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IX Geleitwort Das Zinsregister des Klosters Marienstern ist eine besonders wertvolle Quelle der Oberlausitzer Landschaft. Es ergänzt die im Codex Diplomaticus Saxoniae ver öffentlichten urkundlichen Quellen in so vorteilhafter Weise, als ja diese nur zum Teil in das späte Mittelalter vordringen, gerade in diesem aber die großen Epochen der Landesgeschichte wurzeln, die den Mutterboden für die Erscheinungen der Reformation, des Bauernkrieges, der vielfältig sich offenbarenden Bildung eines deutschen Neustammes bilden. Dieser aber setzt sich — wie dieses Zinsregister erkennen läßt — sichtlich gegen das sorbische Volkstum' ab, dessen Überlieferung erst in diesem Zu sammenhang ein schriftlich gut fixiertes Zeitkolorit er hält. Der Grenzraum zweier Völker erhält so eine gute und verläßliche historische Beleuchtung von gesamt deutscher wie auch westslawischer Bedeutung. Sächsisches Landeshauptarchiv Dresden, im Jahre 1956. Prof. Dr. Kretzschmar