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Beilage zu Nr. 159 -es „Amts- und Anzeigeblattes". Eibenstock, den M Dezember 1895. Aus dem Jetdzuge 1870,71. Novelle von Alfred Steffen». <1S. Fortsetzung.) „Die meisten, die jetzt gegen die Deutschen wiithen, ge hören dem fanatisirten Pöbel an, der nicht weiß, wa« ihm gut ist. Die Deutschen züchtigen gegenwärtig die Franzosen für ihre maßlose Arroganz; vielleicht erhalten wir dadurch bessere Zustände, jedenfalls aber werden wir auf diese Weise die schmachvolle Regierung de» bisherigen Usurpators io»." Die Thür zum Nebenzimmer war angelchnt geblieben, weshalb die Unterhaltung auch sehr gedämpft geführt wurde; jetzt vernahmen die Anwesenden ein leise« Gestöhn de« Kranken von seinem Lager herüber dringen. Aus den Zehen schlich der Chirurg zu seinem Patienten. Längere Zeit verweilte er dort. Als der Chirurg zurückkehrte, sagte er: „Er hat soeben viel Limonade getrunken und schläft nun von Neuem. O wenn ich denke, datz er genesen kann, dann möchte ich laut schreien vor Lust; es ist für diesen Fall ja unser Werk, datz ein so hübscher junger Mann dem Leben erhalten ist, der ohne un« sicher elend zu Grunde gegangen wäre. Ach, wie ich ihm da« Glas an die Lippen hielt, da sandte er mir einen so dankbaren Blick aus seinen halbgebrochenen Augen zu, der mir durch die Seele drang; e» ist doch ungleich beseligender, für da« Erhalten, al« für das Vernichten zu schaffen!" „ES ist schwer an dem Armen gesündigt!" meinte der Oberst. „Unsere Nation wird sich vor den übrigen Völkern tief hcrabwürdigen. Doch, lieber Doktor, giebt cS hin und wieder in Frankreich Leute, die so auftreten, wie Sie und wir, so werden die Sünden vieler anderer verkleinert und man wirv im allgemeinen sagen: es leben in Frankreich, wie überall, Ungeheuer, aber auch edle Menschen!" Für einen Theil der Bewohner des von Gautier'schen Hauses gab cs eine unruhige Nacht, e« mußte an dem Lager des Schwerkranken Wache gehalten werden. Der Chirurg entschloß sich sogar, während der ganzen 'Nacht, wenn auch nicht ohne Unterbrechung munter, so doch in einem, an das Gemach des Kranke» grenzenden Zimmer zu bleiben, um für alle Fälle sofort bei der Hand zu sein. Und al« der neue Morgen graute, stattete der Diener AcSkulap« dem Obersten einen Bericht dahin ab, daß der Verwundete sich sehr ruhig verhallen habe, ja fast zu ruhig; weshalb er noch immer befürchte, daß sein Gehirn nicht ganz ohne Verletzung geblieben sei. So schwanden Tage dahin und der Kranke starb nicht. Aber eS trat auch keine sonderliche Besserung ein; meist schlief er, und wenn er wachte, lag er wie ein Todter da; selten äußerte er klares Berständniß für seine Lage oder Um gebung. Eine Woche war dahingestrichcn, als der Chirurg die bestimmte Hoffnung aussprach, ihm das Leben zu erhalten. Jetzt äußerte der Patient auch bereits für einzelne Momente einige Sehnsucht nach Unterhaltung; aber immer waren die Sätze, die er bald in französischer, bald in deutscher Sprache hinhauchte, kurz und abgebrochen. Er sprach daS Französische völlig geläufig, wie der Oberst und seine Faniilie ziemlich gut im Deutschen bewandert waren. Aber je mehr das körperliche Leiden des Verwundeten in den Hintergrund trat, äußerte es sich, daß sein Gedächtniß völlig geschwächt worden oder er wenigsten» zur Zeit noch nicht fähig sei, lange sein Gehirn anzustrcngen und Erinnerungen vollständig geordnet, zu sammeln. — Sech« Wochen waren vorübcrgeflossen seit jenem schreck lichen Tage bei Sedan, an welchem der Kaiser Napoleon III. aufhörte zu regieren, al« der Kranke in dem Hause de» Obersten von Gautier zum ersten Mal sein Schmerzenslager verlassen und in dem allgemeinen Familienzimmer der Herr schaften erscheinen konnte. Er war mit dem bequemsten Hausrock des alten Obersten bekleidet und wurde von dem Chirurgen gestützt. Bleich und eingefallen, einem Skelett gleich, wankte er einher und war froh, al» er den ersten bequemen Sitz erreicht hatte. Aber selig lächelnd streckte er Nanny die Rechte ent gegen, sowie diese in seine Nähe trat, um ihm ein Kissen in den Rücken zu legen. Freundlich überließ die junge Dame ihm ihre kleine schneeweiße Hand, die er an seine Lippen preßte, indem er „Mein Schutzengel!" flüsterte. Nanny war ihm eine treue, fürsorgliche Wärterin gewesen, die mit Aufopferung ihrer selbst ihm viele lange und bange Stunden gewidmet hatte. In den letzten Tagen hatte sich auch da« Gedächtniß de« Rekonvaleszenten wieder völlig geklärt; die Erschütterung, welche sein Gehirn erlitten, schien geschwunden. Oft ließ er seine Blicke lange mit der innigsten Dank barkeit auf der ältesten Tochter seine» freundlichen Wirthe» ruhen; und diese mochte nicht unempfindsam gegen solche Blicke sein, denn ihre Wangen färbten sich häufig ohne jede ersicht liche Veranlassung mit dem lieblichsten Karmin; aber gewiß ahnte der noch immer Leidende nicht, daß da- schöne jugend lich frische Mädchen eine Neigung zu ihm, den sieche», einem Greise nicht unähnlichen Menschen, in sich aufnehmen könne, die im Stande sei, ihrem später» Frieden gefährlich zu werden; sonst wäre er jedensall» vorsichtiger mit seinen Blicken gewesen. Mehrmals hatte schon der Rekonvaleszent den Wunsch au-gedrückt, an seine Lieben in der Heimath schreiben zu wollen und hierbei eine unendliche Angst und Sehnsucht blicken lassen; aber noch immer war er nicht dazugekommen, einen Brief abzusenden, da er zum Schreiben zu schwach war. Auch heute lenkte er da» Gespräch auf diesen Vorsatz. „ES ist nicht anders, man wird mich in der Heimath längst al» todt beweint haben," sprach er voll Gefühl. „Nie mand hat eine Ahnung, wo ich geblieben bin." „Da« ist schrecklich!" entgegnete Nanny voll höchster Thcilnahme. „Wenn Sie erlauben, so benachrichtige ich die lieben Ihrigen." „O, Sie sind ein Engel an Güte!" rief der Kranke. „Ja, bitte, schreiben Sie an meine Braut, die Ihnen so ähn- sich sieht und ist." „Ihre Braut?" entschlüpfte es den Lippen der jungen Dame, indem für einen kurzen Moment die liebliche Röthe aus ihren Wangen schwand. Doch schnell bezwang sie sich, um nicht zu verrathen, daß plötzlich eine Empfindung in ihr Herz gezogen war, die mit einem leisen Weh viel Ähnlich keit hatte. Einen möglichst unbefangenen Ton erzwingend, setzte sie hinzu: „Ich glaubte, die deutschen Krieger ließen selten ihr Liebster auf der Welt als Braut zurück." „Viele Kameraden haben ihre Bräute vor dem AuS- marsch geheirathet," bemerkte der junge Mann. „Doch mir filieb keine Zeit dazu übrig." DaS Gespräch nahm eine andere Wendung. Nanny erbot sich nicht mehr zum Schreiben und der Rekonvaleszent glaubte sie nicht mehr erinnern zu dürfen. Ihm war e» nicht völlig entgangen, daß seine Miltheil ung einen tiefen Eindruck auf sic gemacht hatte; und diese Annahme zu verstärken, hatte er nun immer mehr Gelegenheit. Nanny war von jetzt an in seiner Nähe stet« ungemein schüchtern und zurückhaltend; häufig bemerkte er die größte Befangenheit an ihr, in ihren Augen spielte sich öfter ein heimlicher Kummer ab. „Es ist Zeit, daß ich scheide," dachte er bei sich. Auch der geringste Gedanke, daß e« ihm ein leichte« und doch höchst interessant sei, während seiner völligen Wiederherstellung einen Liebes-Roman mit der niedlichen, heißblütigen Französin ab zuspielen, blieb ihm fern. Und als eine« Tage« der Chirurg ein vertrauliches Stündchen benutzte, ihm zu sagen, wie er bemerkt zu haben glaubte, daß die älteste Tochter vom Hause ihn liebe, der Deutsche aber offen und ehrlich darauf geant wortet hatte, sagte der Chirurg: „Ich gebe Ihnen recht, c« ist am besten. Sie ziehen sobald als möglich von hinnen; jeder Tag Ihre» längeren Verweilen« hier bringt Ihnen zwar mehr neue Kräfte, macht aber den Zustand des armen Fräu leins gefährlicher." Der Genesende war ein vorsichtiger und wohlüberlegen der Mensch; er besaß in Deutschland eine Menge und darunter sehr nahe Verwandte, ja auch, wie wir vernommen, eine liebende Braut. Doch er fürchtete das Aergste, wenn er sich nun plötzlich an diese wandte, nachdem er Wochen u. Monate nichts von sich hören lassen und e» natürlich erschien, daß er als todt betrauert wurde. Zuweilen tödtet übergroße Freude leichter al« der jäheste Schreck! Der Chirurg mußte an eine» Cousin des Rekonvales zenten schreiben, der in Köln seinen Wohnsitz hatte und ihm fchr ergeben war. Diesem theilte er seine ganze Leidensge schichte mit und bat ihn, so schleunigst als möglich nach Frank reich herüberzukommen. Inzwischen erholte er sich täglich mehr und konnte immer längere Zeit in der Familie de« biedere» Obersten^ verbringen. Er weilte gern in ihrem kleinen Kreise. Nanny war ihm jetzt eine liebe Freundin. Noch ganz wie früher pflegte sie ihn mit all der Zärt lichkeit und Treue, die nur ein Weib an den Tag zu legen vermag; aber sie war dabei nicht mehr so unbefangen wie ehemals, uni ihren Mund schwebte nie mehr solch glückliches Lächeln; meist umgab ihn ein Zug, der auf einen leisen Schmerz, lies im Innern verborgen, schließen ließ. E« war an einem Sonntag im Monat November; eine heftige Kälte war bereit» eingetreten, überhaupt vollständiges Winterwetter über die Erde gebreitet, al« ein schnelles Fuhr werk vor der Besitzung des Obersten hielt und gleich daraus zwei junge Herren in feiner Reisckleidung, geführt von einem Dorfbewohner, in den Flur des Hauses traten, um sich melden zu lassen. E- waren zwei nahe Verwandte des Verwundeten, die von Preußen herllbergekommen waren, um ihn in Empfang zu nehmen und zur völligen Wiederherstellung in die Heimath zu bringen. Welche freudige Ueberraschung für den Genesenden! Der Oberst und seine Familie hießen die jungen Männer von Herzen willkommen und freuten sich über das Glück ihres Schützlings. Nanny sagte zu ihm: „Also so schnell wollen Sie un verlassen ?" „Muß ich nicht, mein gnädiges Fräulein?" entgegnete der Soldat voll Empfindung. „Wer oder was zwingt Sie?" „Die Pflicht!" „Sic sind noch nicht wieder kampfeSfähig." „Nein; aber ich habe auch Pflichten daheim." „Sie haben recht!" erwiderte die junge Dame. „Ver zeihen Sie meinen früheren Einwand, ich wagte ihn aus , nun aus Angst um Ihre Gesundheit; cS ist kalt und stürmisch draußen. Sie aber befinden sich noch immer in der Kur und müssen sich al« Patient betrachten." Sehr bald gewahrte der Held, der nächst dem Chirurgen dem Obersten und seiner Familie zu danken hatte, daß er dem Tode entronnen war, wie feine Cousin« sich mit beson derem Interesse um die beiden niedlich»« jungen Französinnen beschäftigten. — Alle nur erdenklichen Mittel würden von ihnen angewandt, den Damen zu gefallen; und c« war auch leicht zu bemerken, wie der eine der Herren, der die jüngere von Gautier umschwärmte, nicht umsonst seine liebenswürdigste Seite hcrauSkehrte; Fräulein Margot schien bald von seinem UmgangSton sehr eingenommen zu sein und ging mit der den Französinnen eigenen Lcbbastigkeit auf die von ihm gewählten Unterhaltungen ein, während Nanny den Bestrebungen de» anderen jungen Manne« eine ziemlich kühle Zurückhaltung entgegensetzte. Trotzdem behauptete derselbe im geheimen zu seinem Cousin: „Ich erobere mir ihr Herz doch, oder ich will nie wieder von einer Dame freundlich angesehen werden!" So schnell ging e« nun übrigen« noch nicht mit der Abreise, wie der Rekonvaleszent e» sich gedacht hatte. Wie viel mußte noch besorgt und für ihn herbeigcschafst werden, bevor er sich der kalten Winterlust im Freien auSsetzcn konnte. Er hatte ja keine Reise-Effekten mit in da« Gautier'sche Hau» gebracht, sondern war dort so hineingckommen, wie ihn der Chirurg in der Gegend der Wahlstatt aufgesunden. E» wurden Reisen nach Sedan nöthig; und so verflossen mehrere Tage, bi« endlich die Abschiedsstunde schlug. Der Oberst und die Seinen waren währenddes die liebens würdigsten Menschen von der Welt gegen die Fremden und thaten alle«, was in ihren Kräften stand, um ihnen den Aufenthalt bei ihnen recht angenehm zu machen. Somit beeilten sich diese nicht allzu sehr, wieder in die Heimath zu kommen. Inzwischen mußte der junge Krieger zu seiner maßlosen Verwunderung einsehen, daß Nanny« Sprödigkeit gegen den Cousin mehr und mehr nachließ und sie ein immer geneig tere« Ohr für seine gewählten Reden zeigte. Eine Art Mißbehagen wollte sich zuerst seiner bemäch tigen, aber bald lächelte er über sein Unwesen und flüsterte sich zu: „Du egoistischer Thor!" Und nun freute sich der Genesene, daß er Aussicht be kam, mit den guten Menschen, die sich seiner im Feindesland so edclmüthig angenommen, vielleicht auch für die Zukunft in näherer Verbindung bleiben zu können. ^Fortsetzung folgt.) Vermischte Kachrichten. — Gegenwärtig sind es 900 Jahre her, daß eines unserer unentbehrlichsten Geräthe, die Gabel, seinen Einzug in Europa hielt. Im Herbste de« Jahre« 995 ver mählte sich ein Sohn des Dogen Pietro Orseolo mit der by zantinischen Prinzessin Argila, einer Schwester de« oströmischen Kaiser«. Während man bis dahin in Venedig die Speisen mit den Fingern zum Munde geführt hatte, bediente sich die Prinzessin Argila zu diesem Zwecke einer zweizinkigcn Gabel und eines goldenen Löffels. Der Löffel war für die Vene- lianer nicht« Neue», wohl aber die Gabel. Die venetiani- schen Damen beeilten sich, c« der Byzantinerin gleich zu thun, und wenn ihnen auch die Handhabung der Gabel recht schwer fiel, so bürgerte sich der neue Brauch doch nach und nach in den vornehmen venetianischen Familien ein. Freilich fehlte e« nicht an Tadlern und Spöttern, die den Gebrauch der Gabel als einen schädlichen und lächerlichen Auswuchs der venetianischen Ueberfeincrung tadelten. ES währte Jahrhun derte, ehe die Gabel von Venedig aus ihren Weg in da übrige Italien sand. Erst im Zeitalter der Renaissance, etwa vom Jahre 1360 ab, wurde daS Essen mit der Gabel in Florenz nnd in den anderen italienischen Städten Brauch. Wann sich die Gabel in Deutschland eingebürgert hat, ver mögen wir nicht zu sagen. In Frankreich wird sie zum ersten Male im Jahre 1379 in einem Verzeichniß des königlichen Silberzeuges erwähnt. Mode wurde aber das Essen mit der Gabel in Frankreich erst im Jahre 1550. Nach England brachte sic der Reisende Colgate direkt au« Venedig im Jahre 1608. In allgemeinen Gebrauch kam sie hier aber erst gegen Ende de« 17. Jahrhunderts. Heute bedient man sich der Gabel fast auf der ganzen civilisirtcn Erde. - Wie man vor etwa 6000 Jahren den Haar wuchs beförderte. Ein französisches medizinische» Fach blatt veröffentlicht das „älteste Rezept der Welt". Diese ärztliche Verordnung wurde von einem englischen Gelehrten nach einem ärztlichen Papyrus entziffert. ES handelt sich um ein Haarwuchs befördende« Mittel, welche« für Chata, die Mutter de» zwölften König» au« der ersten egyptischen Dynastie, die etwa 4000 Jahre vor Christi Geburt regierte, bestimmt war. Die Formel lautete: HundSpsote 1, Datteln 1, Eselshuf 1, in Oel zu kochen, und damit die Kopfhaut energisch einzureiben. „Diese» Mittel", bemerkt da« Fachblatt, „scheint nicht besser und nicht schlechter, al« alle anderen heutzutage angcpriesenen Mittel gleicher Art zu sein. Wir glauben, daß in dieser Beziehung die Wissenschaft keine großen Fort schritte gemacht hat." — Zerstreut. ProfessorDuSlerverbrachte einen Abend im Hause eine« Freunde«. Al» er gehen wollte, regnete e« stark. Die Gastgeberin bat ihn daher, die Nacht im Hause zu verbringen, wa« er auch dankend annahm. Plötzlich aber war der Gast verschwunden, ohne daß Jemand sein Fortgehen bemerkt hatte. Schon wollte man zu Bett gehen, al« der Professor wieder eintrat, naß wie eine Katze. Er war nach Hause gegangen und hatte sich sein 'Nachthemd geholt! — Rache. Frau Kachel ist mit ihrem Zimmernherrn sehr unzufrieden und klebt deshalb vor seinem ÄuSzug an die HauSthür folgende Anzeige: Im dritten Stock möblirtc» Zim mer, schönes, Helle», ab 1. Januar an einen besseren Herrn zu vermiethen. — Neue Krankheit. Patient: „Bitte, untersuchen Sie mich doch einmal, Herr Doktor; ich glaube, ich habe den Krebs im Gehirn." — Doktor: „Woraus schließen Sie denn da»?" — Patient: „Mit meiner Gehirnthätigkeit ist e» in der letzten Zeit stark rückwärts gegangen." Neue Romane und Novellen der „Garlenkauöe." Da» weltbekannte verbreitetste deutsche Volk»- und Familienblatt kündigt so eben da» Programm für seinen neuen Jahrgang an, der mit dem Neu jahr beginnt. Wir ersehen aus demselben, daß e» der Redaktion in hohem Grade gelungen ist, durch Gewinnung unsrer besten Autoren auf dem Gebiete echt volksthümlicher und fesselnder Erzählung den An. sprüchen weitester Leserkreise gerecht zu werden. E. Werner, zweifel los eine der beliebtesten und ersolgreichften unter den deutschen Er. jählerinnen, eröffnet den neuen Jahrgang der „Gartenlaube" mit einem neuen, großen Roman, der den Titel „Fata Morgana" führt. Neben E Werner erfreut sich W. Heimburg in gleichem Maße der Gunst der Leser und Leserinnen im deutschen Familienkreis, und auch von dieser berühmten Autorin kündigt die „Gartenlaube" einen neuen Roman „Trotzige Herzen" an. Durch dies« Werke wird namentlich die große Mehrzahl der deutschen Leserinnen sicher erfreut werden. Daß aber auch anderen Lesebedürfnissen und Geschmacksrichtungen von der Redaktion mit Fleiß und Sorgfalt Rechnung getragen wird, dafür bürgen uns die Ankündigungen: „Viellie bchen" von Ernst Eckstein, „Der Klage, schrei" von Rudolf Lindau, „Böse Zungen" von Ernst Len. buch und Namen wie Ludwig Gaughoser, A. v. Persali u. A., denen wir in dem Prospekt gleichfalls begegnen. S» freut un», hiermit seststellen zu könn«n, wi« umsichtig und glücklich di« Redaktion der „Gar tenlaube" bestrebt ist, den alten Rus der „Gartenlaube" als echte» deutsche« Volk», und Familirnblatt zu wahren und zu mehren und dem deutschen Haust «ine fesselnde und gediegene Lektüre zu bieten.