Hauptgänge: Von den Gängen des Bräunsdorfer Gangbezirkes war der Neue Segen Gottes Sth. der mächtigste und am reichsten vererzte Gang. Vor allem innerhalb des „Schwarzen Gebirges“ muß er von den oberen Sohlen bis nieder zur 4. Gez. Str. ausgedehnte Erzanreicherungen geführt haben. Berühmt wurde u. a. die „schwarze Firste“ über der 1. Gez. Str. ungefähr 100 m südwestlich des Kunst schachtes, auf der in der Gangmasse neben „Weißerz“ vorwiegend derbes Rot gültigerz in großen Mengen und ged. Silber in vielen Nestern aufgetreten sein sollen. Der Verlorene Hoffnung Sth. als NE-Fortsetzung des Neue Segen Gottes Sth. zeichnete sich gleichfalls durch eine günstige Erzführung aus. Neben Quarz I und II sowie Karbonaten (Braunspat I, Kalkspat) als Gangart führte er viel fein eingesprengtes „Tressenerz“ (als „Weißerz“), Pyrargyrit sowie nicht selten Antimonit, Berthierit (Bild 22), Kermesit, Valentinit und Nester mit haar förmigem ged. Silber. In diesem Zusammenhang ist die Angabe von Müller (1901) interessant, wonach bis zu 80% der Bräunsdorfer Gesamtlieferung an Silber aus Wascherzen (mit 0,09 bis 0,22 % Ag) und ca. 20% aus Scheideerzen (mit 0,37 bis 0,94% Ag) ausgebracht worden sind. Auch der Zweifler Sth. soll bedeutende Erzfälle, besonders in der Nähe der han genden Glimmerschiefergrenze, gezeigt haben. Auf den Erzgängen von Moben- dorf-Cunnersdorf ist die Spießglanz-Paragenese am stärksten vertreten. Aus diesem Grunde wurde dieselbe von Freiesieben (1843) sogar zu einer besonderen Gangerzformation, der sog. „Mobendorfer Spießglasformation“, zusammen gefaßt. Von der Mehrzahl der ehemals aufgeschlossenen Gänge ist heute z. T. nur noch der Name der zugehörigen Grube bekannt. Über ihren Aufschlußgrad sowie über die Ergiebigkeit des Bergbaues, dessen Beginn sich in der Vergan genheit verliert, liegen nur sehr wenige Nachrichten und Unterlagen vor. Inner halb der drei von Freiesieben (1844) und Müller (1880) erwähnten Gruben „Glücksonne“, „Hoff auf Gottes Segen“ und „Neuer Segen Gottes“ soll Abbau umgegangen sein. Neben Quarz und einigen Karbonaten setzte sich die Gang mineralisation bevorzugt aus grobkristallinem, strahlig-blättrigem Antimonit (meist an den Salbändern) und wenig feinkristallinem Pyrit, Bleiglanz und Bournonit zusammen. Manchmal ist der Antimonit auch mit Berthierit ver wachsen. Dazu treten noch Kermesit in nadelförmigen, radialstrahligen Aggre gaten und Valentinit in derb-körnig bis blättrig-fasrigen Gebilden, z. T. in deut lichen Pseudomorphosen nach Antimonit und Kermesit. Interessant ist eine in den Freiberger Oberbergamtsakten vom Jahre 1787 ent haltene Bemerkung, nach der auf dem Hoff auf Gottes Segen Mg. in etwa 20 m Teufe neben Antimonit und Kermesit auch Zinnober (HgS) aufgetreten sein soll. Dieses paragenetisch durchaus zu erwartende Mineralvorkommen wurde auch von Freiesieben (1846) erwähnt, ohne daß jedoch eine genauere Untersuchung erfolgte. Es muß daher z. Z. dahingestellt bleiben, ob diese Mineralvorkommen, ebenso wie die in diesem Zusammenhang mit erwähnten Quecksilbererzvorkom-