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müthig und fest zusammenzustehen gegen Frankreich» frechen Uebermuth und unter Preußen» erprobter Führung den unvermeidlichen Kriea durch- zukämpfen bi» zum letzten Mann und zum letzten Thaler, damit Deutsch« land und Europa endlich einmal zum dauernden Frieden kommt! Hin Hkückskind. Roman von C. v. Ilmenau. i6. Fortsetzung.) Schon wollte Elsa die Kosten der Unterhaltung tragen, als urplötzlich — Addi Leidenfroft bei der Gruppe auf tauchte. »Ah, Herr Romberg?" sagte sie, al« wäre sie überrascht von dessen Anwesenheit. .Wie geht e« Ihnen? Haben Sic sich beim gestrigen Kommers gut unterhalten?" Sogleich dachte Rose: .Er verkehrt noch mit ihr: sie muß ihn kürzlich gesprochen haben." Eugen crröthetc wie ein Schulbubc und stotterte lauter konfuse« Zeug; Rose wandte sich schweigend ab. Sie ver achtete ihn jetzt. klebrigen« hielten sich die Herren nicht lange auf; nach dem Kurt da« Kleeblatt der jungen Damen eingeladen, ihn im Hause seiner Mama zu besuchen, nahmen beide bald Ab schied. Addi flüsterte Eugen noch etwa« zu, was diesem sehr unangenehm zu sein schien. Al« Addi fort war und die drei zurückkehrten und den Garten durchmaßen, fragte Elsa Rose leise: „Ist Romberg Dir Werth?" Rose wurde roth wie Klatschmohn und sagte dann hastig: „Jetzt — verachte ich ihn." Elsa nickte. „Er verkehrt mit ihr fast jeden Tag, d. h. ich glaube, sie drängt sich ihm aus." „Addi?" Elsa nickte. Nun »ahm Ella Rose an den Arm und flüsterte: „Eugen ist unglücklich, daß er die Leidensrost nicht ab schütteln kann; sie hat sich ihm förmlich aufgedrungen und ihn schon mehrfach bloßgeüellt." Rose zuckte die Achseln. „Mag er thun, was er will, Ella! Unsere Freundschaft kann e« nicht umstürzen." „Du bist ein goldene« Herz." „Und Du nicht minder, Schmeichlerin." Von diesem Tage an war Addi Leidenfroft Rose« Fein din; bald wußte Vie ganze Pension Roses Geschichte, und wie einst aus der Schule hieß sie die Prinzessin vom goldenen Pantoffel. Die Räthin von Raven, Frau Aurora, bewohnte mit ihrer Tochter Lucic und ihrem Sohne, dem neugebackenen Assessor Kurt, eine Etage in der Schillerstraßc. Die Woh nung war sehr komfortabel eingerichtet und verbreitete sogar einen Schimmer von Wohlstand um sich. Aber Frau Aurora hatte nur eine schmale Pension, und Kurt bezog erst seit ei nigen Tagen Gehalt. Wäre der Onkel Kammerpräsident nicht gewesen, wer weiß? Da hieß es: äiviäe et imperu! Dem aufmerksamen Beobachter gähnte doch au« der ganzen Ein richtung der Mangel an Fonds entgegen. Rose sah cS mit einem Blick. Die Frau Räthin schien sehr erfreut, die drei Mädchen bei sich zu sehen, wußte sie doch schon durch Elsa, welch ein Goldfisch darunter war. Sie hatte Kurt schon im Vor au« an da« Herz gelegt, denselben für sich mit dem Ehe netze einzusangen, denn ein zukünftiger Rath müsse bei der Heirath auf Geld sehen. Kurt aber hatte gelacht und gesagt: „Mama, sorge nicht; ich werde meine Wahl schon treffen! Warum soll ich meine Seele verkaufen?" Aber die Räthin hatte den Kopf geschüttelt: „Kurt, Kurt, Du urtheilst wie ein Kind. Was ist Lie besglück ohne Mittel?" Darauf hatte Kurt geschwiegen. Der kleine Schelm Amor hatte hier längst al- Ehestifter seine Rolle gespielt; die Frau Räthin kam mit ihrer mütterlichen Vermahnung längst zu spät, denn seitdem Kurt von Raven in Ella« Augen gesehen, mußte er de« bescheidenen trefflichen und hübschen Mädchens gedenken. Ihr galt darum auch Alle«, wa« er sagte. Bisher hatte Rose in ihren Kreisen al« Meisterin aus dem Piano gegolten; hier fühlte sie sich von Elsa von Lind blatt übertroffen. Sie war darum nicht neidisch, sie liebte Elsa nur um so mehr. Kurt war glücklich, als auch Ella in diesem Kreise mit einigen mustergültigen Vorträgen auf dem Piano glänzte. Da klingelte plötzlich die Entreethür. Kurt ging hinaus und kehrte mit einem fremden Herrn zurück, den er der Ge sellschaft als seinen Freund und Kollegen Edgar von Güldau vorstellte. Ella stieß Rose an und flüsterte: „Er stand damals bei Herrn von Raven auf dem Bahn hofsperron!" „Ganz recht!" gab Rose zurück. Auch Baron Edgar erinnerte sich jetzt; er begann mit Rose ein eifriges Gespräch, blickte aber dabei wie sinnend und verzückt aus Elsa von Lindblatt, die sich in Schweigen hüllte. Man erzählte au« der Pension, von Eva Holzers Milch eimern und Mastochsen, von der englischen Gramatik Or. RcnnthierS, von den alten Römern vr. Adalberts und dem dünnen Pensionsthee, wobei die Zeit schnell verstrich. Um 9 Uhr Abend«, gleich nach dem Thee, mußten die drei Besucherinnen aufbrechen. Die beiden Herren waren natürlich galant genug, den Besuch heimwärts zu geleiten. Mau nahm mit der Sorglosigkeit der Jugend Abschied voneinander. * Kaum hatte sich die Gitterthür des Hornschen Garten mil ihrer weittönendcn Klingel hinter den drei Pensionären geschlossen, so packte Edgar von Güldau Kurt» Arm und sagte: „Bei allen Göttern, Mensch, Du hast einen solchen Paradiesvogel in Deinem Hause und sagst e» mir nicht, Deinem besten Freund? Da» ist stark!" „So weißt Du auch schon, daß sic unermeßlich reich ist?" „An Geist meinst Du." „Auch an Mitgift! Sie ist die Adoptivtochter eine reichen Häuserspekulanten und seine Universalerbin!" „Bon wem redest Du eigentlich?" „Von Rose Winding-Lüßhorn!" „Ist e« nicht die Blondine mit den tiefen Augen?" „Ganz richtig!" „Aber ich meine Elsa von Andblatt." „Meine Äousine?" „Ja, ja!" „Da» bleichsüchtige Mädchen?" „Du sichst durch die Brille der Verwandten, ich durch die der Aesthctik. Elsa war die Krone der Damen." „Laß da» Lucie nicht hören." „Du wirst schweigen?" „Wie da» Grab! Uebrigen» geehrt wird sie sich durch Deine Schwärmerei gerade nicht fühlen, wenn sie erfährt, wie Du die Nachtigall Spontinelli vom Hostheater liebst, die kleine Tänzerin Garlop und —" „Halt ein, halt ein! Da« sind Figuren au- dem bunten Theater de» Leben», Elsa aber, ja Elsa ist ein Theil meiner Seele!" Kurt lachte laut auf. „Schwärmer! Wir Raven» sind notorisch arm! Mama» Schwester heirathete den Kammerkonsulenten von Lindblatt. Er war sehr alt und schwächlich. Elsa ist ihr einzige« Kind mit dem Erbtheil de» Vater»! Beide Eltern sind todt; Verwandte de» Vater« zahlen die Pension. Sie ist ärmer al» arm!" „Muß ich mit meinen Aufsichten auf Geld sehen?" Kurt lachte. „Da predigte ich Dir Moral, alte» Hau», während Mama mich selbst vergeblich zu bekehren suchte." „Inwiefern?" Schau, Edgar, wa» Du für Elsa empfindest, habe ich in der kleinen Pastorstochter, der kleinen Romberg, für mich entdeckt. Bei Gott, da» Mädchen heirathe ich." „Heirathen? Da» weiß ich noch nicht, Kurt. Darf ich Elsa deshalb nicht lieben?" „Sie ist kein Spielzeug!" „Beruhige Dich! Wenn meine Tante mich zum Erben einsetzt, brauche ich nicht auf Geld zu rechnen und kann meiner Neigung folgen. Wird denn Fortuna ihren Liebling im Stich lassen?" Kurt schüttelte den Kops. „Höre, Edgar, so lieb ich Dich habe, muß ich Dich doch für einen verteufelt leichtsinnigen Menschen erklären." Edgar lachte laut aus. „Du bist mein Freund, erxo — ?" „Ja, ich sollte Dich inniger lieben." „Thue es nicht, Bruderherz; und nun komm und laß uns im „güldenen Horn" Lethe aus vollen Bechern im gu ten Neunundvierziger trinken." Und auSgesöhnt schlenderten sic über die Promenade. * » * An den Garten der Pension Horn grenzte die Landstraße. Der Mai hatte Einzug gehalten; Alles prangte im frischen Grün und in den Büschen sang Philomele ihr süße« Schmerzenslied. Elsa von Lindblatt lustwandelte ganz allein im Garten. Seit jenem Besuch bei von Raven« war sie nachdenk lich und stet« lyrisch gestimmt. Selbst gegen Rose, der sie eine schwärmerische Mädchensreundschaft entgegentrug, blieb sie von jetzt ab verschlossen. „Was hast Du nur, Kind?" sagte diese oft, aber Elsa schüttelte den Kopf und bat: „Laß mich! Wenn die Zeit da ist und Alle« geklärt hat, sollst auch Du es erfahren." Ella pflegte dann später Rose zuzuraunen: „Ich weiß c« nicht, was ich davon denken soll, aber Elsa flößt mir oft Angst ein." „Warum?" „Weil ich immer glaube, von ihr müsse Dir einmal ein tiefe« Weh kommen." „Du bist eifersüchtig auf meine Neigung für sie." „'Nein, nein; es ist etwas andere«, etwas wofür ich keine Worte finden kann." „Ach, Ella, laß daS! Ich glaube nicht an solche Ahn ungen." „Wie Du willst; aber ich fühle eS, daß ich mich nicht irre." Elsa wandelte also ganz allein im Garten neben der hohen Mauer hin, die den Garten von der Landstraße trennt. Sie hatte es in ihrem Sinnen überhört, daß ein Pferd dort vorbeitrabte, daß dann die Huftrittc des ThiercS unhörbar wurden. Plötzlich blickte ein bärtige« Gesicht über die Mauer und ein mit einem Stein beschwertes Billet flog zu ihren Füßen in den Weg. Sie stieß einen Schrei au« und hob da» Billet auf, wickelte c« ab und laS: „Ich muß Sie sprechen! Wo und wann?" Sic blickte auf und stieß einen zweiten Schrei au», al» sie das bärtige Gesicht erblickte. E» waren die Züge dessen, an den sie seit Tagen nur dachte. Schnell trat sie einen Schritt vor und sagte leise: „Um GottcSwillen, wenn Sie Jemand sähe." Er schüttelte den Kops und gab zurück: „ES ist keine Gefahr, e» dunkelt schon! Elsa, seien Sie barmherzig. Sie stand rathloS da, nur einen Augenblick, dann ent gegnete sic blitzenden Auge«: „Wissen Sie einen Ausweg?" „Ja! Ich bringe Ihnen morgen im Dunkeln als Diener verkleidet einen Brief und hole Sie angeblich im Auftrage Ihrer Frau Tante in deren Haus!" Sie lächelte: „Es ist viel gewagt!" „Sagen Sie ja!" Sie nickte leicht. „Gute Nacht, thcure Elsa!" flüsterte er. Er hatte auf dem Sattel des fügsamen Rosse» gestanden; eine Sekunde später trabte da« schnelle Thier der Stadt zu. Die Unruhe Elsa» fiel andern Tage« Rose auf. „Wa» hast Du?" fragte sie liebevoll. „So wie ich Dich sehe, regt nur allzu große Freude oder Schmerz den Menschen auf!" „Ich weiß e« nicht!" entgegnete sie gcröthetcn Gesicht». Abends nach 9 Uhr erschien ein Diener und bekundete bei der Dienerin der Pension, daß er einen Bries von Frau von Raven an Fräulein von Lindblatt habe. Der Brief ward befördert. Er war von Fraucnhand geschrieben und lautete: „Komm sofort mit der harrenden Droschke zu mir. Baronin von Raven." Fräulein Cäcilie Horn gab die Erlaubniß zu dem Aut- gange gern. „Ich will Joseph mitschicken!" sagte sie. „Ach," entgegnete Elsa zitternd, „der Diener steht unten und will mich begleiten!" (Fortsetzung folg'.) Vermischte Nachrichten. — Der Marktflecken Brotterode, am Süpabhang de» Jnselsberge», ist am Mittwoch fast vollständig nieder gebrannt. Auch die Kirche, Schule und Post sind ein Raub der Flammen geworden. Brotterode ist ein freundlich gelegener, ehemals kurhessischer, jetzt preußischer Marktflecken, dessen kleine Holzhäuschen sich etwa 20 Minuten lang an den beiden Seiten des Jnselsberggrabens erstrecken. 320 Häuser sind ein Raub der Flammen geworden. Zwei 80jährige Frauen sind ver brannt, 4 Kinder werden vermißt. 2000 Menschen sind ob dachlos. — Münster i. Wests. Folgende hochherzige That wird nachträglich von hiesigen Blättern berichtet: Am 22. Juni früh hörte die jüngste Tochter des kommandirenden General« des 7. Armeecorp«, Fräulein Hedwig von Goetze, plötzlich laute Hilferufe und sah, daß eine weibliche Person in dem tiefen und sehr sumpfigen Graben, welcher den dortigen Schloß garten umgicbt, mit dem Tode rang. Da sich von den ver schiedenen männlichen Zeugen de« Unglllcksfalles Niemand in den Graben wagte, um der augenfällig schon bewußtlosen Person zu Hilfe zu kommen, entschloß sich Fräulein v. Goetze, da» Rettungswerk allein zu versuchen. Sie sprang in den Graben, und c« gelang ihr, die bereits versunkene, bewußtlose Person zu fassen, mit großer Anstrengung an« Land zurückzubringen und vom Tode zu erretten. — Der frühere preußische Kriegsminister General von Verdh du Vernoi« veröffentlicht in der „Deutschen Rundschau" einen neuen Abschnitt seiner „Per sönlichen Erinnerungen an den Krieg von >870-71," wel chen er als Oberstlieutcnant im Generalstabe de« Hauptquar tier« mitgcmacht hat. Am 17. August brach da« Hauptquar tier nach dem Schlachtfeld« von Vionville-Mars-la-Tour auf und verweilte auf der Höhe südlich von Flavigny, von wo sich eine ausreichende Fernsicht bot. „Während der langen Stunden, die wir dort verweilten, mischten sich in den Ernst der Lage auch einzelne Züge ein, die unwillkürlich einen ko mischen Eindruck hervorriesen. An der Stelle, an der wir uns den ganzen Tag befanden, lagen noch zahlreiche Leichen umher, zu deren Bestattung ein Paar in der Nähe befindliche Pionierkompagnicn beordert wurden. Manche der Mitglieder de« großen Hauptquartiers fühlten bei der brennenden Hitze da« Bedürsniß, sich, während nichts zu sehen und zu thun war, ein wenig auszuruhen, und streckten sich auf den Boden nieder. Unter diesen befand sich auch der russische Militär bevollmächtigte Graf Kutusow, der, mit dem Gesicht zur Erde gewandt, sehr bald in einen tiefen Schlaf verfiel. Während Bronsart und ich zusammen sprachen, bemerkten wir, wie ein paar Pioniere an ihn herantraten und nach einiger Berath- ung übereinkamen, daß der Herr in seiner fremdländischen grünen Uniform wohl ein höherer französischer Jägeroffizier sein müßte. Durch die Regungslosigkeit de« Grafen getäuscht, vielleicht auch durch den Geruch der neuen Juchten irritirt, betrachteten sie ihn eine Weile und schlossen ihre Betracht ungen mit den Worten: „Der ist todt, also vorwärts! Und sofort fingen sie auch an unter der Mitte seine« Körper« die Erde auszuheben. Man kann sich das Staunen der Leute denken, als diese nun plötzlich den todt geglaubten wieder lebendig werden sahen, aber auch wohl den Ausdruck de» Grasen, als er die eigcnthümliche Manipulation erkannte, welche man soeben mit ihm hatte vornehmen wollen. Wir traten schnell hinzu, und unter allseitiger Heiterkeit fand dieser Vorfall seine glückliche Lösung." — Strohhüte, die sich wie die bekannten Klapp-Cy- linderhütc zusammendrücken lassen, bilden eine gefällige, zweck mäßige Neuerung der Pariser Hut-Industrie. Gerade der Strohhut ist eine so ungefügige starre Kopfbedeckung, die leicht beschädigt werden kann und auch beim Versand so viel Raum erfordert, daß die neue Verbesserung gewiß al« recht willkommen bezeichnet werden muß. Die dazu eingerichteten Hüte haben die Fatzon der augenblicklich wieder so beliebten gelben Art mit schwarzem hohen Bande und flachem ebenen Rande. Da« Band reicht hierbei säst bis oben an den Rand, und es be findet sich unterhalb de« ersteren kein Geflecht, sondern das Band bildet nur eine Verbindung zwischen Rand und Deckel und wird durch innere Drahtfedern versteift; drückt man diese nieder, so ist der 6stupe«u eiu-zue fertig. Jedenfalls würde der Artikel, wenn zu haben, auch in Deutschland viel Käufer finden und auf Reisen, im Gedränge überfüllter Eisenbahnen w. sich bewähren. — Ein Gutsbesitzer aus der Umgegend von Meißen, welcher dieser Tage mit einem leichten Korbwagen in die Stadt fuhr, fand zwischen Diera und Bohnitzsch einen Handwerksburschen, anscheinend ohnmächtig, auf der Straße liegen. Er versuchte zunächst den Mann, welcher, wie er vermuthete, wahrscheinlich vom Sonnenstiche befallen worden war, wieder zum Bewußtsein zu bringen, da ihm die« aber nicht gelang, so hob er den Bewußtlosen von hinten auf seinen Wagen und legte ihn auf'« Stroh, um ihn in da« Kranken hau« zu befördern. Der Mann blieb regungslos liegen. Al« der Landman» eine Strecke weit gefahren war, sah er sich einmal nach seinem stummen Fahrgaste um und gewahrte zu seinem Erstaunen, daß dieser gerade die Schnapsflasche zum Mund geführt und einige kräftige Schlucke zu sich ge nommen hatte, jetzt aber wieder in die frühere Bewußtlosigkeit versank. Trotzdem der barmherzige Samariter nunmehr die Verstellung erkannte, nahm er doch den „Ohnmächtigen" bi« zur Stadt mit, brachte ihn aber hier durch eine sofort wirkende Einreibung mit dem Peitschenstiele zum Bewußtsein. Als sich indessen der Handwerksbursche trotz der derben ärzt lichen Behandlung noch freundlichst für die Fahrt und da rechtzeitige „Wecken" bedankte, so mußte der gutmüthige Land mann herzlich lachen und ließ dem Spaßvogel noch etwa» zu essen und zu trinken geben. — „Franzosenbräu!" Diese von Gaslicht umstrahlte Inschrift leuchtet gegenwärtig in Pari- an einem großen Kaffeehaus auf dem Boulevard. Der Wirth erklärt bereit willig, sie bedeute französische» Bier. Diese« empfiehlt sich also unter deutschem Namen! Auch eine Errungenschaft! Das