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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Umgebung : 01.08.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426614763-189508017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426614763-18950801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426614763-18950801
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk des Amtsgerichts ...
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-08
- Tag 1895-08-01
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Monat
1895-08
-
Jahr
1895
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Der Verluü betrug aus deutscher Zeile 91 Offiziere und >460 Man», der der Franzosen 2100 Mann und I Geschütz, Die Wegnahme Weißenburgs ivar für Deutschland deshalb wichtig, weil diese Iladt den Knvtcnpunlt einer Anzahl von Straßen und Bahnen bildete. Ganz Deutschland brach in Jubel aus, als es den Weißenburger Sieg vernahm und die großen Städte scierten mit Sang und Klang den Ruhm des preußischen Kronprinzen und seiner Truppen, Tagesgeschichte. — Deutschland, Die Proviantämter sind, wie er- erwähnt, kürzlich von Neuem angewiesen worden, den Be darf der Heeresverwaltung an Zerealien direkt von den inländischen Produzenten — so weit irgend möglich — anzukauscn. Diese« Verfahren entspricht nicht nur dem Inter esse der Landwirthschas«, sondern auch dem der Heeresverwalt ung, welche, selbst wenn sic dem Produzenten etwa« höhere Preise als dem Händler zahlen muß, von ersterem doch sicherer jene bestimmungsmäßigen Qualitäten erhält, die sie zu haben wünscht. In Bayern werden zur Zeit Bcrsuche gemacht, ob e« nicht vortheilhaster sei, je nach der Qualität auch über die durchschnittlichen Marktpreise hiuauSzugchen und stets nur die besten Qualitäten für den Armcebedarf zu erwerben. — Die vertrauliche Konferenz der maßgebenden Ver treter der Vorstände deutscher JnnungS-Verbändc und Inn ungs-Ausschüsse hat Montag Vormittag in Berlin begonnen. Die Regierung hat der Konferenz vier Vorlagen unterbreitet, die die Organisation des Handwerks, das LehrlingS- wescn, die Handwerkcrkannuer und den Meistertitel betreffen. Die Frage dcS Befähigungsnachweises wird nicht in Betracht kommen. Für die Verhandlungen waren drei Tage in Aus sicht genommen. — In Bezug aus die modernen großen Waarenba- zare, die nicht nur die kleinen Leute, sondern auch einen Thcil aller Geschäfte überhaupt aufsaugcn, indem sic Maaren jeder Art theilweise zu billigen Lockpreisen anbieten, wird dem „Hamb. Korr." geschrieben: Man wird über kurz oder laug auch in Deutschland genöthigt sein, der Frage näher- zutrcten, ob jene Firmen zunächst steuerpolitisch empfindlicher al« bisher zu belasten sind, die durch Betrieb großer Waarcn- bazare oder durch Gründung zahlreicher Zweiggeschäfte zen- tralisirendc und monopolisircnde Tendenzen bekunden, denen sozialpolitische Erwägungen sehr ernster Natur entgegcnstehen. — Bulgarien. Prinz Ferdinand von Bulgarien weilte, immer weiter vom Schauplatz der aktuellen Ereignisse entfernt, die einen anderen Fürsten keinen Augenblick außer Lande ließen, in den letzten Tagen in Coburg. Dorthin hatten sich auch die übrigen Mitglieder der Familie, nament lich die Prinzessin Clementine, die Mutter de» „Bulgaren fürsten," begeben, wie c« heißt, um die Feier eine« Familien- gedenktagcS zu begehen. Aber nach Lage der Dinge kann man sich der Vermuthung nicht entschlagen, daß es sich um andere Dinge handelte. Man will wissen, daß die Frage der Thronentsagung Ferdinands gegenwärtig im Schooße der Coburgischcn Familie den Gegenstand lebhaftester Erörterung bildet, und sic wird auch in Coburg al« erste Nummer auf der Tagesordnung de« FamilicnrathcS gestanden haben. Wie verlautet, war der größte Theil der Verwandten dafür, daß Prinz Ferdinand den unter den heutigen Verhältnissen völlig fruchtlosen Kampf aufgcbe, um so mehr, als zu besorgen sei, daß Stambulvw Rächer finden werde und e« nicht unmög lich scheine, daß diese Rächer sich zunächst an die Person des Fürsten halten werden. Man weiß, daß die Brüder de« Fürsten Ferdinand von Anfang an dem bulgarischen Unter nehmen keineswegs geneigt waren, daß sie cS al« ein aben teuerliches bezeichneten, und mehrere Jahre lang war da« Verhältniß insbesondere zwischen dem Prinzen Ferdinand und seinem Bruder Philipp ein ziemlich gespanntes. Nur dem Einflüsse der ehrgeizigen Mutter der beiden Brüder, der Prinzessin Clementine, hat e« Prinz Ferdinand zu danken, daß er den bulgarischen Thron einnchmen und jene bedeuten den Geldmittel aufwendcn konnte, die namentlich in den ersten Jahren der Regierung nothwcndig waren, um seine Position zu befestigen. Sicherem Vernehmen nach hat Prinzessin Clementine von ihrem bei einem englischen Bankhause liegen den Privatvermögcn von 22 Millionen bisher circa neun Millionen für bulgarische Zwecke geopfert. Nunmehr scheint die Coburgischc Familie diese Millionen für verloren zu erachten und sic will zum Mindesten erreichen, daß nicht auch da« Leben de« Prinzen Ferdinand gefährdet werde. Auch die Gemahlin Ferdinand«, Maria Louise, denkt nicht ander», denn sie hat erst vor wenigen Tagen ihrem Manne in Karlsbad erklärt, daß sie, wenn er jetzt nach Sofia zurück kehre, ihm nicht folgen werde. Augenblicklich ist indessen Prinz Ferdinand, wie au» authentischer Quelle verlautet, nicht geneigt, auf den bulgarischen Thron zu verzichten, denn er empfindet wohl selbst am deutlichsten, daß eine Abdankung ihm heute in jenen Kreisen, in denen er noch persönliche Sympathien genießt, nur schaden könnte und daß da» ein stimmige Urtheil Europas lauten würde: Prinz Ferdinand geht, denn er fürchtet für sein Leben. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 31. Juli. Heute feiert der vordere Rchmerstraßc Nr. 8 wohnhafte Schuhmachermcister Herr Cletu» Friedrich Unger in voller Rüstigkeit sein 50jähr. Jubiläum als Bürger der Stadt Eibenstock. Aus diesem Anlaß begaben sich Mittag 12 Uhr Herr Bürgermeister I)r. Körner und Herr Sladtverordnetenvicevorsteher Hannebohn al» Vertreter der städtischen Collegicn in die Wohnung de« Jubilar« und übermittelten ihm zu seinem Ehrentage die besten Glück- und Segenswünsche. Möge dem Jubilar noch manches Jahr bei voller Rüstigkeit bcschieden sein. — Eibenstock, 31. Juli. Bei dem Vogelschießen der „Frcihandschützen-Gescllschaft" siel gestern Abend 6 Uhr der Königschuß für Hrn. Flcischermstr. Karl Uhlmann jr. hier. — Chemnitz, 29. Juli. Da» 133. Infanterie-Regi ment au« Zwickau, welche« heute hier durchmarschirt ist, hat bedauerlicher Weise 2 Todesfälle zu beklagen; am Sonnabend verstarb im hiesigen Garnisonlazarcth ein Mann der 4. Com pagnie an den Folgen de« Hitzschlagc« und ein Anderer er trank am Sonntag Abend beim Baden im Kappelbach an der Feldschlößchenbrauerei. Beide Leichen werden voraussichtlich mit allen ihnen zukcmmenden militärischen Ehren hier beerdigt werden. — Freiberg, 29. Juli. Im hiesigen Anzeiger ver öffentlicht Herr Rechtsanwalt IN. Richter folgende Mittheiluug, die zu Nutz und Frommen Anderer hiermit wicdergegeben sein möge: „Durch Ihr geschätzte« Blatt ist schon öfter da« Publikum, insbesondere die Geschäftswelt, vor den Mitgliedern der sogenannten schwarzen Bande gewarnt worden. Daß die selben nicht nnr in den Großstädten oder von den Großstädten au» ihr gemeingefährliche« Wesen treiben, sondern auch andere Städte zum Schauplatze ihre» Wirken» zu machen verstehen, zeigt wieder einmal ein Beispiel, da« wir in unserer eigenen Rütte in Freiberg erleben müssen. E« besteht hier eine Firma F. H. Brendel'« Verlag, als deren alleiniger Inhaber ein Herr Friedrich Hermann Brendel sigurirt. Dieser Herr wohnte früher in Tharandt und hat vor dem dortigen Amts gerichte am 21. Dezember 1888 den Offenbarungseid geleistet, ist später nach Freiberg verzogen und betreibt hier in der schamlosesten Weise ein Schwindelgeschäft ersten Range«. Jein Geschäftsbetrieb besteht darin, daß er unter der hoch trabenden Firma F. H. Brendel'« Verlag namentlich aus wärtige Geschäfte mit allerhand Waarenlieserungen beauftragt, die Maaren in Empfang nimmt, aber garnicht daran denkt, sie jemals zu bezahlen. Klagt der Gläubiger, so läßt sich Herr Brendel verurlhcilen und erwartet dann mit Seelen ruhe den Gerichtsvollzieher. Dieser findet bei ihm nicht« irgendwie Pfändbares, denn die erschwindelten Maaren sind selbstverständlich längst versilbert und die Möbel gehören der Ehefrau des Schuldners. Auf solche Weise prellt Herr Bren del schon seil Jahren die Geschäftswelt. Ich halte e« für meine Pflicht, im Interesse aller Geschäftsleute diesem Herrn da» Handwerk zu legen und ermächtige Sic von dieser Mit theilung beliebigen Gebrauch zu machen." — Waldheim. In der Zschopau, in der Nähe von der Brauerei, ist vor einigen Tagen eine noch geladene Granate gefunden und der hiesigen OrtSpolizei übergeben worden, auf deren Veranlassung gestern ein Artillerie-Feuer werker aus Dresden hier weilte, »m das gefährliche Geschoß unschädlich zu machen. Die Zerstörung der Granate mittel« Schießbaumwolle erfolgte gestern Mittag im Hinteren Gebers bacher Thal. Wie das Geschoß in die Zschopau gelangt ist, weiß Niemand. — In Brunndöbra bei Klingenthal ist vor einigen Tagen einem dort ansässigen „Geldmännel" wieder ein Fang geglückt. Ein armer Handelsmann aus einer der nächsten crzgcbirgischen Städte ist der Geprellte. Bei einem Glase Bier im Absteigequartier de« HaiidelSmannc« vollzog sich die Annäherung. Schöne neue böhmische Geldstücke und tadellose neue Reichsgoldmünzen bildeten den Köder, und der Han delsmann versprach auf der nächsten Tour einen größeren Betrag zur Auswechselung mitzubringcn. Da« geschah denn auch, aber al« der arme Teufel sein sauer erworbene« Geld aufgezählt hatte, strich der andere den Betrag ein und bedeu tete den Handelsmann, hier in der Wohnung zu warten, er gehe jetzt, um da« Geld zu holeu, das man vorsichtigerweise nicht im Hause aufbcwahrcu dürfe. Nach langem Warten wurde der Gerupfte denn in den „Deutschen Kaiser" in Klingenthal bestellt. Aber auch dort bekam er weder sein eigene«, noch da« erhoffte falsche Geld zu scheu; e« gesellte sich vielmehr ein Spießgeselle de« Schwindlers zu ihm, und dieser edle Menschenfreund setzte dem biederen Erzgebirgcr auseinander, daß man für 64 Mark keine größere Summe bekomme, der Mann solle noch 50 Mark schassen, die dann noch fehlenden .50 Mark wolle er „gar drauflcgen". Kur; und gut: der Handelsmann ist seine 64 Mark los, die Gcld- männcln" lachen sich in« Fäustchen, und der Bauernfang kann »on Neuem loSgehcn. — Die Gesammtkosten der gemeinsamen Verleihung de« Ehrenbürgerrechts der 72 sächsischen Städte mit Revid. Städteordnung an Se. Durchlaucht den Fürsten Bismarck, darunter die Kosten der künstlerischen Ausführung de« Ehren- bürgerbriefc« wie der einzelne Städtebogcn, ter Anfertigung de« Prachtmbums :c. belaufen sich auf 51 >2 Mk. ES kommt daher auf jede« Tausend Einwohner der bctheiligten Städte unter Zugrundelegung der Zählung vom 1. Dezember 1890 ein Betrag von 6 M. 85 Pf. — Der „Freiberger Anzeiger" schreibt: „Schon seit ge raumer Zeit hat sich herauSgcstellt, daß eS eines lOpro- zcntigen Zuschlags zur Staatseinkommensteuer gar nicht bedurft hätte, um das durch die Mehrforderungcn de« RcichSetats bedrohte Gleichgewicht unsere« sächsischen Staatshaushalte« aufrecht zu erhalten. Die ReichSfinanzcn erfreuen sich nämlich einer recht zufriedenstellenden Gesund heit: ES stellen sich die Uebcrweisungcn an die Einzelstaaten für da« Jahr 1894/95 im Ganzen auf 382,8 Millionen, d. i. 27,4 Millionen höher, wie im Etat vorgesehen. Außerdem haben auch die dem Reiche verbleibenden Steuern sämmtlich Mehrerträgc ergeben, sodaß der NeichSetat 1894/95 einen Ueberschuß von 7,>? Millionen aufweist. Auch für das neue EtatSjahr sind die Aussichten recht günstig: Vom I. April bis Ende Juni d. I. gelangten an Zöllen und Verbrauchs steuern im Reiche 162,375,988 M. (11,959,139 M. mehr als im gleichen Zeiträume de« Vorjahre«) zur Anschreibung. Bei den Zöllen allein betrug die Mehreinnahmc 3'/. Millionen. Unter diesen Umständen wird den, Vernehmen nach in unserer sächsischen Regierung an maßgebender Stelle in Erwägung gezogen, ob nicht von einer weiteren Erhebung de« lOpro- zcnligen Zuschläge« in der zweiten Hälfte de« Jahre» abzu sehen sei eventuell in welcher Weise eine Rückvergütung de« gezahlten Mehrbetrages einzutreten habe. Vielleicht ließe sich Beide« mit einander vereinigen! Jedenfalls ist eS erfreulich, daß offenbar nicht die Absicht besteht, die durch den 10pro< zentigen Zuschlag erzielten Mehreinnahmen unter die Ucber- schüsse de« Staatshaushalte« zu verrechnen und damit, wie c» bisher geschehen ist, Eisenbahnen für künftige Generationen zu bauen. Unsere Leser werden sich erinnern, daß wir s. Z. vorgeschlagen hatten, von der Erhebung eine» lOprozentigen Zuschläge» abzuschen und die etwaigen Mehransprüchc de« RcichSetat« cvcnt. durch Ucbcrschüsse der früheren Etat« zu decken. Wäre feiten« de» Landtags nach diesem Vorschläge verfahren worden, dann wäre die befürchtete Kalamität im RcichSetat an unseren sächsischen Steuerzahlern spurlos vor übergegangen, die Ueberschüsse früherer Etat« wären trotzdem unberührt geblieben und vor allem wäre der günstige Eindruck, den zweifellos unser neue« Einkommensteuergesetz in der großen Menge der stcucrzahlenden Bevölkerung gemacht hätte, nicht durch eine lOprozentige Steuererhöhung abgeschwächt worden." — Zu den Obliegenheiten der Landbriefträger gehört bekanntlich auch die Annahme von Postsendungen auf ihren Bestellung-gangen. Die Landbriefträger haben zu diesem Zwecke ein Annahmcbuch bei sich zu führen, da« zur Ein tragung der von ihnen unterwegs angenommenen Werth- und Einschreibsendungen, Postanweisungen, gewöhnlichen Packele und Nachnahmesendungen dient und nach jedem Bestellgange von einem Beamten der Postanstalt durchgcschen wird. Die Auflieferer können derartige Sendungen entweder selbst in da« Annahmebuch eintragen, oder die Eintragung den Land briesträgern überlassen. Im letzteren Falle muß dem Absender auf Verlangen durch Vorlegung de« Buche« die Ueberzeugung von der geschehenen Eintragung gewährt werden. Auf diese Weise ist Jedermann in den Stand gesetzt, bei Auflieferung einer Sendung — abgesehen von gewöhnlichen Briesen - durch Vermittelung de« Land-Briefträger« deren richtige und pünktliche Weiterbeförderung von vornherein sicher zu stellen. PostanwcisungSbeträge nehmen die Landbriefträger übrigen« nur dann entgegen, wenn ihnen gleichzeitig da« ordnungs mäßig auSgesülltc Formular zur Postanweisung mit über geben wird. Amtliche Mittßeilungen ans der Sitzung des Stadtraths z« Eibenstock vom 15. Juli 1895. Anwesend: 4 Rathsmilglieder. Vorsitzender: Bürger meister I)r. Körner. 1) Das Abkommen mit der Königlichen Revicrverwaltung und der Freihossbesitzerin Wittwe Lehmann hinsichtlich der Wegeparzelle Nr. 1098 wird genehmigt. 2) Von den Beschlüssen der Stadtverordneten nimmt man Kenntniß und tritt ihnen insofern bei, al« die Ausgaben für die Ehrentafel und die Mittel zur Erwerbung des Areal« in der Nordstraßc au« dem städtischen Disposi tionsfonds genommen werden. 3) Der Kirchengcmeinde sollen zur Erbauung einer Kirchen- hcizungSanlage 5000 Mark unter den Bedingungen dar geliehen werden, wie solche die Stadtgemeinde bei Auf nahme der Anleihe eingegangen ist. 4) Man nimmt Kenntniß: «) von den Monatsübersichten der Stadt- und Spar kasse, b) von dem Stande der Bierstcuer-Einnahme im letzten Vierteljahr, e) von der Mittheilung über den Verlauf der Genossen schaftsversammlung der Tiefbauberufsgenossenschaft, <1) von der Uebersicht der Berggcbäudc im Bcrgrevier Schwarzenberg. 5) Die Zuschrift der Kgl. AmtShauptmaimschast, die Ueber- deckung de« Dorsbachs bei Meichsner betr., soll an den BauauSschuß zur Begutachtung überwiesen werden. Außerdem kommen noch 20 innere Perwaltungsangc- lcgcnheiten zum Vortrag und zur Beschlußfassung, die de« allgemeinen Interesses entbehren, bez. zur Veröffentlichung nicht geeignet sind. Aus vergangener Zeit — für unsere Zeit. Vor 25 Jahren. (Nachdruck verboten). Dresden, I. August 1870. Das sächsische Kriegsministerium be absichtigt, in verschiedenen Theilen des Landes Neserve-Militärlazarethe einrichten zu lassen. Die Gesammtzahl der Betten wird 5000 sein, davon 2000 in Dresden, 1200 in Leipzig, 800 in Zittau, 300 in Bautzen, 300 in Großenhain, 200 in Wurzen und je 100, für Rekonvaleszenten, in Schneeberg und Marienberg. — Wie man hört, werden dem 12. (sächsischen) Armeekorps allein aller drei Tage 200 Ochsen zur Speisung geliefert. Berlin, I. August 1870. Nachdem gestern Sonntag Nachmittag der Aufruf des Königs von Preußen: „An mein Volk" in Berlin an den Säulen angeschlagen war, erreichte die Erregung des Publikums einen bisher nie geahnten Höhepunkt. Zahllose Menschenmengen be wegten sich Unter den Linden, die Thiergartenstraße und die Potsdamer straße entlang, um dem König noch ein „Lebewohl" zuzurufen. Um 2/46 Uhr endlich bestieg derselbe, begleitet von seiner Gemahlin, die fachen Waffenrock und Feldmütze ^gettndet. Der Jubel deS Volkes rollte sich fort bis zum Bahnhof; überall wurde der Herrscher entblößten Hauptes von der jauchzenden Menge empfangen und freundlich, jedoch ernst grüßend, verließ er seine Residenz zu einem schweren Kampf. Mainz, 2. August 1870. Se. Majestät König Wilhelm ist heute früh hier eingetroffen und im großherzoglicken Palais abgestiegen. Während der Nacht sind Rapporte von allen Armeekorps eingegangen. Es herrscht überall Ruhe und Zuversicht. München, 2. August 1870. Gestern Vormittag fand eine Rekog- noszirung unter Major Eglofistein mit bayerischen Chevauylegers und preußischen Husaren gegen Stürzelbrüün statt. Bei dem Zusammenstoß mit der französischen Feldwache wurden ein feindlicher Offizier, sowie mehrere französische Soldaten verwundet. Diesseits wurden zwei preuß ische Soldaten verwundet. Die Bayern hatten keinen Verlust. Wien, 2. August 1870. Nach der „Wiener Presse" hatte die französische Armee am 30. Juli folgende Stellung: I. Armeekorps unter Mac Mahon bei Straßburg, 2. unter Froffard bei Metz, 3. unter Bazaine bei Hagenau, 4. unter Ladmirault bei Bitsch, 5. unter Failly bei Thionville, 6. unter Canrobert bei St. Avold, Garden und mobile Nationalgarde zu Chalons. Demnach hätten die Franzosen die Ostgrenze verlassen und wären im Begriffe, nach Norden vorzurücken. 2. Depesche vom Kriegsschauplatz. *) Am 2. August Vormittags 10 Uhr ist daS kleine Detachement in Saarbrücken von 3 feindlichen Divisionen angegriffen, die Stadt mit 23 Geschützen beschossen worden. Um 12 Uhr wurde die Höhe deS Exercierplatzes, um 2 Uhr wurde die Stadt von dem Detachement ge räumt und der Rückzug zum nächsten Soutien angetreten. Verlust ver- hältnißmäßig gering. Nach Aussage eine- Gefangenen war der Kaiser um 11 Uhr vor Saarbrücken eingetroffen. , ') Nach^Bek^nntwerdrtt Arteg«.Depe^chr^hcrrschtr im Deutschen Vol^eine Gin chkückskind. Roman von C. v. Ilmenau. <IS. Fortsetzung.) Einige Tage nach der offiziellen Verlobung brachte Kurt Rose eine merkwürdige Neuigkeit. „Wissen Sie c» schon?" fragte er. „Ich habe keine Ahnung, wa» Sie meinen, Herr Land rath." „Da« glaube ich schon, Ella war auch ganz perplex; Romberg ist gestern zum Hofprcdiger in der Universitätsstadt ernannt worden." „Nicht möglich!" „Und doch, er wird seine hiesige Stellung zu Ostern verlassen." Rose war betroffen, doch dachte sie schließlich, daß e« für Elsa auch so besser sei. „Hm," meinte Kurt, „er wird auch zugleich al« Pri- vatdozcnt der Theologie berufen. Wie lange dauert e« und er ist Doktor und Professor. Frau Professor, da« wird Fräulein Elsa doch besser klingen al« da« simple Frau Pastor; ich kenne meine Kousine."
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