Gangbezirk von Oberschöna 89 Bournonit) wurde nach mehreren vergeblichen Bergbauversuchen die Grube 1841 wieder abgeworfen. Die in den einzelnen Grubenfeldern aufgeschlossenen Erzgänge sind in Tabelle 6 dargestellt (Bild 43, siehe Beilage). 3.1.3.2. Gangtektonik Bei der Betrachtung des Spaltensystems innerhalb des Oberschönaer Gangbe zirkes läßt sich e ; n Teil der Stehenden Gänge (Andreas Sth., Neugrünzweig-Eher ne Schlange Sth., Gott hat geholfen Sth., Johannes Mg. u. a.) als tektonische Äquivalente des «i-Systems vom Freiberger Zentralteil deuten. Entsprechend sind mehrere Stehende und Flachegänge (Christian Sth., Dorothea Sth., Ver trägliches Glück Sth., David Sth. u. a.) als diagonal dazu verlaufende Fieder klüfte (Fj) einzuordnen. Im Kluftdiagramm (Bild 44) werden diese Strukturen durch deutliche Polmaxima gekennzeichnet. Das W-E-System (-Sa, F%) ist in Form einer großen Anzahl von Spatgängen (Gott-hilft-in-der-Not Sp., Neu glück Sp., Hohneujahr Sp., Jung Schönberg Sp. u. a.) vertreten. Daneben kom men noch einige Morgengänge vor, die einem eigenen tektonischen Struktur element entsprechen, das im Freiberger Zentralteil bisher nur lokal in einigen Randrevieren beobachtet werden konnte. Vermutlich wird es sich primär um eine ältere ac-Klüftung der Gneise oder um eine besondere Diagonalklüftung dazu handeln, die durch die jüngere Gangspaltentektonik stellenweise mit be ansprucht und geöffnet worden ist. 3.1.3.3. Mineralführung (Bild 45) kb-Formation: Generell ist die Mineralisation auf den Gängen von Oberschöna außerordentlich absetzig. Die Vererzung tritt sehr fein verteilt innerhalb der vorwiegend quarzigen Gangart (Quarz I und II) auf (= eq-Typ). Die Erzmine rale dieser sog. „Pochgänge“ waren feinkristalliner Arsenkies I (= „Tressen erz“, z. T. auch als „Weißerz“) und Pyrit I mit wenig Zinkblende und Bleiglanz. Nur vereinzelt kamen diese kb-Sulfide auch in derben Partien innerhalb der Gangmasse vor (Gänge vom Struthwald). eb-Formation: Stets lassen sich teils als Zwickelfüllung im Quarz, teils auch auf Trümern Karbonate (vorwiegend Braunspat I und Kalkspat I, weniger Siderit) beobachten, die manchmal mit umgelagerten Sulfiden (Bleiglanz II, verglaste Zinkblende II, Pyrit-Markasit III) und mit typischen Silbermineralen der eb- Formation verwachsen sind. Lokal konnten auf einigen Gängen außerordentlich reiche Silbererzpartien mit namentlich viel Pyrargyrit I und ged. Silber ge funden werden, doch im allgemeinen waren dieselben nur auf kurze Erstreckun gen beschränkt. Neben den Paragenesen des 1. Mineralisationszyklus sind in geringem Umfange, bevorzugt auf Spatgängen bzw. auf Gangkreuzen, auch Abfolgen des 2. Mine ralisationszyklus vertreten. Sporadisch war die eba-Abfolge mit rotem Baryt, Hornstein und Roteisen-Hämatit anzutreffen. Auf einigen Spatgängen konnte