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4. Die Prinzessin vom goldenen Pantoffel. Die ersten Veilchen zeigten sich und die Störche halten ihr Nest aus der langen Scheune längst wieder bezogen. Eugen Romberg rüstete sich zum Abzug, war aber stark mit seiner Doktorpromolion beschäftigt. „Wenn der Sonnengott Baldur sich auf den Thron setzt, wie die alte Sage darthut, Lieb," hatte er zu Elsa gesagt, «dann läuten uns die Hochzeitsglocken!" Elsa war c» zufrieden. Ein gütige« Geschick schien ihr übrigens zuzulächeln, denn schon am selbigen Tage traf ein Bries von Onkel Florian von Lindblatt ein, worin er mil- theiltc, daß die Anzeige von Elsas Verlobung ihn beim Um zug betroffen habe. Er sei in den Ruhestand getreten und deshalb in seine Heimath, die Universitätsstadt, zurückgekehrt. Er ersuchte Elsa, ihren Aufenthalt eine Zeitlang in seinem Hause zu nehmen. Er habe dabei ein Doppeltes im Auge: sie sei. ihrem Verlobten nahe und er, der alternde Herr, hoffe, in Eugen oft einen lieben Besuch an seinem Tische zu sehen. „Und Du gehst?" fragte Rose. „Ich halte eS — verstehe mich recht — aus eine kurze Zeit für ganz angemessen!" entgegnete Elsa. Rose antwortete warm: „Ich werde Dich vermissen, liebes Herz, aber für ganz gut halte ich es auch! Weißt Du, daß ich, entrs uou« na türlich, glaube, Eugen Romberg ist von dem Fieber de« Ehr geize« befallen?" Elsa nickte: „Du magst nicht unrecht haben, Rose; eben deshalb, offen gesagt, werde ich reisen." „Reise in Gotte« Namen!" „Ja, sobald Eugen drüben ist." ES war inorgcn« früh. Baron von Güldau hatte noch nicht Toilette gemacht. Man hatte gestern Nacht im Rennklub hoch und bis an den lichten Morgen gespielt. Edgar hatte verloren. Mürrisch trank er den selbstbcreitcten Kaffee. „Wo hinaus soll's?" brummte er. „Seit ich mich mit Elsa selbst ausgcgebcn'habe, ist'« schlimmer al» je! Erbärm liches Dasein!" ES klopfte. „Wetter," dachte er, „wer stört schon so früh? Sollte HanS, der faule Schlingel, wieder nicht da sein?" „Herein!" ries er unwillig. „Welche Bärenstimme!" quiekte hier ein Jüngling in LieutenantS-Unisorm und hüpfte herein. „Mensch, woraus sinnst Du? Du hast ja einen Blick wie Sulla, al« er Rom zu demüthigen gedachte!" „Bah," gab nun Edgar zurück, „ich bin gedemüthigt ge nug. UebrigenS Du, HeSkomp, bist stets willkommen, Du guter Kerl." Alfred von HeSkomp, der Sohn des steinreichsten Grund besitzers der Provinz, fühlte sich geschmeichelt, denn Edgar galt etwa« in der Welt der Lebemänner, „Hm," sagte er, „ich wollte Dir da« auch nur bringen, stecke den Wisch ins Feuer." ES war ein Ehrenschcin über die Summe von zweihun dert Thaler. „Kamerad von Gumpertz hatte ihn; ich löste ihn für Dich ein." „Aber ich habe kein —" „Laß doch die Bagatelle!" unterbrach ihn der Blasse. „WaS sagt Abigail?" „Lies selbst!" lachte Edgar, etwa« verblüfft durch die Großmuth des jungen Mar«. Er reichte ihm ein Bittet hin. „Wie, noch ungelesen?" fragte jener. „Du greisst nicht zu, wo uns allen der Mund wässert?" „Bah, Gewohnheit verdirbt uns!" warf Edgar hin. „Lies nur." HeSkomp erröthete, erbrach da« Billet und la«: „Theurer Edgar! Warum kamst Du gestern Abend nicht? Ich erwarte Dich heute um dieselbe Stunde auf jeden Fall. Mit Kuß Abigail Spontinelli." „Himmel! und er geht nicht!" „Nein, Freund." „So schicke mich." „Gewiß! Sage ihr, Scherz beiseite, sie möge Dich wie mich empfangen." HeSkomp reichte ihm die Hand: „Ich danke Dir." E« klopfte abermals, und ohne ein Herein abzuwarten, schob sich eine Gestalt in die Thür, die nicht gerade salonfähig aussah. „Verzeihung, wenn ich störe," entschuldigte sich der An kömmling, „aber c« war kein Diener draußen, der mich an melden konnte." HeSkomp wurde roth vor Zorn. „Da» ist doch eine Frechheit, auf diese Manier bei Ka valieren einzudringen," ries er. „Ich kann mich aber doch nicht anmelden lassen," ent gegnete der Eindringling, „wenn kein Diener draußen ist. Ich habe ein dringende« Geschäft abzuwickeln." „Derartige Geschäfte kennen wir," brummte HeSkomp. „WaS wünschen Sie, Löwitz?" fühlte sich jetzt erst Ed gar bewogen zu fragen. Der Wucherer zog seine Brieftasche hervor, entnahm der selben ein Papier und reichte e« Edgar entgegen. „ES ist der Wechsel über zweihundert Thaler." Edgar zuckte die Achseln, HeSkomp aber sagte: „Mein Freund ist nicht bei Kasse; Sie sehen'« ja!" Der Wucherer lachte roh: „Ach war, nicht bei Kasse; kann ich selbst davon zah len? Ich muß meinen Verpflichtungen auch Nachkommen." HeSkomp aber schrie: „Genügt mein Wort nicht? In acht Tagen zahle ich alle« mit Zinsen. Verstehen Sie?" Der Wucherer verbeugte sich. „Da» ist etwa« andere«, wenn der Herr Lieutenant zahlen in acht, in vierzehn Tagen, in vier Wochen auf Kavalierparole.." „Ja, auf Ehrenwort!" „Da« genügt mir und ich werde wiederkommen in vier zehn Tagen." Damit verschwand er. Hier sprang Edgar auf. „Aber HeSkomp, Junge, um Gotte-Willen!" „Was?" lachte dieser. „Du —!" „Ich ruinire mich? O nein! — Armer Kerl, ich wollte Dir nur Deine Lage etwa« erleichtern. Nimm e» ruhig an." Edgar ging mit großen Schritten auf und ab und demon- strirte dabei: „Ja, e« muß ander« werden! Alfred, eine reiche Heirath muß c« thun!" Alfred nickte gleichmüthig: „Gewiß! Hat e» je ein Kavalier ander« gemacht?" „Hm," meinte da Edgar, „ich hätte wohl Gelegenheit, wenn ich —!" Er verschluckte den °Rest. „Aber brechen muß ich mit Allem!" fuhr er nach einer Weile de« Nachdenken« fort. „Die Nachtigall überlasse ich Dir!" HeSkomp nickte zu dem Vcrmächtniß sehr zufrieden. „Die kleine Garlopp mag der dicke Gumpertz trösten!" „Vortrefflich!" „Und wa« den Turf anlangt, wenn ich wieder schwimme, kann man Alle« doppelt nachholen!" „So meinte ich'«!" versicherte der junge Mar». Edgar holte die Cigarren herbei: „Komm, rauche eine, Alfred; gute« Kraut!" Sie hüllten sich in eine Rauchwolke, Edgar aber begann abermals: „Das ekle Geld; aber schlimm, wenn man'« nöthig hat, HeSkomp. Schau, Dir will ich'« sagen, wie ich es noch keinem vertraut. — Es könnte anders mit mir stehen!" HeSkomp that ein paar Züge und erwiderte: „Was Du redest, bleibt bei mir! Durol« ck'lloiuisur!" „Sieh," fuhr Edgar darauf fort, „mein Vater hatte auf seinem Wappenschild eine Mesalliance zu verzeichnen; das wog schwer bei ihm, denn der Großonkel enterbte ihn und setzte meine Tante Adelaide zur Universalerbin ein! — Sie blieb unvermählt, so reich sie war. Einen verschrobeneren Charakter kannst Du Dir nicht leicht denken! Vom Geizteusel besessen, war sie auch widerborstig und rechthaberisch. Ich, so sagte sie stets, sollte ihr Erbe sein! Ich that Alle», sie bei gutem Humor zu erhalten, aber andere Verwandten ver standen e«, sie zu umgarnen; im letzten Augenblick sattelte sie um, und ich — ging leer au«! Doppeltes Pech, Alfred, denn ich liebte ein Mädchen, ein Mädchen, gegen welches die be rühmte Nachtigall nur ein elender Spatz ist! Aber wa« hals'«? Sie arm, ich ein Herr von Habenichts; unsere Bedrängniß wäre chronisch geworden. Ich that einen Schnitt in« Herz; ich gab der Geliebten die Freiheit!" Edgar schwieg, er war bleich geworden. „Ei, siehst Du, Don Juan," lachte hier HeSkomp, „daß Du doch ein Herz besitzest? Du wolltest mich oft glauben machen, daß Du so ein Möbel nie besessen hättest." Edgar seufzte. „Und nun?" fiel HeSkomp ein. „Nun — ist sie verlobt," versetzte er tonlos. „Und Du?" „Ich gehe auf — eine reiche Freite. Vivat, c« lebe die goldene Welt!" HeSkomp stand auf: „Edgar, Du bist besser als ich und alle! Adieu!" „Adieu auf lange Zeit," gab er zurück. „Wohin willst Du, Du Zugvogel?" „Meine Arbeiten führen mich nach dem Norden, Alfred; aber jedenfalls sollst Du zuerst von mir hören." Damit »ahmen sie Abschied. * Herr Rolf von Wildcnborn hatte sich auffällig an Rose gedrängt; es fiel Kurt, Elsa, Ella und selbst Mamsell Ritter auf. Die Alte, die Rose mit Leib und Seele ergeben war, nahm eines Tages Veranlassung, mit ihrem Liebling darüber zu reden. „Um Vergebung", sagte sie, „aber ich habe Sie als so kleines Kind gekannt, Rose, ich darf es mir wohl erlauben, Ihnen einen guten Rath zu geben." „Gewiß, Sic alte, liebe Seele." „Nun", meinte da Mamsell Ritter, „der Herr von Wildenborn scheint ein gediegener Charakter zu sein; ich glaube, das wäre ein Ehegcmahl für meinen Liebling. Er ist solid und bescheiden, versteht die Landwirthschaft gründlich und wird Birkau gewiß nicht sinken lassen!" „Du singst ja einen ganzen Paneghriku« auf Wildcnborn." „WaS das ist, weiß ich nicht, Rose; aber loben muß ihn, wer ihn kennt." Rose seufzte; in ihrer Seele haftete das Bild einer Andern. „Sie antworten nicht?" fragte die Alte. Rose lächelte jetzt über den Eifer, ihr dienen zu wollen, und entgegnete heiter: „Liebe Rittern, man muß es abwarten; Fräulein Elsa meint, da« sei die beste Politik!" Elsa, die dabei saß, erröthete und erwiderte: „Und wenn Wildenborn kommt, würdest Du ihn ab weisen? Rose überlegte, dann lächelte sie und entgegnete: „Ja!" „Das würde ich nicht thun!" „Mag sein. Ich will'« abwarten!" (Fortsetzung folgt.) Vermischte MchrWen. — Die Leiche eine« jungen Mädchen« wurde in Berlin au« dem Schifffahrtskanal gezogen. Die Selbstmörderin (um eine solche handelt e« sich) hatte der Familie eine» Land prediger« angehört und war, nach einem begangenen Fehltritt, von ihrem Vater verstoßen worden. Sie wandte sich nach Berlin, fand aber hier keine rechte Existenz und sank von Stufe zu Stufe. Ihr Geschick ist ein um so tragischeres, al« sie vor Kurzem, da» Entsetzliche ihrer Lage erkennend, ihren unmoralischen Lebenswandel aufgab und sich redlich al« Schneiderin zu ernähren suchte. Sie arbeitete für ein große« Damenmäntelgeschäft, wo sic beim Ablicfcrn der Maaren ein dort angestellter junger Mann kennen lernte, der sich lebhaft für sic intcresfirte und sie zu seiner Gattin zu machen gedachte. Doch ehe c» so weit kam, hörte er zufällig von ihrer schlimmen Vergangenheit und brach sofort jede Verbindung mit dem Mädchen ab. Diese» aber verlor allen LebenSmuth und alle Hoffnung und sic machte ihrem verfehlten Dasein ein gewalt same« Ende. — Marienwerder. Wie theuer ein einziger Kuß zu stehen kommen kann, mußte hier ein junger Beamter zu seinem Leidwesen ersahren. Auf einer Bank vor dem R.schen Hotel saß kürzlich Abend» eine junge Dame. Al« der junge Beamte nach fröhlichem Kneipgelage vor die Thür trat und die weib liche Gestalt auf der Bank erblickte, reifte der kühne Entschluß in ihm, der einsamen Jungfrau einen herzhaften Kuß aufzu- drücken. Gesagt, gethan. Kaum aber hatte der Adonis die Lippen der Dame mit seinem Munde berührt, al« die Unbe kannte sich ihm zu erkennen gab und voll Zorn den ihr wohl bekannten Kubjäger aufforderte, al« Sühne fünfzig Mk. an die Armenkasse zu zahlen. Zerschmettert verließ hierauf der Missethäter die ihm unheimlich gewordene Stätte. - Jein erster Schritt am nächsten Morgen war, fünfzig Mk. bei dem Magistrat für die Stadtarmen zu zahlen. — Die Stadt Königsee im Rudolstädtischen hätte, wie man un» au» Weimar schreibt, dieser Tage leicht ein zweites Brotterode werden können; dort kamen in ein und derselben 'Nacht ein Dutzend Scheunen in Brand und diese warfen ein heftige« Flugfeucr in die Stadt, welche« der Wind begünstigte. Zum Glück gelang e» den Hausbesitzern, die Funken, die schon an fünf Stellen Nahrung faßten, selber zu beseitigen. Die Aufregung war entsetzlich. — „Bon unfern Landwehrmännern" erzähltv.Z. in der „Tägl. Rundsch.": „Bei Beginn der Mobilmachung 1870 war ich als junger Lieutenant nach Glatz geschickt, um von dort ungefähr 780 Landwehrleute und Reservemänner nach Breslau zu holen. Bei der Uebergabe der Mannschaften in Glatz stellte sich heraus, daß drei Mann zuviel beordert waren. Der Landrath ließ den ältesten Jahrgang der Land wehr vortreten und erklärte diesem, daß drei davon wieder entlassen werden könnten, c« möchten schwächliche oder zu Hause nicht abkömmliche Leute sich melden. Dreizehn waren vorgetretcn, und wie wir durch Nachfragen erfuhren, waren Alle verhcirathet, aber Niemand meldete sich auf die Aufforder ung hin. Als der Landrath sich nun bei einzelnen ihm be kannten Leuten erkundigte, warum sie nicht von der Erlaubniß Gebrauch machen wollten, antworteten sie saft gleichlautend: „Herr Landrath, diesen Krieg gegen die Franzosen wollen wir mitmachen, so alt wir sind, und außerdem haben wir nun auch schott Abschied von unseren Frauen genommen." E« wurden dann drei jüngere, augenscheinlich gebrechliche Leute zurückgestellt. Ich zog aber mit meinem Kommando von 3 Gefreiten und 780 Ergänzungsmannschaften nach Frankenstein ab. Ans halbem Wege von Frankenstein und Wartha sollte für Nachmittag und Nacht Quartier genommen werden. Ich war schon lange, ehe wir diesen Ort in Sicht bekamen, in tödtlichster Verlegenheit, wie ich diese vielen Leute in dem Städtchen unterbringcn sollte; da wurden kurz vor der Stadt auf eine einfache Weise meine Bedenke» zerstreut. Einige ältere und, wie ich während des Marsches schon be merkt hatte, einflußreiche Männer kamen zu mir und sagten mir ungefähr Folgendes: „Hr. Lieutenant, wir sollen nun alle heute nach Wartha hinein; nun sind wir doch aber alle hier in der Gegend zu Hause. Ginge e« denn nicht, daß wir in unsere Dörfer gingen und un« morgen früh wieder versammelten? Wir stehen Ihnen dafür, daß keiner fehlen soll." Dieser Vor schlag erschien mir so praktisch und ich wäre außerdem mit meinen drei Gefreiten so gänzlich außer Stande gewesen, die Auswanderung au« Wartha zu verhindern, daß ich mich ein verstanden erklärte und den versammelten Mannschaften er laubte, ihre HeimathSdörser auszusuchen, sie bat, die Frauen von mir zu grüßen, und ihnen an« Herz legte, mein Ver trauen nicht zu mißbrauchen, sondern morgen früh pünktlich sich am Ausgang nach Frankenstein cinzufinbcn. Ich nannte dann eine ziemlich frühe Stunde für den Ausbruch morgen, in der Annahme, daß die wiederholte Trennung vom Hause sich nicht ohne unvorhergesehenen Aufenthalt würde machen lassen. Zu meiner Beschämung und Freude fehlte aber am nächsten Morgen zu der festgesetzten Zeit auch nicht ein Mann! Ganz ähnlich wurde mir die Einquartierung in Frankenstein erleichtert; von hier wurden wir mit der Bahn nach Breslau befördert. Nur einmal hatte ich Veranlassung cinzuschreiten. Aus einem Bahnhof, wo der kurze Aufenthalt kein allgemeine« Ausstcigen erlaubte, sprang ein kleiner verwegener Kerl, den ich al« Witzbold schon auf dem Marsch kennen gelernt hatte, auf den Bahnsteig, augenscheinlich stark angeheitert, und rief: „Da« Regiment hört aus mein Kommando! Aus der Tiefe dcplohirt!", worauf ich zum Fenster herausbefahl: „Der Regi mentskommandeur einstcigen!" Unter allgemeinem Hohnge- lächter nahm der Spaßvogel schleunigst wieder seinen Platz ein. So kamen wir glücklich de» Abends spät in Breslau an. Als mir die Mannschaften abgenommen wurden, ent deckten wir, daß ich einen Mann mehr ablicferte, al« ich in Glatz übernommen hatte, und in der Eile der damaligen Tage habe ich auch nie ersahren, wer der Kriegsfreiwillige ge wesen war. — Auch ein Glück. Beamter: „Sie heißen?" — Handwerksbursche: „Josef Weinigel." — Beamter: „Sapper lot, da« nenn ich Glück." — Handwerksbursche: „Wieso?" — Beamter: „Nun, Sie könnten doch ebenso gut Josef Schweinigel beißen!" — Au« dem Tagebuch einer höheren Tochter. Daß uns die Herren Backfische nennen, finde ich eigentlich recht sonderbar; c« giebt doch andere Fischsorten, welche noch größere Leckerbissen sind. — Student (zu seinem Schneider:) „Bei dem Anzug haben Sie mich in unerhörter Weise beschwindelt — da« hab ich heute gesehen, als ich ihn versetzt hab'!" — nur ächt, wenn direkt ab meiner Fabrik bezogen — schwarz, weih und sarbig, von «0 Pf. di« MI. I8.tiä p. Meter — glatt, gestreift, karrirt, gemustert, Damaste >c. (ea. 240 versch. Qual, und 2000 versch. Farben, Dessins ».), porto- iioä stooortrot los llaa«, Muster umgehend, 8sicksn-f»drlll 8. ki«nnsd«rg (». t. Sott >, Türivk. Der Erinnerung an den Ausbruch des sür Deutschland so glor reichen Kriegs vor 2b Jahren widmet Ernst von Wildenbruch in dem neuesten Hest 8 der „chartenkaukle" «in Gedicht von hinreißendem Schwung, in dessen Strophen die Begeisterung jener großen Zeit mit begeisternder Wirkung nachglüht. Man merkt ihnen an, daß Ernst von Wildenbruch -in Dichter ist, der auch als solcher seine Feuertaufe da mals aus den Schlachtseldern in Frankreich empfing. Die Erzählung „Baker und Sohn" von Adolf Wildbrand, welche den so über, au» spannenden Roman „Hans Beetzen" von W. Heimburg eben ablöst, ist «in neuer sehr ersreulicher Beweis des ftischquellenden, liebens würdigen Erzählertalents des berühmten Dichter». Sie ist es aber auch dasür, daß sich die „Gartenlaube" immer aus« Reu« der Mitarbeiter- schall auch solcher Autoren von Ansehen ertreuen dars, deren energisch« Geislesart und geistvolle Vortragsweise sich seltener Stoffe zuwendet, die so vorzügliäi in den Rahmen eine» Familienblatte« paffen, wie diese Erzählung „Baier und Sohn,"