt, daß in dem MaaSthal hinter dem Bcrgzug Mont d'Jge», von üppigen Wiesen eingerahmt, da« Dorf Vilette liegt. — Jetzt befinden sich unweit davon eine Menge großer Heldengräber und erinnern daran, wie viel Blut hier geflossen ist, stimmen auch wohl den Besucher ernst und trübe; aber sie können dem Thal da« Liebliche und Schöne dennoch nicht nehmen; auch nachdem hier am l. September 1870 die blutige Schlacht geschlagen war, behielt da« MaaS thal seine volle Anmuth. Da» Dors Bilette an und für sich bietet nicht« sonderlich Einladende«; e« besteht au« meist nur kleinen, aber reinlichen Häusern, von niedlichen Gärten eingerahmt; nur am äußer sten Ende desselben, nach der Maa« zu, stehen einige schöne Landhäuser. Das eine derselben gehörte zur Zeit dieser Geschichte dem pensionirten Obersten von Gautier, der früher in großer Gunst am französischen Hofe gestanden hatte; aber seit dem Regierungsantritt Napoleon» III. mit den meisten Macht Habern in Frankreich grollte, sich von der Hauptstadt gänzlich zurückgezogen hatte und den Rest seiner Tage Ihcil« in Sedan, theils auf seinem Landsitz in Vilette verbrachte. lFortsetzung solgt.) Vermischte Nachrichten. — Bielefeld, 5. Dezbr. Eine EntführungSge- schichtc beschäftigt zur Zeit die Oesfentlichkeit hier in hohem Maße. Vor etwa Jahresfrist hatte ein 18jährige«, hübsche« junges Mädchen, die Tochter eine« Gemüsehändlers I., die Bekanntschaft eine« älteren, wohl Milte der 30er Jahre stehen den, fein gekleideten Manne« gemacht, mit dem sie sich kürz lich Verlobte. Nur hin und wieder weilte der Mann in Biele feld. Auf sein wiederholtes Drängen sollte nun die Hochzeit sein, und zwar, wie der Bräutigam wünschte, in England. Mutter und Tochter willigten schließlich ein und man reiste gemeinsam »ach England. Dort verstand der Mann es, die nicht« Böse« ahnende Schwiegermutter zu bewegen, die Heim reise nach Deutschland sofort und allein anzutreten. Eine Nachricht erhielten die Eltern nicht mehr, trotzdem der Mann versprochen hatte, sofort zu telegraphiren. ES ist nicht un wahrscheinlich, daß da« junge Mädchen einem Mädchenhändler in die Hände gerathcn ist. — Marburg (Hessen), 9. Dezbr. In einigen Gegen den Oberhessens besteht noch die Sitte, daß sich bei Schlacht festen Kinder und junge Leute als „Wurstmännchen" verkleiden und in dar Haus, wo geschlachtet ist, gehen, uni sich ihr Theii von der Wurstsuppe zu holen. So kamen auch am Dienstag Abend drei Knaben im Alter von 10—13 Jahren in das Hau« des Landwirths Neurath in Winter scheid (Kreis Ziegenhain), zu dessen „Schlachtckohl". Der älteste der Jungen hatte sich heimlich au« dem Hause eine« Schützen, der zufällig krank zu Bette lag, ein Gewehr geholt, von dem er aber nicht wußte, daß es geladen war. Als nun die Knaben zu Neurath in« Zimmer traten, in dem sich auch noch die Ehefrau und der Metzger befanden, fragte N. scherz haft: „Nun, Ihr Wurstelmännchen, könnt Ihr denn auch schießen?" Letztere bejahten; der älteste Junge legte an und plötzlich dröhnte ein Schuß, Neurath sofort todt zu Boden streckend; die ganze Schrotladung war ihm in den Kopf ge gangen. Auch die Frau und der Metzger sind durch Schrot körner im Gesicht und am Halse, wenn auch nicht erheblich verletzt. Der so jäh Geschiedene war erst 99 Jahre alt und Vater eines Kindes. Der unglückliche Schütze ist verhaftet worden. — Stargard i. P., 10. Dezbr. Die Strafkammer verurtheiltc den GerichtSassistenIen Michaelis und dessen Ehe frau wegen fahrlässiger Tödtung ihres Dienstmäd chens zu je sechs Monaten Gefängniß. Sie hatten das Dienstmädchen, da« sich infolge der Explosion einer Petroleum lampe schwere Brandwunden zugczogen hatte, zwei Wochen ohne ärztliche Hilfe gelassen, bi« die Aufnahme des Mädchens in da« Krankenhau« erfolgte, wo c« noch an demselben Abend starb. — In Pari« hat sich die vornehme Welt nach dem Beispiel Londons aufs Theerauchen verlegt. Es werden in gewissen Läden sogar schon im großen hergestellte Thee Cigarrettcn verkauft. Besonder« sind es die Damem, die dieser neuen Leidenschaft fröhncn, die freilich von weniger Bemittel ten nicht leicht mitgemacht werden kann. Der Reiz gar mancher Genüsse besteht ja hauptsächlich darin, daß sie wegen ihre« hohen Preise« nicht leicht zugänglich sind. Echten Chinesischen Thee rauchen und beste» Kölnisches Wasser trinken, sind jetzt in Paris die beiden vornehmsten Genüsse. Kölnisches Wasser hat wenigsten« den Vorthcil, sehr reinen Weingeist zu enthalten. Die Damen können e« sich verschaffe», ohne in den Verdacht de« „stillen Suffs" zu gcrathen. Natürlich kann Niemand Kölnische« Wasser, da« zu 88 Hundertsteln au« Weingeist besteht, rein trinken. E» wird tropfenweise aus Zucker genommen oder mit Wasser verdünnt. — Ein eiserner Kerl. Au« Pari« wird geschrieben: Ein HandlungSkommi« ging vor einigen Tagen mit einem Bekannten eine Wette von 500 Franc« ein, er wolle beim Kartenspiel einen Meter Ofenrohr au« Eisenblech essen und dazu fünf GlaS Bier zur besseren Verdauung trinken. Die Beiden gingen mit einander zu einem Schlosser, wo der Eisen fresser ein neues Rohr ausschneiden und zu Pulver zerseilcn ließ. Diese« genoß er dann in Gegenwart mcbrerer hundert Personen in der Zeit von einer Stunde; sein Befinden war seither'vortrefflich und so hat er die Wette gewonnen. — Was kostet ein Kuß? Die Frage hatte jüngst da« Landgericht Dresden zu entscheiden. ES handelte sich um einen italienischen Gipsfigurcnhändler namens Thomas Peter Pionini, der vor einiger Zeit einer jungen Dame auf offener Straße einen Kuß geraubt hatte. Da« Gericht er blickte hierin eine Nöthigung und verurtheiltc den Italiener zu einer Gefängnißstrafe von zehn Monaten. — Die Bcr Handlung fand unter Ausschluß der Oesfentlichkeit statt. tzs würde i» Uelönachten viel weniger unnützer Hrimsiirnoi für die Kinder gekauft werden, wenn die Eltern sich nur die Zeit nehmen wollten, die hochinteressante und reichillustrirte Preisliste über die berühmten Richterschen Anker-Steinbaukasten zu lesen. Die darin abge druckten Briefe hocherfreuter Eltern und angesehener Gelehrten bestätigen einstimmig, daß es kein gediegeneres und zugleich haltbareres Spiel- und Beschäftigungsmittel giebt, al- die Anker - Steinbaukasten; einer der zahlreichen Pädagogen sagt wörtlich: „sie ersetzen ein ganzes Spielwaarenlager" und schließt mit den Worten: „Hinein mit ihnen in jedes Haus, in dem glückliche Eltern wohnen!" Wir denken, es lohnt sich schon, eine Postkarte daran zu wenden, um von der Firma F. Ad. Richter L Cie. in Rudolstadt die Preisliste franko zugesandt zu erhalten. Da die neue Ausgabe auch eine ausführlich" Beschreibung der neuen, höchst vortheilhaften Ergänzungs-Ordnung enthält, so sollten auch die, die bereit- einen Steinbaukasten besitzen, wegen Zusendung der Preis» liste eiligst eine Postkarte schreiben.