„Sollte es uns nicht Pflicht sein, denen uns folgenden Gene rationen, über den ihnen zu hinterlassenden, theils gang baren theils aufgelassenen, Bergbau so viel Licht, als uns nur immer möglich ist, aufzubehalten und mitzutheilen ?“ (A. G. Werner, 1791) Vorwort Nach der eingehenden tektonisch-paragenetischen Bearbeitung des Freiberger Zentralteils machte es sich notwendig, die Untersuchungen auch auf die Frei berger Randgebiete auszudehnen, um damit eine zusammenfassende genetische Übersicht vom gesamten Freiberger Lagerstättenbezirk zu erhalten. Die regio nale Größe und Bedeutung des Freiberger Lagerstättenbezirkes als Edelmetall und Buntmetallerzeuger in Vergangenheit und Gegenwart berechtigen diese um fassende monographische Darstellung. In den Freiberger Randlagerstätten wurde in jüngerer Vergangenheit, im Ge gensatz zum Zentralteil, der Gangtektonik sowie der Vielfalt der Mineralpara genesen und ihrer regionalen Verteilung nur relativ wenig Aufmerksamkeit ge schenkt. Durch die moderne Bearbeitung der Freiberger Randgebiete sollten daher insbesondere die tektonischen und genetischen Zusammenhänge mit dem im Abbau stehenden Zentralteil nachgewiesen werden, um damit die Frage der Erweiterungsmöglichkeit des Freiberger Bergbaues auf diese Gebiete endgültig beantworten zu können. Die geologischen und bergmännischen Aufschlußarbeiten der letzten Jahre er brachten in einigen Gangbezirken der Randgebiete neues Untersuchungsmate rial, das zusammen mit dem bereits vorhandenen, reichhaltigen Sammlungs material eingehend bearbeitet und ausgewertet wurde. Teilweise stießen die gangtektonischen Untersuchungen auf Schwierigkeiten, da der größte Teil der Gangbezirke in den Freiberger Randgebieten nicht mehr befahrbar ist. Doch die umfangreichen Archivunterlagen des ehemaligen Oberbergamtes Freiberg ge statteten eine weitgehende Ergänzung sowie Klärung der tektonischen Zu sammenhänge und paragenetischen Verhältnisse. Im Rahmen dieser Bearbeitung erfolgte gleichzeitig eine Korrektur der gene tischen Stellung der „Edlen Quarzformation“ (eq-Formation), die bisher als die älteste der „klassischen“ Freiberger Gangerzformationen angesehen worden ist. Gleichfalls konnte auch die Problematik der beiden Freiberger Mineralisations-