Gangbezirk von Oberschöna 87 men im weiter westlich gelegenen Grubenrevier von Frankenberg, begründet sind. Mineralverteilung: Die Beobachtung, daß auf den Hauptgängen des Bräuns- dorfer Gangbezirkes der Silbermineralanteil mit zunehmender Teufe bei an nähernd gleichbleibender Mächtigkeit kontinuierlich abnimmt, deutet auf das Vorhandensein einer „primären Teufenstufe“ hin. Während auf den oberen Sohlen bis zur 6. Gez. Str. neben dem Quarz die Karbonate mit den Silbermine ralen der eb-Formation noch in Form von ausgedehnten Erzmitteln überwiegen, tritt im Niveau der 7. und 8. Gez. Str. eine laufende Abnahme der Silbererz führung auf. Da die kb-Formation in diesen äußeren Gangbezirken des Frei berger Lagerstättengebietes im allgemeinen nur sehr schwach entwickelt ist (-> periphere Abnahme der Mineralisationsintensität!), kann dieselbe allein nicht zu einer umfangreichen Vererzung auf den Gängen führen. Erst die nach den oberen Sohlen hin verstärkt zunehmende Überprägung durch silberreiche Paragenesen der eb-Formation führte zu der für Bräunsdorf charakteristischen und vom Bergmann der vergangenen Jahrhunderte gesuchten Gangausbildung des „eq-Typs“. 3.1.3. Gangbezirk von Oberschöna 3.I.J.I. Grubenfelder Das bedeutendste Grubenfeld dieses Gangbezirkes ist das von „Zenith“ bei Ober- schöna-Wegefarth (Bild 43). Das Grubenfeld liegt zu beiden Seiten der Striegis und setzt sich aus mehreren kleineren Grubenbetrieben zusammen, von denen die wichtigsten die Gruben „Unverhoffter Segen Gottes“ samt „Friedrich August“ bei Wegefarth und „Dorothea“ bei Oberschöna waren. Der Ursprung dieses alten Bergbaues ist nicht genau bekannt. „Unverhofft Segen Gottes“ erscheint 1728 erst malig in den Ausbeutebögen als eine Gewerkschaft, die eine sehr alte Grube wieder in Betrieb genommen hatte. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts baute die Grube intensiv auf dem Anfänger-des-Glücks Sp„ Gott-gib-ferner-Glück Mg„ Gott-hat- geholfen Sth. und Alexander Sth. In den Jahren von 1818 bis 1838 versuchte man auf „Friedrich August“ in Richtung N die bereits von altersher bekannten Erzgänge im Struthwald („Bergmännische Hoffnung“ und „Gott über uns“) zu unterfahren. Dabei ging man von der Erwägung aus, daß der nach N verfolgte David Sth. seine weitere Fortsetzung in einem der Stehenden Gänge im Struthwald finden wird. Im Struthwald selbst läßt ein bedeutender Halden- und Pingenzug von etwa 1500 m Länge und 35 bis 40° Streichen auf einen früheren, sehr lebhaften Bergbau schließen. Irgendwelche nähere Angaben darüber fehlen. Haldenfunde zeigten typische kb-, eb- und eba-Mineralisation. Die Auffahrungen von „Friedrich August“ nach N in Richtung Struthwald erbrachten auf den nacheinander verfolgten Gängen (David Sth., Johannes Mg.) nur eine schwache, silberarme kb-eb-Mineralführung. Ab 1839 versuchte man mittels des „Unverhofft Segen Gottes-Neuschachtes“ einen größeren Teufenaufschluß durchzuführen und neben den wichtigsten Gängen von „Unverhofft Segen Gottes“ gleichzeitig die Gänge der vielen kleineren Gruben („Bergmännisch Glückauf“, „Hohneujahr“, „Fastnacht“, „König Salomo“, „Ehre Gottes“ und „Junger Schönberg“) in größerer Teufe zu lösen (Bild 43). Die Aufgewältigungs-