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Geld! E« hat mich nur elend gemacht. Sei mein; laß und drüben über dem Ozcan ein neue» Leben beginnen!" Er zog sie an sich. Da brach da« Mädchen voller Leidenschaftlichkeit hervor: „Nun gut," entschied Elsa, »wir dürfen und wollen nicht länger kämpfen. Kurz ist die Spanne Leben. Wer gebietet un« Entsagung? — Hier auf der einen Seite steht der Be sitz, auf der andern heiße Liebe. Edgar ich liebe Dich, ja ich vergöttere Dich. Ich gehöre nur Dir!" Er hielt sie lange umschlungen. »Wa« geschehen soll," sagte er dann dumpf, »geschehe noch heute!" Er erhob auf der Bank die gesammten Fond«, ließ sich von Leisewitz und Sohn seine sämmtlichen fälligen Guthaben au-zahlen und holte Elsa in einem Wagen ab. Mit dem nächsten Bahnzuge fuhren beide ab. Rose harrte der 'Nachrichten von Elsa mit Unruhe. Ebenso trafen au« Birkau keinerlei Briese ein. So vergingen volle vierzehn Tage, al« eine« Morgen« ganz unerwartet Al fred von HeSkomp bei Rose erschien. „Herr von He-komp," sagte sie freudig erregt, »führt Sie der Zufall hierher?" „Leider nicht," entgegnete er sehr ernst. „Sie erschrecken mich!" gab sie zurück. „Ich habe we der von Elsa noch von Edgar Briese erhalten. Wie geht da« zu?" »Sie wissen also noch nicht, daß Herr von Lindblatt verstorben ist?" „Nein. Und Edgar? Ist er krank?" „Wenn Sie mir versprechen, gnädige Frau, sich nicht ausregcn zu wollen," entgegnete er, „will ich c« Ihnen gestehen, daß c« leider so ist!" „O," entgegnete sie entschlossen, „ich bin stark; ich bin bereit. Alle« zu hören; bereit, sofort zu seiner Pflege heim zureisen." „Da« wird da« beste sein, gnädige Frau. Edith ein kluge« und entschlossene« Mädchen, hat mich zu Ihnen geschickt." „Wann reisen wir, lieber Freund?" „Sogleich, wenn c« Ihnen recht ist." Rose gab ihrer Zofe Auftrag, die Koffer zu packen, und mit dem 'Nachtzuge fuhr man der Heimath zu. Je mehr man sich ihr näherte, je schwieriger wurde die Aufgabe de« armen HeSkomp. Mit tausend Winkelzügen mußte er, der ehrliche Mann, die Wahr heit Rose nach nnd nach beibringen. Auf einer Warlestation telegraphirte er nach Birkau um den Wagen und al« ihn Rose bestieg, da wußte sie e«, daß sie einen schlimmeren Ver lust erlitten, als ihr der Tod je hätte verursachen können. Stumm schloß sie Edith in ihre Arme und brach dann zusammen. Al« sie zu sich kam, beugten sich Alfred und Edith über sie: „Geliebte Tante, ist der Anfall vorüber?" „Ja, cs ist — überwunden! — Wie erfuhrt Ihr die Thatsachc?" „Hier!" sagte HeSkomp. HeSkomp reichte Rose ein Telegramm, er hatte c« auf dem Gute seine« Vater« erhalten und war nach dem Empfang sogleich mit Edith nach Birkau geeilt. Aber zu spät. So hatte er sich dann zur Heimholung Rose« entschlossen. Da« Telegramm lautete: „Sage Rose, daß ich mit der, die ich stet« geliebt und wiedergesunden habe, in die weite Welt gegangen bin. Ver geßt mich. Edgar." Rose la« c« ächzend: „Also war c« doch wahr? Ich hatte mich schon damals nicht getäuscht!" „Er hat sie nie aufgcgeben," entgegnete Alfred leise. „Ich wußte nur nicht, wer c« war. Hätte ich sie gekannt, gnädige Frau, ich hätte Sie gewarnt." „Niemand entläuft seinem Geschick, lieber Freund!" „ES ist auch ein Brief von — ihm da," sagte jetzt Edith schüchtern. „Willst Du, kannst Du ihn lesen, geliebte Tante?" Rose nickte. »Ich muß den vollen Kelch bi« zur 'Neige leeren. Gieb!" Sic öffnete und la«: „Triest, den 29. Mai 18 . . Liebe Rose! Gestatte mir Unglücklichen, Dich noch einmal so zu nen nen. Ich habe mit Elsa da« Weite gesucht. Wir liebten uns seit der PcnsionSzeit. Der Diener, der Dir an dem bekannten Abend sein Gesicht verbarg, war ich selbst. Al« Tante Adelaide mich enterbte, mußten wir, arm wie die Kirch mäuse, un« trennen. Dein Reichthum verblendete mich, aber ich sah, daß ich ohne Elsa nicht leben konnte. Verzeihe mir, verzeihe ihr, vergiß un« und sei frei. Die Wunden, die ich Unwürdiger Dir schlug, werden heilen, und Du kannst noch einen andern Mann glücklich machen. Auf Birkau steht eine Hypothek von 60,090 Thalern, den Baarbestand unsere» Bankkonto« und Kredit« bei Leisewitz und Sohn habe ich mit mir genommen; Dir bleibt genug, um gewohntermaßen leben zu können. Verzeihe mir und fluche un« nicht. Edgar." „Geschrieben an Bord der „Nymphe" kurz vor deren Abgang in See." Rose saß da wie ein Steinbild, dann brach sie in ein gellendes Lachen au« und rief: „Da« ist das Ende der Prin zessin vom goldenen Pantoffel!" Schwerfällig sank sie dann in den Sessel zurück. * » * ES war Herbst. Rose saß fröstelnd, in warme Shawl» gehüllt, am sonnigen Fenster zu Birkau, neben ihr weilten Ella und Edith. Rose sah leidend au«. „Wie fühlst Du Dich, mein Herz?" sagte Ella. „Gut, aber etwas schwach. Man kann'« nicht besser er warten. War IN'. Baring, mein Anwalt, nicht hier?" „Schon gestern. Er wird heute wiederkommen." Gerade meldete Friedrich: „Di. Baring!" „Nun, Herr Doktor?" empfing ihn Rose. „Ist der Vcr- kaufSakt ausgeführt? „Hier liegt er!" Sie sah da« Papier durch. „ES ist gut! So kann ich den Platz räumen. Haben Sie mein Hau« in der Jüden- straße daheim und da« Grundstück am Spielplatz verkauft?" „Wie Sic befohlen, gnädige Frau." „Haben Leisewitz und Sohn Zahlung empfangen?" „Ja, gnädige Frau." „Schön, da« Hau« an der Burgwall-Promenade behalte ich. Dort werde ich wohnen!" „Sehr wohl." „Nun, Herr Doktor, dann brauchte ich Sic wohl nicht weiter zu bemühen; zu einigen gerichtlichen Akten gebrauche ich noch Ihre Thätigkeit, darüber werde ich Ihnen schreiben." „Sehr gut, gnädige Frau. Ich habe die Ehre, mich zu empfehlen." Er ging. „Alfred bleibt lange," meinte Rose. „Er reitet schon in den Hof!" entgegnete Edith. Au« dem nun folgenden Gespräche ersehen wir, daß Al fred- Vater Birkau für Alfred gekauft; HeSkomp jun. über nahm bereit« die Bewirthschaftung und zu Weihnachten sollte de« jungen Paare« Hochzeit sein. Rose hatte wider Erwar ten den harten Schlag besser überwunden, al« alle gedacht. Ella war nun abgereist und 'Nachmittag« wollte auch Rose von Birkau Abschied nehmen. Vorher erfüllte sie noch eine heilige Pflicht. Die Armen in Birkau jammerten, al« sie hörten, Rose, ihrer aller Wohlthäterin, werde sie verlassen. Sie sollten sie nicht entbehren. In die Hände Pastor Wolf hagen« legte sie 5000 Thaler für die Armen nieder. (Schlug folgt.) Vermischte Nachrichten. — Coburg, 6. September. In dem benachbarten Neu stadl brach in der vergangenen Nacht zum dritten Male in 3 Tagen Großfeuer au«. ES sind zusammen 9 Häuser und 14 Scheunen niedergebrannt. In dem Orte Meusclbach wurden durch eine Feuersbrunst 16 Häuser und 13 Scheunen vernichtet. — Nordhausen, 7. Septbr. Nach Meldungen au« Osterode i. Harz wüthet seit gestern daselbst eine Feuers brunst, durch welche gegen 60 Häuser niedergebrannt sein sollen. Nähere Nachrichten fehlen, da die Telegraphenleit ungen zerstört sind. — Meißen. Ein hier ansässiger, ehemaliger Feld webel der 12. Compagnie de« Infanterie Regiment« Nr. >03 erzählt folgende« Erlebniß vom 29. August de« Feldzuge« 1870/71: „Wir bivouakirten nach dem Gefecht von Nouart vor dem Orte. ES war hier so heiß hergegangen, daß Mancher von uns noch immer da« Zischen der feindlichen Kugeln zu vernehmen glaubte. Die Verluste in unserer Compagnie waren groß; 136 Mann waren gefallen und wir priesen un« glück lich, heil davon gekommen zu sein. Besondere Ursache hierzu halte unser Compagnieschneidcr Hornoss, denn er hatte nicht weniger al« 12 Kugeln aufgefangen, die in Mantel, Feldflasche, Feldkessel, Tornister, ja selbst in den Stieseln sich eingenistet hatten. Unser braver Kamerad, der natürlich keine Ahnung von der empfangenen Anzahl der Kugeln hatte, fing bei dem Gedanken, wie nahe er der Todesgefahr gewesen war, förm lich an zu zittern. Freude machte ihm aber auch da« Be wußtsein, daß er, al« lebendiger Kugclsang vielleicht manchem Kameraden da« Leben gerettet habe. Wir suchten uns unter freiem Himmel zu betten so gut e« ging und ich freute mich herzlich, unter einem Munitionswagen bereit« einen Kameraden zu finden, der fest zu schlafen schien, dessen große wollene Decke mir aber noch reichlich Schutz gewährte. Al« Weckruf geblasen wurde, traten Zimmerleute der 2. Compagnie an mein Lager mit den Worten: „Hier muß Oberstlieutenant von Schönberg liegen." Ich stutzte, stand auf und — wirk lich, mein vermeintlicher Schlafkamerad war die Leiche de« allgemein geehrten Oberstlieutenant« v. Schönberg-Böttingen, der zu Beginn de« Gefecht« die erste feindliche Kugel erhalten hatte. Mich gruselte nunmehr natürlich, und doch hatte ich neben der Leiche de« braven Führer« herrlich geschlafen. — Einen „guten Tropfen" wird der 1895er für den Weinkenner liefern. Die außerordentlich günstige Witter ung hat die Trauben fast zusehends reisen lassen, und wenn der Anfang September noch einige solcher heißen Tage bringt, an denen die Sonne die Trauben kocht, dann werden wir ein herrliche» Weinlein bekommen. Allerdings wird derselbe theuer werden — aber billig und gut reimt sich ja selten zu sammen. E« steht nämlich fast überall nur wenig Wein, so daß quantitativ die Lese noch unter Mittel auSfallen dürfte, aber die wenigen Trauben, die geerntet werden, werden von vorzüglicher Güte sein. Zudem haben die Stöcke von Reben feinden in diesem Jahre nur sehr wenig zu leiden gehabt. Wer sich'« also leisten kann, der soll sich an den 1895er halten. — Aus eine neue Art, wie holländische Schwindel firmen Maaren au« dem Auslände zu erlangen suchen, macht der „Conscctionär" aufmerksam. Die von den Schwindlern als Opfer auSersehcnen Firmen werden ersucht, die verlangten Maaren in verschiedene Packele verthcilt abzusenden und auf ein« dieser Packele den Kaufpreis durch 'Nachnahme zu erheben. Al« Grund für den in Einzclpacketen verlangten Versandt wird angegeben, daß man die Maaren und die Ausstattung derselben zuerst zu prüfen beabsichtigt. Natürlich werden dann nur die Packele ohne 'Nachnahme angenommen, da« Packet mit Nachnahme geht an den Absender zurück, der dann da« Nachsehen hat. — Weshalb derKaiser, obgleich er wiederholt und auch in vor. Woche wieder in der Nähe von Mainz war, die Stadt selbst nicht besuchte, dafür führt ein Mainzer Blatt eine au« dem Anfänge diese« Jahrhundert« stammende ergötz liche Ueberliescrung an, die an Kaiser Franz, den letzten Kaiser de« alten Reiche«, anknüpst. Am Dom von Mainz befindet sich eine wie zum Schwur erhobene Hand, und da« Blatt läßt einen alten Mainzer wie folgt erzählen: „Der Kaiser Franz von Oesterreich un Dcitschland iß hier in Mainz ge- weK un iß vun der Geistlichkeit so gaslfreindlich bewirth worrc, daß er denc da« feierliche Verspreche und Gelöbniß gcwc hott, daß der deitsche Kaiser, der vun heil an zuerst noch Mainz kimmt und do iwernacht, die zwä Thürm uff dem Dom be zahle muß. Zum Zeiche for de» Verspreche iß die Hand in den Stein enei gehaue worre. Gelle Se, e» war seit der Zeit kän Kaiser mehr hier iwer Nacht, un Sie Werre aach sehe, der jetzige Kaiser bleibt so wenig emol hier, wie sein Großvater, basse Se emol uff." (Wilhelm I. war nur als König in Mainz anwesend.) — Ueber die Entstehung de« studentischen »Salamander«" hatten die „Burschenschastl. Blätter" eine Mittheilung au« der Geschichte der Bonner Burschenschaft „Allemannia" gebracht. Darnach erschien e« der genannten Zeitschrift unzweifelhaft, daß der studentische Brauch in den dreißiger oder vierziger Jahren in Bonn entstanden sei und ursprünglich die Bedeutung eine« Pereat« gehabt hat, da« dem verhaßten Uni»ersität«richter v. Salomon, mit dem Spitznamen »Salamander" galt. Eine weitere Bestätigung dieser Dar stellung giebt die Geschichte de« Corp« „Rhenania" in Bonn, von der ein Au«zug vorliegt. Dort heißt e«: Wenn de» Abend« die behördlicherseits um 11 Uhr festgesetzte Schluß stunde der Kneipereien, die Polizeistunde, herangcnaht war und die Pedelle schon zur Beeildigung der Fröhlichkeit als Mahn apostel sich gezeigt hatten, dann erhob man sich männiglick von seinen Sitzen, rieb da« Weinglas auf dem Tische, dabei al« VerwünschungSformcl gegen den Bierrichler wiederholt hinter einander „Salamander, Salamander" rufend, und leerte darauf gleichzeitig den letzten Inhalt de» Glase«. Hin diese Verwünschungen noch eindrücklicher zu machen, wurde aus der Rhenanen-Kneipe auch noch ein sogenannter „feuriger Sala mander" gerieben. Auf die Tische wurde eine mit Spiritus gefüllte Schale gestellt, sämmtlichc Lichter wurden auSgclöschi, der Spiritu« angczündet und bei dieser gruseligen geisterhaften Beleuchtung der Salamander gerieben. — Ein Manöver-Geschichtchen wird au«' der Gegend von Großenhain berichtet. Saß da eine« Tage« ge gen Abend ein Offizier im Hofe seine« Quartier«, sein Pferd am Zügel haltend, da der Bursche nicht gleich da war, al« ein biedere«, schon hochbetagtes Bäuerlein, behaglich fein Pfeif chen schmauchend, auf ihn zutrat mit der Frage: „Se sind wohl der Bursche von dem Leitnant?" Der Offizier, einem Jux nicht abgeneigt, ging auf die Frage ein und antwortete: „Jawohl, ich bin der Bursche." — „Nu, da sagen se mer cemal, iS da« nich die recnc Verschwendung, daß der drei Pferde hat, zwee warn doch doch genug!" — „Ja freilich, zwce wär» ooch genug", sagte der Offizier, mit Mühe sein Lachen verbeißend." — „Er soll aber sehr gerecht sein, Ihr Herr," fuhr der redselige Alle fort, „die Husaren halten viel auf ihn." — „Nuja, er iS wohl ein ganz hübscher Mann!" — „Aber sagen se cemal, der andre Hell Leitnant, der konimt doch immer erst früh nach Hause, Ihrer aber iS alle Abende schon um zehne da, c« fehlt 'm wohl manchmal ee bischen am Galde?" — Jetzt aber konnte der Offizier sich nicht mehr halten und laut lachend die letzte Frage bejahend, zog er sich in den Stall zurück. — Kaiser — Maiscr. — Als im Spätherbst 1813 die drei verbündeten Monarchen, die Kaiser von Rußland und Oesterreich, sowie der König von Preußen, sich in Frankfurt a. M. über den weiteren Fortgang de« Kriege« gegen 'Napoleon beriethen, fand sich daselbst auch der eben wieder in seine Staaten zurückgckehrte Kurfürst Wilhelm I. von Hessen ein. Derselbe hatte einen Leibkutscher Namen« Kaiser, den der Kurfürst während de« Aufenthalte« des Monarchen in „Maiser" umtaufte. Zwar wollte der brave Kutscher Anfang« nickt« von dieser Namensveränderung wissen, aber er fügte sich, al« ihm der Kurfürst auseinandersetzte: „Ja, siehst Du, e« ist doch leicht möglich, daß sich einmal einer der beiden Kaiser zu mir in den Wagen setzt, und da kann ich Dir doch un möglich zurufcn: „Kaiser, fahre zu," oder gar „Kaiser, Du bist ein Esel!" — Der „ewige Landfriede" feiert in diesem Jahre sein vierhundertjähriges Jubiläum, Kaiser Max 1. (1493 bi« 1519) war e«, der ihn 1495 auf einem Reichstage zu Worm« einsührte. Seitdem hörte da« alte Fehderecht auf. Zur Ent scheidung von Streitigkeiten setzte Max da« Reichskammergc- richt ein, da« zuerst in Frankfurt a. M., dann in Speier und zuletzt (von 1691—1806) in Wetzlar seinen Sitz hatte. — Nicht zu verblüffen. Junger Mann (die Tochter de» Hause« beim Abschied küssend): „Hier ist also ein Kuß für Ihre liebe Mama und hier ein Kuß für Ihre kleine aller liebste Schwester." — Da« Fräulein (entrüstet): „Aber, Herr Schmidt, Sie vergessen sich!" — Junger Mann: „Sie haben recht, Fräulein Anna. Also hier ist noch einer für mich selbst!" — Ein Kenner. „Warum wollen Sie mich nicht aus dem Piano begleiten?" — „Ja, mein Fränlein, da« kennen wir! Erst begleitet man so n Fräulein auf dem Klavier und die Folge davon ist, daß man sie später zum — Altäre begleitet!" — Eine mißtrauische Gattin. „ . . . Ueber Ihre Frau dürfen Sie sich aber nicht beklagen! Schauen Sie nur, wie die Sie herauSgcfüttert hat!" „O, da« thut sic nur, damit ich dcn Ehering nicht mehr runter bring'." Man verbrenne ein Müsterchen des Stoffes, von dem man kaufen will, und die etwaige Verfälschung tritt sofort zu Tage: Aechte, rein ge färbte Seide kräuselt sofort zusammen, verlöscht bald u. hinterläßt wenig Asche von ganz hellbräunlicher Farbe. - Verfälschte Seide (die leicht speckig wird und bricht) brennt langsam fort, namentlich glimmen die „Schußfäden" weiter (wenn sehr mit Farbstoff erschwert), und hinterläßt eine dunkelbraune Asche, die sich im Gegensatz zur ächten Seide nicht kräuselt, sondern krümmt. Zerdrückt man die Asche der echten Seide, so zerstäubt sie, die der verfälschten nicht. Die Seiden-AavriK (k. k. Hoflief.) mrlvk versendet gern Muster von ihren echten Seidenstoffen an Jedermann und liefert einzelne Roben und ganze Stücke porto- und steuerfrei in die Wohnung. Standesamtliche Nachrichten von Schönheide vom I. bis 7. September 1895. Geboren: 246) Dem Eisengießer Otto Magnus Pilz in Schön» heiderhammer 1 S. 247) Dem Bürstenfabrikarbeiter Friedrich August Reinhardt hier I S. 248) Dem Güterbodenarbeiter Friedrich Hermann Geißler hier I T. 249) Dem Jnvalidenrentenempfänger Albert Hugo Richter hier 1 T. 250) Der unverehel. Wirthschaftsgehilfin Märtha Elise Becher hier IS. 251) Dem Schieferdecker Friedrich Emil Schäd» lich hier 1 S. 252) Dem Trichinenschauer und Schulgeldeinnehmer Karl Heinrich Gerhard Paul hier I S. 253) Dem Eisenhüttenarbeiter Franz Alwin Schwarz in Schönheiderhammer 1 S. Aufgeboten: 49) Der Eisengießer Ernst Hermann Hohmann in Schönheiderhammer mit der Bürstenfabrikarbeiterin Anna Auguste Thüm» mel in Schönheiderhammer. Eheschließungen: Vacat. Gestorben: 1621 Des Eisengießers Karl Friedrich Schott hier Tochter, Elsa Marie, 9 Mon. 163) Christiane Friederike verw. Thüm- mel geb. Gnüchtel hier 77 I. 164) Die Schnittwaarenhändlerin AgneS verw. Lenk geb. Oschatz hier 74 I. Chemnitzer Marktpreis« vom 7. September 1895. Weizen, fremde Sorten » sächsischer, gelb Roggen, türkischer » hiesiger » sächs.'preuß. » russischer Braugerste, fremde » sächsische Futtergerste Hafer, sächs., alter » preuß., alter » neuer Kocherbsen Mahl- u. Futtererbsen Heu, alteS » neues Stroh Kartoffeln Butter 7 Mk. — Pf. bis 7 Mk. 70 Pf. pro 50 Kilo 7 » — , , 7 » 30 « » « 6 » — « « 6 » 15 » » » 6 » — » « 6 » 10 , . . 6 » 40 » » 6 » 50 » » » 6 » — , , 6 » 15 » » ^ 7 » 50 « » 9 » 50 » - » 7 » 7 » 50 » « » 5 » 25 » » 5 , 75 , , , 6 » — » « 6 » 60 » « » 7 » 20 » , 7 . 45 » B B 6 » — « « 6 , 40 » - , 8 » — , , 8 , 75 « « 6 . 90 » . 7 » 05 « » » 2 » 70 » , 3 , — , , , 2 » — , « 2 « 50 « » » 2 « 70 » . 3 - — ««« 2 . — , « 2 » 50 » « » 2 » 20 » » 2 » 50 » » « 1