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ro KO kil» ater. «Wunsch Sing- enbctt- tschnet- Liese. gen. ll. Abenö nq im «der des s dring- jlreiches »nd. äst ratze 3 Seiten. 1 an ustcrn. o. mein ager i Enl- >ch bc- SII. Nach ige- r »eife tut , sowie Stück k. . 13. N, Dill -ei. lanz- I«r. kofin. »m. -rad. Mts- iliiS MeWbtlitt Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Jn- sertionspreis: die kleinsp. Zeile IO Pf. LOL für den Milk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Hlmgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. - 42. Jahrgang. Donnerstag, den 5. September L8VL Abonnement Viertels. I M. 20 Ps. (incl. 2 illustr. Beilagen) in der Expedition, bei unfern Bo ten, sowie bei allen Reichs- Postanstallen. Die in Gemäßheit von^lrt. II 8 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Jan. 1887 — Reichsgesetzblatt S. 245 flg. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tages preise des Hauptmarktortes Zwickau im Monat Juli d. I. festgesetzte und um Fünf voni Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Quarticrwirthen im Monat August d. I. an Militärpfcrdc zur Verabreichung gelangende Marschfourage be trägt: für 5« Ko. Hafer 7 M. 35 Pf., für 50 Ko. Heu 3 M. 15 Pf. und für 50 Ko. Stroh 3 M. 15 Pf. Königliche AmtshauMlilmschisst Schwarzenberg, am 30. August 1 895. I. V.: von Kirchbach, Bez.-Ass. P. ErgänzunMahlen zum Landtage betreffend. Nach der in Nr. 203 der Leimiger Zeitung vom 31. vorigen Monats abgedruckten Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern, die Vornahme von Wahlen für die II. Kammer der Ständeversammlung betreffend, vom 30. August 1895 sind sür den 41. Wahlkreis des platten Landes (Bezirke der ehemaligen Gerichtsämter Reichenbach, Lengenfeld, Kirchberg und Schneeberg) sowie für den 42. Wahlkreis des platten Landes (Bezirke der vormaligen Gerichtsämtcr Schwarzenberg, Johann georgenstadt und Eibenstock) Ergänzungswahlen zur II. Kammer des Landtages vor zunehmen und ist der Tag der Abstimmung auf den 17. Oktober 1895 festgesetzt. Bei diesen Wahlen verbleiben die Wahlbezirke in ihrer bisherigen, im Jahre 1868 durch die Beilage «nd L zu der Ausführungs-Verordnung zu dem Wahlgesetze vom 4. Dezember 1868 bestimmten Zusammensetzung. Hiernach haben vom Gerichtsamtsbezirkc Schwarzenberg die Gemeinden Berns bach, Waschleithe mit Haide, Förstel, Mittweida, Markersbach mit Unterscheide, Teller häuser, welche im Jahre 1868 zu den vormaligen Gerichtsamtsbezirken Grünhain, Scheibenberg und beziehentlich Oberwiesenthal gehörten und somit zur Zeit einem anderen Wahlbezirke einverleibt sind, an der jetzigen Wahl im 42. Wahlkreise nicht Thtil zu nehmen. Bei Bekanntmachung dessen wird zugleich darauf hingewiesen, daß jedem Be theiligten freisteht, bis zum 7. September 1895 gegen die Wahllisten bei dein mit Führung der letzteren beauftragten Organe — dem Gemeindevorstande — Einspruch zu erheben. Sämmtliche Wahllisten der Ortschaften der ehemaligen Gerichtsämtcr Schwarzen berg — (mit Ausnahme der vorstehend namhaft gemachten) — Johanngeorgenstadt, Eibenstock und Schneeberg sind nach Ablauf obiger Frist durch die Herren Gemeinde vorstände bei Vermeidung von 10 Mark Strafe sofort unter Beifügung der gegen die Liste etiva erhobenen Einsprüche und der darauf bezüglichen Eingaben anher ein zureichen. Schwarzenberg, am 3. September 1895. Königliche AmtshlWlmamlschlist. I. V.: von Kirchbach, Bez.-Ass. W— Bekall lltmllchll ll g. Ter Klempner Louis Häupel hier ist, nachdem er den Besitz des nöthigen Handwerkszeuges und Materials nachgewiesen hat, berechtigt, Hauslcitungen für die städt. Wasserleitung im Innern der Gebäude auszusührcn. Eibenstock, am 4. September 1895. Der Rath der Stadt. I. V.: Justizrath Landrock. Graupncr. Donnabend, am 7. Leptember I88Z, Nachmittag 2 Uhr, sollen iu Kundshnöcl ungefähr 10 Centn«» Heu, 20 Furchen Kartoffeln und ei« Stück anstehender Klee gegen Baarzahlung versteigert werden. Versammlungs ort: d'alle's Hasthof in Hundshübel. Eibenstock, am 2. September 1895. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Liebmann. Kus Deutschlands großer Zeil. Zur Erinnerung der 2öjähr. Gedenktage des Krieges 1870 71. Von Eugen Rahden. 21. (Nachdruck verboten.) Die Kapitulation von FrenoiS. (2. September.) Kaiser Napoleon, der sich am Vormittag im Kampfe stark dem feindlichen Feuer ausgesetzt hatte, dann in Sedan auf dem Turcnneplatze, der von deutschen Granaten durchfegt wurde, eine balbc Stunde lang verweilte, hatte versucht als Bauer verkleidet nach MeziercS zu gelangen; allein da die Anstalten hierzu zu spät getroffen wurden, gelang da« Unter nehmen nicht. Bereits um 2'/. Uhr gab Napoleon, um ferneres unnützes Blutvergießen zu verhüten, den Befehl, die weiße Flagge auszuzichen. Diese erschien auch, wurde aber von den Franzosen beschossen und heruntergerisseu. Dann beauftragte der Kaiser den General Wimpssen mit dem Feinde in Unterhandlung zu treten; dieser lehnte der tapfere General wiederholt standhaft ab. Um dem Gräuel ein Ende zu machen, hatte König Wil helm nach b Uhr, noch ehe die weiße Flagge bei Torey ge sehen wurde, den Oberstlieutenant Bronsart v. Schellendorf und den Hauptmann v. Winterfeld vom Großen Generalstab nach Sedan entsendet, um den französischen Oberbefehlshaber zur Uebergabc der Armee und Festung aufzusordeni. Zu Bronsart« Erstaunen geleitete man ihn nach der Untcrpräfektur zum Kaiser; man glaubte iw großen Hauptquartier nicht, daß sich Napoleon noch in Sedan befinde. Bronsart richtete beim Kaiser seinen Auftrag au«, Armee und Festung zur Ueber gabc aufzusordern. Hierauf wie« ihn der Kaiser an General von Wimpssen und sandte zugleich durch seinen Gcncraladju- lantcn Graf Reille einen Brief an Kaiser Wilhelm, den dieser Abend« 7 Uhr erhielt. Der Bries Napoleon« lautete: „Da es mir nicht vergönnt ist, an der Spitze meiner Armee zu Kerben, bleibt mir nichts übrig, at« meinen Degen zu den Füßen Ew. Majestät niederzulegen." Der König antwortete, auf einem Stuhle schreibend, den ihm Major v. Alten al« Tisch emporhielt: „Mein Herr B-uder! Indem ich die Umstände bedauere, unter denen wir uns begegnen, nehme ich den Degen Ew. Majestät an und bitte Sie, einen Ihrer Offiziere nennen zu wollen, der mit Ihren Voll machten ausgerüstet ist, um über di« Kapitulation der Arm«, die sich jo tapfer unter Ihren Befehlen geschlagen hat, zu verhandeln. Von meiner Seite habe ich den General von Moltke zu diesem Behufe er nannt. Ich bin Ew. Majestät guter Bruder. Wilhelm." Nach der Rückkehr Reille« berief Napoleon Wimpfsen zu sich. Dieser anerkannte, daß nicht« übrig bleibe, al« die Ka pitulation, allein er weigerte sich, seinen Namen unter diese zu setzen und forderte seinen Abschied. Napoleon verweigerte ihm denselben und wußte Wimpfsen von der Ncthwendigkcit zu bleiben und die Armee durch eine ehrenvolle Kapitulation zu retten, zn überzeugen. Zwar kam c« noch zu sehr heftigen Auseinandersetzungen zwischen Wimpfsen und Dncrot, von denen jeder dem anderen den Mißerfolg zuschob, während doch beide gleich unschuldig waren, allein der einberufenc Kriegs rath beschloß nunmehr die Kapitulation. Um 9 Uhr Abend« erschien Wimpfsen mit dem Gcneralstabschcf General Faure und mehreren anderen Generalen in Donchery bei Bismarck, wo Moltke, PodbiclSki, Blumenthal und Offiziere de« großen Hauptquartier« anwesend waren. Bismarck und Moltke waren von vornherein darin einig, daß Großmuth hier nicht am Platze sei, daß diele al« Schwäche auSgclegt werden würde nnd daß man bei der ganzen Situation auf Waffenstreckung der ganzen Armee bestehen müsse. In der Verhandlung kam c« zu mannigfachen Auseinandersetzungen; Wimpfsen wollte nicht aus so harte und die Ehre der französischen Nation so verletzende Bedingungen cingchcn, er wünschte Uebergabc Sedan« und dessen Artillerie, jedoch freien Abzug der Armee mit Waffen, Gepäck und Fahnen unter der Bedingung, in diesem Kriege nicht mehr gegen Preußen kämpfen zu wollen. Algier solle der Armee solange al« Aufenthalt dienen. Moltke erwiderte, er müsse bedingungslose Kapitulation fordern, sonst müsse er sie am nächsten Morgen mit Waffengewalt erzwingen. Bismarck betonte, daß die Armee und ihr energischer Kom mandant, die so tapferen Widerstand geleistet, wohl ehrenvollere Bedingungen verdient hätten; allein Deutschland wolle zu einem raschen Frieden kommen und da« wirksamste Mittel hierzu sei die Abführung der französischen Armee in Kriegs gefangenschaft. Wimpssen lehnte da« ab, obschon ihm Moltke im Einzelnen klar machte, daß die Lage der französischen Ar meen derartig sei, daß jeder Widerstand absolut nutzlos; Moltke erbot sich sogar, seine Behauptungen zu beweisen und einen französischen General herumführen zu lassen, damit sich dieser selbst von der dominirenden Stellung der deutschen Truppen und Batterien überzeuge. Bismarck wie« darauf hin, daß Frankreich, nachdem es Deutschland so oft ungerecht angegriffen, Rache für die erlittene Niederlage zu nehmen suchen werde und daß Garantien nöthig seien, um endlich in Frieden leben zu können. Uebrigen« solle alle« vermieden werden, was Offiziere und Soldaten verletze ; die Waffen sollten in Maga zinc nicdergclegt werden, wo die Deutschen sie nehmen würden und die üblichen Zeremonien beim Verlassen der Festung sollten unterbleiben. Auf die Einwürfe Wimpfsen« entwickelte Bismarck dann, daß Deutschland, da« nicht so bald wieder in der Lage sei, einen so großen Krieg zu führe», Bürgschaften haben müsse gegen die Wiederkehr frivolen Angriffe«. Wim- psfen wollte nun einen Waffenstillstand von 24 Stunden, allein Moltke erklärte, diesen nicht bewilligen zu können; wenn bi« 4 Uhr Morgen« keine Entscheidung da sei, würde um diese Zeit da« Feuer wieder eröffnet werden. Indeß ließ sich Moltke durch Bismarck bewegen, die Frist bi« 9 Uhr Morgen« au-zudcynen. General Eastclnau, der ebcnfall« an wesend war, eröffnete nun den Anwesenden eine Botschaft de« Kaiser« Napoleon, daß sich der König durch die bedingungs lose Ergebung de« Kaiser« bereit finden lassen werde, billigere Kapitulations-Bedingungen zu geben. Indeß waren ein Bis marck und Moltke nicht gewillt, sich durch sentimentale Phrasen täuschen zu lassen; Bismarck fragte, ob der Kaiser als Bevoll mächtigter Frankreichs anzuschcn sei und als der General baS verneinen mußte, erklärte Moltke die Situation für unverändert. Wimpffen aber erklärte, er könne die Kapitulation nicht unter zeichnen, die Schlacht müsse wieder beginnen. Bismarck stellte ihm nochmals die schwere Verantwortlichkeit vor, das Blut so vieler braver Soldaten nutzlos zu vergießen und Moltke wiederholte, er könne Sedan in wenig Stunden in Asche legen, alle Ausgänge seien der Armee verlugt. Die franzö sischen Unterhändler begaben sich nach Mitternacht nach Sedan zurück. Wimpffen begab sich sofort zum Kaiser und drang in ihn, beim Könige persönlich günstigere Bedingungen zu er langen zu suchen. Napoleon begab sich mit einem kleinen OsfizierSgefolgc um ö Uhr früh «am 2. Septembers nach Donchery, um von Bismarck eine Unterredung zu erbitten. Bismarck kleidete sich rasch an, setzte seine Feldmütze auf und ritt dem Kaiser entgegen, den er entblößten Haupte« begrüßte. Al« ihn Napoleon auffordcrtc, sich zu bedecken, antwortete Bismarck: „ Sir, ich empfange Ew. Majestät, wie ich meinen königlichen Herrn empfangen würde." Zuerst aus der Straße, dann in einem kleinen, von einer Weberfamilie bewohnt gewesenen Hause, kam eine Unterhaltung in Gang, in welcher Napoleon seinen Wunsch, den König zu sprechen und gün stigere Kapitulation« Bedingungen zu erlangen, zu erkennen gab. Bi«marck lehnte e« ab, auf diese rein militärische Frage cinzugeheu, da sie allein zwischen den Generälen Moltke und Wimpffen zu erledigen sei. Vergeblich suchte dann noch 'Napoleon, welcher al« Gefangener über Friedens-Vorschläge nicht unterhandeln zu können erklärte und die Pariser Re gierung hierzu al« kompetent bezeichnete, von Bismarck und Moltke günstigere Kapitulations-Bedingungen zu erlangen. Nach einiger Zeit kam auch eine Botschaft vom König Wil helm, daß er den Kaiser nicht eher empfangen könne, al« bi« die Kapitulation unterzeichnet sei. Inzwischen hatte Wimpfsen einen KricgSrath auf 7 Uhr früh berufen, zu dem sich 32 Generäle cingejunden hatten. Nur zwei Generäle stimmten gegen Vie unvermeidliche Kapi tulation und auch diese zwei mußten schließlich bei der Sach lage ihr abweichende» Votum zurückzichcn. Wimpffen, von einem Abgesandten de« preußischen Hauptquartier« unterrichtet, erkannte, daß die Frist bi« zum Ablauf de« Waffenstillstände« nicht versäumt werden dürfe. S" begannen denn die Ver handlungen im Schlosse Bellevue bei Arenoi«, wo selbst auch Kaiser Napoleon, von Bi«marck geleitet, vorläufig ein Asyl gefunden hatte. Immer noch sträubten sich die französischen Offiziere in die Uebergabc zu willigen und über ließen sich sogar heftigen Acnßerungen ihre« Schmerze«. Insbesondere klagte Wimpffen dem Grafen Bismarck, wie