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widerte er nach kurzer Musterung de« Gaste«: »Früher kam der Herr hier häufig, jetzt nicht mehr." »Ich glaubte ihn in dieser Restauration zu treffen, denn ich bin aus seinen Wunsch hergekommen." »O, ich kann e« nicht glauben, daß der Herr Baron mein Lokal wieder betritt, ich würde e« ihm auch sehr übel deuten." „Aber mein Herr!" »Verzeihen Sie, Sie sind mir sremd und daher kann ich zu Ihnen nicht darüber sprechen, wa« zwischen dem Offi zier und mir verhandelt ist; aber ich weiß, er wird al« Ehren mann mein Hau« nicht wieder betreten." »Die Angelegenheit interessirt mich." „So muß ich Sic schon bitten, sich dicserhalb an den Herrn Baron zu wenden; ich halte mich nicht für berechtigt, über Sachen zu sprechen, die dritte Personen angehen." „Sehr brav, mein Herr! Aber der junge Baron ist weniger diskret, er hat mir gesagt, daß er ihr reizende« Töch terlein anbctc und ihre Hand erringen werde, trotzdem Sic ihm da« Hau« verleidet!" „Wir wollen sehen!" „Aber wa« haben Sic denn eigentlich gegen den jungen Mann? Er stammt doch au« guter Familie?" „Eben au« zu guter Familie. Meine Tochter ist nur für einen bürgerlichen Mann erzogen; und wenn sie auch dieselbe Schulbildung genossen ha«, die den Vornehmen zu Theil wird, strebe ich doch nicht danach, sic über ihren Stand hinau« zu verheirathen." „Wie ich erfahren, liebt Ihr Fräulein Tochter den Offi zier!" „Leider hat er ihr den Kopf verdreht. Aber ich bin be müht, ihn ihr wieder zurecht zu setzen, und e« wird mir hoffentlich mit der Zeit gelingen." „Der junge Baron von Tattenroth soll ja aber ein durch aus ordentlicher Mensch sein." „O ja, ich habe ihn auch recht gern, aber nicht al« Schwiegersohn. Denken Sic einmal, war sein Vater, der alte Landrath, sagen würde, der sehr stolz sein und bereit» eine gräfliche Schwiegertochter gewählt haben soll, wenn ich ihm mein Kind al« Frau für den Sohn ausdrängen wollte! Nein, mein Herr, durch mich oder meine Tochter soll da« Glück und der Friede in der freiheitlichen Familie nicht ge stört werden; und nachdem ich nun ValeSka so recht auS- .einandergesctzt, daß die Eltern des Offizier« sie vielleicht ver dammen werden, wenn sie den Geliebten nicht ausgebe, wird sie auch schon vernünftiger. Freilich ist sie etwa« bleicher geworden, ihre Augen stehen fortwährend voll Thräncn: aber du lieber Gott, -- mir möchte auch das Herz brechen ; doch e» muß sein, und Sie, mein Herr, werden mir recht geben, wenn ich darauf halte, daß sich die jungen verliebten Leute nicht mehr sehen dürfen." „Nicht so ganz! Der Erich von Tattenroth scheint mir ein braver Junge zu sein, der Ihr Töchterchen glücklich machen würde." „Und seine Eltern? Sie würden vor Leid in die Grube fahren über die Mißheirath de« Sohne« — Nein, mein Herr, ich bin ein schlichter Bürgersmann und meine Tochter ein einfaches, aber ordentliche« Mädchen; bei alledem sind wir doch zu stolz, un« vielleicht verächtlich behandeln zu lassen oder den hohen Herrschaften aufzudrängen. Auch wollen wir dem jungen Manne in keiner Weise hinderlich sein." Der Landrath war warm geworden, sein Auge leuchtete vor Freude und Thcilnahme. Hastig ergriff er die Hände de« Restaurateurs und rief leise: „Sic sind ein ausgezeich neter Mann und besitzen meine vollste Hochachtung! So wissen Sie denn: ich bin der Landrath, Baron von Tattcn- roth, den Sie für so stolz halten; mein Erscheinen in Ihrem Hause sollte den Zweck haben, Sie und Ihr Töchterchen kennen zu lernen; und seien Sic versichert, daß ich meinem Sohne nur ein liebende« und gute« Weib wünsche, ganz gleich, ob sie dem Adel oder Bürgerstande angehört." Der Restaurateur saß eine ziemlich lange Zeit ganz stumm vor Ucberraschung da. Dann aber stellte er sich ehrfurchts voll kerzengerade hin und sprach: „Wenn ich Sie beleidigt habe, Herr Baron, so bitte ich tausendmal um Verzeihung; ich bin ein einfacher Mensch und habe Ihnen offen meine ehrliche Meinung gesagt." „Ich danke Ihnen herzlich für Ihre ehrliche Sprache, werther Herr Tcßler," entgegnete der Landrath. „Glauben Sie mir, ich weiß biedere Menschen zu schätzen. Nun aber thun Sie mir einen Gefallen und geben mir Gelegenheit, auch Ihr Fräulein Tochter kennen zu lernen." „Herr Baron, Sic setzen mich in Verlegenheit!" brachte der Restaurateur ein wenig besangen hervor. „Ich verstehe Sie, lieber Herr. Aber fürchten Sie nicht, daß ich gekommen bin, um Ihr Töchterchen wie eine Waare zu mustern: mein Sohn hat sie mir wie einen Engel hin gestellt, und e« ist mir wohl nicht zu verdenken, daß ich den Geschmack de« Jungen kennen lernen möchte. Dann sah ich die junge Dame auch bereit« am Fenster und ich muß Ihnen gestehen, daß ihre Erscheinung mich in Entzücken versetzt hat." „Ach, Herr Baron, ihr Aeußere« ist nicht« gegen ihr vortreffliche« Gemüth!" führte jetzt der geschmeichelte Vater an. „Aber sic wird sehr schüchtern und verstört sein, wenn ich ihr sage, daß Sie der Vater ihre« Geliebten sind." „So stellen Sie mich einfach al« einen Jugendfreund vor." „Herr Baron, Sic verstehen c» vortrefflich, sich die Menschen zu gewinnen; wahrlich, ich habe bereit« feste« Ver trauen zu Ihnen gefaßt, aber wa« soll da« Alle« nützen, Ihre Schwiegertochter kann meine ValeSka ja doch nicht werden." „Und weshalb nicht, wenn ich fragen darf?" „Sie ist eine Bürgerliche." „Erscheint Ihnen der Bürgerstand weniger achtbar al« der Adel?" Tcßler richtete sich hoch empor und rief: „Mir nicht!" »Mir auch nicht!" pflichtete der Landrath lächelnd bei. „Dem Kinde fehlt der hohe Umgang«ton," wandte Teß- lcr ein. „Wie mir mein Erich sagte, besitzt sic eine au«gczeichnete Bildung und vortreffliche Schulkenntniffc." „O ja, "gelernt hat sic etwa« und mehr wie ich. Aber sie versteht e« vielleicht nicht, sich im Salon zu bewegen." „Mein theurcr Herr Teßler, da« lernt eine Dame schnell. Und ich habe daheim eine Frau, wie wenige in der Welt existiren; geben Sie Ihr Kind nur ein paar Wochen unter deren Schutz und ich bin überzeugt, daß sie e« versteh», sich unter den Größten der Erde zurechtzufinden." „Ach, meine arme ValeSka!" „Freund, Sie setzen mich in Erstaunen! Ich hatte nicht gefürchtet, auf so viel Widerstand bei Ihnen zu stoßen." »Da« glaube ich; die meisten Bürgerlichen und wenn sie auch noch so reich und intelligent sind, vergessen über die Ehre, wenn sich ihnen ein adliger Schwiegersohn naht, ihre gayze Stellung und legen die größte Einfalt an den Tag. Statt nun dcu moralischen Werth de« Bewerbe» recht ordent lich zu prüfen, seinen inner» Gehalt sorglich zu ergründen, giebt ihnen seine Stellung alle "Garantie. E« ergreift sie die Sehnsucht uach Größe und nur zu oft stürzen sie ihre Kinder in jäher Verblendung dem größten Elend entgegen. Sic opfern wohl gar ihr Vermögen, um die Schulden eine« Wüstlings zu bezahlen. Aber er trägt einen hochklingendcn Namen und da« Töchterchen zeigt Verlangen nach dem in der Welt so Bevorzugten." „Sehen Sie, Herr Baron, er schienen Sic mir al» der Vater eines solchen Menschen, dann würde ich Ihnen keinen Augenblick Rede gestanden haben; doch Ihr Premier-Leutnant ist ein ganzer Kerl, der das Herz auf der rechten Stelle trägt und Ehre besitzt! Da sagte er mir: „Herr Teßler, ich spreche mit dem Vater," und heute sind Sic hier! Nun, da« ist eine« Manne« würdig und ich gebe mich zufrieden. Sie verzeihen meine lange Rede, Herr Baron; aber mein Kind ist mein alle«, an ValeSka hängt mein und -meiner Gattin ganze« Glück. Nun wissen Sie, wie mir zu Muthe ist." Der Landrath schüttelte dem biederen Restaurateur voll Wärme die Hand und sagte: „Ich hoffe, wir werden zu ein ander passen und unsere Kinder ebenfalls." „Wenn Ihnen nun gefällig ist, so führe ich Sie zu meiner Frau und Tochter, Herr Baron; und da Sie ihren Namen nicht gleich genannt haben wollen, wa« mir lieb ist, werde ich Sic als Weinhändler vorstellen, von dem ich meine Rheinweine beziehe. Die Frauen werden dann weniger schüchtern sein." Der Landrath konnte ein Lächeln nicht unterdrücken ; aber er fühlte sich von der treuherzigen Weise de» Restau rateur«, mit ihm zu verkehren, sehr angezogen; voll Lebhaf tigkeit gab er seine Zustimmung und versicherte, daß er seine Rolle als Wcinrcisendcr ganz gut spielen werde. Wenige Minuten später befanden sie sich bei den Damen. Mit einem schnellen Blick hatte der Landrath da« recht elegant eingerichtete, aber durchaus nicht überladene Besuchs zimmer der Familie durchflogen; er mußte sich gestehen, daß ein guter Geschmack bei Ordnung der Sachen vorgewaltet hatte und daß da« ganze Gemach einen überaus anheimeln den und Ordnung verkündenden Eindruck machte. Die Frau vom Hause war eine stattliche Erscheinung. Doch seine Hauptaufmerksamkeit wandte der Landrath der Tochter zu. Sie vermochte den alten Herrn beinahe zur Schwärmerei hinzureißen. Wie schon angesührt, war ValeSka ja klassisch schön; und die Grazie, die in all ihren Bewegungen lag, verlieh der hohen Gestalt noch einen größeren Zauber. «Fortsetzung folgt.) Vermischte Nachrichten. — Eine traurige Erinnerung ruft der Tod des Ausgedinger« Hoffmann in Benau hervor, dessen plötzliches Verschwinden vor einer Reihe von Jahren einem Fleischer meister Schulz in Sagan, welcher in guten Verhältnissen lebte, die Existenz kostete. Hoffmann war, wie da« Saganer „Wochenbl." mittheilt, nach Amerika ausgewandert, ohne seinen Angehörigen eine Nachricht davon zu hinterlassen. Er war zuletzt in Sagan im Hause de« Fleischer« gesehen worden, und nun bildete sich da« unglaubliche Gerücht heraus, Hoff mann sei heimlich bei Seite gebracht und in die Wurst ge hackt worden! Schulz verlor infolge dessen seine zahlreiche Kundschaft, und sein Geschäft ging schließlich ein; er war ge zwungen, seinen Wohnsitz zu verlegen und sich eine neue Existenz zu erringen. Wie grundlos die Gerüchte gewesen waren, die selbst die Polizeibehörde in Bewegung gesetzt, zeigte sich nach einigen Jahren, al« der todt Geglaubte wieder in die Heimath zurückkehrte. Es war aber zu spät für Schulz, der sein Geld und Gut verloren hatte. — Verbot de« Betriebs einer elektrischen Straßenbahn. In Genua ist vor einigen Monaten eine elektrische Straßenbahn in Betrieb gesetzt worden, nachdem auf einer einzigen Straße schon seit Jahren mit gutem Erfolg eine solche Bahn betrieben wurde. Jetzt hat aber die Polizei den Betrieb auf dem ganzen elektrischen Straßenbahnnetz un tersagen müssen, da fast kein Tag mehr ohne schwere Unglücks fälle verging. Diese erklärten sich daraus, daß die genuesischen Straßen fast alle sehr starke Steigung haben, denn Genua ist ja amphitheatralisch an der Meeresküste emporgebaut. Die elektrische Straßenbahn überwand nun die Steigung ganz gut, aber bei der Fahrt abwärts gingen häufig die Wagen durch, ohne daß der elektrische Strom ein Mittel ge boten hätte, den Laus der abwärtSjagcnden Wagen zu hemmen. Die Wagen entgleisten dann gewöhnlich und richteten großen Schaden an. Einer hätte beinahe das Viktor Emanuel-Denk mal über den Haufen gerannt. — Eine Art von Lhnchjustiz hat sich am Sonntag in Schöneberg bei Berlin abgespielt. Ein Zimmermann B. sollte auf dem neuen Kirchhof in der Maxstraße bestattet werden. Die Sterbekasse, deren Mitglied B. war, halte der Wittwe Geld auszuzahlen. Die Frau war vor vier Jahren mit einem anderen Manne durchgegangen. B. hatte schließ lich die Ehescheidungsklage angestrengt, und für die nächste Zeit war in dieser Sache Termin angesetzt. Ai« jetzt B. begraben werden sollte, stellte sich die Frau wieder ein, um, wie sic selbst offen aussprach, die Sterbegelder in Empfang zu nehmen; den Mann mit dem sie zusammenlebte, hatte sie mitgcbracht. Die Traucrversammlung kannte diese Verhält nisse genau. Als der Geistliche sich entfernt hatte, brach ein Sturm der Entrüstung los, zumal al» die treulose Gattin sich aus die Knie warf und scheinbar Thränen vergoß. Al« die Frau dann einen Kranz in die offene Gruft werfen wollte, drangen Frauen auf sie ein, strichen ihr ihren Kranz über den Hal« und wollten sie in da« Grab schleudern. Die Ueberfallenc wehrte sich mit der Kraft der Verzweiflung. Al» ihr Geliebter ihr zu Hilfe kam, wurde er so geschlagen, daß er sich in die Leichenhalle flüchten mußte. Frau B. ward dadurch von dem Grabe ihre» Ehemänner sortgcdrängt. Die Haare wurden ihr auSgerissen, man spie und schlug ihr in« Gesicht und zerriß ihr die Kleider. Sie flüchtete sich in einen Trauerwagen, wurde aber von der empörten Menge au» ihm vertrieben. Auf der Straße erst nahm der Krawall ein Ende. — Eine tragische Scene spielte sich dieser Tage Nachmittag gegen 3 Uhr auf den Stufen der Zionskirche zu Berlin ab. Zur geugnnpn Zeit fanden mehrere Trauungen statt. Unter anderen fuhren auch em Herr Sch. mit seiner Braut, Fräulein G., einer jungen Dame im Alter von 22 Jahren, vor. Da» Paar hatte soeben den Wagen verlassen und stand im Begriff, die Stufen der Kirche zu ersteigen, al« plötzlich ein im klebrigen anständig gekleideter Mann au« dem Gebüsch hervorsprang, sich mit allen Zeichen de» Wahnsinn» aus die zu Tode erschrockene Braut stürzte und ihr, ehe c» der Bräutigam und die wenigen Umstehenden verhindern konnten, unter dem Rufe: „Ach, Rache! Rache! Rache!" Schleier und Kranz vom Haupte riß, worauf die Dame mit dem Aufschrei: „Adolf!" ohnmächtig zu Boden fiel. Der Thäter, in welchem man c« offenbar mit einem Wahnsinnigen zu thun hatte, wurde feiten des Publikums sestgenommen. Er soll ein früherer Liebhaber von Frl. G., von dieser aber zu- rückgewiescn worden sein. Die so unterbrochene Trauung konnte nicht stattfinden. Noch völlig bewußtlos und in arg zugerichteter Toilette wurde die Dame von ihrem Bräutigam wieder in den Wagen gehoben. — Wa« erwarten unsere Obstbäume von un«? In der Obstkultur möchten sich, so schreibt Franz Stuch-Busch- dorf im „Prakt. Rathgebcr für Obst- und Gartenbau", noch Viele auf die Ernte beschränken, und doch fordert gerade in diesem Jahre, wo die Obstbäume an vielen Orten bi« zur Erschöpfung getragen, die Pflicht, ihnen in Düngung und Pflege mehr al« gewöhnlich zugute zu thun. Bei regelrech ter Düngung und Pflege setzen die Obstbäume in ihrer Frucht barkeit fast niemals ganz au«, die Erträge sind in spärlichen und mittelguten Obstjahren weit höhere, die Früchte entwickeln sich vollkommener und ansehnlicher. Die erste Forderung, welche die Obstbäume deshalb in diesem Herbste stellen, ist gründliche Düngung. Es sollte als Regel gelten, daß die Düngung um so gründlicher vorgenommen wird, je reichlicher die Bäume getragen haben und je ärmer der Boden an Nährkraft ist. Deshalb tränke man in diesem Herbste den Boden in dem Bereiche der Saugwurzeln, also in ungefährer Entfernung der Zweigenden vom Stamme, in Abständen von 8 zu 8 Tagen mehrmals kräftig Jauche, der Holzasche und künstliche Düngemittel beigemengt sind. Die zweite Forder ung heißt; gründliche Lüftung in der Krone und Reinigen an Stamm und Aesten. Wenn der Obstzüchter sich die Mühe geben wollte, seine Bäume jede» Jahr nach Bedürfniß zu beschneiden und auSzulichten, dann würde er nicht so viele Obstbrüche zu beklagen haben. Fort müssen alle dürren und alle zu dicht stehenden Aeste, welche der Krone Luft und Licht rauben und die Nachbaräste reiben; fort müssen alle Wasser schosse, die von den stärkeren Aesten au« in die Kronen hineinwachsen, e« sei denn, daß der eine oder der andere dieser Streber zur Ausfüllung einer Lücke belassen würde, wo er unter der Hand de« Gärtner» uach und nach zu einem fruchtbaren Zweig umgebildet wird; fort müssen endlich alle stark niederhangendcn, den Weg beengenden und die Form der Krone beeinträchtigenden Aeste. Selbstverständlich werden bei dieser Gelegenheit alle pflanzlichen Schmarotzer, nament lich auch die Mistel, hcruntergeholt. Nachdem so die Baum krone gelichtet, werden ältere Bäume mittels de« Baumkratzcr» am Stamme und in den stärkeren Aesten von dem rauhen Rindenschorfe gereinigt. Bis in die entlegensten Winkel hinein muß die Rinde abge'chabt werden. Allerdings eine zeitraubende und mühevolle Arbeit, aber sie lohnt sich! Zehe» wir nur die große Menge von Insekten, Eiern, Larven und Puppen an, welche sic zu Tage fördert. Vorsorglich wird die ganze Brut auf einem um den Stamm gelegten Tuche gesammelt und dem Feuer übergeben. Solche gründliche Reinigung wirkt belebend aus die Rinde und wird begünstigt durch einen Anstrich von Kalkmilch, welchem man Knhmist, Lehm, Ruß oder Rinderblut zusetzen kann, um die grelle Farbe zu vermeiden. Nachdem die Reinigung und Düngung bewirkt und die zur letzteren gegrabenen Löcher geschlossen sind, wird die Baumscheibe umgegraben und der Boden vor Eintritt de« Winter« mit kurzem Stallbung belegt. Standesamtliche Nachrichten »on Schönheide vom 17. bis 23. November 1895. Geboren: 33g) Dem Eisengießer Albert Baumann hier I T. 340) Dem Barbier Max Rudolf Dörffel hier I S. 34I> Dem Eisen gießer Karl Hermann Queck hier I T. 342) Dem Pfarrer Friedrich Volkmar Hartenstein hier 1 T. 343) Dem Bürstenfabrikarbeiter Robert Hermann Glich hier 1 T. 344) Dem ans. Tischler Franz Hermann Medler hier 1 S. 345) Dem Eisenhüttenarbeiter Friedrich Louis Lenk hier I T. 346) u. 347) Der hier besuchsweise aufhältlichen Bäckers- Ehefrau Auguste Alwine Worm geb. Baumann in Dresden Zwillinge. 348) Dem Bäcker Carl Eduard Waßmann hier 1 T. 349) Dem Maurer Robert Emil Schädlich hier I T. 350) Dem Wollwaarendrucker Albert Fiedler hier 1 T. 351) Dem Eisengießer Hermann Louis Springer hier I T. Ausgebotcn: 73) Der Eisenbahnftreckenarbeiter Franz Louis Drechsler hier mit der Bürsteneinzieherin Anna Rosa Schädlich hier. Eheschließungen: 84) Der Ciseleur Gustav Emil Seidel hier mit der Wirthschaftsgehilfin Anna Emilie Unger hier. 65) Der Decorations- maler Karl Paul WachSmukh hier mit der Wirthschaftsgehilfin Rosa Auguste Oschatz hier. Gestorben: 209) Der Bürstenhändler Christian Gottlob Schädlich hier, 80 I. 210) Des BürstensabrikarbeiterS Ernst Robert Krauß hier S-, Alfred Fritz, 4 M. 211) Der unverehel. Bürstensabrikarbeiterin Albin- Häcker hier T., Rosa Marie, 3 M. 212) Die Fabrikschlossers- Ehefrau Ernestine Emilie Schneidenbach geb. Uhlmann hler, 34 I. 213) Des Fleischermeisters August Eduard Fließ in Schönheiderhammer S., Karl Kurt. 21 T. Ehemmitzer Marktpreise vom 23. November 1895. Leizen, fremde Sorten - sächsischer, gelb Roggen, türkischer » hiesiger , sächf., preuß. « fremder Braugerste, fremde . sächsische Futtergerste Hafer, . beschädigter -Locherbsen Mahl- u. Futtererbsen Heu Stroh Kartoffeln Butter 7 Mk. 20 Pf. biS 7 Mk. 90 Pf. pro 50 Kilo 7 . 20 - - 7 , 50 . . o - o - M .— A « 8 , 20 . - 6 - 30 . . 8 . 55 » » 8 , 70 , , 6 « 30 . . 8 » 50 . . 7 , 25 . - 8 - 90 - - 6 . 75 - - 7 , 40 » » 5 , 40 > » 5 - 75 , . 5 r 90 , - 8 - «0 - . « —, O M . M M W 7 . 50 » « 8 . 50 « » 8 . 80 . - 6 » 95 » « 2 . 75 . . 3 - 50 » » 2 . 50 . . 3 , — > » 1 - 90 , , 2 - — « , 2 . 40 - - 2 , 80 a a I .