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Amts- M Aiizcheblitt für den Erschtint 1 t 1 I Abonnement wöchentlich drei Mal und l! ilimilium M P n zwar T.e..stagD°nne-s- vtv >LVUtlNUl^lU lv ^"^ »-.,^1 m dcr tag und Sonnabend. In- s Expedition, bei unfern Bo- sertionspreis: die kleinsp. ten, sowie bei allen Reichs- Zeile WM und dessen Mmltzevuncl. Postanstalten. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. m—42. Jahrgang. - - — ' LLS. Dienstag, den 24. Dezember L8SL Weihnachten LV SS E Nun strahlet uns wieder der Tannenbaum Und leuchtet hinaus in die Nacht. Er hat uns wieder den Märchentram» Der holden Jugend gebracht. Du ewiger Liebe ureigenes Bild, Der Kindheit beglückende Zeit, Mit süßem Sehnen und Träumen erfüllt. Machst Du das Herz uns so weit. Du heb'st uns zurück über Zeiten und Raum Auf Mütterlein s traulichen Schootz, Wo spielend unter dem Tannenbaum Das Glück und die Freude war groß. Wenn leuchtenden Blickes die Kinderschaar Sich rings um den Lichtbaum gestellt Und jubelnd brachten die Lieder dar. Das ivar eine herrliche Welt! Wie zieht's uns so mächtig nach jener Zeit, Dahin in das Stübchen so warm (Und liegt sie auch fern und liegt sie auch weit,) Zurück, in des Mütterleins Arm. Es lehrt uns dann wieder ein frommes Gebet Und wir lauschen der Wundermär, Und vor unserm Geiste der Engel steht. Vom Himmel hoch kommt er ja her! Wer hat sich noch nicht in dem schönen Wahn Der glücklichen Kindheit gewiegt? Und wenn auch so ernst oder heiter die Bahn Des Lebens weit hinter ihm liegt. O selige fröhliche Weihnachtszeit, Du machst uns nun wieder so reich. Vergessen sind Sorgen und Alltagsleid, Dein heiliger Frieden macht gleich! So strahle denn wieder, du Tannenbaum, In Heller, weit leuchtender Pracht, Und bringe der Menschheit den schönsten Traum In stiller, in heiliger Stacht! Tu ewiger Liebe ureigenes Bild, Stimm fort jeden stummer und Leid, Damit alle Herzen mit Jubel erfüllt, In seliger, fröhlicher Zeit. Bei der heute stattgefundenen Wahl sind die Herren: 1) Commerzienrath Richard Breitfeld in Erla, 2) „ vr. Curt Geitner, Ritter rc. in Schneeberg, 3) Rittergutsbesitzer und Stadtrath Hans von Trebra, Ritter rc. in Neustädte!, 4) Kaufmann und Stadtratk Eugen Dörffel in Eibenstock und 5) Fabrikbesitzer Paul Landmann in Erla zu Abgeordneten der Höchstbesteuerten zur Bezirksversammlung gewählt worden. Schwarzenberg, am 19. Dezember 1895. Königliche AmtshauPtMlimlschajt. Arhr. v. Wirsing. Kr. Bekanntmachu na. Vom 6. März 1896 ab sind 4800 M. Stadt- und Äiftungsgelder anderweit gegen billigen Zinsfuß und mündelmäßige Sicherheit auszuleihen durch den Stadtrath zu Eibenstock. Gemeinschaftliche Sitzung der städtischen Collcgien Kreitag, den 27. Dezember 1895, Ävends tt Mr im Rathhaussaalc. Eibenstock, am 21. Dezember 1895. Der Rath der Stadt. Der Stadtverordnetcu-Borstchcr. »i-. Körner. Wilhelm Dörffel. Berathung des Haushaltplanes auf das Jahr 1896. Der dem Tanz- und Schankstältenverbot unterstellte Abgabenrestant Nr. 80 des Verzeichnisses ist zu streichen. Stadtrath Eibenstock, am 18. Dezember 1895. »r. Körner. Weihnachten 1895. Glockenklang von den Thürmen, volltönend in der Win- icrnacht, hell ausflammendc Lichter am immergrünen Tannen baum, frohe Menichenschaaren, Jung und All sich drängend um den festlich geschmückten Gabentisch — Weihnacht, das liebliche, holde Fest, es ist wieder eingezogen in das deutsche Heim, in die deutsche Familie. Allüberall auf dem weiten Erden rund gilt ja das Weihnachtsfest als da« hochheilige Gnaden fest, überall wird e« gefeiert, überall, wo Christen wohnen, wird seine Bedeutung anerkannt, aber nirgendwo lagert über diesem Feste die gemüthvolle Weihe wie im lieben deutschen Baterlande, nirgendwo ist e« so sehr da« Fest der Familie und der erbarmenden Menschen- und Nächstenliebe geworden, wie in deutschen Landen. Wohl gelten auch in anderen Ländern die Tage der Weihnachtszeit dem Wohlthun und der Linderung von Schmerzen und Noch und Elend, wohl werden auch anderweitig die Kinder und Erwachsenen beschenkt, aber nur in der Heimath der dunkelgrünen Tanne erscheint Weih nachten im poetischen, verklärten Glanze al« da« Jubelfest der Kleinen und der Großen. Wieder harren sie, die Kleinen und Kleinsten des Augenblickes, da sich nach wochenlangcm Warten und nach der unruhevollen Pein der letzten Stunden da« Land der Herrlichkeiten erschließen werde den staunenden Blicken, und geblendet stehen sie im Angesichte der schönen Dinge, welche ihnen die Liebe bescheert. Und mit den Kin dern wieder zu Kindern werden auch die Großen und auch sie werden wieder jung und gedenken der Tage, da ihnen auch der von mütterlicher Hand aufgebaute Christbaum ent gegen leuchtete. De« Alltagslebens nimmer rastender Lärm, sein Hasten, Drängen und Jagen, sie ruhen wenigsten» ein mal im Jahre und selbst die ewig Ruhelosen, die der Kamps um'« Dasein hinaustreibt auf den Markt de« Leben«, sie finden sich zum heiligen Christfest ein im Schooß der Familie und auch auf sie fällt de« Lichtcrbaume« Strahlenglanz, ihre Herzen erwärmend und tröstend. Ehre sei Gott in der Höhe! Wohl ist e« de« schwachen Menschen, diese« Sandkorn« in der Unendlichkeit Pflicht, sich am hochheiligen Weihnacht-feste seinem Schöpfer zu neigen an geweihter Stätte ; in unserer Zeit um so mehr, al« de« täglichen Leben« fluchende Wirbel gar manchen diese Pflicht an anderen Sonn- und Festtagen vergessen lassen. Aber nicht in leeren Formen und in öder Frömmelei besteht jene Ehre, die dem Höchsten gezollt wird. Wahre Herzen«- güte, die wenigsten« ein schwacher Abglanz jener Güte sein möge, die da« Weltall durchströmt, Milde und Nachsicht gegen die Schwächen und Gebrechen unserer Mitmenschen, hilfreiche Hand und gut gemeinter Rath für Arme und Schwache, da« sind die Dinge, mit denen die Ehre dem Gotte in der Höhe gegeben sei. Und Friede auf Erden! Wenn der Friede waltet im deutschen Baterlande, dann herrscht auch Friede am frohen WeihnachtSsest in Hau« und Familie. Heute vor fünfund zwanzig Jahren war e«, da sich bange Blicke richteten nach den theurcn Angehörigen, dem Vater, dem Sohne, dem Bruder, dem Verlobten in Feindesland, nach ihnen, die hinauSgezogen waren, de« Vaterlandes Ehre und Freiheit zu wahren, seine Einigkeit zu erkämpfen auf blutigen Schlachtfeldern. Da« wa« jene Tapferen aus fremdem Boden unter schweren Leiden und Entbehrungen erkämpft, da« zu genießen ist uns heute im Frieden vergönnt. Deshalb ist es recht und billig, daß wir am heutigen Weihnachtsfeste ihrer gedenken, die vor fünf undzwanzig Jahren ihr Blut und Leben für uns geopfert haben. Noch lange möge dem theuren Baterlande die Weih nachtsfeier im Frieden vergönnt sein; wenn aber Germania, die auch in heutiger WeihnachtSnacht droben auf de« Nieder waldes Gipfel die Wacht hält, dereinst wieder zum Streite un« ruft, dann wird auch wieder eine tapfere Heldenschaar bereit stehen und ihr Weihnacht draußen ini Felde feiern, wie vor fünfundzwanzig Jahren. Und den Menschen ein Wohlgefallen! Nur die Zufriedenheit ist e«, die Behaglichkeit, die wohlthuende Ruhe, die den Frohsinn de« Feste« erzeugt. Nicht daß der Lichter baum beschwert mit allerlei Kostbarkeiten, macht seinen Werth au«, die Liebe, die den anderen spendende Liebe, die da giebt mit warmem Herzen, die da giebt, um Freude zu bereiten, sie schmückt auch den kleinsten, ärmlichsten, unscheinbarsten Christbaum, daß er ein Wohlgefallen den Kleinen und den Großen. So möge denn auch allen unseren Lesern da« Weih- nachtsfest ein Fest de« Wohlgefallen» sein, möge ein Jeder theilhaftig werden der Weihe de« Feste« und seine« Hellen Glanze«, möge Frieden wenigsten« für die kurze Feste-zeit einziehen in jede« Gemüth und Behaglichkeit sich au-breiten über Hau« und Familie. Möge in jedem deutschen Hause ein echt deutsche« WeihnachtSsest mit Tanncnduft und Lichter glanz und Kinderjubel gefeiert werden und in diesem Sinne rufen auch wir unfern verehrten Lesern zu: Recht frohe Weihnachten! Tagesgeschichte. — Deutschland. In den letzten Wochen soll da« Interesse, da« der Kaiser der Marine intgegenbringt, ganz außerordentlich rege gewesen sein. In den Gesprächen, die der Kaiser mit seiner Umgebung gehabt, ist, wie dem „Hamb. Kvrr." geschrieben wird, da« Hauptthema die Lage im Orient, die Entwickelung der deutschen Flotte und der Flotten anderer Stationen gewesen. Wie seiner Zeit, al» die Verhältnisse sich in Ostasicn zuspitzten, da« Deutsche Reich durchaus ungenügend durch ein ganz veraltetes, ganz kleine« Kanonenboot vertreten gewesen, so sei auch darüber da« Be dauern ausgesprochen worden, daß die deutsche Flagge jetzt in diesen kritischen Zeiten vor Konstantinopel durch einen alten Kasten wie die „Loreleh", von einem Deplacement von 398 Tonnen, 350 indizirtcn Pferdekräftcn und einem Besatzungs etat von 65 Mann rcpräsentirt werden mußte. — Ueber den Schiffsunfall de« Dampfer« „Spree" meldet man au« London, 20. Dezbr. Die „Time«" be haupten, fall« die Fluth innerhalb der nächsten 14 Tage fort fahre zu fallen, könne die „Spree" nicht vor Ablauf der näch sten 14 Tage flott gemacht werden. — Bremen, 20. Dezbr. „BoesmannS Telegraphische« Bureau" bemerkt mit Bezug auf die Meldung der „Time-" über den Llohddampfer „Spree": Stach den neuesten Nachrichten erwartet man, daß die „Spree" heute Mittag mit dem Hochwasser abkommcn wird. Sollte die» aber nicht der Fall sein, so dürsten noch einige Tage vergehen, ehe ein Abbringen möglich sein wird. Nachdem die Springfluth vorüber ist, werden die Gezeiten schlechter werden und da« Hochwasser demnach nicht die Höhe erreichen, welche e« zur Zeit de« Auslaufen« de« Schiffe« hatte. Inzwischen liegt die „Spree" völlig ruhig und ziemlich geschützt, sodaß irgend eine Gefahr für die Sicherheit de« Schiffe« nicht zu befürchten ist. —Bremen, 20. Dezbr. „BoesmannS Tele graphische« Bureau" meldet au« Portland-Brah: Um Mitter nacht und heute Mittag wurden seilen« der Bugsirdampser Versuche zur Flottmachung de« Dampfer« „Spree" unter nommen, welche jedoch, obgleich sie längere Zeit dauerten, erfolglos waren, da der Wasserstand ein zu niedriger ist. Bereit« heute wurden Passagiere erster und zweiter Klasse in größerer Zahl auf dem Landweg nach Deutschland befördert. Die übrigen Passagiere dieser Klassen, sowie die Passagiere dritter Klaffe dürften bereit« morgen früh auf demselben Wege folgen. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 23. Dezbr. Gestern Nachmittag sand im RathrsitzungSsaale abermal« eine Besprechung in der Eisen bahnangelege nheit statt. Man einigte sich dahin, an dem vor 14 Tagen gefaßten Beschlüsse, eine direkte Bahn verbindung mit Kirchberg zu erstreben, und damit die Be mühungen Schneeberg« gleichzeitig unterstützend, stehen zu bleiben und die Ausarbeitung einer Petition an die Stände kammern nunmehr in Angriff zu nehmen. — Schönheide. Von großem Glücke können die In-