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Alle Zahlen sind der rascheren Lesbarkeit halber durch arabische Ziffern wiedergegeben worden. Lediglich die Indexbezifferung ist in der ursprünglichen Form lateinischer Minuskeln wiedergegeben, um Verwechselungen zu vermeiden. Wo im Codex ein Zahlwort aus geschrieben steht, haben wir die ausgeschriebene Form beibehalten, um dem alten Textbilde möglichst nahe zu kommen. Bei den häufig vorkommenden mehrfach nebeneinander stehenden Grundstrichen der Frakturschrift ist hoffentlich immer die richtige Entscheidung zwischen den zahlreichen Lesemöglichkeiten als i, n, u, v und m getroffen worden. Umlaut und Doppellaut sind in jener Zeit des Überganges zum Neuhochdeutschen noch nicht durchgedrungen, ja kaum angedeutet i und y gebraucht man unterschiedslos, jedoch das y seltener. Bei den Konsonanten wechselt b und p, d und t, f und v, das seinerseits mit dem Vokal u häufig vermengt ist. cz und zc haben denselben Lautwert, werden aber offenbar willkürlich für die beiden heutigen Laute tz und tsch gesetzt. Einfaches z vor Vokalen besaß wohl meist den Lautwert eines stimmhaften s. Die mitunter vorkommende Form schz bedeutet nichts als das einfache sch, das gleiche gilt wohl für die Konsonantenhäufung zchz. Die Interpunktion mußte fast völlig neu gesetzt werden, da das Mittelalter keine Satzzeichen in unserem Sinne kannte. Vielfache Erwägung erforderte auch die Groß- und Kleinschrei bung der Wörter, die im Codex, wie überall in jener alten Zeit, fast völlig willkürlich ist. Mit großen Anfangsbuchstaben sind gedruckt: alle Satzanfänge, die Heiligennamen und Kalenderbezeichnungen, überhaupt alle Eigennamen, d. h. Orts- und Flurnamen, selbstver ständlich auch die Vor- und Zunamen von Personen, wenn auch letztere sicherlich zunächst oft nur die Beschäftigung der betreffen den Person angeben mögen und noch nicht als eigentliche Familien namen zu bewerten sind. Aus unserem Codex geht hervor, daß bei der Personenbezeichnung, vor allem im sorbischen Gebiet, der Hauptwert auf den Taufnamen gelegt wurde, der ja auch manchmal zum festen Familiennamen wurde. Natürlich konnte das ABC- Register trotzdem nicht mehr nach den Vornamen angelegt werden, soweit überhaupt ein Zusatzwort vorhanden war, selbst auf die Gefahr hin, daß das maßgebend gemachte zweite Benennungswort, häufig eine Berufsbezeichnung oder ein Spitznamen, dann im Laufe der Jahrhunderte nicht zum festen, erblichen Familiennamen ge worden ist. Die ins Lateinische übersetzten Berufsbezeichnungen sind meist nur Augenblicksgebilde und nicht Alltagsbenennung, mußten der Gleichmäßigkeit wegen aber ebenso wie die deutschen